checkAd

     5066  0 Kommentare (OFFEN) - DAX - der langfristige Trend gebrochen ? - 16.11.07

    Technische Analyse ist eine Kunst - und keine objektive Wissenschaft. Dies zeigt sich schon daran, dass sich die technischen Analysten selten übereinstimmend äußern. Je nach gewählter Methodik und Erfahrung variieren auch die entsprechenden Ergebnisse oder Szenarien. Ein aktuelles Beispiel ist die Diskussion, ob die seit 2003 konsturierbare langfristige Aufwärtstrendlinie gebrochen wurde oder nicht.


    Tageschart DAX :


    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu DAX Performance!
    Short
    19.966,12€
    Basispreis
    14,91
    Ask
    × 12,41
    Hebel
    Long
    16.986,42€
    Basispreis
    15,29
    Ask
    × 12,38
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Betrachten wir einmal einen log. Chart auf Tagesbasis. Hier wurde in dieser Woche die seit dem Tief im März konstruierbare langfristige Aufwärtstrendlinie gebrochen. Ein Fall zudem unter das August-Tief bei 7.190 Punkten würde dann zudem auch eine M-Formation ausbilden. Ein klassisches Trendwendesignal. Eine deutliche Erholung und Ablösung von dem aktuell erreichten Niveau dagegen bietet die Chance auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. Ein klares Warnsignal ist jedoch in diesem Chart der wiederholte Test der langfristigen Aufwärtstrendlinie in zeitlich engem Abstand zum Berührungspunkt im August 07.


    Wochenchart DAX:


    Ein etwas andere Interpretation erhält der geneigte Leser bei dieser Betrachtung. Der DAX als Linienchart auf Wochenschlußkursbasis. Der langfristige Aufwärtstrend ist intakt und verläuft gegenwärtig bei ca. 7.524 Punkten. Warum sollte man jedoch einen Linienchart auf Wochenbasis bevorzugen ? Ein langfristiger Chart zeigt auch stets die übergeordnete Stimmung an, ein Tageschart dagegen die kurzfristige Stimmung der Marktteilnehmer. Betrachten Sie also einen langfristigen Zeitraum, so sind letztlich auch die langfristig wirkenden Stimmungen entscheidend - insofern ziehe ich als technischer Analyst in diesem Falle einen Wochenchart dem kurzfristigen Tageschart vor. Die Reißleine für langfristige Anleger liegt jedoch weiterhin bei ca. 7.190 Punkten.


    Wochenchart DAX


    Eine weitere völlig andere Ansicht ergibt sich bei einem linearen Chart. Hier verläuft die langfristige Aufwärtstrendlinie noch völlig unbekümmert unter der 7.000er Marke. Im linearen Chart sollten dann allerdings auch kurzfristige Trendlinien konstuiert werden - im Beispiel des DAX ausgehend von den Tiefs 2006. Auch hier ist allerdings die sich potentiell bildende M-Formation sichtbar, die jedoch erst bei einem Break der 7.190 aktiv wird.


    Wochenchart DAX


    Eine weitere Sicht auf den DAX: Meines Erachtens ist die Diskussion, ob die 2003 begonnene Aufwärtstrendlinie nun gebrochen wurde oder nicht, recht müßig und nicht besonders fruchtbar. Denn die seit 2003 konstruierbare Aufwärtstrendlinie hat ihren ersten Tiefpunkt an einem Extrempunkt der Marktstimmung - fraglich bleibt, ob dieser Tiefpunkt derart aussagekräftig für die aktuelle Marktverfassung ist und zur bestehenden Aufwärtsbewegung paßt. Denn ein weiterer originärer Tiefpunkt für die aktuelle Marktverfassung bzw. den aktuellen Trend kann am Tief 2004 angelegt werden. Mit entsprechend alternativen Szenarien. Ein Warnsignal ergibt sich aber auch aus dieser Sichtweise - der Fehlausbruch aus dem seit 2004 bestehenden Aufwärtstrendkanal.


    Fazit:
    Der langfristige Anleger sollte sich nicht verrückt machen lassen und erst bei einem Break der 7.190 die Reißleine ziehen. Denn auch ein positives Szenario ist noch vorstellbar - die schon allseits diskutierte M-Formation löst sich in Luft auf - ein Break der 7.190 kommt nicht zustande und die Kurse erholen sich ausgehend von der 200-Tagelinie, die derzeit bei ca. 7.500 Punkten verläuft. In diesem Szenario würde sich dann ein allerdings nicht idealtypisches ansteigendes Dreieck entwickeln. Letztlich zählt nur eines: der Markt hat immer Recht und wird uns die Richtung angeben.

    Heute 19.00 Uhr n-tv Telebörse - Stefan Salomon als Studiogast. Themen: DAX, VW und Gold. Weitere Infos und die entsprechenden Kurzeinschätzungen finden Sie auch auf meiner Website www.candlestick.de.

    Ihr Stefan Salomon


    Kontakt:Stefan Salomon



    Anmerkung: Die Analysen dienen nicht als konkrete Handelsempfehlung. Eine Haftung für Vermögensschäden ist ausgeschlossen.


    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    Stefan Salomon
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Stefan Salomon ist seit Mitte der 1990er-Jahre Technischer Analyst. Er gilt als der Spezialist in Deutschland für Candlesticks in Verbindung mit der Trend- und Formationsanalyse. Mit rund 20 Jahren Erfahrung ist Stefan Salomon gefragter Medienpartner und Vortragsredner (u.a. auch n-tv, DAF, diverse Zeitungen und Magazine). Sein Motto lautet: "Börse ist einfach"! In Seminaren und Webinaren sowie als Coach vermittelt "Mr. Candlestick" sein Wissen an Börsen-Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis gern weiter. Dazu hat er auch Das Große Lehrbuch der Chartanalyse* geschrieben. *Werbelink
    Mehr anzeigen

    Verfasst von Stefan Salomon
    (OFFEN) - DAX - der langfristige Trend gebrochen ? - 16.11.07 Technische Analyse ist eine Kunst - und keine objektive Wissenschaft. Dies zeigt sich schon daran, dass sich die technischen Analysten selten übereinstimmend äußern. Je nach gewählter Methodik und Erfahrung variieren auch die entsprechenden …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer