(OFFEN) - DAX - der langfristige Trend gebrochen ? - 16.11.07
Technische Analyse ist eine Kunst - und keine objektive Wissenschaft. Dies zeigt sich schon daran, dass sich die technischen Analysten selten übereinstimmend äußern. Je nach gewählter Methodik und
Erfahrung variieren auch die entsprechenden Ergebnisse oder Szenarien. Ein aktuelles Beispiel ist die Diskussion, ob die seit 2003 konsturierbare langfristige Aufwärtstrendlinie gebrochen wurde oder
nicht.
Tageschart DAX :
Tageschart DAX :
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Betrachten wir einmal einen log. Chart auf Tagesbasis. Hier wurde in dieser Woche die seit dem Tief im März konstruierbare langfristige Aufwärtstrendlinie gebrochen. Ein Fall zudem unter das
August-Tief bei 7.190 Punkten würde dann zudem auch eine M-Formation ausbilden. Ein klassisches Trendwendesignal. Eine deutliche Erholung und Ablösung von dem aktuell erreichten Niveau dagegen bietet
die Chance auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. Ein klares Warnsignal ist jedoch in diesem Chart der wiederholte Test der langfristigen Aufwärtstrendlinie in zeitlich engem Abstand zum
Berührungspunkt im August 07.
Wochenchart DAX:
Ein etwas andere Interpretation erhält der geneigte Leser bei dieser Betrachtung. Der DAX als Linienchart auf Wochenschlußkursbasis. Der langfristige Aufwärtstrend ist intakt und verläuft gegenwärtig bei ca. 7.524 Punkten. Warum sollte man jedoch einen Linienchart auf Wochenbasis bevorzugen ? Ein langfristiger Chart zeigt auch stets die übergeordnete Stimmung an, ein Tageschart dagegen die kurzfristige Stimmung der Marktteilnehmer. Betrachten Sie also einen langfristigen Zeitraum, so sind letztlich auch die langfristig wirkenden Stimmungen entscheidend - insofern ziehe ich als technischer Analyst in diesem Falle einen Wochenchart dem kurzfristigen Tageschart vor. Die Reißleine für langfristige Anleger liegt jedoch weiterhin bei ca. 7.190 Punkten.
Wochenchart DAX
Eine weitere völlig andere Ansicht ergibt sich bei einem linearen Chart. Hier verläuft die langfristige Aufwärtstrendlinie noch völlig unbekümmert unter der 7.000er Marke. Im linearen Chart sollten dann allerdings auch kurzfristige Trendlinien konstuiert werden - im Beispiel des DAX ausgehend von den Tiefs 2006. Auch hier ist allerdings die sich potentiell bildende M-Formation sichtbar, die jedoch erst bei einem Break der 7.190 aktiv wird.
Wochenchart DAX
Eine weitere Sicht auf den DAX: Meines Erachtens ist die Diskussion, ob die 2003 begonnene Aufwärtstrendlinie nun gebrochen wurde oder nicht, recht müßig und nicht besonders fruchtbar. Denn die seit 2003 konstruierbare Aufwärtstrendlinie hat ihren ersten Tiefpunkt an einem Extrempunkt der Marktstimmung - fraglich bleibt, ob dieser Tiefpunkt derart aussagekräftig für die aktuelle Marktverfassung ist und zur bestehenden Aufwärtsbewegung paßt. Denn ein weiterer originärer Tiefpunkt für die aktuelle Marktverfassung bzw. den aktuellen Trend kann am Tief 2004 angelegt werden. Mit entsprechend alternativen Szenarien. Ein Warnsignal ergibt sich aber auch aus dieser Sichtweise - der Fehlausbruch aus dem seit 2004 bestehenden Aufwärtstrendkanal.
Fazit:
Der langfristige Anleger sollte sich nicht verrückt machen lassen und erst bei einem Break der 7.190 die Reißleine ziehen. Denn auch ein positives Szenario ist noch vorstellbar - die schon allseits diskutierte M-Formation löst sich in Luft auf - ein Break der 7.190 kommt nicht zustande und die Kurse erholen sich ausgehend von der 200-Tagelinie, die derzeit bei ca. 7.500 Punkten verläuft. In diesem Szenario würde sich dann ein allerdings nicht idealtypisches ansteigendes Dreieck entwickeln. Letztlich zählt nur eines: der Markt hat immer Recht und wird uns die Richtung angeben.
