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Zinsen bleiben dauerhaft abgeschafft
Die Amtszeit von EZB-Chef Mario Draghi endet am 31. Oktober 2019. Und bis dahin wird er wohl nicht an der Zinsschraube drehen. Auf der gestrigen EZB-Sitzung beließ der Italiener alles beim Alten. Nach wie vor ist von „Geduld“ und „Vorsicht“ die Rede. Nun heißt es wohl nicht mehr „lower for longer“, sondern Bert Flossbach spricht schon flapsig von „lower for ever“. Der Kölner Erfolgsmanager sieht kaum noch Chancen auf eine Zinsnormalisierung. Es hätte bei den Staaten und auch den Verbrauchern ein Gewöhnungseffekt eingesetzt, der nun kaum umkehrbar scheint. Das sagte Flossbach am gestrigen Abend bei der Preisverleihung der „Sauren Golden Awards“ in Frankfurt.
Er betonte, dass Länder wie Portugal oder auch Italien mit den Zinssätzen von 2008 schon längst pleite wären und Draghi sie mit seiner Niedrigzinspolitik am leben halte. Daher hielt er ein flammendes Plädoyer für Aktien und auch eine Beimischung von Gold als Sicherheit. Immobilien als Geldanlage sah er weiter kritisch. Denn teilweise würde das 50-Fache der Jahresmiete bezahlt — absurd. Wer trotz Zinsflaute nach hohen Erträgen sucht, muss sich also außerhalb der Eurozone umsehen. Am lukrativsten sind derzeit Schwellenländer (siehe Seite 2).
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Jörn Kränicke
Chefredakteur