Du störst hier doch nicht, nur weiter mit deinen ausgezeichneten Postings und Auswertungen !
Interessant wäre auch noch eine Auswertung wie die Verbund Aktie aktuell so beweret ist, vom KGV her usw.
Eher günstig eher teuer historisch betrachtet ?
Denn das ist ja sozusagen der zweite Hebel nach oben und nach unten bei der EVN Aktie.
Ein letztes Mal (versprochen!) möchte ich hier die Ruhe noch stören ..
Ich habe das Gedankenexperiment weitergesponnen und mir das "virtuelle" KGV der EVN (also Marktkapitalisierung abzüglich Verbundanteil in Relation zum Jahresgewinn) angesehen. Ergebnis fand ich durchaus interessant und erklärt eigentlich recht gut, warum der Kurs von 2010 - 2017 im Wachkoma gelegen hat.
Alle Berechnungen ohne Gewähr :-)
2011: 5,29
2012: 6,64
2013: 12,11
2014: Verlust!
2015: 8,63
2016: 8,53
2017: 8,48
2018: 2,25
2019: 3,76
2020: 0,75
2021: 1,35
2022: Verbundanteil > EVN Marktkapitalisierung!
2023: 2,68
2024: 1,86
Seit 2018 sind die Werte markant besser geworden. Das liegt zum einen natürlich am Verbund Aktienkurs, der zeitweise 500 % zulegen konnte, auf der anderen Seite aber auch am gesteigerten Konzernergebnis, welches sich in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt hatte.
Die Extremwerte 2020 und 2022 waren mittelfristig jeweils der Beginn einer Kursverdopplung. Der aktuelle Wert von 1,86 ist kein Top-Wert, aber nach meiner Berechnung der viertbeste Wert innerhalb der letzten 25 Jahre. Von daher vermute ich, dass der aktuelle Kurs ein guter Einstiegszeitpunkt wäre. Da mir der langfristige Erfolg wichtiger ist, hoffe ich sogar insgeheim, dass der Kurs noch ein wenig weiter fällt. Sofern die Verbundaktie nicht völlig einbricht, werden die Bewertungskennzahlen dann immer besser.
Anbei noch die aktuelle Einschätzung der Erste Bank bzw. eine Ergänzung meinerseits ..
Der von mir angegebene Wert des vom Verbundanteil bereinigten EVN Kurses von aktuell 4,44 Euro muss natürlich auch noch in Relation zum Gewinn betrachtet werden. Der Mittelwert der letzten 25 Jahre war ca. 6,60 Euro, der Gewinn je Aktie - Daumen mal Pi - bei gut 1 Euro je Aktie. Derzeit geht der Gewinn je Aktie in Richtung 2,5 Euro .. das "virtuelle" KGV ist dadurch extrem günstig. Darauf weist auch die Erste Bank hin:
Empfehlung auf Kaufen angehoben mit neuem Kursziel EUR 32,10/Aktie
In unserer neuen Unternehmensanalyse zur EVN nach Publikation des zweitbesten Nettoergebnisses der Unternehmensgeschichte heben wir unsere Empfehlung auf Kaufen von Akkumulieren. Gleichzeitig senken wir aufgrund niedrigerer Schätzungen unser Kursziel leicht auf EUR 32,10 (zuvor: EUR 34,40). Die EVN lag mit ihrem Nettoergebnis 2023/24 von rund EUR 470 Mio. nur rund 10% unter dem Rekordergebnis des Vorjahres. Zudem überstieg der operative Cashflow erstmals die Marke von 1 Mrd. EUR. Für das CAPEX-Programm der kommenden Jahre werden starke Cashflows benötigt. Investitionen, vor allem im regulierten Geschäft (Netzwerkinfrastruktur in Niederösterreich), werden jedoch die künftige Rendite des Unternehmens stärken. Unsere etwas niedrigeren Schätzungen basieren hauptsächlich auf niedrigeren Annahmen im Segment Erzeugung infolge sinkender Strompreise, die nicht durch unsere höheren Schätzungen im Netz-Segment kompensiert werden konnten trotz neuer Tarife.
