Egbert Prior

Eckert&Ziegler: Aktionäre können wieder strahlen

Jahrelang machte die Aktie keine Freude, doch seit Anfang Mai zog der Kurs um 50% auf aktuell 37,50 Euro an. Was sind die Ursachen? – Eckert&Ziegler ein Spezialist für radioaktive Materialien. Einsatzgebiete sind industrielle Meßtechnik, Nuklearmedizin sowie Krebsbestrahlung. Das Unternehmen wächst schnell. In den letzten zehn Jahren hat sich der Umsatz in etwa verdreifacht. Dabei sind regelmäßige Akquisitionen Teil des Geschäftsmodells. Vor wenigen Wochen gaben die Berliner die Übernahme wesentlicher Teile der sächsischen Gamma-Service-Gruppe bekannt, ein Spezialist für die Herstellung von „isotopischtechnischen Produkten“ für Medizin und Industrie. Jahresumsatz rund 20 Millionen. Richtig in Schwung gebracht hat die Aktie aber ein unerwarteter Gewinnsprung im ersten Quartal. Das Ergebnis je Aktie kletterte um 47% auf 69 Cent. Gründer und CEO Andreas Eckert nennt als Grund der verbesserten Ertragslage Einsparungen und gestiegene Umsätze mit ertragsstarken Produkten. Insgesamt kamen die Erlöse in den ersten drei Monaten des Jahres um 5% auf rund 38 Millionen voran. Für das Gesamtjahr stellt Unternehmenslenker Eckert knapp 150 Millionen Umsatz in Aussicht, der Gewinn je Anteilsschein soll bei ungefähr 2 Euro landen. Angesichts des klar über den Erwartungen liegenden ersten Quartals halten wir auch 2,20 Euro für machbar. Das KGV 17. Vertretbar. Nach der HV am 31. Mai wurden 66 Cent Dividende gezahlt. Im nächsten Jahr ist noch ein Schnaps mehr drin. Einen Schub erwarten die Berliner bei pharmazeutischen Generatoren. Die Zulassung bestimmter Tumordiagnostika hat die Nachfrage nach diesen Geräten kräftig anziehen lassen. Fazit: Nach einem Einbruch 2014 ist der Strahlenspezialist wieder in der Spur. Die Aktie ist noch nicht ausgereizt.