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    Bastei Lübbe AG - zurück in eine bessere Zukunft (Seite 103)

    eröffnet am 12.08.18 07:57:58 von
    neuester Beitrag 24.04.24 07:16:49 von
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      schrieb am 21.08.18 10:39:14
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 58.473.625 von Huta am 17.08.18 15:04:45aber das Kursziel von 2,- entspricht doch in etwas dem jetzigen Kurs oder habe ich einen Denkfehler? :confused:
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 17.08.18 15:04:45
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 58.465.441 von Huta am 16.08.18 17:05:32
      Neue Researchstudie DZ Bank
      Guten Tag !

      Es gibt seit gestern ein Researchupdate der DZ Bank, die die Aktie mit "halten" empfiehlt und das Kursziel bei 2 Euro sieht :

      https://www.luebbe.com/web/downloads/module/content/2162811/…

      Immerhin geht die DZ Bank - anders als Warburg - nicht davon aus, dass erhebliche Anteile des Jahresüberschusses auf "Minderheitenanteile" entfallen (was mMn auch ausgemachter Unfug ist, weil das ja im Prinzip nur bedeuten kann, dass Daedalic erhebliche Anteile am Jahresüberschuss hätte und das wäre ja mal was ganz Neues ;) - andere Minderheitenanteile gibt es jedenfalls nicht (mehr) ).

      Und die DZ Bank sieht eine erste Anlaufdividende von 5 Cent schon für das Geschäftsjahr 2019/2020 und dann für das Jahr 2020/2021 eine von 10 Cent.

      Dennoch bin ich mit der Studie nicht wirklich "zufrieden". Das betrifft nicht primär das Kursziel sondern die Art und Weise wie man dieses bei der DZ ermittelt.

      Auch die DZ Bank sieht die vom Vorstand angekündigte Ebitmarge von zwischen 6 und 8% für das kommende Jahr nicht. Vielmehr geht man bei der DZ von einer Marge i.H.v. 3,7% in 19/20, dann 4,9% in 20/21 und schließlich 5,5% in 21/22 aus.

      Ich kann diese Skepsis gegen die Vorstandsprognosen im Fall von Bastei Lübbe sicher irgendwo verstehen (obwohl die verfehlten Prognosen der Vergangenheit von dem inzwischen entlassenen Vorstand und nicht etwa von den amtierenden Vorständen stammten) aber wenn ich mir die Vorjahre vom Zahlenmaterial anschaue, dann kann ich sie nicht wirklich nachvollziehen. Offenbar glauben die entsprechenden Analysten dem Vorstand ja nicht, dass dieser die selbst prognostizierte Marge auch erreichen kann.

      Allerdings hat man in den Bereichen Buch und Roman in den Vorjahren durchaus ermutigende Margen erzielt (in realiter nicht nur als Plan).

      Ich nehme die Zahlen aus dem Geschäftsbericht 2017/2018 und dort die Seite 38:

      Danach hat der Bereich "Buch" in 2016/2017 69,6 Mio Euro umgesetzt und der Bereich "Roman" 9,9 Mio Euro - macht zusammen 79,5 Mio Euro Umsatz. Das Ebit im Bereich Buch betrug (bereinigt um Einmaleffekte) in diesem Jahr 3,8 Mio Euro und im Bereich Roman 1,6 Mio Euro - macht zusammen 5,4 Mio Euro, was bezogen auf den Umsatz für diese beiden Bereiche einer Ebitmarge von 6,8% entspricht.

      Für das "Bestsellerjahr" 2017/2018 betragen die Werte: Umsatz Buch 84,7 Mio Euro, Umsatz Roman 9,8 Mio Euro (zusammen also 94,5 Mio Euro) Ebit Buch 4,2 Mio Euro, Ebit Roman 1,5 Mio Euro (zusammen 5,7 Mio Euro, entsprechend 6,2 % Ebitmarge).

      Mithin wären 6 - 8% sicher tatsächlich kein Hexenwerk, zumal wenn man sich anschaut, dass der Vorstand bei Bastei Lübbe zusätzlich Einspareffekte in Millionenhöhe erzielen will. Lassen wir es mal zwei Millionen Einsparungen sein, dann würden sich die Ebitmargen in den Jahren 2016/2017 und 2017/2018 auf 9,3% bzw. auf 8,1 % erhöhen!

      Nun ist es ja richtig, dass der Bereich "Digital" bisher immer negative Ebitbeiträge geliefert hat - in 2016/2017 minus 1,9 Mio Euro und in 17/18 minus 1,7 Mio Euro.
      Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass man den Bereich "Digital" bis auf Daedalic nunmehr bereinigt hat und die dort noch bestehenden Beteiligungen (bookrix, beam und oolipo) veräußern will und dass man ja auch bei Daedalic einen Prüfprozess eingeleitet hat, an dessen Ende durchaus auch ein Verkauf stehen könnte.
      Zudem hat man in der Prognose für das Jahresergebnis des laufenden Jahres für das Geschäftsfeld "Digital" nur noch einen Verlust von 0,5 Mio Euro prognostiziert.

      Wenn man sich die Geschäftsberichte anschaut, dann sieht man, dass Daedalic alleine in den letzten Jahren die folgenden Ergebnisse (nicht Ebit, was ja eher etwas besser sein müsste, weil Daedalic ja auch Finanzierungskosten hat) erzielt hat:
      14/15 bei Ganzjahresbetrachtung + 0,3 Mio Euro (GB 14/15 Seite 97); 15/16: + 0,6 Mio Euro, 16/17: - 0,1 Mio Euro (beides GB 2016/2017, Seite 94), 17/18 - 2,1 Mio Euro - allerdings einschließlich der Sonderabschreibung auf Spiele (GB 17/18 Seite 85).

