Siemens-Wie weit geht´s runter? - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 13.04.02 21:25:23 von
neuester Beitrag 29.08.02 20:14:34 von
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ID: 576.708
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1,1400 | -24,00 | |
45,00 | -55,45 |
Wir haben ein Doppeltop bei Siemens.Das bedeutet (fast immer)eine kräftige Korrektur.
Nun, Siemens ist ein BlueChip dramatische Kursverluste wie in der Vergangenheit sind nicht zu erwarten da die Tech.Blase geplatzt ist.Momentan ist das Papier allerdings Überverkauft was eine baldige korrektur nach oben bedeutet.
Langfristig besteht aber die berechtigte Gefahr dass der Kurs auf den langfristigen Aufwärtstrend anrutscht.Der verläuft bei 40E.Die letzte wichtige Unterstützung verläuft bei akt.60E.Mutige Anleger sollten bei 60E zugreifen.
Nun, Siemens ist ein BlueChip dramatische Kursverluste wie in der Vergangenheit sind nicht zu erwarten da die Tech.Blase geplatzt ist.Momentan ist das Papier allerdings Überverkauft was eine baldige korrektur nach oben bedeutet.
Langfristig besteht aber die berechtigte Gefahr dass der Kurs auf den langfristigen Aufwärtstrend anrutscht.Der verläuft bei 40E.Die letzte wichtige Unterstützung verläuft bei akt.60E.Mutige Anleger sollten bei 60E zugreifen.
Hallöchen,
ja Siemens ist in die Knie gegenagen, hat sich aber anscheinend wieder gefangen.
Da die Aktie etwas "langweilig" ist, ist durchaus eine Schein auf die Aktie überlegenswert.
Dabei gibt es neben schönen Optionsscheinen auch ein tolles Turbo-Zertikikat (siehe auch http://www.traderbikerboerse.de/forum/showthread.php?s=2a33a…
Mal sehen, denn längerfritsig sehe ich Siemens durchasu positiv.
Eure Gitte
ja Siemens ist in die Knie gegenagen, hat sich aber anscheinend wieder gefangen.
Da die Aktie etwas "langweilig" ist, ist durchaus eine Schein auf die Aktie überlegenswert.
Dabei gibt es neben schönen Optionsscheinen auch ein tolles Turbo-Zertikikat (siehe auch http://www.traderbikerboerse.de/forum/showthread.php?s=2a33a…
Mal sehen, denn längerfritsig sehe ich Siemens durchasu positiv.
Eure Gitte
Ja, ja das Doppeltopp. Es kann nach unten gehen oder nach oben. :
Wenn ich den Jünemann bei N24 immer mit seinen Chartanalysen höre, dann krieg ich immer den Schreikrampf. Soviel Scheiße für soviel Geld reden, daß darf nicht wahr sein.
So wie oben geschildert hört sich das teilweise an. So nach dem Motto "Mit etwas Glück hält die Linie", wenn nicht dann
gehts nach unten. Wenn sie (die Linie) hält gehts nach oben.
Mit einer solchen Aussage kann ich nicht falsch liegen.
Mir persönlich wäre das so peinlich......
Sollte Siemens am 25.02.2002 gute Zahlen präsentieren (so wie heute Philips), dann könnt Ihr Euren Chart schlichtweg vergessen. Sollten sie schlecht sein, dann prophezeie ich als Fundi sinkende Kurse.
So leicht ist das mit den Kursen.
MFG
Wenn ich den Jünemann bei N24 immer mit seinen Chartanalysen höre, dann krieg ich immer den Schreikrampf. Soviel Scheiße für soviel Geld reden, daß darf nicht wahr sein.
So wie oben geschildert hört sich das teilweise an. So nach dem Motto "Mit etwas Glück hält die Linie", wenn nicht dann
gehts nach unten. Wenn sie (die Linie) hält gehts nach oben.
Mit einer solchen Aussage kann ich nicht falsch liegen.
Mir persönlich wäre das so peinlich......
Sollte Siemens am 25.02.2002 gute Zahlen präsentieren (so wie heute Philips), dann könnt Ihr Euren Chart schlichtweg vergessen. Sollten sie schlecht sein, dann prophezeie ich als Fundi sinkende Kurse.
So leicht ist das mit den Kursen.
MFG
Am 25.02.2002 ??????
Was isn nu. Gerade aus dem Winterschlaf erwacht ?
huggy
Was isn nu. Gerade aus dem Winterschlaf erwacht ?
huggy
Hallöchen,
aktuell liegt der Kurs wieder über 70 Euro.
Man darf nicht vergessen, dass sich auch Siemens nicht von der allgmeinen Entwicklung des Dax abkoppeln kann.
Geht der Dax unter die 5000, wird auch Siemens weiter nachgeben...und andersrum... nur so als ergänzender Gedanke...
Eure Gitte
aktuell liegt der Kurs wieder über 70 Euro.
Man darf nicht vergessen, dass sich auch Siemens nicht von der allgmeinen Entwicklung des Dax abkoppeln kann.
Geht der Dax unter die 5000, wird auch Siemens weiter nachgeben...und andersrum... nur so als ergänzender Gedanke...
Eure Gitte
Na hoffentlich noch mal bis 40 Euro...
Schliesslich wollen wir ja unseren Bestand verdoppeln, gelle ?!
Schliesslich wollen wir ja unseren Bestand verdoppeln, gelle ?!
Jooo, 40 wären Klasse, aber leider unrealsistisch.
Würde mir schon reichen, wenn wir die 55 wieder sehen würden...
Würde mir schon reichen, wenn wir die 55 wieder sehen würden...
Ja, Ja der Macher,
da hast Du schon Recht mit dem Jünnemann, der auch bei Börse-Online seine Kohle verdient.
Aber mit der Chartanalyse läßt sich doch nichts falsch machen.
Wenn..., dann... ist doch eine sichere Argumentationsbasis.
Wenn dann alles doch nicht so läuft, dann kann man sich ja
immer noch auf die fehlende Glaskugel herausreden.
Man könnte solche Leute eigentlich ganz leicht mundtot
machen: Die Sendungen nicht mehr ansehen, die Einschaltquoten massiv drücken und die Börsenblätter nicht mehr kaufen.
Im Nu wäre der Spuk vorbei.
da hast Du schon Recht mit dem Jünnemann, der auch bei Börse-Online seine Kohle verdient.
Aber mit der Chartanalyse läßt sich doch nichts falsch machen.
Wenn..., dann... ist doch eine sichere Argumentationsbasis.
Wenn dann alles doch nicht so läuft, dann kann man sich ja
immer noch auf die fehlende Glaskugel herausreden.
Man könnte solche Leute eigentlich ganz leicht mundtot
machen: Die Sendungen nicht mehr ansehen, die Einschaltquoten massiv drücken und die Börsenblätter nicht mehr kaufen.
Im Nu wäre der Spuk vorbei.
.......ja 55 wär ok.
Heute gehts schon mal deutlich bergab ... diese Woche kommen die Zahlen.... an den 60 kratzen wir schon....
Tja, ich wollt mich ja raushalten, aber ich konnte nicht widerstehen. Jetzt ein Zertifikat der abn amro mit knock out bei 61 .... Hebel von derzeit 6. Es ist das Risiko durchasu wert - man bedenke dabei: bei abn ist nach Erreichen des knock out das Zertifikat zwar "gestoppt", aber eben nicht wertlos!. Man kann es zwei Tage lang zum festen Kurs verkaufen...
Quelle: http://www.traderbikerboerse.de/forum/showthread.php?s=06ac3…
Grüße
Sven
Quelle: http://www.traderbikerboerse.de/forum/showthread.php?s=06ac3…
Grüße
Sven
Wie von Siemens gewohnt, wieder eine Superinformationspolitik.
Würde mich nicht überraschen, wenn am Donnerstag der große
Hammer kommt.
Auch ein v.Pierer kann nicht hexen.
Würde mich nicht überraschen, wenn am Donnerstag der große
Hammer kommt.
Auch ein v.Pierer kann nicht hexen.
Siemens war jahrelang der geheime DAX-Überflieger (laut Fachblättern), doch durch "exzellente" Info- Politik => schlechter Eindruck => Verkaufen! => Kurs fällt!
Außerdem sollte Siemens auf dem Handymarkt sich mehr einsetzen, da man dort viel verliert.
Redaktion Boerse-Th.de
Außerdem sollte Siemens auf dem Handymarkt sich mehr einsetzen, da man dort viel verliert.
Redaktion Boerse-Th.de
Am Morgen war Siemens nach Infineon - gute Zahlen! - an zweiter Stelle der Tagesgewinner. Nach den starken Verlusten gestern ein schwacher Trost. Werden wohl bis Donnerstag weiter starke Schwankungen sehen, ehe dann die Zahlen ein Richtung vorgeben. Kritisch wirds aber, sollten wir unter 60 gehen....
Grüße von Sven
Grüße von Sven
Haltet euer Geld schön fest, in 2-3Monaten gibt es schöne Kurse um 50Eur.Hier noch ein Paar schöne Analystenmeinungen, die wollen auch bei 40Eur rein.
Siemens 60 Euro-Marke muss halten
M.M.Warburg & CO
Bei der Siemens-Aktie (WKN 723610) muss man im Fazit das Zustandekommen eines neuen, nachhaltigen Verkaufsignals für unwahrscheinlich erachten, so der technische Analyst Holger Struck von M.M. Warburg & Co.
Die schlechten Geschäftszahlen und -perspektiven bei Nokia und Ericsson würden auch bei anderen europäischen Technologie-Blue-Chips für Abgabedruck sorgen. Offenbar unabhängig von der Frage, ob die unternehmensspezifischen Zahlen erst in dieser Woche zur Veröffentlichung anstünden (wie bei Siemens) oder gar (wie in der vergangenen Woche bei Alcatel) den Erwartungskonsens übertroffen hätten, müssten hier allein heute Kursverluste von (ca.) 6% hingenommen werden.
Charttechnisch sei die hier besprochene Siemens-Aktie mit den Tops bei 79,6 Euro und 78,1 Euro im Januar und März in eine Doppelspitze hineingelaufen. Der Tief- und Mittelpunkt dieser M-Formation sei bei 61,8 Euro anzutreffen und sollte weiterem Kursdruck unbedingt standhalten können, um nicht unweit der 200-Tage-Linie (62,6 Euro) und des bis dato nach oben gebrochenen Abwärtstrends vom September 2000 (60,3 Euro) ein neues Verkaufsignal entstehen zu lassen.
Da im Bereich von 60 Euro zusätzlich einiger Horizontal-Support angesiedelt ist und zudem die technischen Indikatoren als überverkauft einzustufen sind, muss man im Fazit das Zustandekommen eines neuen, nachhaltigen Verkaufsignals für unwahrscheinlich erachten, so der Analyst von M.M. Warburg & Co.! Dennoch werde mit der Präsentation der Siemens-Zahlen am Donnerstag zu prüfen sein, ob die genannten Unterstützungen ihrem Namen weiter Ehre machen können. Anderenfalls wäre die Aktie nachhaltig kritischer einzuschätzen.
Siemens "sell"
Banc of America
Rating-Update:
Die Analysten der Banc of America stufen die Aktie von Siemens (WKN 723610) im Vorfeld der Bekanntgabe der Quartalszahlen unverändert mit "sell" ein.
Siemens 60 Euro-Marke muss halten
M.M.Warburg & CO
Bei der Siemens-Aktie (WKN 723610) muss man im Fazit das Zustandekommen eines neuen, nachhaltigen Verkaufsignals für unwahrscheinlich erachten, so der technische Analyst Holger Struck von M.M. Warburg & Co.
Die schlechten Geschäftszahlen und -perspektiven bei Nokia und Ericsson würden auch bei anderen europäischen Technologie-Blue-Chips für Abgabedruck sorgen. Offenbar unabhängig von der Frage, ob die unternehmensspezifischen Zahlen erst in dieser Woche zur Veröffentlichung anstünden (wie bei Siemens) oder gar (wie in der vergangenen Woche bei Alcatel) den Erwartungskonsens übertroffen hätten, müssten hier allein heute Kursverluste von (ca.) 6% hingenommen werden.
