Diskussion zu Fast Finance24 Holding (Seite 3)

[Andrija]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.412.601 von Trampingo am 07.03.24 15:18:23

Die Bewertung ist immer eine Frage der Risikotoleranz.

Deine ist vermutlich höher als meine. Mir geht es weniger um den vermeintlichen Volltreffer (Kursziel "Dausend"), vielmehr steht der Kapitalerhalt im Vordergrund. Bis auf ThyssenKrupp als Depotbeimischung aufgrund der Sondersituation würde ich die anderen auch nicht anfassen. Jeder hat seine eigene Anlagestrategie. Hier finde ich es nur spannend mit so einem Geschäftsmodell in Deutschland an den Start zu gehen und wie weit das vielleicht trägt. Bin damit "Seitenliniengaffer".

[Andrija]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.412.337 von ZiemesKommt am 07.03.24 14:45:01

Eine "Clownshow" war das sicher nicht. Wie Herr Kuhnert richtig bemerkt hat, haben die sich wenigstens auf ein physische HV getraut.

Ich halte die Transparenzfrage anders als Du dennoch nicht für lösbar. Den laufenden Geschäftsbetrieb der einzelnen Untergesellschaften kann ich nicht einschätzen. Ich vermute auch die meisten Einzelinvestoren (risikofreudige Anleger) nicht. Die meisten trieben sich meiner Erfahrung nach eher nicht in Tiefgaragen rum, sondern lassen sich von den Verkaufsspezialisten "eine Torte ans Ohr labern" und haben schon die Dollarzeichen in den Augen.

[Trampingo]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.411.503 von Andrija am 07.03.24 13:01:41

Welche Aktie ist denn kein Lotterieschein?
Die wenigsten..
Siehe Peleton, Zalando, Hello Fresh, ThyssenKrupp und und und
Endlose Beispiele

[ZiemesKommt]

Heißer Lotterieschein der Dartsch und 2xJensen Truppe

Ja. Ich widerspreche nicht.

Und ich gebe zu bedenken:
Dartsch und Jensen wollen offensichtlich an einem höheren Aktienkurs verdienen.
Ein Gehalt bezahlen sie sich nicht.
Ob sie zu große Autos fahren, das weiß ich nicht.
Ich habe aber in der Nähe des Versammlungsortes und in der Tiefgarage des Hotels keine auffälligen Autos entdecken können.
Ja; ich mache das. Ich fahre die Orte der Beteiligungen ab und gehe in deren Büros.
Vor einer HV!

Die Aufgabe, Transparenz zu schaffen ist lösbar.
Klar. Daran kann sollte jeder Aktionär mitarbeiten.
Wachsamkeit schadet nicht.
Aber lest nicht nur das Papier.
Die Schreibfehler im Geschäftsbericht sind mir egal, wenn die Antworten des Vorstandes passen.
Ich erlebe bei großen Gesellschaften leider gestammelte, gestotterte oder schlecht abgelesene Antworten.
Auch bei der FF24 waren nicht alle Antworten präzise genug.
Bei unangenehmen Fragen ist kein Vorstand oder Aufsichtsrat erfreut und gibt nur ein Mindesmaß an Info preis.
Das ist leider normal.
Wer mehr Informationen braucht, der kann mit dem AR einfach in Kontakt treten:

[e-mail]


Die Zukäufe kann man goutieren oder auch nicht.
Meine Überlegungen:
Der Gründer der Urban Cargo ist Roland Prejawa.
Googeln: Roland-Prejawa.de
Direktkandidat der Grünen Wahlkreis 7 Charlottenburg Wilmersdorf
Mobilnummer: 0177 333 4085
Oder in seinem Büro Wilmersdorfer 60/61, 10627 Berlin anzutreffen.

Mehr Transparenz geht nicht.
Du könntest mit dem Gründer selber sprechen und der kann nicht einmal wegrennen.
Der hat im Zweifel sogar ein Problem, wenn er mit dem Unternehmen Mist baut.
Ich finde das Investment besser als noch eine neue App.