      Allzuviel dürfte eine Daedalic vom Ebit der Bereiche Buch und Roman also in einem normalen Jahr nicht "abbeißen".

      Warum dann der Analyst der DZ Bank dennoch glaubt, dass man eine 6% Marge für die kleiner gewordene Bastei Lübbe in den kommenden Jahren nicht wirklich wird erreichen können, ist mir daher ehrlich gesagt schon etwas schleierhaft.

      Ich persönlich gehe nach wie vor davon aus, dass das Unternehmen in 2019/2020 durchaus die vom Vorstand gesetzte Marge wird erreichen können - und das muss noch nicht einmal am unteren Rand sein.

      Na ja wir werden es ja sehen.

      Derzeit ist der Handel in der Aktie ja eher mau - was aber immerhin darauf schließen lässt, dass der schlimmste Abgabedruck aus der Aktie raus ist. Schon kleinere Nachfragen lassen den Kurs um ein paar Cent steigen. Die große Nachfrage fehlt allerdings auch. Mal sehen, ob es auf der HV Mitte September Interessantes zu berichten gibt.

      Ein schönes WE allerseits.
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 16.08.18 17:05:32
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 58.463.263 von abgemeldet568354 am 16.08.18 13:59:35
      Zitat von InYi: ich hatte mir vorgestern drei neue Bücher gekauft und als ich zu Hause gelesen habe, dass sie alle aus dem Bastei Verlag kommen, musste ich gleich an dich denken ;)

      vielleicht steige ich auch bald wieder ein :)


      Dann wünsche ich Dir mit den Büchern mehr Spaß als mit den Aktien😉!

      Was die Aktien angeht hoffe ich, dass mit dem neuen Vorstand die wenig amüsante Zeit auch zu Ende ist...die Börsenstory war ja bisher kein Bestseller!
      4 Antworten
      Avatar
      schrieb am 16.08.18 13:59:35
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 58.433.323 von Huta am 13.08.18 10:48:12ich hatte mir vorgestern drei neue Bücher gekauft und als ich zu Hause gelesen habe, dass sie alle aus dem Bastei Verlag kommen, musste ich gleich an dich denken ;)

      vielleicht steige ich auch bald wieder ein :)
      5 Antworten
      Avatar
      schrieb am 13.08.18 10:48:12
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 58.428.300 von Huta am 12.08.18 07:57:58
      Ebitprognose 2019/2020
      Guten Morgen !

      Es wird ja immer wieder mal angezweifelt, ob die Bastei Lübbe AG die prognostizierte Marge von 6 bis 8% (was voraussichtlich auch einem Ebit von zwischen etwa 6 und 8 Mio Euro entsprechen dürfte) in 2019/2020 überhaupt erreichen kann.

      Im vergangenen Jahr hatte man ja "nur" 4,1 Mio Euro EBIT (vor Sonderaufwendungen) aus den fortgeführten Bereichen erreicht (und dann wird auch gerne noch darauf verwiesen, dass man damit die angestrebte Ebithöhe ja sogar in einem "Zwei-Bestseller-Jahr" verpasst hätte).

      Wenn man sich das EBIT des letzten Jahres einmal anschaut, kommt man (wie gesagt vor den jeweiligen Sonderaufwendungen) zu folgenden Einzelergebnissen:
      - Buch: + 4,2 Mio Euro EBIT
      - Roman: + 1,5 Mio Euro EBIT
      - Digital: - 1,7 Mio Euro EBIT

      (entnommen dem Kapital "Geschäftsverlauf der Segmente" auf Seite 38 des aktuellen Geschäftsberichts)

      Der entscheidende negative Faktor ist also der Bereich "Digital", der ja ab diesem Jahr nur noch aus Daedalic bestehen wird.

      Meine Hoffnung ist es ja bekanntermaßen, dass Daedalic auch noch veräußert werden wird, dann bleiben nur noch die beiden durchaus ertragsstarken Segmente Buch und Roman (die im letzten Jahr ein EBIT von zusammen 5,7 Mio Euro erzielt hätten).

      Im Jahr davor (ohne Follett und Brown) lagen die entsprechenden Kennzahlen für diese beiden Segmente bei plus 3,8 Mio Euro (Buch) und plus 1,6 Mio Euro (Roman), macht zusammen (in einem "normalen Bücherjahr ohne ausgesprochene Bestseller) 5,4 Mio Euro.

      Rechnet man nun noch die vom Vorstand ja angekündigten Kostensenkungen aus dem Effizienzsteigerungsprogramm hinzu, sieht man, dass die angepeilten 6 bis 8 Mio Euro EBIT nicht unrealistisch sind und (um es mit Herr Halff zu sagen) auch keine "rocket science" sind!

      Entscheidend wird es also sein, ob man Daedalic zu einem einigermaßen akzeptablen Preis wird veräußern können (zu verschenken hat man in Köln sicher nichts) oder ob man es schafft, die Verluste auf EBIT-Basis zu verringern (für das laufende Jahr erwartet man bei Daedalic nur noch ein negatives EBIT von 0,5 Mio Euro - selbst wenn man sich beim entsprechenden Prüfprozess also dazu entscheidet, Daedalic nicht zu veräußern, sind die 6 bis 8 Mio Euro EBIT in 2019/2020 nicht unrealistisch!).

      Insofern meine jedenfalls ich, dass die prognostizierten Zahlen für das kommende Jahr keinesfalls unrealistisch sind.