Charttechnisch sei die hier besprochene Siemens-Aktie mit den Tops bei 79,6 Euro und 78,1 Euro im Januar und März in eine Doppelspitze hineingelaufen. Der Tief- und Mittelpunkt dieser M-Formation sei bei 61,8 Euro anzutreffen und sollte weiterem Kursdruck unbedingt standhalten können, um nicht unweit der 200-Tage-Linie (62,6 Euro) und des bis dato nach oben gebrochenen Abwärtstrends vom September 2000 (60,3 Euro) ein neues Verkaufsignal entstehen zu lassen.
Da im Bereich von 60 Euro zusätzlich einiger Horizontal-Support angesiedelt ist und zudem die technischen Indikatoren als überverkauft einzustufen sind, muss man im Fazit das Zustandekommen eines neuen, nachhaltigen Verkaufsignals für unwahrscheinlich erachten, so der Analyst von M.M. Warburg & Co.! Dennoch werde mit der Präsentation der Siemens-Zahlen am Donnerstag zu prüfen sein, ob die genannten Unterstützungen ihrem Namen weiter Ehre machen können. Anderenfalls wäre die Aktie nachhaltig kritischer einzuschätzen.
Siemens "sell"
Banc of America
Rating-Update:
Die Analysten der Banc of America stufen die Aktie von Siemens (WKN 723610) im Vorfeld der Bekanntgabe der Quartalszahlen unverändert mit "sell" ein.
Ja, die Analyse kenne ich, stimme ich auch größtenteils zu.
Aber eben nur, wenn wir unter die 60 gehen. Danach siehts noch nciht auch und wenn die Zahlen wenig Überraschungen bringen - wovon ich ausgehe - dnn sollten wir kurzfristig bald höher stehen...
Grüße von Sven
Aber eben nur, wenn wir unter die 60 gehen. Danach siehts noch nciht auch und wenn die Zahlen wenig Überraschungen bringen - wovon ich ausgehe - dnn sollten wir kurzfristig bald höher stehen...
Grüße von Sven
Denke die Unterstützung wird bei Siemens halten. Das
die Zahlen schlecht werden, weiß inzwischen jeder.
Dies ist in den Kurs schon eingepreist durch den
Verfall der vergangenen Tage. Denke das es nicht
mehr schlimmer kommt. Der nächste Großauftrag kommt
bestimmt und dann ist alles wieder vergessen und
die Bullen haben wieder das sagen.
Es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es
gekocht wird.
die Zahlen schlecht werden, weiß inzwischen jeder.
Dies ist in den Kurs schon eingepreist durch den
Verfall der vergangenen Tage. Denke das es nicht
mehr schlimmer kommt. Der nächste Großauftrag kommt
bestimmt und dann ist alles wieder vergessen und
die Bullen haben wieder das sagen.
Es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es
gekocht wird.
Na, da hat uns Siemens denn doch überrascht. Die Zahlen waren besser als erwartet. Der Kurs springt im schwachen Markt um 3% nach oben.
Einen Ausblick für das Gesamtjahr wollte Siemens dann aber doch nciht wagen, was man aber nicht unbedingt negativ auslegen muss...
Mit dem Zerti hat man heute seine wahre Freude
Grüße von Sven
Einen Ausblick für das Gesamtjahr wollte Siemens dann aber doch nciht wagen, was man aber nicht unbedingt negativ auslegen muss...
Mit dem Zerti hat man heute seine wahre Freude
Grüße von Sven
Begreift es endlich. Der Chart zeigt nur die Fundamentaldaten an. Wenn gute Zahlen, dann Linie nach oben, wenn schlechte dann Linie nach unten. Alles natürlich relativ gesehen. Wenn Atombombenexplosion in München und Berlin, dann egal ob gute oder schlechte Zahlen, dann auch kein Chart mehr. :
Übrigens Anal (yst) heißt "Verarscher". Diese Pack hat nur Euer Bestes im Blick (nämlich Eure Kohle).
So long with Siemens
Übrigens Anal (yst) heißt "Verarscher". Diese Pack hat nur Euer Bestes im Blick (nämlich Eure Kohle).
So long with Siemens
@schürger
Ich halte z. Bspl. N24 für eine relativ gute Wirtschaftssendung. Läuft bei mir permanent am PC mit. "Wirtschaftspresse" aller Börse Online oder gar DerAktionär kommt mir nicht ins Haus. Den Chart Anal (ysten)
kommst Du aber nicht aus. Die sind überall. Deshalb kann ich aber nicht auf diese Informationskanäle verzichten.
Bspl. Die Welt, Süddeutsche, N24, WO usw.
Siemens wieder auf Kurs (Chartknechte was nun ?)
Der Heinrich wirds schon machen
So long with Siemens
Ich halte z. Bspl. N24 für eine relativ gute Wirtschaftssendung. Läuft bei mir permanent am PC mit. "Wirtschaftspresse" aller Börse Online oder gar DerAktionär kommt mir nicht ins Haus. Den Chart Anal (ysten)
kommst Du aber nicht aus. Die sind überall. Deshalb kann ich aber nicht auf diese Informationskanäle verzichten.
Bspl. Die Welt, Süddeutsche, N24, WO usw.
Siemens wieder auf Kurs (Chartknechte was nun ?)
Der Heinrich wirds schon machen
So long with Siemens
Zu Siemens und Infineon ist in der morgigen "WELT AM SONNTAG" ein interessantes Interview:
___________________________________________________________
Ohne Chips läuft nichts
___________________________________________________________
Erstmals und exklusiv für WELT am SONNTAG: Siemens-Chef Heinrich
von Pierer und Infineon-Chef Ulrich Schumacher im Doppelinterview
über die Folgen der Halbleiter-Technologie für unsere Gesellschaft
WELT am SONNTAG: Herr von Pierer, Siemens legte 1952 den Grundstein für
die Produktion von Chips. Womit war der elfjährige Heinrich damals beschäftigt?
Heinrich von Pierer: Ich stand damals an der Schwelle zum Gymnasium. Das hieß:
Latein, Griechisch und antike Mythologie. Mich faszinierte Odysseus List mit dem
Trojanischen Pferd oder wie Hannibal die Alpen überquerte und Herkules den
Augias-Stall ausmistete. Im Übrigen gab es Anfang der 50er-Jahre in meinem
Elternhaus wie fast überall die Situation, nach den Wirren von Krieg und
Neubeginn wieder Ordnung in das Alltagsleben zu bringen. Und ich verdiente
mein erstes Geld als Balljunge auf dem Tennisplatz: 40 Pfennig für die Stunde.
WamS: In dem internen Rundschreiben Nr. 14 von 1952 heißt es, "Halbleiter
gewinnen an Bedeutung...". Wussten die Siemens-Manager, welche Reichweite
ihre Entscheidung hat, eine Chip-Fabrik zu bauen?
Von Pierer: Ob das den Herren bewusst war, lässt sich nicht mehr nachvollziehen.
Sicher aber ist, dass die Halbleiterei ein spannender Weg mit Höhen und Tiefen
und mit enormen Vorleistungen war. Wir brauchten langen Atem. Mit dem
Börsengang unseres Geschäftsbereiches 1999 haben wir einen vorläufigen
Höhepunkt erreicht. Infineon ist ein hochinnovativer Wettbewerber in der Weltliga
der Halbleiterindustrie. Darauf sind auch wir stolz.
Ulrich Schumacher: Eigentlich begreift man erst im Rückblick, wie bedeutungsvoll
dieser Schritt damals war: Die heutige Welt wäre ohne Mikrochip schlicht
undenkbar. Grundlage für die gesamte Informations- und
Kommunikationstechnologie war, dass die Chips ständig leistungsfähiger wurden.
Hinter dieser enormen Innovationsdynamik seit 50 Jahren steckt eine
außerordentliche Leistung von Naturwissenschaftlern und Ingenieuren, die
ihresgleichen sucht.
WamS: Chips sind heute nicht viel mehr als ein Rohstoff für das Funktionieren
der computergesteuerten Welt ...
Schumacher: ... Richtig, richtig. Wir leben heute in einer Informationsgesellschaft,
für die die Halbleiterindustrie ähnlich wichtig ist, wie die Mechanisierung der
Arbeitswelt für die Industriegesellschaft.
WamS: Haben Sie eine Ahnung, wie oft der Durchschnittsdeutsche täglich mit
Halbleitern in Kontakt gerät?
Von Pierer: Ziemlich oft und meist unbewusst. Zum Beispiel beim Autofahren, bei
der Bedienung von Staubsauger, Waschmaschine und anderen
Haushaltsgeräten, beim Telefonieren oder Arbeiten am PC, vielfach bei der
Beleuchtung in Haus und Büro, beim Fotografieren ...
Schumacher: ... Man muss nur in die eigene Geldbörse greifen - allein dort haben
Sie schon drei Chips auf Ihrer EC-Karte, Kreditkarte und Ihrem
Krankenkassenausweis - von Ihrem Handy ganz zu schweigen. Es gibt tatsächlich
keinen Bereich mehr, in dem der Chip nicht gegenwärtig ist. Insgesamt sind heute
weltweit wohl mehr als 20 Milliarden Mikrochips im Einsatz.
WamS: Viele, vor allem ältere Menschen beobachten das Funktionieren der Welt
im Takt der Bits nicht ohne Argwohn. Fühlen Sie sich schuldig?
Von Pierer: Das ist keine Frage des Alters allein. Es gibt bekanntlich dynamische
80-Jährige und behäbige Twens. Ihre Frage zielt aber auf den viel zitierten digital
divide, also die Gefahr der Zweiteilung der Gesellschaft in Menschen mit Zugang
zu modernen Informationstechniken und anderen, die außen vor bleiben. Die
Gefahr besteht natürlich noch viel mehr im Verhältnis von Industrieländern zu
Dritter Welt als innerhalb Deutschlands. Und da sind Staat, Wirtschaft und
Gesellschaft gemeinsam aufgerufen, die drohende Gefahr in eine Chance für
möglichst viele umzudrehen.
WamS: Also unschuldig. Herr Schumacher?
Schumacher: Auch unschuldig. Man darf nicht vergessen, dass Mikrochips
durchaus auch für die ältere Generation enorme Vorteile bieten und deren
Lebensqualität deutlich verbessern. Chips in medizinischen Geräten können
Leben retten, die Chiptechnik kann einen wichtigen Beitrag zur Sicherung von
Haus und Hof leisten. Auch die Kommunikation im Alter wird erleichtert.
WamS: Als Volksaktie wurde die Chip-Sparte Infineon 1999 an die Börse
gebracht. Renditesicher sollte das Papier sein. Aber weder als Volksaktie noch
als renditesicher hat sich die Aktie erwiesen. Schuldgefühle Herr von Pierer?
Immerhin sind Sie den wankelmütigen Geschäftsbereich los.
Von Pierer: "Wankelmütig" - das verbinde ich nun wirklich weder mit Infineon noch
mit Herrn Schumacher. Im Gegenteil. Nach meinem Eindruck wird bei Infineon
sehr zielstrebig, entschlossen und erfolgreich gearbeitet. Dass man es in der
Halbleiterbranche mit ausgeprägten Marktzyklen zu tun hat und die Papiere
entsprechend volatil sind, konnte im Ernst niemanden überraschen. Das war
bekannt und zusammen mit dem sehr hohen Kapitalbedarf dieses Geschäfts ein
entscheidender Grund für unsere Überzeugung, diese Aktivität aus unserem
Portfolio herauszulösen und zu verselbstständigen. Damit fahren wir und damit
fährt Infineon besser, als wenn wir alles zusammengehalten hätten.
WamS: Nach zwei mauen Jahren scheint jetzt einiges darauf hinzudeuten, dass
Umsätze und Margen branchenweit wieder anziehen.
