Aktien Frankfurt
Dax bleibt lethargisch - TecDax erklimmt Rekordstand seit 2001
FRANKFURT (dpa-AFX) - In den deutschen Aktienmarkt ist am Dienstag kaum Bewegung gekommen. Vor dem mit Spannung erwarteten US-Leitzinsentscheid zur Wochenmitte wollten die Anleger offenbar keine neuen großen Positionen im Dax aufbauen, schrieb Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Weder überraschend stark ausgefallene Konjunkturdaten, noch ein kurzzeitig unter Druck geratener Euro konnten den Markt beflügeln. Der deutsche Leitindex notierte am Nachmittag um 0,15 Prozent schwächer bei 12 540,52 Punkten.
Der MDax , in dem die Aktien mittelgroßer Konzerne vertreten sind, trat mit plus 0,02 Prozent nahezu auf der Stelle bei 25 404,63 Zählern. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 kam ebenfalls kaum vom Fleck, hier betrug das Plus zuletzt 0,03 Prozent auf 3527,76 Punkte.
Im TecDax ging es hingegen weiter bergauf. Der Technologiewerte-Index konnte zuletzt um 0,47 Prozent auf 2397,24 Punkte zulegen - dies war das höchste Niveau seit Anfang 2001. Der TecDax hat damit seit Jahresbeginn fast ein Drittel an Wert gewonnen - und sich somit wesentlich besser geschlagen als die anderen Indizes.
ZEW-DATEN ÜBERRASCHEND STARK - EURO KURZ UNTER DRUCK
Keine Impulse kamen vom viel beachteten ZEW-Indikator, der die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten bemisst. Dieser stieg im September um 7,0 Punkte auf 17,0 Zähler und damit deutlich stärker als erwartet.
Der Euro war für kurze Zeit unter Druck geraten, konnte sich dann aber wieder fangen. Ein schwächerer Euro erleichtert den Export.
POST IN NEUEN HÖHEN - NEGATIVE STUDIE BELASTET HUGO BOSS
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Im Dax hielt sich die Lufthansa -Aktie bis zum Nachmittag mit mehr als eineinhalb Prozent Kursplus weiter auf dem Spitzenplatz. Anteile am Sportartikelhersteller Adidas knüpften an ihre Vortagsverluste an und gaben am anderen Index-Ende knapp 1 Prozent ab.
Papiere des Versorgers RWE konnten sich im Handelsverlauf etwas erholen, standen aber zuletzt immer noch mit rund 0,70 Prozent im Minus. Ausschlaggebend war eine Verkaufsempfehlung durch die französische Investmentbank Exane BNP Paribas.
Eine optimistische Studie derselben Bank trieb dagegen die Aktien der Deutschen Post auf neue Höhen bei 36,97 Euro - zuletzt notierte die Aktie noch mit einem Plus von 1,40 Prozent bei 36,91 Euro.
Die Aktien von Hugo Boss belastete ein negatives Votum der US-Bank Morgan Stanley . Sie standen mit einem Abschlag von rund 3 Prozent seit dem Morgen auf dem letzten MDax-Platz. Analystin Louise Singlehurst sieht die neue Strategie des Modekonzerns skeptisch und kürzte ihre Schätzungen.
KÜHNE-AUSSAGEN SORGEN FÜR FANTASIE
Für Fantasie sorgten Aussagen des Logistikunternehmers Klaus-Michael Kühne, der laut einem Interview mit einem größeren Einfluss bei VTG und Hapag-Lloyd liebäugelt. Die Aktien des Güterwaggon-Vermieters und die der Reederei verteuerten sich jeweils um mehr als 2 Prozent.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,22 Prozent am Vortag auf 0,23 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,08 Prozent auf 141,21 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,17 Prozent auf 161,32 Punkte. Der Euro kostete zuletzt 1,1982 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag auf 1,1948 Dollar festgesetzt/tav/das.
--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---