      Einen guten Wochenstart allerseits.
      6 Antworten

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      schrieb am 12.08.18 20:33:23
      Beitrag Nr. 4 ()
      Gratulation - sehr informativ und präzise. Macht Appetit einige Aktien zu erwerben.
      Avatar
      schrieb am 12.08.18 16:31:35
      Beitrag Nr. 3 ()
      ich sei, gewährt mir die bitte, in eurem bunde der dritte
      auch von mir die besten Wünsche!
      Erlaubnis vorausgesetzt habe ich meine Bewertung "gute Fundamental-Analyse" abgegeben!
      wie ich las, stand R2-Alpha vor Gericht? Ist denn schon ein Urteil am Amtsgericht verkündet worden? :look:
      werde dann vorrangig hier lesen.
      Avatar
      schrieb am 12.08.18 11:13:22
      Beitrag Nr. 2 ()
      Lieber Huta,

      dies ist zweifelsohne eine Arbeit und eine Threaderöffnung, an der
      sich mancher so genannte Analyst ein Beispiel nehmen sollte!

      Dir und "deiner" Aktie nur das Beste!

      P. :)
      Avatar
      schrieb am 12.08.18 07:57:58
      Beitrag Nr. 1 ()
      Guten Tag !

      Die Bastei Lübbe AG hat sich in den letzten Monaten verwandelt. Heute ist Bastei Lübbe nicht mehr "auf dem Weg zu einem internationalen Medienunternehmen", wie es der alte Threadtitel suggeriert hat. Man hat sich in Köln vielmehr dazu entschlossen, "back to the roots" zu gehen und sich auf die Kernkompetenzen (Buch und Roman in allen Erscheinungsformen) zu konzentrieren.

      Zudem haben sich in den letzten Monaten auch die handelnden Personen geändert. Herr Stefan Lübbe, der auch für eine starke Konzentration auf neue digitale Geschäftsfelder außerhalb des eigentlichen Verlagswesen stand, ist verstorben, der Aufsichtsrat wurde komplett ausgetauscht und der Vorstand runderneuert, wobei die beiden Positionen des CEO und des CFO neu besetzt worden sind. Und last but not least hat der Aktienkurs des Unternehmens auch keine Ähnlichkeit mehr mit dem Kurs, zu dem die Aktien an die Börse gebracht worden sind. Seinerzeit waren es 7,50 Euro Ausgabekurs, heute steht die Aktie bei 2 Euro.

      Daher war es mMn an der Zeit einen neuen Thread zu dem Unternehmen zu eröffnen und die neuen Perspektiven sachlich unter einer neuen, besser zur "neuen" Bastei Lübbe passenden Überschrift zu diskutieren.

      Der Umbau bzw. Rückbau des Unternehmens ist sicher nicht ganz freiwillig erfolgt. Vielmehr hat der von den Herren Schierack und Lübbe eingeschlagene Weg hin zu einem "internationalen Medienunternehmen" die Bastei Lübbe AG sehr nahe an den Abgrund geführt - sicher nicht mit Absicht aber im Ergebnis nicht zu leugnen.

      Der Versuch, in verschiedene digitale Geschäftsfelder hinein zu diversifizieren um die Abhängigkeit von "Buch und Roman" zu verringern, darf aus heutiger Sicht als gescheitert angesehen werden. Die Rückabwicklung dieses Versuchs war extrem kostspielig und die Tatsache, dass die überwiegend sehr vollmundigen Versprechen bei weitem nicht eingehalten werden konnten, haben viel Vertrauen am Markt zerstört.

      oolipo wurde eben leider nicht das neue Netflix für Bücher sondern eine Investitionsruine. Bookrix und Beam haben nie irgendeine größere Bedeutung für den Konzern erlangt und der Versuch, mit Buchpartner im margenschwachen und umkämpften Retailbereich eine Nische zu finden ist mit Pauken und Trompeten (und leider sehr hohen Verlusten) krachend gescheitert.
      Daedalic, der Versuch einen Crossovereffekt zwischen Buch und Spiel zu finden, steht derzeit zur Disposition und man prüft hier sämtliche strategischen Möglichkeiten - ein Verkauf ist auch hier also nicht ausgeschlossen (und wäre aus meiner Sicht strategisch sicher sehr sinnvoll, weil Daedalic so gut wie nichts zum Unternehmenserfolg beiträgt und Bastei Lübbe das Geld aus dem Verkauf sehr gut gebrauchen könnte).

      Bleiben die Bereiche, aus denen sich das Unternehmen Bastei Lübbe heraus gegründet hat - Buch und Roman. Die Konzentration hierauf hat in den Zeiten des Vorgängervorstands sehr gelitten - man hat sich personell und finanziell viel zu sehr in den neuen Digitalbeteiligungen verzettelt und das eigentliche Geschäft vernachlässigt, weil für beides gleichzeitig weder genügend Finanzmittel noch genügend Personal vorhanden war. Der neue Vorstand macht dies nun wieder rückgängig und hebt die Bedeutung des Kerngeschäfts deutlich hervor.

      Geschäftsjahr 2017/2018

      Das abgelaufene Geschäftsjahr war sicher von den Zahlen her eine Katastrophe. Ein negatives EBIT i.H.v. 18 Mio Euro und ein negatives Konzernergebnis von mehr als 16 Mio Euro sprechen da eine deutliche Sprache.
      Gleichzeitig wurde in diesem Geschäftsjahr aber auch ordentlich aufgeräumt. Man hat die Beteiligungen an oolipo, bookrix und beam auf "0 Euro" abgeschrieben, die defizitäre Beteiligung Buchpartner hat man Ende des Geschäftsjahrs veräußert und die Nettoverschuldung auch mit den Erlösen aus diesem Verkauf um etwa 25% auf gut 30 Mio Euro reduziert. Gleichzeitig hat man die Abschreibung auf die Autorenhonorare erheblich ausgeweitet und damit die bilanzierten Werte für diesen Asset sehr viel realistischer gestaltet als in den Vorjahren - entscheidend für die Abschreibungsdauer sind jetzt nicht mehr "Erwartungen" sondern statistisch gemessene Erfahrungen.