Schumacher: Wir sind vorsichtig optimistisch. Im letzten Jahr haben wir den
bislang stärksten Markteinbruch in der Geschichte der Halbleiterindustrie seit
1960 erlebt. Mittlerweile hat die Nachfrage wieder angezogen und die Chippreise
sind deutlich gestiegen. Davon profitieren auch wir, wie unsere gerade
vorgelegten Quartalszahlen zeigen.
WamS: Vor wenigen Wochen hat Siemens weitere Anteile von Infineon an der
Börse platziert. Wollen Sie sich langfristig von der einst schönen Tochter ganz
verabschieden?
Von Pierer: Wenn Sie mit "verabschieden" die weitere Rückführung unserer
Beteiligung an Infineon meinen, dann gilt das, was wir immer gesagt haben. Wir
ziehen uns vollständig zurück, und zwar markt- und kursschonend für beide
Seiten. Deshalb gibt es keine fixe Vorstellung über Art und Tempo. Aber beide
Unternehmen bleiben in besonderer Weise freundschaftlich verbunden. Wir sind
Kunde von Infineon und Infineon ist Kunde von uns und auf wichtigen Feldern
sind wir strategische Partner. Das sind aber keine exklusiven Beziehungen -
weder auf der einen noch auf der anderen Seite.
WamS: Trübt eine solche Entscheidung nicht das Verhältnis zwischen Siemens
und Infineon - oder gar zwischen den beiden Vorstandsvorsitzenden?
Schumacher: Keineswegs, es war von Anfang an klar, dass sich Infineon
langfristig als eigenständiges und börsennotiertes Unternehmen am Markt
behaupten muss. Durch die Unabhängigkeit von Siemens sind wir für andere
Unternehmen als Partner und Lieferant interessanter geworden und können in
unseren Märkten schneller agieren. Und das Verhältnis zwischen Heinrich von
Pierer und mir ist bestens.
WamS: Wo sieht Ulrich Schumacher die Grenzen des Wachstums des
Halbleiterbereichs?
Schumacher: Für die nächsten zehn bis 15 Jahre wird die Innovationsdynamik in
jedem Fall anhalten. Ich sehe hier keine grundsätzlichen Barrieren - sondern im
Gegenteil, immer mehr Anwendungsmöglichkeiten.
WamS: 1952 wurde ein Grundstein für die Welt von heute gelegt. Wo sehen Sie
heute Entwicklungen, die die Welt in 50 Jahren bestimmen werden? Was haben
Siemens und Infineon dazu im Köcher?
Von Pierer: Eine ganze Menge. Sprachsteuerung von Geräten wie jetzt bereits
beim Telefonieren im Auto wird sich breit durchsetzen. Vernetzte Technik im
Privathaus ist heute schon verfügbar, wird in der Zukunft aber Standard werden.
Es wird ganz neue Arten medizinischer Analyse- und Therapiegeräte geben und
die Möglichkeit, über Telemedizin auch über Entfernungen hinweg zwischen
Patient und Arzt zu kommunizieren und Behandlungen durchzuführen. Auf allen
diesen Feldern sind wir aktiv und vorne dabei.
Schumacher: Schon heute arbeiten wir an den Chips von morgen. Biometrie wird
Datenschutz und Identifizierung erheblich sicherer machen. Nanotechnologie wird
Chips noch kleiner, intelligenter und leistungsfähiger machen. Chips werden
praktisch zum unsichtbaren Begleiter der Menschen. Da werden wir dabei sein.
Das Gespräch führte Ulrich Porwollik.
Meilenstein der Wirtschaft
Die Geburtsurkunde des Chips: Unter "Betrifft Halbleiterfabrik" verkündete von
Siemens am 4. April 1952 per Rundschreiben lapidar den Beschluss, eine
Halbleiter-Fabrik zu gründen. Seine Vision: "Die Halbleiter gewinnen für die
gesamte Nachrichtentechnik immer mehr an Bedeutung." Die Wichtigkeit dieses
Gebietes mache eine zusammenfassende technische Bearbeitung erforderlich.
Von Siemens lag richtig. Heute geht nichts mehr ohne Mikrochips. Mehr als 20
Milliarden Stück von ihnen sind in der Welt im Einsatz. Sie stecken PC`s, natürlich.
Aber auch in Waschmaschinen, Staubsaugern, Fotoapparaten, auf jeder
Kreditkarte, Krankenversicherungskarte, Telefonkarte. Kein Bagger läuft heute
mehr ohne sie.
Weltkonzerne verdienen heute viel Geld mit ihnen: Intel, AMD, Hynix, Micron und
auch die Siemens-Tochter Infineon. Im vergangenen Jahr ging es im Sog der
Konjunktur mit der Branche steil nach unten, ein Chip kostete fast nichts mehr. Ist
aber nach wie vor viel wert. Jetzt ziehen Nachfrage und Preise wieder an, und bei
Infineon ist man wieder "vorsichtig optimistisch."
Links ins World Wide Web
Siemens im Internet
Infineon im Internet
Zur aktuellen Channel-Übersicht
Tagesübersicht
Channel: Wirtschaft
Ressort: Unternehmen
Erscheinungsdatum: 28. 04. 2002
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Ohne Chips läuft nichts
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Erstmals und exklusiv für WELT am SONNTAG: Siemens-Chef Heinrich
von Pierer und Infineon-Chef Ulrich Schumacher im Doppelinterview
über die Folgen der Halbleiter-Technologie für unsere Gesellschaft
WELT am SONNTAG: Herr von Pierer, Siemens legte 1952 den Grundstein für
die Produktion von Chips. Womit war der elfjährige Heinrich damals beschäftigt?
Heinrich von Pierer: Ich stand damals an der Schwelle zum Gymnasium. Das hieß:
Latein, Griechisch und antike Mythologie. Mich faszinierte Odysseus List mit dem
Trojanischen Pferd oder wie Hannibal die Alpen überquerte und Herkules den
Augias-Stall ausmistete. Im Übrigen gab es Anfang der 50er-Jahre in meinem
Elternhaus wie fast überall die Situation, nach den Wirren von Krieg und
Neubeginn wieder Ordnung in das Alltagsleben zu bringen. Und ich verdiente
mein erstes Geld als Balljunge auf dem Tennisplatz: 40 Pfennig für die Stunde.
WamS: In dem internen Rundschreiben Nr. 14 von 1952 heißt es, "Halbleiter
gewinnen an Bedeutung...". Wussten die Siemens-Manager, welche Reichweite
ihre Entscheidung hat, eine Chip-Fabrik zu bauen?
Von Pierer: Ob das den Herren bewusst war, lässt sich nicht mehr nachvollziehen.
Sicher aber ist, dass die Halbleiterei ein spannender Weg mit Höhen und Tiefen
und mit enormen Vorleistungen war. Wir brauchten langen Atem. Mit dem
Börsengang unseres Geschäftsbereiches 1999 haben wir einen vorläufigen
Höhepunkt erreicht. Infineon ist ein hochinnovativer Wettbewerber in der Weltliga
der Halbleiterindustrie. Darauf sind auch wir stolz.
Ulrich Schumacher: Eigentlich begreift man erst im Rückblick, wie bedeutungsvoll
dieser Schritt damals war: Die heutige Welt wäre ohne Mikrochip schlicht
undenkbar. Grundlage für die gesamte Informations- und
Kommunikationstechnologie war, dass die Chips ständig leistungsfähiger wurden.
Hinter dieser enormen Innovationsdynamik seit 50 Jahren steckt eine
außerordentliche Leistung von Naturwissenschaftlern und Ingenieuren, die
ihresgleichen sucht.
WamS: Chips sind heute nicht viel mehr als ein Rohstoff für das Funktionieren
der computergesteuerten Welt ...
Schumacher: ... Richtig, richtig. Wir leben heute in einer Informationsgesellschaft,
für die die Halbleiterindustrie ähnlich wichtig ist, wie die Mechanisierung der
Arbeitswelt für die Industriegesellschaft.
WamS: Haben Sie eine Ahnung, wie oft der Durchschnittsdeutsche täglich mit
Halbleitern in Kontakt gerät?
Von Pierer: Ziemlich oft und meist unbewusst. Zum Beispiel beim Autofahren, bei
der Bedienung von Staubsauger, Waschmaschine und anderen
Haushaltsgeräten, beim Telefonieren oder Arbeiten am PC, vielfach bei der
Beleuchtung in Haus und Büro, beim Fotografieren ...
Schumacher: ... Man muss nur in die eigene Geldbörse greifen - allein dort haben
Sie schon drei Chips auf Ihrer EC-Karte, Kreditkarte und Ihrem
Krankenkassenausweis - von Ihrem Handy ganz zu schweigen. Es gibt tatsächlich
keinen Bereich mehr, in dem der Chip nicht gegenwärtig ist. Insgesamt sind heute
weltweit wohl mehr als 20 Milliarden Mikrochips im Einsatz.
WamS: Viele, vor allem ältere Menschen beobachten das Funktionieren der Welt
im Takt der Bits nicht ohne Argwohn. Fühlen Sie sich schuldig?
Von Pierer: Das ist keine Frage des Alters allein. Es gibt bekanntlich dynamische
80-Jährige und behäbige Twens. Ihre Frage zielt aber auf den viel zitierten digital
divide, also die Gefahr der Zweiteilung der Gesellschaft in Menschen mit Zugang
zu modernen Informationstechniken und anderen, die außen vor bleiben. Die
Gefahr besteht natürlich noch viel mehr im Verhältnis von Industrieländern zu
Dritter Welt als innerhalb Deutschlands. Und da sind Staat, Wirtschaft und
Gesellschaft gemeinsam aufgerufen, die drohende Gefahr in eine Chance für
möglichst viele umzudrehen.
WamS: Also unschuldig. Herr Schumacher?
Schumacher: Auch unschuldig. Man darf nicht vergessen, dass Mikrochips
durchaus auch für die ältere Generation enorme Vorteile bieten und deren
Lebensqualität deutlich verbessern. Chips in medizinischen Geräten können
Leben retten, die Chiptechnik kann einen wichtigen Beitrag zur Sicherung von
Haus und Hof leisten. Auch die Kommunikation im Alter wird erleichtert.
WamS: Als Volksaktie wurde die Chip-Sparte Infineon 1999 an die Börse
gebracht. Renditesicher sollte das Papier sein. Aber weder als Volksaktie noch
als renditesicher hat sich die Aktie erwiesen. Schuldgefühle Herr von Pierer?
Immerhin sind Sie den wankelmütigen Geschäftsbereich los.
Von Pierer: "Wankelmütig" - das verbinde ich nun wirklich weder mit Infineon noch
mit Herrn Schumacher. Im Gegenteil. Nach meinem Eindruck wird bei Infineon
sehr zielstrebig, entschlossen und erfolgreich gearbeitet. Dass man es in der
Halbleiterbranche mit ausgeprägten Marktzyklen zu tun hat und die Papiere
entsprechend volatil sind, konnte im Ernst niemanden überraschen. Das war
bekannt und zusammen mit dem sehr hohen Kapitalbedarf dieses Geschäfts ein
entscheidender Grund für unsere Überzeugung, diese Aktivität aus unserem
Portfolio herauszulösen und zu verselbstständigen. Damit fahren wir und damit
fährt Infineon besser, als wenn wir alles zusammengehalten hätten.
WamS: Nach zwei mauen Jahren scheint jetzt einiges darauf hinzudeuten, dass
Umsätze und Margen branchenweit wieder anziehen.
Schumacher: Wir sind vorsichtig optimistisch. Im letzten Jahr haben wir den
bislang stärksten Markteinbruch in der Geschichte der Halbleiterindustrie seit
1960 erlebt. Mittlerweile hat die Nachfrage wieder angezogen und die Chippreise
sind deutlich gestiegen. Davon profitieren auch wir, wie unsere gerade
vorgelegten Quartalszahlen zeigen.
WamS: Vor wenigen Wochen hat Siemens weitere Anteile von Infineon an der
Börse platziert. Wollen Sie sich langfristig von der einst schönen Tochter ganz
verabschieden?
