Aktien Frankfurt Ausblick
Stabilisierung vor dem 'Hexensabbat'
FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor dem großen Verfall an den Terminbörsen dürfte sich der Dax am Freitag zunächst stabilisieren. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart ein Plus von 0,25 Prozent auf 12 724 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 könnte am Morgen ebenfalls etwas zulegen.
Am Mittwoch war der Dax erstmals über 12 900 Punkte geklettert und hatte bei 12 921 Punkten eine weitere Bestmarke erreicht. Anschließend setzten jedoch Gewinnmitnahmen ein, die ihn am Feiertag zeitweise bis auf 12 620 Punkte abrutschen ließen. Dank insgesamt stabiler Vorgaben von der Wall Street und aus Asien dürfte sich die Erholung aus dem späten Handel nun zunächst fortsetzen.
SORGEN UM TECH-WERTE
Alles in allem aber bleibt die Lage an der Börse angespannt. Im New Yorker Aktienhandel hatten die Anleger am Donnerstag Technologie-Werte erneut gemieden. Nach Auffassung des Analysten Christian Schmidt von der Landesbank Helaba belasten derzeit insbesondere die Sorgen um eine Überbewertung der Branchenpapiere die Stimmung. Die Experten des Börsenstatistik-Magazins Index-Radar stellten vor diesem Hintergrund die Frage, ob der Aufwärtstrend am hiesigen Aktienmarkt bereits vor dem Ende steht.
Derweil laufen am heutigen Freitag Terminkontrakte auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen aus. Vom "großen Verfall" ("Hexensabbat") sprechen Börsianer dann, wenn der letzte Handelstag aller vier Derivate-Typen, also der Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien, auf den gleichen Tag fällt. Damit können Aktienkurse und auch Indizes ohne wesentliche Unternehmens- oder Konjunkturnachrichten kräftig hin und her schwanken.
HEIDELBERGCEMENT PROFITIEREN VON STUDIE
Unter den Einzelwerten stiegen die Aktien von HeidelbergCement auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss am Donnerstag bereits um 0,59 Prozent. Die europäischen Zementpreise stünden kurz vor einer positiven Trendwende, schrieb Anaylst Robert Gardiner vom irische Investmenthaus Davy. Die Zweifel an den Synergien aus der Übernahme an Italcementi hält er für ebenso überzogen wie die Sorgen um die Endmärkte der Heidelberger. Die Kursschwäche sieht Gardiner daher als Kaufchance.
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Die Aktien der Geschäftsimmobilien-Anbieter Deutsche Euroshop , Alstria Office und Hamborner Reit hingegen könnten nach einer skeptischen Studie der Bank HSBC etwas unter Druck geraten. Der Nettoinventarwert und die operative Kennziffer FFO belegten, dass die Papiere geringere Erträge böten als die von Wohnimmobilien-Gesellschaften, schrieb Analyst Thomas Martin. Auf Tradegate wurden die Papiere derweil kaum gehandelt. Auch insgesamt hielten sich die Aktivitäten der Händler an diesem Brückentag bislang in engen Grenzen./la/das