      Laufendes Geschäftsjahr und Erwartungen

      Das laufende Geschäftsjahr (2018/2019) wird vom Vorstand als "Übergangsjahr" angesehen und auch so bezeichnet. Belastet wird das Ergebnis noch einmal durch Kosten für das Effizienzsteigerungsprogramm und durch weitere Verluste aus der Bereinigung der Beteiligungen. Dennoch soll es am Ende des Jahres ein positives EBIT geben. Die in der letzten Woche gemeldeten Zahlen für das erste Quartal entsprechen dabei den Vorstandserwartungen.

      Ab dem nächsten Geschäftsjahr (2019/2020) soll dann das Effiziensteigerungsprogramm voll wirken und es soll auch keine Sonderbelastungen des Ergebnisses mehr geben. Der Vorstand ist sich sicher, dann eine Ebitmarge von zwischen 6 und 8 % erreichen zu können und einen Umsatz von etwa 100 Mio Euro (im laufenden Geschäftsjahr soll der Umsatz etwa 95 Mio Euro betragen - deutlich weniger als im Jahr zuvor als aber auch die Umsätze von Buchpartner noch mit in den Konzernumsatz eingerechnet worden sind).

      Für das Jahr 2019/2020 kalkuliert man bei Bastei Lübbe etwa 10 Mio Euro Umsatz aus Daedalic, etwa 10 Mio Euro aus dem Bereich "Roman" und etwa 80 Mio Euro Umsatz aus dem Bereich "Buch" (sollten die Umsätze von Daedalic wegfallen, weil man sich entschließt, sich von der 51% Beteiligung zu trennen, würde sich beim EBIT kein wirklich negativer Effekt ergeben, da Daedalic unterm Strich zum EBIT nicht wirklich etwas beiträgt).

      Sollte die Vorstandsprognose eintreffen, würde sich in 2019/2020 ein EBIT von zwischen 6 und 8 Mio Euro für das Unternehmen ergeben. Nehmen wir mal die Mitte (EBIT 7 Mio Euro) und rechnen davon die Finanzierungskosten (die derzeit bei etwa 1,5 Mio Euro je Jahr liegen) sowie eine Steuerquote von etwa 30% ab, würde sich ein Konzernergebnis i.H.v. ca. 3,8 Mio Euro ergeben. Dies würde bei 13,3 Mio Aktien einem EpS von 28 Cent entsprechen. Da der derzeitige Kurs bei ca. 2 Euro liegt, würde sich daraus ein sehr attraktives KGV 2020 von 7,2 ergeben.
      (Das ist eine modellhafte Berechnung mit meinen Zahlen und selbstverständlich ohne Gewähr).

      Chancen und Risiken

      Wie bei jedem Unternehmen gibt es natürlich auch bei Bastei Lübbe Chancen und Risiken.

      Im Verlagswesen sind diese mMn durch die Art des Geschäfts besonders ausgeprägt. So ist es eben nicht garantiert, dass ein Autor, der mit seinem letzten Buch extrem erfolgreich am Markt war, auch mit einem neuen Buch erfolgreich sein wird. Anders herum kann natürlich auch eine bis dato vollkommen unbekannte Autorin ein Buch schreiben, das extrem erfolgreich ist. Insofern ist das Verlagswesen mMn nicht mit einem "normalen" Industrieunternehmen" mit einem festen Kundenstamm und eingeführten Produkten zu vergleichen. Chancen und Risiken sind hier viel ausgeprägter.

      Bastei Lübbe hat aber in den letzten Jahren recht häufig bewiesen, dass man sich auf dem Büchermarkt gut auskennt und Bücher verlegt, die sich auch gut verkaufen.
      Im letzten Jahr war man im wichtigen Bereich Hardcover/Belletristik gemessen am Umsatz die Nummer 1 in Deutschland und mit "Fundament der Ewigkeit" und "Origin" hatte man die beiden umsatzstärksten Bücher des Jahres in Deutschland im Programm!

      Dass das auch keine Eintagsfliege war, kann man daran ersehen, dass BL in den Jahren seit 2008 - also in den letzten 10 Jahren gleich 6 mal den ersten Platz bei Hardcover/Belletristik belegt hat und je einmal den 2. und 3. Platz (gemessen am Umsatz der Bücher dieses Genres) - siehe Seite 36 der Präsentation zur letzten HV

      https://www.luebbe.com/web/downloads/module/download/2897343…

      Nur zwei Jahre waren ausgesprochen schlecht - und das waren die Jahre als man den Fokus des Unternehmens viel zu sehr auf die neuen digitalen Features gelegt hat und den Kernbereich dadurch zwangsläufig vernachlässigen musste.

      Zudem ist man auch im Bereich "Jugendbuch" sehr gut aufgestellt (im letzten Jahr Platz 2 mit 18% Marktanteil in Deutschland) - hier ist Jeff Kinney der Starautor, der jedes Jahr zum Weihnachtsgeschäft einen zuverlässigen Bestseller liefert. Erfolgreich ist auch das zuletzt hinzuerworbene Imprint LYX - in der aktuellen SPIEGEL Bestsellerliste belegt z.B. die LYX-Autorin Mona Kasten mit ihren Büchern die Plätze 2 und 3 der Paperback Belletristik Liste. Erfolgreich sind auch die "Community Editions", wo Bastei Lübbe gemeinsam mit zwei Partnern, sogenannten "Youtube-Influencern" die Chance gibt, sich auch im Bereich "Buch" mal zu präsentieren. Mit dem Buch von Paluten "Die Schmahamas Verschwörung" hat man damit sogar einen Nummer 1 Bestseller gelandet - ein Beleg dafür, dass man bei Bastei Lübbe eben nicht nur auf die konventionellen Autoren setzt - sondern auch Neues ausprobiert und dabei auch erfolgreich ist.