Von Pierer: Wenn Sie mit "verabschieden" die weitere Rückführung unserer
Beteiligung an Infineon meinen, dann gilt das, was wir immer gesagt haben. Wir
ziehen uns vollständig zurück, und zwar markt- und kursschonend für beide
Seiten. Deshalb gibt es keine fixe Vorstellung über Art und Tempo. Aber beide
Unternehmen bleiben in besonderer Weise freundschaftlich verbunden. Wir sind
Kunde von Infineon und Infineon ist Kunde von uns und auf wichtigen Feldern
sind wir strategische Partner. Das sind aber keine exklusiven Beziehungen -
weder auf der einen noch auf der anderen Seite.
WamS: Trübt eine solche Entscheidung nicht das Verhältnis zwischen Siemens
und Infineon - oder gar zwischen den beiden Vorstandsvorsitzenden?
Schumacher: Keineswegs, es war von Anfang an klar, dass sich Infineon
langfristig als eigenständiges und börsennotiertes Unternehmen am Markt
behaupten muss. Durch die Unabhängigkeit von Siemens sind wir für andere
Unternehmen als Partner und Lieferant interessanter geworden und können in
unseren Märkten schneller agieren. Und das Verhältnis zwischen Heinrich von
Pierer und mir ist bestens.
WamS: Wo sieht Ulrich Schumacher die Grenzen des Wachstums des
Halbleiterbereichs?
Schumacher: Für die nächsten zehn bis 15 Jahre wird die Innovationsdynamik in
jedem Fall anhalten. Ich sehe hier keine grundsätzlichen Barrieren - sondern im
Gegenteil, immer mehr Anwendungsmöglichkeiten.
WamS: 1952 wurde ein Grundstein für die Welt von heute gelegt. Wo sehen Sie
heute Entwicklungen, die die Welt in 50 Jahren bestimmen werden? Was haben
Siemens und Infineon dazu im Köcher?
Von Pierer: Eine ganze Menge. Sprachsteuerung von Geräten wie jetzt bereits
beim Telefonieren im Auto wird sich breit durchsetzen. Vernetzte Technik im
Privathaus ist heute schon verfügbar, wird in der Zukunft aber Standard werden.
Es wird ganz neue Arten medizinischer Analyse- und Therapiegeräte geben und
die Möglichkeit, über Telemedizin auch über Entfernungen hinweg zwischen
Patient und Arzt zu kommunizieren und Behandlungen durchzuführen. Auf allen
diesen Feldern sind wir aktiv und vorne dabei.
Schumacher: Schon heute arbeiten wir an den Chips von morgen. Biometrie wird
Datenschutz und Identifizierung erheblich sicherer machen. Nanotechnologie wird
Chips noch kleiner, intelligenter und leistungsfähiger machen. Chips werden
praktisch zum unsichtbaren Begleiter der Menschen. Da werden wir dabei sein.
Das Gespräch führte Ulrich Porwollik.
Meilenstein der Wirtschaft
Die Geburtsurkunde des Chips: Unter "Betrifft Halbleiterfabrik" verkündete von
Siemens am 4. April 1952 per Rundschreiben lapidar den Beschluss, eine
Halbleiter-Fabrik zu gründen. Seine Vision: "Die Halbleiter gewinnen für die
gesamte Nachrichtentechnik immer mehr an Bedeutung." Die Wichtigkeit dieses
Gebietes mache eine zusammenfassende technische Bearbeitung erforderlich.
Von Siemens lag richtig. Heute geht nichts mehr ohne Mikrochips. Mehr als 20
Milliarden Stück von ihnen sind in der Welt im Einsatz. Sie stecken PC`s, natürlich.
Aber auch in Waschmaschinen, Staubsaugern, Fotoapparaten, auf jeder
Kreditkarte, Krankenversicherungskarte, Telefonkarte. Kein Bagger läuft heute
mehr ohne sie.
Weltkonzerne verdienen heute viel Geld mit ihnen: Intel, AMD, Hynix, Micron und
auch die Siemens-Tochter Infineon. Im vergangenen Jahr ging es im Sog der
Konjunktur mit der Branche steil nach unten, ein Chip kostete fast nichts mehr. Ist
aber nach wie vor viel wert. Jetzt ziehen Nachfrage und Preise wieder an, und bei
Infineon ist man wieder "vorsichtig optimistisch."
Links ins World Wide Web
Siemens im Internet
Infineon im Internet
Zur aktuellen Channel-Übersicht
Tagesübersicht
Channel: Wirtschaft
Ressort: Unternehmen
Erscheinungsdatum: 28. 04. 2002
In der morgigen Ausgabe der WELT am Sonntag ist ein interessantes Interview zu siemens und Infineon:
__________________________________________________________
Ohne Chips läuft nichts
__________________________________________________________
Erstmals und exklusiv für WELT am SONNTAG: Siemens-Chef Heinrich
von Pierer und Infineon-Chef Ulrich Schumacher im Doppelinterview
über die Folgen der Halbleiter-Technologie für unsere Gesellschaft
WELT am SONNTAG: Herr von Pierer, Siemens legte 1952 den Grundstein für
die Produktion von Chips. Womit war der elfjährige Heinrich damals beschäftigt?
Heinrich von Pierer: Ich stand damals an der Schwelle zum Gymnasium. Das hieß:
Latein, Griechisch und antike Mythologie. Mich faszinierte Odysseus List mit dem
Trojanischen Pferd oder wie Hannibal die Alpen überquerte und Herkules den
Augias-Stall ausmistete. Im Übrigen gab es Anfang der 50er-Jahre in meinem
Elternhaus wie fast überall die Situation, nach den Wirren von Krieg und
Neubeginn wieder Ordnung in das Alltagsleben zu bringen. Und ich verdiente
mein erstes Geld als Balljunge auf dem Tennisplatz: 40 Pfennig für die Stunde.
WamS: In dem internen Rundschreiben Nr. 14 von 1952 heißt es, "Halbleiter
gewinnen an Bedeutung...". Wussten die Siemens-Manager, welche Reichweite
ihre Entscheidung hat, eine Chip-Fabrik zu bauen?
Von Pierer: Ob das den Herren bewusst war, lässt sich nicht mehr nachvollziehen.
Sicher aber ist, dass die Halbleiterei ein spannender Weg mit Höhen und Tiefen
und mit enormen Vorleistungen war. Wir brauchten langen Atem. Mit dem
Börsengang unseres Geschäftsbereiches 1999 haben wir einen vorläufigen
Höhepunkt erreicht. Infineon ist ein hochinnovativer Wettbewerber in der Weltliga
der Halbleiterindustrie. Darauf sind auch wir stolz.
Ulrich Schumacher: Eigentlich begreift man erst im Rückblick, wie bedeutungsvoll
dieser Schritt damals war: Die heutige Welt wäre ohne Mikrochip schlicht
undenkbar. Grundlage für die gesamte Informations- und
Kommunikationstechnologie war, dass die Chips ständig leistungsfähiger wurden.
Hinter dieser enormen Innovationsdynamik seit 50 Jahren steckt eine
außerordentliche Leistung von Naturwissenschaftlern und Ingenieuren, die
ihresgleichen sucht.
WamS: Chips sind heute nicht viel mehr als ein Rohstoff für das Funktionieren
der computergesteuerten Welt ...
Schumacher: ... Richtig, richtig. Wir leben heute in einer Informationsgesellschaft,
für die die Halbleiterindustrie ähnlich wichtig ist, wie die Mechanisierung der
Arbeitswelt für die Industriegesellschaft.
WamS: Haben Sie eine Ahnung, wie oft der Durchschnittsdeutsche täglich mit
Halbleitern in Kontakt gerät?
Von Pierer: Ziemlich oft und meist unbewusst. Zum Beispiel beim Autofahren, bei
der Bedienung von Staubsauger, Waschmaschine und anderen
Haushaltsgeräten, beim Telefonieren oder Arbeiten am PC, vielfach bei der
Beleuchtung in Haus und Büro, beim Fotografieren ...
Schumacher: ... Man muss nur in die eigene Geldbörse greifen - allein dort haben
Sie schon drei Chips auf Ihrer EC-Karte, Kreditkarte und Ihrem
Krankenkassenausweis - von Ihrem Handy ganz zu schweigen. Es gibt tatsächlich
keinen Bereich mehr, in dem der Chip nicht gegenwärtig ist. Insgesamt sind heute
weltweit wohl mehr als 20 Milliarden Mikrochips im Einsatz.
WamS: Viele, vor allem ältere Menschen beobachten das Funktionieren der Welt
im Takt der Bits nicht ohne Argwohn. Fühlen Sie sich schuldig?
Von Pierer: Das ist keine Frage des Alters allein. Es gibt bekanntlich dynamische
80-Jährige und behäbige Twens. Ihre Frage zielt aber auf den viel zitierten digital
divide, also die Gefahr der Zweiteilung der Gesellschaft in Menschen mit Zugang
zu modernen Informationstechniken und anderen, die außen vor bleiben. Die
Gefahr besteht natürlich noch viel mehr im Verhältnis von Industrieländern zu
Dritter Welt als innerhalb Deutschlands. Und da sind Staat, Wirtschaft und
Gesellschaft gemeinsam aufgerufen, die drohende Gefahr in eine Chance für
möglichst viele umzudrehen.
WamS: Also unschuldig. Herr Schumacher?
Schumacher: Auch unschuldig. Man darf nicht vergessen, dass Mikrochips
durchaus auch für die ältere Generation enorme Vorteile bieten und deren
Lebensqualität deutlich verbessern. Chips in medizinischen Geräten können
Leben retten, die Chiptechnik kann einen wichtigen Beitrag zur Sicherung von
Haus und Hof leisten. Auch die Kommunikation im Alter wird erleichtert.
WamS: Als Volksaktie wurde die Chip-Sparte Infineon 1999 an die Börse
gebracht. Renditesicher sollte das Papier sein. Aber weder als Volksaktie noch
als renditesicher hat sich die Aktie erwiesen. Schuldgefühle Herr von Pierer?
Immerhin sind Sie den wankelmütigen Geschäftsbereich los.
Von Pierer: "Wankelmütig" - das verbinde ich nun wirklich weder mit Infineon noch
mit Herrn Schumacher. Im Gegenteil. Nach meinem Eindruck wird bei Infineon
sehr zielstrebig, entschlossen und erfolgreich gearbeitet. Dass man es in der
Halbleiterbranche mit ausgeprägten Marktzyklen zu tun hat und die Papiere
entsprechend volatil sind, konnte im Ernst niemanden überraschen. Das war
bekannt und zusammen mit dem sehr hohen Kapitalbedarf dieses Geschäfts ein
entscheidender Grund für unsere Überzeugung, diese Aktivität aus unserem
Portfolio herauszulösen und zu verselbstständigen. Damit fahren wir und damit
fährt Infineon besser, als wenn wir alles zusammengehalten hätten.
WamS: Nach zwei mauen Jahren scheint jetzt einiges darauf hinzudeuten, dass
Umsätze und Margen branchenweit wieder anziehen.
Schumacher: Wir sind vorsichtig optimistisch. Im letzten Jahr haben wir den
bislang stärksten Markteinbruch in der Geschichte der Halbleiterindustrie seit
1960 erlebt. Mittlerweile hat die Nachfrage wieder angezogen und die Chippreise
sind deutlich gestiegen. Davon profitieren auch wir, wie unsere gerade
vorgelegten Quartalszahlen zeigen.
WamS: Vor wenigen Wochen hat Siemens weitere Anteile von Infineon an der
Börse platziert. Wollen Sie sich langfristig von der einst schönen Tochter ganz
verabschieden?
Von Pierer: Wenn Sie mit "verabschieden" die weitere Rückführung unserer
Beteiligung an Infineon meinen, dann gilt das, was wir immer gesagt haben. Wir
ziehen uns vollständig zurück, und zwar markt- und kursschonend für beide
Seiten. Deshalb gibt es keine fixe Vorstellung über Art und Tempo. Aber beide
Unternehmen bleiben in besonderer Weise freundschaftlich verbunden. Wir sind
Kunde von Infineon und Infineon ist Kunde von uns und auf wichtigen Feldern
sind wir strategische Partner. Das sind aber keine exklusiven Beziehungen -
weder auf der einen noch auf der anderen Seite.