Heute 19.00 Uhr n-tv Telebörse - Stefan Salomon als Studiogast. Themen: DAX, VW und Gold. Weitere Infos und die entsprechenden Kurzeinschätzungen finden Sie auch auf meiner Website www.candlestick.de.
Ihr Stefan Salomon
Kontakt:Stefan Salomon
Anmerkung: Die Analysen dienen nicht als konkrete Handelsempfehlung. Eine Haftung für Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Wochenchart DAX:
Ein etwas andere Interpretation erhält der geneigte Leser bei dieser Betrachtung. Der DAX als Linienchart auf Wochenschlußkursbasis. Der langfristige Aufwärtstrend ist intakt und verläuft gegenwärtig bei ca. 7.524 Punkten. Warum sollte man jedoch einen Linienchart auf Wochenbasis bevorzugen ? Ein langfristiger Chart zeigt auch stets die übergeordnete Stimmung an, ein Tageschart dagegen die kurzfristige Stimmung der Marktteilnehmer. Betrachten Sie also einen langfristigen Zeitraum, so sind letztlich auch die langfristig wirkenden Stimmungen entscheidend - insofern ziehe ich als technischer Analyst in diesem Falle einen Wochenchart dem kurzfristigen Tageschart vor. Die Reißleine für langfristige Anleger liegt jedoch weiterhin bei ca. 7.190 Punkten.
Wochenchart DAX
Eine weitere völlig andere Ansicht ergibt sich bei einem linearen Chart. Hier verläuft die langfristige Aufwärtstrendlinie noch völlig unbekümmert unter der 7.000er Marke. Im linearen Chart sollten dann allerdings auch kurzfristige Trendlinien konstuiert werden - im Beispiel des DAX ausgehend von den Tiefs 2006. Auch hier ist allerdings die sich potentiell bildende M-Formation sichtbar, die jedoch erst bei einem Break der 7.190 aktiv wird.
Wochenchart DAX
Eine weitere Sicht auf den DAX: Meines Erachtens ist die Diskussion, ob die 2003 begonnene Aufwärtstrendlinie nun gebrochen wurde oder nicht, recht müßig und nicht besonders fruchtbar. Denn die seit 2003 konstruierbare Aufwärtstrendlinie hat ihren ersten Tiefpunkt an einem Extrempunkt der Marktstimmung - fraglich bleibt, ob dieser Tiefpunkt derart aussagekräftig für die aktuelle Marktverfassung ist und zur bestehenden Aufwärtsbewegung paßt. Denn ein weiterer originärer Tiefpunkt für die aktuelle Marktverfassung bzw. den aktuellen Trend kann am Tief 2004 angelegt werden. Mit entsprechend alternativen Szenarien. Ein Warnsignal ergibt sich aber auch aus dieser Sichtweise - der Fehlausbruch aus dem seit 2004 bestehenden Aufwärtstrendkanal.
Fazit:
Der langfristige Anleger sollte sich nicht verrückt machen lassen und erst bei einem Break der 7.190 die Reißleine ziehen. Denn auch ein positives Szenario ist noch vorstellbar - die schon allseits diskutierte M-Formation löst sich in Luft auf - ein Break der 7.190 kommt nicht zustande und die Kurse erholen sich ausgehend von der 200-Tagelinie, die derzeit bei ca. 7.500 Punkten verläuft. In diesem Szenario würde sich dann ein allerdings nicht idealtypisches ansteigendes Dreieck entwickeln. Letztlich zählt nur eines: der Markt hat immer Recht und wird uns die Richtung angeben.
Heute 19.00 Uhr n-tv Telebörse - Stefan Salomon als Studiogast. Themen: DAX, VW und Gold. Weitere Infos und die entsprechenden Kurzeinschätzungen finden Sie auch auf meiner Website www.candlestick.de.
Ihr Stefan Salomon
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