      Insofern schafft es Bastei Lübbe immer wieder, umsatzstarke Bücher zu verlegen - auch wenn man auch in Köln sicher nicht vor Überraschungen (positiven wie negativen) sicher sein kann.

      Zudem ist Bastei Lübbe weiter Marktführer bei digitalen Büchern gemessen am Gesamtumsatz. Der Anteil digital am Gesamtumsatz lag bei Bastei Lübbe im Jahr 2017 bei 29% (im Vorjahr bei 27%), während dieser Anteil im Gesamtmarkt nur bei 5 % liegt.

      Nun wird ja häufig behauptet, dass der Gesamtmarkt aber nicht grade wächst, was man natürlich als Risiko sehen kann, wenn man sich wieder allein auf diesen Markt konzentriert.

      Das ist sicher auch richtig. Aber der Absatzmarkt bricht auch nicht "disruptiv" weg. Im Belletristikmarkt, der ja für Bastei Lübbe besonders wichtig ist, sind die Umsätze insgesamt von 2007 bis 2016 (neuere Zahlen kenne ich nicht) sogar von 4029 Mio Euro auf 4219 Mio Euro gestiegen (Seite 30 der o.g. Präsentation) - vor allem der Umsatz mit digitalen Produkten hat dabei zugenommen - und wie oben gezeigt, liegt Bastei Lübbe grade dort durchaus weit vor dem Gesamtmarkt und ist insgesamt gut vertreten.

      Im gesamten Buchmarkt (einschließlich Fach- und Schulbücher) hat man von 2006 bis 2017 etwa 2% Umsatz verloren - auch nichts Dramatisches.
      Richtig ist sicher, dass es deutlich weniger Buchkäufer gibt als noch vor ein paar Jahren. Dieser Schwund wird aber dadurch (teilweise) kompensiert, dass die verbliebenen Käufer mehr Geld für Bücher ausgeben (Seite 34 der o.g. Präsentation).

      Alles in allem würde ich meinen, dass der Buchmarkt kein Wachstumsmarkt ist, dass es aber andererseits auch nicht zu Umsatzeinbrüchen auf diesem Markt kommt. Zudem kann ein Unternehmen auch in einem sich konsolidierenden und stagnierenden Markt durchaus wachsen bzw. "aktiv konsolidieren" also durch die Übernahme neuer Imprints wachsen (mit LYX hat man das beispielhaft vorgemacht, was auch ein Beleg ist für die Expertise, die im Unternehmen zu diesem Markt vorhanden ist). Der Markt stützt das Unternehmen also nicht grade im Sinne von Rückenwind aber er bläst Bastei Lübbe auch nicht grade in Orkanstärke von vorne ins Gesicht.

      Ein weiteres Risiko, das vor allem in den letzten Wochen immer wieder durchdekliniert worden ist, ist die Nettoverschuldung des Unternehmens, verbunden mit der Befürchtung, dass hohe Zinsen sämtliche Gewinne auffressen oder die Banken sogar "den Hahn abdrehen" könnten, so dass das Unternehmen Insolvenz anmelden müsste o.ä.!

      Diese Diskussionen und Spekulationen haben in den vergangenen Wochen sogar dazu geführt, dass sich der Kurs des Unternehmens zeitweise noch einmal dramatisch nach unten entwickelt hat - auf Kurse unter 1,70 Euro.

      Fakt ist aber, dass die Nettoverschuldung im letzten Jahr deutlich um über 25%, abgebaut werden konnte und dass sich der Zinsaufwand auf 1,5 Mio Euro reduziert hat.
      Fakt ist weiterhin, dass keine Kapitalerhöhung geplant ist (es wurde gemutmaßt, dass die Banken das Unternehmen hierzu zwingen könnten), denn das genehmigte Kapital 2016 läuft in 2018 aus und laut Einladung zur Hauptversammlung wird kein neues genehmigtes Kapital beantragt.

      https://www.luebbe.com/web/downloads/module/download/3128200…

      Fakt ist ebenso, dass der Vorstandsvorsitzende die Atmosphäre zwischen Unternehmen und Banken als "entspannt" bezeichnet hat

      https://www.ksta.de/wirtschaft/naechster-blockbuster-beim-ba…

      Und Fakt ist schließlich auch, dass die Banken, trotz Bruch gleich mehrerer Covenants (was in einem derart schwachen Jahr wie im Vorjahr nahezu unvermeidlich ist), darauf verzichtet haben, den Kredit zu kündigen sondern sich bereit erklärt haben, die Finanzierung zunächst bis 2020 weiterlaufen zu lassen.

      https://www.finance-magazin.de/finanzierungen/kredite-anleih…

      Es ist auch eine Tatsache, dass grade ein Verlag einen relativ hohen Finanzierungsbedarf hat, weil er Autorenhonorare teilweise ja schon bezahlen muss, wenn das Manuskript noch in der Planungsphase ist und letztendlich viele Kosten schon deutlich vor dem ersten "Geldverdienen" entstehen und bezahlt werden müssen. Man sollte daher auch nicht vergessen, dass die seinerzeit (auch) durch die Erlöse des Börsengangs abgelöste Mittelstandsanleihe, die Bastei Lübbe zur Unternehmensfinanzierung begeben hatte, über 30 Mio Euro lautete und die Nettoverschuldung seinerzeit (vor dem Börsengang) auch bei gut 20 Mio Euro lag.