WamS: Trübt eine solche Entscheidung nicht das Verhältnis zwischen Siemens
und Infineon - oder gar zwischen den beiden Vorstandsvorsitzenden?
Schumacher: Keineswegs, es war von Anfang an klar, dass sich Infineon
langfristig als eigenständiges und börsennotiertes Unternehmen am Markt
behaupten muss. Durch die Unabhängigkeit von Siemens sind wir für andere
Unternehmen als Partner und Lieferant interessanter geworden und können in
unseren Märkten schneller agieren. Und das Verhältnis zwischen Heinrich von
Pierer und mir ist bestens.
WamS: Wo sieht Ulrich Schumacher die Grenzen des Wachstums des
Halbleiterbereichs?
Schumacher: Für die nächsten zehn bis 15 Jahre wird die Innovationsdynamik in
jedem Fall anhalten. Ich sehe hier keine grundsätzlichen Barrieren - sondern im
Gegenteil, immer mehr Anwendungsmöglichkeiten.
WamS: 1952 wurde ein Grundstein für die Welt von heute gelegt. Wo sehen Sie
heute Entwicklungen, die die Welt in 50 Jahren bestimmen werden? Was haben
Siemens und Infineon dazu im Köcher?
Von Pierer: Eine ganze Menge. Sprachsteuerung von Geräten wie jetzt bereits
beim Telefonieren im Auto wird sich breit durchsetzen. Vernetzte Technik im
Privathaus ist heute schon verfügbar, wird in der Zukunft aber Standard werden.
Es wird ganz neue Arten medizinischer Analyse- und Therapiegeräte geben und
die Möglichkeit, über Telemedizin auch über Entfernungen hinweg zwischen
Patient und Arzt zu kommunizieren und Behandlungen durchzuführen. Auf allen
diesen Feldern sind wir aktiv und vorne dabei.
Schumacher: Schon heute arbeiten wir an den Chips von morgen. Biometrie wird
Datenschutz und Identifizierung erheblich sicherer machen. Nanotechnologie wird
Chips noch kleiner, intelligenter und leistungsfähiger machen. Chips werden
praktisch zum unsichtbaren Begleiter der Menschen. Da werden wir dabei sein.
Das Gespräch führte Ulrich Porwollik.
Meilenstein der Wirtschaft
Die Geburtsurkunde des Chips: Unter "Betrifft Halbleiterfabrik" verkündete von
Siemens am 4. April 1952 per Rundschreiben lapidar den Beschluss, eine
Halbleiter-Fabrik zu gründen. Seine Vision: "Die Halbleiter gewinnen für die
gesamte Nachrichtentechnik immer mehr an Bedeutung." Die Wichtigkeit dieses
Gebietes mache eine zusammenfassende technische Bearbeitung erforderlich.
Von Siemens lag richtig. Heute geht nichts mehr ohne Mikrochips. Mehr als 20
Milliarden Stück von ihnen sind in der Welt im Einsatz. Sie stecken PC`s, natürlich.
Aber auch in Waschmaschinen, Staubsaugern, Fotoapparaten, auf jeder
Kreditkarte, Krankenversicherungskarte, Telefonkarte. Kein Bagger läuft heute
mehr ohne sie.
Weltkonzerne verdienen heute viel Geld mit ihnen: Intel, AMD, Hynix, Micron und
auch die Siemens-Tochter Infineon. Im vergangenen Jahr ging es im Sog der
Konjunktur mit der Branche steil nach unten, ein Chip kostete fast nichts mehr. Ist
aber nach wie vor viel wert. Jetzt ziehen Nachfrage und Preise wieder an, und bei
Infineon ist man wieder "vorsichtig optimistisch."
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Infineon im Internet
Zur aktuellen Channel-Übersicht
Tagesübersicht
Channel: Wirtschaft
Ressort: Unternehmen
Erscheinungsdatum: 28. 04. 2002
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Ohne Chips läuft nichts
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Erstmals und exklusiv für WELT am SONNTAG: Siemens-Chef Heinrich
von Pierer und Infineon-Chef Ulrich Schumacher im Doppelinterview
über die Folgen der Halbleiter-Technologie für unsere Gesellschaft
WELT am SONNTAG: Herr von Pierer, Siemens legte 1952 den Grundstein für
die Produktion von Chips. Womit war der elfjährige Heinrich damals beschäftigt?
Heinrich von Pierer: Ich stand damals an der Schwelle zum Gymnasium. Das hieß:
Latein, Griechisch und antike Mythologie. Mich faszinierte Odysseus List mit dem
Trojanischen Pferd oder wie Hannibal die Alpen überquerte und Herkules den
Augias-Stall ausmistete. Im Übrigen gab es Anfang der 50er-Jahre in meinem
Elternhaus wie fast überall die Situation, nach den Wirren von Krieg und
Neubeginn wieder Ordnung in das Alltagsleben zu bringen. Und ich verdiente
mein erstes Geld als Balljunge auf dem Tennisplatz: 40 Pfennig für die Stunde.
WamS: In dem internen Rundschreiben Nr. 14 von 1952 heißt es, "Halbleiter
gewinnen an Bedeutung...". Wussten die Siemens-Manager, welche Reichweite
ihre Entscheidung hat, eine Chip-Fabrik zu bauen?
Von Pierer: Ob das den Herren bewusst war, lässt sich nicht mehr nachvollziehen.
Sicher aber ist, dass die Halbleiterei ein spannender Weg mit Höhen und Tiefen
und mit enormen Vorleistungen war. Wir brauchten langen Atem. Mit dem
Börsengang unseres Geschäftsbereiches 1999 haben wir einen vorläufigen
Höhepunkt erreicht. Infineon ist ein hochinnovativer Wettbewerber in der Weltliga
der Halbleiterindustrie. Darauf sind auch wir stolz.
Ulrich Schumacher: Eigentlich begreift man erst im Rückblick, wie bedeutungsvoll
dieser Schritt damals war: Die heutige Welt wäre ohne Mikrochip schlicht
undenkbar. Grundlage für die gesamte Informations- und
Kommunikationstechnologie war, dass die Chips ständig leistungsfähiger wurden.
Hinter dieser enormen Innovationsdynamik seit 50 Jahren steckt eine
außerordentliche Leistung von Naturwissenschaftlern und Ingenieuren, die
ihresgleichen sucht.
WamS: Chips sind heute nicht viel mehr als ein Rohstoff für das Funktionieren
der computergesteuerten Welt ...
Schumacher: ... Richtig, richtig. Wir leben heute in einer Informationsgesellschaft,
für die die Halbleiterindustrie ähnlich wichtig ist, wie die Mechanisierung der
Arbeitswelt für die Industriegesellschaft.
WamS: Haben Sie eine Ahnung, wie oft der Durchschnittsdeutsche täglich mit
Halbleitern in Kontakt gerät?
Von Pierer: Ziemlich oft und meist unbewusst. Zum Beispiel beim Autofahren, bei
der Bedienung von Staubsauger, Waschmaschine und anderen
Haushaltsgeräten, beim Telefonieren oder Arbeiten am PC, vielfach bei der
Beleuchtung in Haus und Büro, beim Fotografieren ...
Schumacher: ... Man muss nur in die eigene Geldbörse greifen - allein dort haben
Sie schon drei Chips auf Ihrer EC-Karte, Kreditkarte und Ihrem
Krankenkassenausweis - von Ihrem Handy ganz zu schweigen. Es gibt tatsächlich
keinen Bereich mehr, in dem der Chip nicht gegenwärtig ist. Insgesamt sind heute
weltweit wohl mehr als 20 Milliarden Mikrochips im Einsatz.
WamS: Viele, vor allem ältere Menschen beobachten das Funktionieren der Welt
im Takt der Bits nicht ohne Argwohn. Fühlen Sie sich schuldig?
Von Pierer: Das ist keine Frage des Alters allein. Es gibt bekanntlich dynamische
80-Jährige und behäbige Twens. Ihre Frage zielt aber auf den viel zitierten digital
divide, also die Gefahr der Zweiteilung der Gesellschaft in Menschen mit Zugang
zu modernen Informationstechniken und anderen, die außen vor bleiben. Die
Gefahr besteht natürlich noch viel mehr im Verhältnis von Industrieländern zu
Dritter Welt als innerhalb Deutschlands. Und da sind Staat, Wirtschaft und
Gesellschaft gemeinsam aufgerufen, die drohende Gefahr in eine Chance für
möglichst viele umzudrehen.
WamS: Also unschuldig. Herr Schumacher?
Schumacher: Auch unschuldig. Man darf nicht vergessen, dass Mikrochips
durchaus auch für die ältere Generation enorme Vorteile bieten und deren
Lebensqualität deutlich verbessern. Chips in medizinischen Geräten können
Leben retten, die Chiptechnik kann einen wichtigen Beitrag zur Sicherung von
Haus und Hof leisten. Auch die Kommunikation im Alter wird erleichtert.
WamS: Als Volksaktie wurde die Chip-Sparte Infineon 1999 an die Börse
gebracht. Renditesicher sollte das Papier sein. Aber weder als Volksaktie noch
als renditesicher hat sich die Aktie erwiesen. Schuldgefühle Herr von Pierer?
Immerhin sind Sie den wankelmütigen Geschäftsbereich los.
Von Pierer: "Wankelmütig" - das verbinde ich nun wirklich weder mit Infineon noch
mit Herrn Schumacher. Im Gegenteil. Nach meinem Eindruck wird bei Infineon
sehr zielstrebig, entschlossen und erfolgreich gearbeitet. Dass man es in der
Halbleiterbranche mit ausgeprägten Marktzyklen zu tun hat und die Papiere
entsprechend volatil sind, konnte im Ernst niemanden überraschen. Das war
bekannt und zusammen mit dem sehr hohen Kapitalbedarf dieses Geschäfts ein
entscheidender Grund für unsere Überzeugung, diese Aktivität aus unserem
Portfolio herauszulösen und zu verselbstständigen. Damit fahren wir und damit
fährt Infineon besser, als wenn wir alles zusammengehalten hätten.
WamS: Nach zwei mauen Jahren scheint jetzt einiges darauf hinzudeuten, dass
Umsätze und Margen branchenweit wieder anziehen.
Schumacher: Wir sind vorsichtig optimistisch. Im letzten Jahr haben wir den
bislang stärksten Markteinbruch in der Geschichte der Halbleiterindustrie seit
1960 erlebt. Mittlerweile hat die Nachfrage wieder angezogen und die Chippreise
sind deutlich gestiegen. Davon profitieren auch wir, wie unsere gerade
vorgelegten Quartalszahlen zeigen.
WamS: Vor wenigen Wochen hat Siemens weitere Anteile von Infineon an der
Börse platziert. Wollen Sie sich langfristig von der einst schönen Tochter ganz
verabschieden?
Von Pierer: Wenn Sie mit "verabschieden" die weitere Rückführung unserer
Beteiligung an Infineon meinen, dann gilt das, was wir immer gesagt haben. Wir
ziehen uns vollständig zurück, und zwar markt- und kursschonend für beide
Seiten. Deshalb gibt es keine fixe Vorstellung über Art und Tempo. Aber beide
Unternehmen bleiben in besonderer Weise freundschaftlich verbunden. Wir sind
Kunde von Infineon und Infineon ist Kunde von uns und auf wichtigen Feldern
sind wir strategische Partner. Das sind aber keine exklusiven Beziehungen -
weder auf der einen noch auf der anderen Seite.
WamS: Trübt eine solche Entscheidung nicht das Verhältnis zwischen Siemens
und Infineon - oder gar zwischen den beiden Vorstandsvorsitzenden?
Schumacher: Keineswegs, es war von Anfang an klar, dass sich Infineon
langfristig als eigenständiges und börsennotiertes Unternehmen am Markt
behaupten muss. Durch die Unabhängigkeit von Siemens sind wir für andere
Unternehmen als Partner und Lieferant interessanter geworden und können in
unseren Märkten schneller agieren. Und das Verhältnis zwischen Heinrich von
Pierer und mir ist bestens.