Wie Du richtig schreibst ist das Geschäftskonzept recht einfach und durchsichtig und ein Redner hat es in etwa so beschrieben:

1. Schritt Ein Unternehmensgründer wendet sich mit seinem kleinen Unternehmen an FF24, damit FF24 das Wachstum finanziert.
2. Schritt Der Unternehmer überträgt (hoffentlich) 80% des Unternehmens auf die FF24 und diese beauftragt einen Listing Agent.
3. Schritt Der Listing Agent verkauft neue Aktien des Unternehmens an risikofreudige Anleger und schafft so die notwendige Liquidität und die höhere Bewertung.
4. Schritt Listing des Unternehmens an einer Regionalbörse zum Beispiel Düsseldorf mit Kursnotiz dort. Bewertung nach HGB.
5. Schritt KE nach Börsengang für weitere Expansionund höhere Kurse.

Bevor mich jemand als Clown berurteilt oder den kapitalistischen Geschäftsansatz verurteilt:
1. Das größte Risiko tragen die Investoren, die der Listing-Agent bringt.
2. Der Listing-Agent trägt auch einen großen Teil des Risikos.
3. Die Menschen lieben die Spekulation.
4. Der FF24 Investor spekuliert auf die Wertentwicklung eines Portfolios, nicht einer einzelnen Beteiligung.

Und jetzt noch etwas:

Es mag jemandem nicht gefallen, aber der Listing-Agent bekommt sicher 15% oder mehr dafür, dass er die ersten Investoren bringt.
Aber es bleiben bei jedem Placing ein paar Mios in den neuen Beteiligungen der FF24.
Der höchste Wertgewinn liegt in der FF24!

Zu Deiner Frage, ob sich Kleinanleger mit den Testaten beschäftigen können.
Die Frage erscheint mir aktuell noch ohne Bezug zur Gesellschaft.
Das hat der AR auch auf der HV erklärt und man kann das auch lesen:
Kleine AG, vereinfachte Vorschriften, Bewertungen erfolgen durch Steuerberater, diese sind mit einem Risiko behaftet.

Das Testat des WPs für die börsennotierte AG ist bekannt.
Uneingeschränkt!
Aber mit deutlichem Risikohinweis!

Zur der analogen HV, die wie aus der Zeit gefallen schien.
Kein Mikrofon, aber es war sehr ruhig, so dass jeder jeden verstehen konnte bei Max. 30 Leuten im Raum.
Es gab ja ungewöhnlicherweise einen langen Dialog zwischen Herrn Kuhnert von der SDK und Herrn Dartsch.
Auch andere Aktionäre haben nachfragt von ihren Plätzen aus.
Das war wie in den 90ern; es fehlte nur der Kartoffelsalat mit Brühwürstchen.
Die Antworten waren nicht von einer Großkanzlei geglättet.


Und hat jemand hier bei der FF24 schon eine KE gezeichnet?
Ich glaube nicht.
Hier sind hauptsächlich die Glücksritter unterwegs, die durch ihre 15 Cent Aktieninvestition davon profitieren wollen, dass die Mehrheitseigentümer mit ihrem Geschäftsmodell reich werden wollen.

Natürlich bleiben viele ??? bei diesem Unternehmen.
Aber erscheinen euch die handelnden Personen so glatt wie die Brauns und Marsalleks dieser Erde? Nein. Im Gegenteil.
Die beiden Jensens waren eher sympathische Typen, mit denen man ein Glas Wein trinken gehen könnte.
Handwerklich machen die noch Fehler.
Und klar; die Börsenprofis schreiben wie Dirk Hagemann schreiben auf X von einer „Clownshow“.
Dafür lieben wir den Dirk.

Vielleicht ist eine heitere Clownshow für 15-20 Cent mehr wert, als ein DAX Unternehmen wie Wirecard.