      Anders gesagt: Die Nettoverschuldung ist nicht nur ärgerlich (weil dadurch besonders gut zur Geltung kommt, dass man die Erlöse aus dem Börsengang letztendlich fast ohne Effekt verbrannt hat - lediglich der Kauf des Imprints LYX hat sich als sinnvoll herausgestellt) sondern sicher auch noch zu hoch - aber mMn nicht mehr lebensbedrohlich!

      Herr Zimmermann, der CFO der Gesellschaft hat als Ziel für den Verschuldungsgrad das 2,5 fache des EBITDAs ausgegeben. Davon ist man aber in der Tat nicht mehr sehr weit weg. Geht man, wie der Vorstand, davon aus, dass man in 2019/2020 eine EBITmarge von 6 - 8 % erreicht, würde das EBITDA irgendwo bei um die 11 Mio Euro liegen, mithin würde eine Nettoverschuldung von 30 Mio Euro einem Verschuldungsgrad von 2,7 entsprechen - da ist der Faktor 2,5 nicht wirklich weit entfernt.

      Zusätzlich besteht ja noch die Chance, dass sich die Verschuldung durch einen Verkauf von Daedalic, der ja derzeit geprüft wird, weiter reduziert. Seinerzeit hat man etwa 8 Mio Euro für den Anteil bezahlt - inzwischen hat sich Daedalic allerdings im Umsatz deutlich verbessert. Was der Anteil an dem Spieleentwickler am Markt letztendlich wert sein könnte, kann ich aber persönlich nicht einschätzen. Um den Faktor 2,5 beim Verschuldungsgrad zu erreichen, müsste die Verschuldung aber auch nur noch um etwa 3 bis 4 Mio Euro gedrückt werden (immer vorausgesetzt, die Ertragsziele des Vorstands werden in 2019/2020 erreicht).

      Und im Rahmen der Frage nach der Schuldentragfähigkeit muss man auch berücksichtigen, dass das Unternehmen durchaus dazu in der Lage ist, einen positiven Cashflow aus der laufenden Unternehmenstätigkeit zu erzielen. Im letzten Jahr hat man, trotz der hohen Verluste, einen entsprechenden CF von 5,5 Mio Euro erzielt (im Jahr davor waren es sogar 11,5 Mio Euro, in den letzten fünf Jahren insgesamt ca. 33,5 Mio Euro !).
      Dieser wurde in der Vergangenheit aber durch hohe Investitionen in diverse Digitalunternehmen (oolipo, bookrix, daedalic) oder den Erwerb von Buchpartner "versenkt". Das entfällt zukünftig im Wesentlichen, so dass auch aus den laufenden Cashflows zukünftig Kredite zurückgeführt werden bzw. neue Kreditaufnahmen zur Finanzierung von Autorenhonoraren z.B. verhindert werden können.
      Insofern sehe ich die Nettoverschuldung als durchaus handhabbar an, auch wenn sie sicher noch reduziert werden sollte.

      Eine weitere Frage, die immer wieder gerne gestellt wird ist die danach, wie realistisch denn eine Ebitmarge von zwischen 6 und 8 % im Kernbereich sein kann.

      Zunächst einmal hilft da sicher ein Blick in die Vergangenheit. In den Jahren vor dem "Digitalisierungswahn" hat das Unternehmen durchaus gut verdient. Das zeigt ein Blick in ältere Geschäftsberichte. Im Jahr 2013/2014 hatte man im Bereich "Buch" bei einem Umsatz von 86 Mio Euro ein EBIT von 14,5 Mio Euro erreicht und in 2014/2015 bei einem Umsatz von 80 Mio Euro immerhin noch ca. 5-6 Mio Euro (angepasst und geschätzt - ausgewiesen wird ein deutlich höherer Betrag). Danach wurde das Geschäftsfeld "Buch" in der Darstellung dadurch etwas "verunklart", dass man die Ebooks und die Hörbücher dem Bereich "Digital" zugeschlagen hat. Im letzten Jahr hat man im fortgeführten Bereich aber (vor Sonderaufwendungen) immerhin wieder 4,1 Mio Euro EBIT erzielen können.

      Nun sind 4,1 Mio Euro in einem Jahr mit gleich zwei Bestsellern nicht gleich "zwischen 6 und 8 Mio Euro"in einem normalen Buchjahr (wobei man aber auch nicht vergessen sollte, dass solche Bestsellerautoren sicher auch hohe Garantiehonorare bekommen und der Gewinn selbst bei hohen Umsätzen unterm Strich gar nicht so extrem hoch ausfallen dürfte). Hierzu hat sich der Vorstand auf der Bilanzpressekonferenz auch geäußert. Ich verweise noch einmal auf den Artikel im Kölner Stadtanzeiger, der weiter oben von mir verlinkt wurde.

      Man will ganz erheblich beim Personal einsparen. Im letzten Jahr hat es noch 270 Stellen bei Bastei Lübbe gegeben, abgebaut wurden bereits ca. 25 Stellen, was sicher für die betroffenen Personen sehr bedauerlich ist, angesichts der Gesamtsituation des Verlags aber wohl leider unvermeidbar war.
      Weitere 20 bis 30 Stellen sollen durch die natürliche Fluktuation wegfallen (Befristungen werden nicht verlängert, frei werdende Arbeitsplätze werden möglichst nicht mehr besetzt) und mittelfristig sollen nur noch insgesamt 200 Stellen übrig bleiben, was dann einem Stellenabbau von etwa 25% entsprechen würde und erhebliche Einsparungen bei den Personalkosten mit sich bringen würde.