WamS: Wo sieht Ulrich Schumacher die Grenzen des Wachstums des
Halbleiterbereichs?
Schumacher: Für die nächsten zehn bis 15 Jahre wird die Innovationsdynamik in
jedem Fall anhalten. Ich sehe hier keine grundsätzlichen Barrieren - sondern im
Gegenteil, immer mehr Anwendungsmöglichkeiten.
WamS: 1952 wurde ein Grundstein für die Welt von heute gelegt. Wo sehen Sie
heute Entwicklungen, die die Welt in 50 Jahren bestimmen werden? Was haben
Siemens und Infineon dazu im Köcher?
Von Pierer: Eine ganze Menge. Sprachsteuerung von Geräten wie jetzt bereits
beim Telefonieren im Auto wird sich breit durchsetzen. Vernetzte Technik im
Privathaus ist heute schon verfügbar, wird in der Zukunft aber Standard werden.
Es wird ganz neue Arten medizinischer Analyse- und Therapiegeräte geben und
die Möglichkeit, über Telemedizin auch über Entfernungen hinweg zwischen
Patient und Arzt zu kommunizieren und Behandlungen durchzuführen. Auf allen
diesen Feldern sind wir aktiv und vorne dabei.
Schumacher: Schon heute arbeiten wir an den Chips von morgen. Biometrie wird
Datenschutz und Identifizierung erheblich sicherer machen. Nanotechnologie wird
Chips noch kleiner, intelligenter und leistungsfähiger machen. Chips werden
praktisch zum unsichtbaren Begleiter der Menschen. Da werden wir dabei sein.
Das Gespräch führte Ulrich Porwollik.
Meilenstein der Wirtschaft
Die Geburtsurkunde des Chips: Unter "Betrifft Halbleiterfabrik" verkündete von
Siemens am 4. April 1952 per Rundschreiben lapidar den Beschluss, eine
Halbleiter-Fabrik zu gründen. Seine Vision: "Die Halbleiter gewinnen für die
gesamte Nachrichtentechnik immer mehr an Bedeutung." Die Wichtigkeit dieses
Gebietes mache eine zusammenfassende technische Bearbeitung erforderlich.
Von Siemens lag richtig. Heute geht nichts mehr ohne Mikrochips. Mehr als 20
Milliarden Stück von ihnen sind in der Welt im Einsatz. Sie stecken PC`s, natürlich.
Aber auch in Waschmaschinen, Staubsaugern, Fotoapparaten, auf jeder
Kreditkarte, Krankenversicherungskarte, Telefonkarte. Kein Bagger läuft heute
mehr ohne sie.
Weltkonzerne verdienen heute viel Geld mit ihnen: Intel, AMD, Hynix, Micron und
auch die Siemens-Tochter Infineon. Im vergangenen Jahr ging es im Sog der
Konjunktur mit der Branche steil nach unten, ein Chip kostete fast nichts mehr. Ist
aber nach wie vor viel wert. Jetzt ziehen Nachfrage und Preise wieder an, und bei
Infineon ist man wieder "vorsichtig optimistisch."
Links ins World Wide Web
Siemens im Internet
Infineon im Internet
Zur aktuellen Channel-Übersicht
Tagesübersicht
Channel: Wirtschaft
Ressort: Unternehmen
Erscheinungsdatum: 28. 04. 2002
Weiterhin sehr stark hält sich SIemens im schwachen Markt. Aktuelle sehen wir Kurse um 66 Euro.
Sollte der Gesamtmarkt demnächst doch ansteigen, wird aus meiner Sicht Siemens stark davon profitieren.
Für diesen Fall bringe ich gerne das Zertifikat von ABN AMRO in Erinnerung:
Ordentlicher hebel und zugleich Absicherung durch engen knock out, der hier wie ein Stop wirkt.
Quelle: http://www.traderbikerboerse.de/forum/showthread.php?s=06ac3…
Grüße von Sven
Sollte der Gesamtmarkt demnächst doch ansteigen, wird aus meiner Sicht Siemens stark davon profitieren.
Für diesen Fall bringe ich gerne das Zertifikat von ABN AMRO in Erinnerung:
Ordentlicher hebel und zugleich Absicherung durch engen knock out, der hier wie ein Stop wirkt.
Quelle: http://www.traderbikerboerse.de/forum/showthread.php?s=06ac3…
Grüße von Sven
Bin gespannt, wann Siemens aus der derzeitigen Seitwärtsbewegung ausbrechen kann. Denn so schön es ist, wenn sich der Kurs hält, bisschen Bewegung nach oben wäre auch mal angenehm
Grüße von Sven
Grüße von Sven
Jetzt geht es erstmal hoch
Fragt sich nur, weiweit noch...
mfg
MK
Fragt sich nur, weiweit noch...
mfg
MK
Ja, Siemens hat doch positiv überrascht und zeigt deutlich Aufwärtstendenzen. Jedoch sollte man nach den erfreulichen Kursgewinnen nicht vergessen, diese auch per Stop abzusichern
Grüße von Sven
Grüße von Sven
siemes kooperiert mit nokia
Münchener Konzern gibt das zukunftsträchtige Internet-Geschäft ab
Siemens greift Cisco an
Von CASPAR BUSSE
Wende bei Siemens: Der Konzern gibt das Geschäft mit Internet- Vermittlungsanlagen aus der Hand. Gleichzeitig geht er eine Partnerschaft mit Juniper ein, um im Markt zu bleiben. Gemeinsam mit dem US-Netzwerkspezialisten will Siemens Weltmarktführer Cisco ins Visier nehmen.
MÜNCHEN. Der Siemens-Konzern greift bei der Sanierung der angeschlagenen Netzwerk-Sparte hart durch. Am Montag wurde der Verkauf der defizitären US-Tochter Unisphere an Juniper Networks bekannt gegeben. Insgesamt erhält Siemens dafür 805 Mill. Euro (740 Mill. $), je zur Hälfte in bar und in Juniper-Aktien. Zudem gehen die Münchener mit der US-Netzwerkfirma eine weltweite Partnerschaft ein.
„Wir können nicht alles selbst machen“, sagte Thomas Ganswindt, Chef der Siemens-Netzwerksparte, dem Handelsblatt. Mit dem Verkauf von Unisphere gibt der Konzern das wichtige Geschäft sowie die Entwicklung von Vermittlungsanlagen für den Datenverkehr im Internet, so genannte Router, ab. Gleichzeitig soll die Kooperation mit Juniper aber sicher stellen, dass Siemens auch in Zukunft Router verkaufen wird. Ganswindt sieht so gute Chancen für Siemens und Juniper, den Weltmarktführer Cisco Systems anzugreifen. Zudem werde ein Beitrag zur Konsolidierung geleistet.
„Wir haben Cisco damit einen richtigen Stachel in den Pelz gesetzt“, sagte der Siemens-Manager. Cisco ist bei Routern nach wie vor unangefochtener Weltmarktführer. Bisher hatte Siemens mit der US-Tochter Unisphere versucht, Cisco Marktanteile abzujagen. Unisphere kam nach eigenen Angaben dabei zwar voran, doch der Abstand zu Cisco blieb sehr groß. Und Unisphere schrieb bis zuletzt rote Zahlen. Der Umsatz lag im vergangenen Quartal bei nur etwa 50 Mill. $.
Unisphere wurde 1999 gegründet. Siemens-Chef Heinrich von Pierer hatte damals für etwas weniger als 1 Mrd. $ drei amerikanische Netzwerkfirmen gekauft und zusammengeführt. Weitere Akquisitionen hatte er geplant. Die US-Tochter, auf der große Hoffnungen der Münchener ruhten, sollte schließlich an die Wachstumsbörse Nasdaq gebracht werden. Die Pläne waren bereits weit fortgeschritten. Doch der Börsengang wurde wegen der schlechten Stimmung am Aktienmarkt immer wieder verschoben und scheiterte dann kläglich im letzten Moment. Die Bewertung von Unisphere lag damals bei über zwei Mrd. Euro.
„Das ist der strategisch bessere Schritt“, meinte Ganswindt zum jetzt beschlossenen Verkauf. Denn Siemens gibt nicht nur einen Verlustbringer ab und bekommt dafür auch Bargeld. Gleichzeitig wollen die Münchener durch die Zusammenarbeit mit Juniper zum Systemlieferanten für die Telekommunikationskonzerne werden. Damit komme Siemens in eine gute Position, sagte Ganswindt.
Einen ähnlichen Strategiewechsel vollzog vor einigen Wochen die Mobilfunk-Sparte von Siemens. Mobiltelefone der neuen UMTS-Generation werden zunächst von Wettbewerber Motorola zugekauft und dann unter der Marke Siemens auf den Markt gebracht. Dadurch will sich der deutsche Elektronikkonzern als UMTS-Systemlieferant von Netzen und Geräten am Markt positionieren.
Börse und Analysten begrüßten gestern die Entscheidung. Die Siemens-Aktie legte um über 1 % auf etwa 72,50 Euro zu. Die Juniper-Aktie sank dagegen an der Nasdaq um über 3 % auf etwa 9,50 $. Bereits im abgelaufenen Quartal schloss die US-Firma mit einem Umsatzeinbruch und einem Nettoverlust ab. Die Aktie lag im Jahr 2000 noch bei deutlich über 200 $. Aber die schlechte Branchenkonjunktur macht Juniper seitdem schwer zu schaffen.
Auch das Netzwerk-Geschäft von Siemens macht im abgelaufenen Quartal hohe Verluste von 158 Mill. Euro. Seit vergangenem Herbst saniert Ganswindt den Bereich im Auftrag von Pierers. Insgesamt werden rund 16 500 Stellen gestrichen. Damit geht jeder dritte Arbeitsplatz verloren. Ganswindt berichtet, der Umbau laufe gut. Allerdings mache die Zurückhaltung der Telekommunikationsindustrie Siemens weiter schwer zu schaffen. Außerdem sei keine Erholung der Märkte in Sicht.
Gruß
MK
Siemens greift Cisco an
Von CASPAR BUSSE
Wende bei Siemens: Der Konzern gibt das Geschäft mit Internet- Vermittlungsanlagen aus der Hand. Gleichzeitig geht er eine Partnerschaft mit Juniper ein, um im Markt zu bleiben. Gemeinsam mit dem US-Netzwerkspezialisten will Siemens Weltmarktführer Cisco ins Visier nehmen.
MÜNCHEN. Der Siemens-Konzern greift bei der Sanierung der angeschlagenen Netzwerk-Sparte hart durch. Am Montag wurde der Verkauf der defizitären US-Tochter Unisphere an Juniper Networks bekannt gegeben. Insgesamt erhält Siemens dafür 805 Mill. Euro (740 Mill. $), je zur Hälfte in bar und in Juniper-Aktien. Zudem gehen die Münchener mit der US-Netzwerkfirma eine weltweite Partnerschaft ein.
„Wir können nicht alles selbst machen“, sagte Thomas Ganswindt, Chef der Siemens-Netzwerksparte, dem Handelsblatt. Mit dem Verkauf von Unisphere gibt der Konzern das wichtige Geschäft sowie die Entwicklung von Vermittlungsanlagen für den Datenverkehr im Internet, so genannte Router, ab. Gleichzeitig soll die Kooperation mit Juniper aber sicher stellen, dass Siemens auch in Zukunft Router verkaufen wird. Ganswindt sieht so gute Chancen für Siemens und Juniper, den Weltmarktführer Cisco Systems anzugreifen. Zudem werde ein Beitrag zur Konsolidierung geleistet.
„Wir haben Cisco damit einen richtigen Stachel in den Pelz gesetzt“, sagte der Siemens-Manager. Cisco ist bei Routern nach wie vor unangefochtener Weltmarktführer. Bisher hatte Siemens mit der US-Tochter Unisphere versucht, Cisco Marktanteile abzujagen. Unisphere kam nach eigenen Angaben dabei zwar voran, doch der Abstand zu Cisco blieb sehr groß. Und Unisphere schrieb bis zuletzt rote Zahlen. Der Umsatz lag im vergangenen Quartal bei nur etwa 50 Mill. $.