Ich habe schon einige Clownshows erlebt, deren Kurs sich verzehnfacht hat.
Das wären 1,50.

Gekauft bei 0,10
Verkauft bei 0,50

Nicht gierig werden ist das Motto.

Die Wahrheit liegt im Depot.
diha71 und ZiemesKommt sind nicht die Spieler auf dem Platz.
Nur Kommentatoren.

[Trampingo]

Ja, auch von mir danke für die Infos!
Die Geschichte mit der Urban Cargo klingt spannend.
Ich bleibe vorerst investiert.

[ooy]

Vielen Dank an Euch, sehr interessant.

[Andrija]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.410.642 von ZiemesKommt am 07.03.24 11:10:14

Das Transparenzzitat stammte übrigens von einem der Jensens. Er hat es mehrfach unter Kopfschütteln wiederholt.

Das mit dem Platz und der Wahrheit ist offenbar so ein Fußballzitat. Ich kann das nicht so ganz einordnen. Wenn es im übertragenen Sinne bedeuten soll, dass die HV der Platz war und wir mit Wahrheiten verwöhnt wurden, habe ich es wohl falsch verstanden.

Ansonsten würde ich den "heißen Optionsschein" durch "Lotterieschein" ersetzen.

Die Aufgaben sind vermutlich schon bei den beiden Jensens angekommen. Aber sind diese lösbar? Ein schier unendlich verschachteltes Konstrukt mit Unterfirmen die teilweise bereits liquidiert oder jetzt unter anderem Namen in anderen Rechtsformen weiter existieren. Dazu Zukäufe die vielfach nichts mit dem vermeintlich digitalen Ansatz zu tun haben. Jedenfalls sind keine Synergien erkennbar.

Der letzte Redner hat das ja gut auf den Punkt gebracht. Man kauft Firmen, versucht sich an einem halbwegs akzeptablen going public, erreicht mit einem Teilverkauf eine hoffentlich höhere Bewertung und der Teilverkauf deckt im Idealfall das gesamte eingebrachte Kapital ab. Dann geht das ganze wieder von vorne los. Mit Firmengründungen und internationalem Recht kennen die sich definitiv gut aus. Das hast Du ja auch mit Rechtsanwalt Dartsch deutlich gemacht.

Inhaltlich, also bezogen auf den Firmengegenstand, würde ich aber ein großes Fragezeichen setzen. Mal ehrlich, hast Du jemals in den letzten zwanzig Jahren eine solch analoge HV erlebt? Nicht mal die "illustren Persönlichkeiten" hatten ein Mikro für ihre Redebeiträge. Und diese Holding hat fast ausschließlich Internetbuden im Sortiment?

Nochmal zur Transparenz; soll sich der Kleinanleger mit jeder Tochter und den Testaten beschäftigen? Wie soll da Transparenz rein. Das ganze Firmengeflecht müsste aufgelöst werden. Dann kann aber Rechtsanwalt Dartsch nicht die für mich einzig erkennbare Kompetenz ausleben.

Warum sollte man als Kleinanleger hier kaufen?

Dividende wird es absehbar nicht geben. Aktuell wegen des Verlustvortrags. Der Gewinn bewegt sich wohl je nach möglichem Verkaufserlös einer Tochter so um die Million. Dabei ist einzukalkulieren, dass Vorstand und Aufsichtsrat aktuell unentgeltlich arbeiten aber 2/3 der Anteile halten. Hier wäre also mindestens intern noch ein kalkulatorischer Unternehmerlohn zu berücksichtigen der die Million vermutlich halbiert.

Auf exorbitante Kurssteigerungen hoffen? Das kann klappen wenn eine besonders borstige Sau durchs Dorf getrieben wird. So richtig hoch wird es aber kaum gehen können wenn die Hauptaktionäre zu werfen beginnen und ewig wollen die ja auch nicht für lau arbeiten.