      Daneben will man auch an die Autorenhonorare ran, bei denen man wohl in der Vergangenheit zu großzügig war. Natürlich können die "Weltautoren" wahrscheinlich auch zukünftig hohe Forderungen stellen, solange sie mit ihren Büchern erfolgreich sind. Dann sind diese Honorare aber auch nicht das Problem. Ich halte es aber für absolut nachvollziehbar, dass es in einem konsolidierenden und stagnierenden Markt möglich sein müsste, die Preise für Manuskripte tendenziell auch zu drücken.

      Zudem sollen auch die Marketingaufwendungen insgesamt gekürzt und entsprechende Maßnahmen zielgerichteter und kostengünstiger eingesetzt werden.

      In einem Bericht der Wirtschaftswoche wird darauf verwiesen, dass man auch vor "Kleinigkeiten" nicht Halt macht und die Hotelübernachtungen während der Frankfurter Buchmesse gestrichen hat.

      Insgesamt werden durch diese Maßnahmen nach Überzeugung des Vorstands mehrere Millionen Euro pro Jahr an Kosten eingespart!

      Schließlich würde ich persönlich auch die Möglichkeit sehen, das ein oder andere Buch zunächst einmal ausschließlich digital zu veröffentlichen. Dies spart dann zwar keine Autorenhonorare aber Druck- und Logistikkosten (nicht umsonst sind die Margen ja bei E-Books höher als die bei gedruckten Büchern). Und falls sich herausstellen sollte, dass ein solches Buch extrem erfolgreich ist, kann man immer noch ein gedrucktes Buch hinterherschieben.

      Eine weitere Möglichkeit würde meiner Meinung nach darin bestehen, insgesamt weniger Novitäten im Jahr zu verlegen. In der Fülle der neuen Bücher gehen viele Neuheiten einfach unter und ich bin mir sicher, dass noch lange nicht jedes Buch die Kosten einspielt, die es durch Autorenhonorare, Druckkosten und Logistik verursacht hat. Vielleicht muss man da auch zukünftig etwas "wählerischer" sein - aber ich bin mir sehr sicher, dass man das in Köln auch schon lange ins Auge gefasst hat.

      Eine Chance liegt mMn auch in den nun handelnden Personen.
      Der neue Vorstand hat bisher eine ausgezeichnete Arbeit abgeliefert. Im letzten Jahr hat der Vorstand nicht nur mMn richtig analysiert, dass man sich in Köln zu sehr in Bereiche verzettelt hatte, in denen man keine Expertise hatte, dafür aber das eigentliche Kerngeschäft zu sehr aus dem Fokus verloren hat, was eben auch dazu geführt hat, dass die letzten Jahre in diesem Kernbereich nicht so gut gelaufen sind wie in den Jahren zuvor (die beiden Bestsellerautoren Follett und Brown mal außen vor gelassen).

      Aus dieser Erkenntnis hat man aber auch sehr zeitnah die richtigen Schlüsse gezogen: Es wurden Beteiligungen stillgelegt und dafür gesorgt, dass dort keine Gelder mehr verbraten werden, die man an anderer Stelle besser, sinnvoller und gewinnbringender verwenden kann bzw. die zur Rückführung von Verbindlichkeiten verwendet werden können.
      Andere Beteiligungen, die laufend Verluste produziert haben, wurden abgestoßen und in diesem Jahr versucht man auch die stillgelegten Beteiligungen noch zu verkaufen und bei Daedalic prüft man, wie ausgeführt, sämtliche Optionen, was logischerweise auch einen Verkauf beinhaltet.
      Die Bilanz wurde bereinigt (Vollabschreibungen auf Beteiligungen, von denen man keine Ergebnisbeiträge mehr erwartet und die nun veräußert werden sollen, hohe Sonder-Abschreibungen auf Spiele und Autorenhonorare, die nicht mehr nach Schätzungen sondern nach statistischen Erfahrungswerten der Vergangenheit abgeschrieben werden.)
      Damit zeigt die Bilanz auch ein deutlich realistischeres Bild von der tatsächlichen Vermögenslage als das früher der Fall war, was vor allem erheblich zur Transparenz des Unternehmens beiträgt.

      Die Nettoverschuldung konnte um 25% reduziert werden und man konnte die Banken mit dem neuen Konzept, der überarbeiteten Strategie und den vorgelegten Planzahlen davon überzeugen trotz nicht eingehaltener Covenants, auf die mögliche Kreditkündigung zu verzichten und den Kredit bis 2020 laufen zu lassen - sicher auch ein Verdienst des neuen CFO.

      Und schließlich hat der neue Vorstand aufgezeigt, dass das Unternehmen auch eine Perspektive in den nächsten Jahren hat, die angesichts eines Kurses von nur 2 Euro (der unterhalb des ausgewiesenen Eigenkapitals liegt) wiederum auch dem Aktienkurs eine Perspektive gibt.
      Erreicht der Vorstand seine postulierten Ziele, ist die Aktie auf Basis des heutigen Kurse sehr günstig zu haben und der Erfolg eines Kaufmanns liegt nun einmal im Einkauf ;).
      Basis dafür ist, neben der Eliminierung von diversen Verlustbringern und der Vollabschreibung aller erkennbaren Risiken in der Bilanz das Effiziensteigerungsprogramm für den Kernbereich Buch und Roman (s.o.).

      Nun hat der alte Vorstand auch vieles versprochen und leider nur wenig gehalten - aber dafür musste der Vorstand dann auch seinen Stuhl räumen und ein neuer Vorstand wurde installiert.