Unisphere wurde 1999 gegründet. Siemens-Chef Heinrich von Pierer hatte damals für etwas weniger als 1 Mrd. $ drei amerikanische Netzwerkfirmen gekauft und zusammengeführt. Weitere Akquisitionen hatte er geplant. Die US-Tochter, auf der große Hoffnungen der Münchener ruhten, sollte schließlich an die Wachstumsbörse Nasdaq gebracht werden. Die Pläne waren bereits weit fortgeschritten. Doch der Börsengang wurde wegen der schlechten Stimmung am Aktienmarkt immer wieder verschoben und scheiterte dann kläglich im letzten Moment. Die Bewertung von Unisphere lag damals bei über zwei Mrd. Euro.
„Das ist der strategisch bessere Schritt“, meinte Ganswindt zum jetzt beschlossenen Verkauf. Denn Siemens gibt nicht nur einen Verlustbringer ab und bekommt dafür auch Bargeld. Gleichzeitig wollen die Münchener durch die Zusammenarbeit mit Juniper zum Systemlieferanten für die Telekommunikationskonzerne werden. Damit komme Siemens in eine gute Position, sagte Ganswindt.
Einen ähnlichen Strategiewechsel vollzog vor einigen Wochen die Mobilfunk-Sparte von Siemens. Mobiltelefone der neuen UMTS-Generation werden zunächst von Wettbewerber Motorola zugekauft und dann unter der Marke Siemens auf den Markt gebracht. Dadurch will sich der deutsche Elektronikkonzern als UMTS-Systemlieferant von Netzen und Geräten am Markt positionieren.
Börse und Analysten begrüßten gestern die Entscheidung. Die Siemens-Aktie legte um über 1 % auf etwa 72,50 Euro zu. Die Juniper-Aktie sank dagegen an der Nasdaq um über 3 % auf etwa 9,50 $. Bereits im abgelaufenen Quartal schloss die US-Firma mit einem Umsatzeinbruch und einem Nettoverlust ab. Die Aktie lag im Jahr 2000 noch bei deutlich über 200 $. Aber die schlechte Branchenkonjunktur macht Juniper seitdem schwer zu schaffen.
Auch das Netzwerk-Geschäft von Siemens macht im abgelaufenen Quartal hohe Verluste von 158 Mill. Euro. Seit vergangenem Herbst saniert Ganswindt den Bereich im Auftrag von Pierers. Insgesamt werden rund 16 500 Stellen gestrichen. Damit geht jeder dritte Arbeitsplatz verloren. Ganswindt berichtet, der Umbau laufe gut. Allerdings mache die Zurückhaltung der Telekommunikationsindustrie Siemens weiter schwer zu schaffen. Außerdem sei keine Erholung der Märkte in Sicht.
Gruß
MK
JETZT WIRDS SPANNEND! WENN DIE 64E BRECHEN GAHTS STRAMM AUF DIE 40E!
guter Zeitpunkt, um einzusteigen.
was sagen denn die charttechniker dazu: könnte das nicht auch eine flagge werden? die gefahr des doppeltops besteht natürlich. sap bewegt sich ja auch gerade aufs septembertief zu. ich werde aber das gefühl nicht los, dass es bei siemens noch nicht so weit ist, eher seitwärts und noch einmal hoch, 70, oder vielleicht auch mehr?
(interessiert mich einfach, bin nicht drin.)
gruss
cabinda
(interessiert mich einfach, bin nicht drin.)
gruss
cabinda
Siemens im fallenden Dreieck
von Stefan Salomon,
Siemens verläuft seit Anfang des Jahres in einem fallenden Dreieck. Damit befindet sich die Aktie in einer sehr interessanten charttechnischen Situation. Nach dem starken Anstieg vom September letzten Jahres könnte das Dreieck nur eine Konsolidierungsformation darstellen. In der Regel wird ein fallendes Dreieck jedoch bearish interpretiert. Damit eröffnet sich bei Break der Unterstützung ein Kursziel von mind. 55 bis ca. 50,- Euro – Putoptionen bzw. Putoptionsscheine dürften damit nach Break erfolgversprechend werden.
Long dagegen bei Siemens über dem Gap (ca. 66,- Euro - auf Tagesschlusskurs bezogen) mit Kursziel bei ca. 69 Euro - 2. Kursziel bei Break der 69 dann der kurzfristige Abwärtstrend, der aktuell bei ca. 70,5 verläuft.
Gruß
MK
von Stefan Salomon,
Siemens verläuft seit Anfang des Jahres in einem fallenden Dreieck. Damit befindet sich die Aktie in einer sehr interessanten charttechnischen Situation. Nach dem starken Anstieg vom September letzten Jahres könnte das Dreieck nur eine Konsolidierungsformation darstellen. In der Regel wird ein fallendes Dreieck jedoch bearish interpretiert. Damit eröffnet sich bei Break der Unterstützung ein Kursziel von mind. 55 bis ca. 50,- Euro – Putoptionen bzw. Putoptionsscheine dürften damit nach Break erfolgversprechend werden.
Long dagegen bei Siemens über dem Gap (ca. 66,- Euro - auf Tagesschlusskurs bezogen) mit Kursziel bei ca. 69 Euro - 2. Kursziel bei Break der 69 dann der kurzfristige Abwärtstrend, der aktuell bei ca. 70,5 verläuft.
Gruß
MK
danke, @mk.
nachdem der dax gestern seine seitwärtsrange nach unten verlassen hat, sehe ich allerdings keinen grund mehr für ein break richtung 70e. nach den starken kursverlusten vorher hatte ich gedacht, ein schübchen nach oben wäre nach erreichen der 4700 im dax noch einmal drin, was siemens auf dorthin hätte katapultieren können. aber so...sieht es eher nach 50e aus.
gruss
cabinda
nachdem der dax gestern seine seitwärtsrange nach unten verlassen hat, sehe ich allerdings keinen grund mehr für ein break richtung 70e. nach den starken kursverlusten vorher hatte ich gedacht, ein schübchen nach oben wäre nach erreichen der 4700 im dax noch einmal drin, was siemens auf dorthin hätte katapultieren können. aber so...sieht es eher nach 50e aus.
gruss
cabinda
Analyse 07.06.2002 - 15:24
Verkaufssignal bei Siemens
von Stefan Salomon,
Mit dem heutigen Tage hat Siemens das seit Anfang des Jahres bestehende fallende Dreieck nach unten gebrochen. Der Break ist noch nicht bestätigt, der Tag noch nicht zu Ende - sollte sich jedoch heute oder in den ersten Tagen der nächsten Woche keine Erholung einstellen, ist mit einem Rutsch der Siemens-Aktie zu rechnen.
Interessant ist auch das Verhalten der Aktie in den letzten zwei Tagen. Die Gapunterkante hat als kräftiger Widerstand gewirkt. Erst ein Break dieser Zone sollte zu Käufen veranlassen. Würde dieser Break in der nächsten Woche stattfinden - davon ist allerdings im Moment nicht auszugehen - würde sich das nun andeutende Verkaufssignal als Fehlsignal darstellen und die Gegenbewegung dürfte dann recht dynamisch verlaufen. Soweit das aktuell nicht prognotizierbare positive Szenario.
Im Moment muss das negative Szenario als wahrscheinlicher betrachtet werden - siehe auch Analyse vom 05.06.2002.
Gruß
MK
Verkaufssignal bei Siemens
von Stefan Salomon,
Mit dem heutigen Tage hat Siemens das seit Anfang des Jahres bestehende fallende Dreieck nach unten gebrochen. Der Break ist noch nicht bestätigt, der Tag noch nicht zu Ende - sollte sich jedoch heute oder in den ersten Tagen der nächsten Woche keine Erholung einstellen, ist mit einem Rutsch der Siemens-Aktie zu rechnen.
Interessant ist auch das Verhalten der Aktie in den letzten zwei Tagen. Die Gapunterkante hat als kräftiger Widerstand gewirkt. Erst ein Break dieser Zone sollte zu Käufen veranlassen. Würde dieser Break in der nächsten Woche stattfinden - davon ist allerdings im Moment nicht auszugehen - würde sich das nun andeutende Verkaufssignal als Fehlsignal darstellen und die Gegenbewegung dürfte dann recht dynamisch verlaufen. Soweit das aktuell nicht prognotizierbare positive Szenario.
Im Moment muss das negative Szenario als wahrscheinlicher betrachtet werden - siehe auch Analyse vom 05.06.2002.
Gruß
MK
>Begreift es endlich.
>Der Chart zeigt nur die Fundamentaldaten an.
Der Macher, du bist noch nicht lange an der Börse, oder?
>Der Chart zeigt nur die Fundamentaldaten an.
Der Macher, du bist noch nicht lange an der Börse, oder?
München, 8.6.2002
Für die Wirtschaftspresse
Siemens und Boeing gewinnen Großauftrag im Gesamtvolumen von 1,37 Mrd. US-Dollar
Partner statten alle 438 Großflughäfen in den USA mit Sprengstoffdetektoren aus – Wichtiger Erfolg für US-Strategie „One Siemens“ von Siemens
Siemens hat gemeinsam mit dem weltweit größten Flugzeughersteller Boeing einen wichtigen Großauftrag aus den USA gewonnen. Das US-Verkehrsministerium und die Behörde für Verkehrssicherheit TSA haben Boeing und die Siemens Corporation mit der Lieferung, Installation und Betreuung von Systemen zur Erkennung von Sprengstoffen an allen 438 kommerziellen Flughäfen der USA beauftragt. Bis Ende des laufenden Jahres sollen rund 1.100 Anlagen zur Sprengstofferkennung sowie rund 6.000 Systeme zur Erkennung von Sprengstoffspuren an den Flughäfen in Betrieb genommen werden. Zur Bedienung der Detektoren werden mehr als 30.000 Airport-Mitarbeiter von Siemens und Boeing geschult. Der Vertrag umfaßt ebenfalls die Wartung und Betreuung der Anlagen mit einer fünfjährigen Laufzeit. Das Gesamtvolumen des Auftrags beläuft sich auf rund 1,37 Mrd. US-Dollar.
Der Partner Boeing zeichnet für die Projektabwicklung und die Integration der Systeme verantwortlich, Siemens übernimmt die Bereitstellung wesentlicher Komponenten – unter anderem Computer-Tomographen –, Installation und Inbetriebnahme der Geräte sowie den Service vor Ort. Boeing und Siemens werden bei diesem Projekt eine ganze Reihe von US-Firmen einbinden, um den engen Zeitplan einhalten zu können.
Die Partner Boeing und Siemens sind jeweils führende Anbieter in Segmenten der Luftfahrtindustrie. Boeing ist der weltweit größte Flugzeughersteller, Siemens eines der renommiertesten Unternehmen für Produkte und Lösungen für Airports, unter anderem mit Gepäcksortiermaschinen, Personenbeförderungssystemen und Gebäudetechnik.
Konzernchef Heinrich v. Pierer bezeichnete den Auftrag für die US-Tochter Siemens Corporation als weiteres wichtiges Signal, sich im größten Einzelmarkt als US-Unternehmen zu etablieren. „Ein wesentlicher Bestandteil unserer US-Strategie ist die Organisation unseres gemeinsamen Auftritts bei wichtigen Kundengruppen wie Krankenhäusern, Flughäfen, Stadien und Universitätskomplexen. Mit diesem One Siemens-Ansatz bündeln wir erfolgreich unsere vielfältigen geschäftlichen Aktivitäten“, so Pierer. Neben größeren Orders der Henry Ford Health Systems sowie des New Yorker Flughafens JFK ist der jetzt gewonnene Auftrag, bei dem die Angebote aus drei Geschäftsbereichen (Siemens Dematic, Industrial Solutions&Services sowie Medical Solutions) zusammen gefasst wurden, der Beleg für den Erfolg dieser Strategie.
