Notizen zum Aktienmarkt
WAS HAT DIE ZÜRICHER BAHNHOFSTRASSE MIT IHRER LIQUIDITÄT ZU TUN? - Seite 3
Derartige Unternehmen weisen seit langer Zeit höhere Renditen auf, als große Unternehmen. Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben dieses Phänomen untersucht und kommen vielfach zu dem Ergebnis, dass die höhere Rendite zu nicht unerheblichen Teilen nichts anders ist, als eine Prämie für die im Vergleich zu größer kapitalisierten Aktien geringere Liquidität oder schwierigere Liquidierbarkeit.
Schwierig wird die Sache dadurch, dass niemand weiß, wann Illiquidiätsphasen an den Börsen eintreten. Die Prognose ist genauso schwierig wie die Vorhersage von Börsencrashs. Schwer prognostizierbare Zwillinge eben.
Der Ablauf folgt dabei typischen Mustern. Erst wollen mehr verkaufen, als es Käufer gibt, deshalb fallen die Preise. Danach verlieren viele Vermögensbesitzer ihre Kreditzusagen, weil die beliehenen Vermögenswerte weniger wert sind. Wenn kein Kapital zur Besicherung nachgeschossen werden kann, kommt es zu Verkäufen. Zur Unzeit, weil sofort Liquidität benötigt wird, um Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. In diesen Phasen hat er einen besonderen Klang. Der Satz: „Cash is King“.
Ein einfaches Beispiel konnte ich im Sommer während der kurzen Kursturbulenzen aufgrund des Flugs koreanischer Raketen über Japan beobachten. Der Markt fiel untertägig bis zu zwei Prozent. Einzelne SmallCaps bis zu 8%.
Der Kursrückgang des Aktienmarktes von 2% kann abgesichert werden, beispielsweise durch Optionen oder Futures auf sehr liquide Indizes. Die weiteren 6% Kursverlust, die der Illiquidität zuzurechnen waren (die Umsätze waren extrem gering), eben nicht.
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Warum?
Stellen Sie sich vor, Sie sichern eine illiquide Position einfach doppelt mit Futures auf einen Index ab. Das Problem besteht darin, dass die Wirkung in beide Richtungen geht. Wenn die Aktien
steigen, steigen die Verluste der Absicherung dann auch doppelt. Und das Risiko kann sich zusätzlich erhöhen, wenn die SmallCap-Aktie den Anstieg der Indizes nicht sofort oder gar nicht mitmacht.
Je mehr Anleger bei SmallCaps vorsichtig werden, umso stärker werden diese Effekte. Im Ergebnis bleibt festzuhalten. All dies verträgt sich mit der von uns angestrebten Volatilitätsreduktion gar
nicht und ist deshalb kontraproduktiv.