      Man sollte dem neuen Vorstand wenigstens die Chance geben, zu zeigen, was er kann, zumal wenn er bisher vieles sehr richtig gemacht hat und dazu gehört auch, ihm das Vertrauen entgegenbringen, dass er weiß, was er den Aktionären und den Banken als Zahlenmaterial präsentiert, denn an diesen Zahlen muss er sich ja auch messen lassen und wer will schon "gewogen und nach kurzer Zeit für zu leicht befunden werden"?
      Der neue Vorstand kennt die Geschichte der Bastei Lübbe AG ganz genau und weiß, dass er sich in keinem Fall ebenfalls zu weit aus dem Fenster lehnen darf und dann anschließend hinter den Erwartungen zurückbleibt. Das würde das Unternehmen wahrscheinlich endgültig an der Börse versenken.

      Die Banken jedenfalls haben die Zahlen und die Planungen des neuen Vorstands schon für sachgerecht und fundiert erachtet und auf eine Kreditkündigung verzichtet.

      Dennoch gebietet es die Fairness, nicht zu verschweigen, dass es durchaus auch Experten gibt, die der ganzen Sache (noch?) skeptisch und abwartend gegenüberstehen. Insbesondere wird in Frage gestellt, ob es dem Verlag gelingt, von den hohen Schulden herunterzukommen und ob er die Ertragsprognosen wird einhalten können.

      Wenn der Vorstand meint, im nächsten Geschäftsjahr 6-8% Marge erreichen zu können, dann sollte man als Aktionär sicher versuchen, diese Aussage mit den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten (kritisch) zu hinterfragen: Wie hoch war die Marge in den Kernbereichen in den letzten Jahren? Welche Maßnahmen ergreift der Vorstand, um die Margen ggfs. zu erhöhen? Wie wird sich der Markt entwickeln - gibt es dazu Studien? etc.

      Ich persönlich finde die Antworten und Hinweise des Vorstands zu diesem Thema schon sehr nachvollziehbar und glaubhaft. Genauso bin Ich davon überzeugt, dass man auch die Schulden in den Griff bekommen wird. Zu beiden Themen habe Ich meine Meinung im Verlauf dieses Beitrags dargelegt.
      Ich bin letztendlich davon überzeugt, dass der neue Vorstand eine klare Strategie hat und diese unaufgeregt umsetzen wird.

      Das gilt auch für die Aussagen der Herren Halff und Kluge in diesem aktuellen Interview mit dem "Börsenblatt"

      https://www.boersenblatt.net/artikel-bastei_luebbe__intervie…

      Insbesondere finde ich die Angaben zum Einsparpotential im Rahmen des aufgelegten Effizienzsteigerungsprogramms sehr interessant und auch den Hinweis darauf, dass auch im Verlagswesen durchaus Geld verdient wird und die angestrebte Ebitmarge von zwischen 6 und 8 % nicht "rocket science" ist, finde ich beachtlich.

      Die aktuellen Researchberichte kommen ebenfalls zum Ergebnis, dass sich der Kurs nunmehr stabilisieren sollte (Warburg Research mit einer Halteempfehlung und dem Kursziel 2,30 Euro) bzw. dass der Kurs noch erhebliches Potenzial hat (Solventis mit einer Kaufempfehlung und dem Kursziel 5,50 Euro).

      https://www.luebbe.com/web/downloads/module/content/2162811/…

      https://www.luebbe.com/web/downloads/module/content/2162811/…

      Letztendlich kommt es darauf an, ob man den neuen Vorstand zutraut, das Ruder herumzureißen und inwieweit man den Prognosen und Zielsetzungen vertraut.

      An der Börse dauert es sicher länger, verlorenes Vertrauen wieder zurückzugewinnen. Aber wenn der Vorstand seine Arbeit weiter so macht, wie bisher, wird das mMn früher oder später auch dazu führen, dass das Vertrauen der Anleger zurückkehrt. Das wird nicht von heute auf morgen zu Kursen zwischen 3 und 4 Euro führen, ich hoffe aber sehr, dass sich der Kurs nun irgendwo zwischen 2 und 2,50 Euro stabilisieren kann und von dieser Plattform aus, kann sich der Kurs auch weiterentwickeln, wenn der Vorstand seine gute Arbeit fortsetzt und "liefert".

      Ich für meinen Teil glaube jedenfalls daran, dass der Strategieschwenk "zurück zu den Wurzeln" erfolgversprechend ist und das Unternehmen eine entsprechend gute Zukunft vor sich hat - sonst würde ich ja auch mein Geld nicht in dieses Unternehmen stecken ;).

      Ich denke, dass eine Aktie, die ein Eigenkapital von 2,25 Euro, aktuell also ein KBV von unter 1 aufweist (0,88) und deren Vorstand davon überzeugt ist, dass das EBIT je Aktie im nächsten Geschäftsjahr bei zwischen 45 und 60 Cent liegen wird (und auch schon einiges dafür in die Wege geleitet hat, um dieses Ziel zu erreichen), was dann einem EpS von zwischen 24 und 34 Cent entsprechen würde (grobe Berechnung: Basis EBIT bei einem Umsatz von 100 Mio Euro, Finanzierungskosten 1,5 Mio Euro, Steuersatz 30%, 13,3 Mio Aktien) auf Sicht und wenn das Vertrauen der Anleger zurückgekehrt ist, durchaus attraktiv sein könnte.

      Ich hoffe darauf, dass wir die Perspektiven und Aussichten des Unternehmens und des Markts allgemein hier sachlich und fair diskutieren können und freue mich schon darauf.

      Schlussbemerkung: Das alles sind natürlich nur meine persönlichen Überlegungen und Überzeugungen und stellen keine Handlungsempfehlung für andere Teilnehmer dar!
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