[Trampingo]

Endlich mal ein sinnvoller und informativer Beiterg zur HV 👏

[ZiemesKommt]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.407.846 von Andrija am 06.03.24 21:49:10

Transparenz ist auf der HV

Die Wahrheit liegt auf dem Platz, sonst nirgends.

Die Veranstaltung wurde lt. Präsenzliste absolut dominiert durch Herrn Rechtsanwalt Armin Dartsch, Berlin.
Grob zusammengefasst: Dartsch vertrat ca. 33 von 34 Mio Stimmrechte.

Deshalb war es interessant, dass der Saal mit illustren Persönlichkeiten, wie
Michael Kunert von der SDK,
Dr RA Malte Diesselhorst, DSW,
Dirk Hagemann
Vertreten Dr. Knoll
besetzt war.

Wenn einem Aktionär so viel gehört, dann macht er natürlich das, was er für richtig hält.
Auf mich machte Herr Dartsch einen ganz ordentlichen Eindruck.
Auf die kritischen Fragen von SDK und DSW gab es ordentliche Antworten.
Beispiele:
Es gibt keine Rechtsstreitigkeiten im Unternehmen.
Eine „geerbte Klage“ aus dem Mantelkauf beläuft sich auf 20.000€.

Mit der Urban Cargo gibt es den Plan, 80% zu übernehmen und dann Pre-IPO neue Aktien an Investoren zu vermitteln.
Die Gesellschaft bewertet man aktuell mit ca. 15 Mio. Euro.
1/3 der Gesellschaft soll für einen Erlös von 5 Mio. vorbörslich verkauft werden.
Da die Urban Cargo eine Beteiligung der FF24 Sustainability ist und nach der KE durch den Listing Agent
European Capital aus Frankfurt eine Neubewertung erhält, ergibt sich daraus in 2024 ein Bewertungszuwachs von
(meine Schätzung!) ca 2-3 Mio, je nach aktueller Bewertung.

Es wird bis September eine HV geben zum 2023er Geschäftsjahr.
Da kann dann jeder nachfragen, der mehr Transparenz braucht.

Ich war zum 1. Mal auf einer HV der FF24.
Die Personen auf dem Podium waren natürlich keine Konzernprofis.
Der Herr Rechtsanwalt Dartsch antwortete auf die Aktionärsfragen geduldig und ruhig.
Der neue Vorstand Herr Ole Jensen war naturgemäß noch nicht so stark in die HV eingebunden, weil er den erkrankten alten Vorstand kurzfristig ersetzte.

Ole (CEO) und Sören Jensen (AR) sind nicht verwandt oder verschwägert.
Jensen ist in Dänemark ein so häufiger Name wie Meier oder Müller in Deutschland.

Meine Zusammenfassung:

Die FF24 ist eine börsennotierte Private-Equity Gesellschaft für risikobereite Anleger.
Die Firmen im Beteiligungsportfolio repräsentieren die Chancen, die eine erfolgreiche Finanzierung der Unternehmen bietet.

Das Unternehmen FF24 bietet jungen Unternehmen die Wachstumschancen, die sie sonst kaum finden.
Wichtig für das erfolgreiche Wachstum der FF24 ist die transparente Darstellung des Handelns.

Nach meiner Wahrnehmung sind die Aufgaben bei den beiden Jensens angekommen.
Es gibt viel zu tun.

Im September ist die nächste HV.
Das Unternehmen freut sich auf einen aktiven Austausch sagte Herr Ole Jensen CEO.

Ich würde das Unternehmen wie einen heißen Optionsschein behandeln.

Durch den vorhandenen Verlustvortrag von 8-9 Mio. Euro wird die Aktie zunächst keine Dividenden ausschütten.

[Trampingo]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.410.372 von diha71_ am 07.03.24 10:32:22

Zitat von diha71_:

Zitat von Trampingo: Clownbude? Quelle?

Quelle? Ich.
Diese Meinung habe ich mir gebildet, nachdem ich den "Geschäftsbericht" gelesen und die Hauptversammlung besucht habe.

OK, Danke