Ausblick
Der Aktienkurs der EVN kam nach der Zahlenvorlage unter zusätzlichen Druck, was jedoch nicht mit den Ergebnissen des GJ 23/24 im Zusammenhang steht. Die EVN-Aktie wird mit Abschlägen auf EV/EBITDA-Basis gehandelt, wobei die Verbund-Dividende hier noch nicht berücksichtigt ist. Zieht man die Marktkapitalisierung des Verbunds von jener der EVN ab, so verbleibt für das operative Geschäft der EVN eine Marktkapitalisierung von nur EUR 780 Mio., die mit einem KGV-Multiple von 2,5x (!) auf Basis der FY4/25e-Zahlen bewertet wird.
Ich habe mir aus gegebenem Anlass (die Aktie hat seit 09/24 immerhin 1/3 der Marktkapitalisierung verloren, was für so einen defensiven Tanker doch beachtlich ist) die derzeitige Bewertung näher angesehen und die Tabelle in meinem Beitrag 776 vom 20.10.2022 ergänzt.
Die ganz krasse Unterbewertung von Ende 2022 ist natürlich nicht mehr gegeben. Damals war der Verbundanteil tatsächlich mehr wert als die gesamte Marktkapitalisierung. Aber die Aktie bewegt sich, wenn man die Zahlen der letzten 25 Jahre heranzieht, doch wieder im günstigen Bereich. Die EVN abzüglich des Verbundanteils notiert bei 4,44 Euro (Mittelwert: 6,60 Euro), der Verbundanteil macht 79 % der Marktkapitalisierung aus (Mittelwert: 50 %).
Interessant finde ich auch, dass die Aktie Mitte der 10er Jahre, als sie zwischen 10 - 13 pendelte, keinesfalls billiger als heute war. Damals war das Konzernergebnis zumeist in einem Bereich von ca. 200 Mio. Euro, seit ein paar Jahren ist es nun deutlich über 400 Mio. Euro angestiegen. 22/23 war das beste Jahr der Geschichte, 23/24 immerhin das zweitbeste. 24/25 wird sich im Idealfall an 23/24 orientieren. Die (Mindest-)Dividende von 0,80 Euro ist ok und bietet passable 4 %, bei fallenden Kursen auch noch etwas mehr.
Bemerkenswert ist der Umstand, dass der Großteil der Erträge über die (wiederkehrenden) Stromnetzentgelte eingenommen wird. Die E-Control hat diese für 2025 deutlich erhöht. Der Vertrieb hat 2 x in Folge ein ordentliches Minus ausgewiesen. Da gibt es offensichtlich Luft nach oben.
Der Verkauf der WTE ist auch positiv zu werten, auch wenn das keine große Auswirkung auf das Konzernergebnis haben wird. Aber Umek hatte schon recht, dass eine Konzentration auf das Kerngeschäft anzustreben wäre.
Fazit: ich habe bei 21,x wieder zugelangt, allerdings noch Cash für (zumindest) eine zweite Tranche zur Seite gelegt. Die Entwicklung der Versorger (Verbund, RWE, E.ON, ..) ist ja wenig erbaulich, in Folge dessen schauen sämtliche Charts grauenhaft aus. Aber die Aktie passt zu meiner eher defensiven Ausrichtung für 2025.
Ich halte die EVN aber auch wegen der stillen Reserven in Form der Verbund-Beteiligung für attraktiv. Gleichzeitig ist man bei jetzt 84% Erneuerbaren in der Eigenerzeugung schon sehr weit bei der Umstellung.
Verstehe nicht, dass es von diesem Level noch weiter bergab geht. Wir haben eine Dividendenrendite von 4% bei jetzt sinkenden Zinsen, die jetzige Bewertung sollte doch relativ stressfrei 9-10% Rendite abwerfen ?
Der Punkt mit steigender Verschuldung ist sicherlich nicht optimal, aber doch auch von EK unterlegt, wenn man Investitionen tätigt. Gleichzeitig wird ja die WTE abgestoßen, um stattdessen das Kerngeschäft zu stärken.