Diese Presseinformation enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung der Siemens AG beruhen. Obwohl wir annehmen, dass die Erwartungen dieser vorausschauenden Aussagen realistisch sind, können wir nicht dafür garantieren, dass die Erwartungen sich auch als richtig erweisen. Die Annahmen können Risiken und Unsicherheiten bergen, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den vorausschauenden Aussagen abweichen. Zu den Faktoren, die solche Abweichungen verursachen können, gehören u.a.: Veränderungen im wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, Wechselkurs- und Zinsschwankungen, Einführungen von Konkurrenzprodukten, mangelnde Akzeptanz neuer Produkte oder Dienstleistungen und Änderungen der Geschäftsstrategie. Eine Aktualisierung der vorausschauenden Aussagen durch Siemens ist weder geplant noch übernimmt Siemens die Verpflichtung dazu.
Peter Gottal
80312 München
Tel.: +49-89 636-33645; Fax: -32825
E-mail: peter.gottal@siemens.com
Für die Wirtschaftspresse
Siemens und Boeing gewinnen Großauftrag im Gesamtvolumen von 1,37 Mrd. US-Dollar
Partner statten alle 438 Großflughäfen in den USA mit Sprengstoffdetektoren aus – Wichtiger Erfolg für US-Strategie „One Siemens“ von Siemens
Siemens hat gemeinsam mit dem weltweit größten Flugzeughersteller Boeing einen wichtigen Großauftrag aus den USA gewonnen. Das US-Verkehrsministerium und die Behörde für Verkehrssicherheit TSA haben Boeing und die Siemens Corporation mit der Lieferung, Installation und Betreuung von Systemen zur Erkennung von Sprengstoffen an allen 438 kommerziellen Flughäfen der USA beauftragt. Bis Ende des laufenden Jahres sollen rund 1.100 Anlagen zur Sprengstofferkennung sowie rund 6.000 Systeme zur Erkennung von Sprengstoffspuren an den Flughäfen in Betrieb genommen werden. Zur Bedienung der Detektoren werden mehr als 30.000 Airport-Mitarbeiter von Siemens und Boeing geschult. Der Vertrag umfaßt ebenfalls die Wartung und Betreuung der Anlagen mit einer fünfjährigen Laufzeit. Das Gesamtvolumen des Auftrags beläuft sich auf rund 1,37 Mrd. US-Dollar.
Der Partner Boeing zeichnet für die Projektabwicklung und die Integration der Systeme verantwortlich, Siemens übernimmt die Bereitstellung wesentlicher Komponenten – unter anderem Computer-Tomographen –, Installation und Inbetriebnahme der Geräte sowie den Service vor Ort. Boeing und Siemens werden bei diesem Projekt eine ganze Reihe von US-Firmen einbinden, um den engen Zeitplan einhalten zu können.
Die Partner Boeing und Siemens sind jeweils führende Anbieter in Segmenten der Luftfahrtindustrie. Boeing ist der weltweit größte Flugzeughersteller, Siemens eines der renommiertesten Unternehmen für Produkte und Lösungen für Airports, unter anderem mit Gepäcksortiermaschinen, Personenbeförderungssystemen und Gebäudetechnik.
Konzernchef Heinrich v. Pierer bezeichnete den Auftrag für die US-Tochter Siemens Corporation als weiteres wichtiges Signal, sich im größten Einzelmarkt als US-Unternehmen zu etablieren. „Ein wesentlicher Bestandteil unserer US-Strategie ist die Organisation unseres gemeinsamen Auftritts bei wichtigen Kundengruppen wie Krankenhäusern, Flughäfen, Stadien und Universitätskomplexen. Mit diesem One Siemens-Ansatz bündeln wir erfolgreich unsere vielfältigen geschäftlichen Aktivitäten“, so Pierer. Neben größeren Orders der Henry Ford Health Systems sowie des New Yorker Flughafens JFK ist der jetzt gewonnene Auftrag, bei dem die Angebote aus drei Geschäftsbereichen (Siemens Dematic, Industrial Solutions&Services sowie Medical Solutions) zusammen gefasst wurden, der Beleg für den Erfolg dieser Strategie.
Diese Presseinformation enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung der Siemens AG beruhen. Obwohl wir annehmen, dass die Erwartungen dieser vorausschauenden Aussagen realistisch sind, können wir nicht dafür garantieren, dass die Erwartungen sich auch als richtig erweisen. Die Annahmen können Risiken und Unsicherheiten bergen, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den vorausschauenden Aussagen abweichen. Zu den Faktoren, die solche Abweichungen verursachen können, gehören u.a.: Veränderungen im wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, Wechselkurs- und Zinsschwankungen, Einführungen von Konkurrenzprodukten, mangelnde Akzeptanz neuer Produkte oder Dienstleistungen und Änderungen der Geschäftsstrategie. Eine Aktualisierung der vorausschauenden Aussagen durch Siemens ist weder geplant noch übernimmt Siemens die Verpflichtung dazu.
Peter Gottal
80312 München
Tel.: +49-89 636-33645; Fax: -32825
E-mail: peter.gottal@siemens.com
Dieser Auftrag wird den Kurs in den nächsten Tagen hoffentlich beflügeln!
Nun, dann wäre der Kurs nicht bereits abgestürzt. Denkst du, der Chart ist blöde?
was meinst Du ?
Nehmen wir nur mal an,
Siemens bedient die Hälfte des Auftragsvolumen, dann wäre das 1% vom Jahresumsatz 2001. Das ist nicht schlecht!!
Nehmen wir nur mal an,
Siemens bedient die Hälfte des Auftragsvolumen, dann wäre das 1% vom Jahresumsatz 2001. Das ist nicht schlecht!!
Und deswegen soll der Kurs steigen, noch dazu hinterher?
Die Meldung von diesem Auftrag kam erst Samstag. Bei LuS
hat der Kurs angezogen, was nichts heißen muß, bin halt Zweck-optimist.
hat der Kurs angezogen, was nichts heißen muß, bin halt Zweck-optimist.
leute,
ich geh es nun rein charttechnisch an und behaupte mal, dass gute und schlechte meldungen im chart bereits eingepreist sind. demnach befindet sich siemens momentan im niemandsland, und jeder kann `recht` bekommen. intraday wurde ein verkaufssignal ausgelöst mit dem unterschreiten der unterstützung bei 63e und dem fall - intraday - auf 60e, zum schlusskurs wurden die 63e jedoch wieder erreicht. wie salomon ganz richtig sagt, das verkaufssignal muss erst noch bestätigt werden...auch der dax hat intraday 4520 p. und damit eine unterstützung erreicht, von der aus wendepotenzial besteht. unter 4500 beginnt eine neue baisse. es besteht also erholungspotenzial, und auch siemens bekommt damit eine neue chance (verkaufssignal noch nicht bestätigt).
gruss
cabinda
p.s. intraday-breaks der unterstützungen rächen sich meist später, im moment ist aber noch `alles drin`. imo...
ich geh es nun rein charttechnisch an und behaupte mal, dass gute und schlechte meldungen im chart bereits eingepreist sind. demnach befindet sich siemens momentan im niemandsland, und jeder kann `recht` bekommen. intraday wurde ein verkaufssignal ausgelöst mit dem unterschreiten der unterstützung bei 63e und dem fall - intraday - auf 60e, zum schlusskurs wurden die 63e jedoch wieder erreicht. wie salomon ganz richtig sagt, das verkaufssignal muss erst noch bestätigt werden...auch der dax hat intraday 4520 p. und damit eine unterstützung erreicht, von der aus wendepotenzial besteht. unter 4500 beginnt eine neue baisse. es besteht also erholungspotenzial, und auch siemens bekommt damit eine neue chance (verkaufssignal noch nicht bestätigt).
gruss
cabinda
p.s. intraday-breaks der unterstützungen rächen sich meist später, im moment ist aber noch `alles drin`. imo...
cabinda, sehe ich auch genau so, besonders dein p.s. (letzter Satz)
alea jacta est,
sie haben sich gerächt
hoffe, ihr ward alle rechtzeitig in puts oder habt s-l gesetzt.
kurze erholung und weiter abwärts richtung 55 oder 5o.
seltsamerweise kaum umsätze in den september-scheinen,
- zuviel hoffnung?!
gruss
cabinda
sie haben sich gerächt
hoffe, ihr ward alle rechtzeitig in puts oder habt s-l gesetzt.
kurze erholung und weiter abwärts richtung 55 oder 5o.
seltsamerweise kaum umsätze in den september-scheinen,
- zuviel hoffnung?!
gruss
cabinda
Könnte vielleicht die neue Dax-Gewichtung auch ein Grund sein, um die Aktie wieder billig einzusammeln?
Wo wird denn heute nicht manipuliert?
Wo wird denn heute nicht manipuliert?
Das Tief von rd. 55 E. wird noch einmal getestet und dann geht es nach oben bis auf 68 E. Am 24.7. kommen gute Zahlen!!
hi @mueller,
schön, dass du den einzigen siemens-thread im w.o. mal belebst. bin zum gleichen ergebnis gekommen. stecke bis zur halskrause in sie-puts, werde aber morgen glattstellen. 55e sollten halten. mein kursziel ist an sich 51e, das kann aber noch dauern (seitwärts- oder allenfalls salami-abwärtsbewegung bis zum herbst). ich hab so das gefühl, es gibt einige high-tech-geile investoren in asien, die sich gerade in den euro-aktienmarkt flüchten, und da braucht es ein paar `erste adressen`. also vorsicht mit putz, das könnte vorerst ein doppelboden-spielchen wert sein.
gruss
cabinda
schön, dass du den einzigen siemens-thread im w.o. mal belebst. bin zum gleichen ergebnis gekommen. stecke bis zur halskrause in sie-puts, werde aber morgen glattstellen. 55e sollten halten. mein kursziel ist an sich 51e, das kann aber noch dauern (seitwärts- oder allenfalls salami-abwärtsbewegung bis zum herbst). ich hab so das gefühl, es gibt einige high-tech-geile investoren in asien, die sich gerade in den euro-aktienmarkt flüchten, und da braucht es ein paar `erste adressen`. also vorsicht mit putz, das könnte vorerst ein doppelboden-spielchen wert sein.
gruss
cabinda
hallo,
ich würde nicht auf nen doppelboden bei 55 spekulieren.
siemens hatte ein fallendes dreieck ausgebildet, dass mit kursen unter 61 € nach unten aufgelöst wurde.
die letzten tage waren ein pullback von 55 nach 61.
danach gings wieder abwärts. kurzielzone zwischen 46 u. 50 €.
It`s moneytime
ich würde nicht auf nen doppelboden bei 55 spekulieren.
siemens hatte ein fallendes dreieck ausgebildet, dass mit kursen unter 61 € nach unten aufgelöst wurde.
die letzten tage waren ein pullback von 55 nach 61.
danach gings wieder abwärts. kurzielzone zwischen 46 u. 50 €.
It`s moneytime
Die Threadüberschrift ist wirklich eine gute Frage.
Ich mache mir auch schon länger Gedanken, ab wann ein Investment in die Siemensaktie für mich interessant werden könnte ?
75 Euro ? 56 Euro ? 40 Euro ? hmmm...
Also, weder die 75 Euro, noch die 56 oder 40 Euro konnten mich überzeugen !
Um mir ein genaues Bild über die Lage zu verschaffen, hab ich mir einfach mal den Konzernabschluss per 31.03.2002 zu Gemüte geführt !
Ich habe einfach mal folgende 2 Beispielrechnungen aufgemacht (sind nur Gedankenspiele von mir):
============================================================
..........................Buchwert (EK)
============================================================
EK ges.:................25.068.000.000
Anzahl der Aktien:...... 1.145.900.430
============================================================
Buchwert pro Aktie:..............21,88 Euro
..............Buchwert (EK - Immater. AV)
============================================================
EK ges.:................25.068.000.000
Immater. AV:............-9.782.000.000
============================================================
Ber. EK:................15.286.000.000
Anzahl der Aktien:.......1.145.900.430
===========================================================
Buchwert pro Aktie:..............13,34 Euro
Meiner Meinung nach fände ich Kurse von 13,34 Euro bis 21,88 Euro durchaus für angemessen.
Bei Kursen unter 20 Euro könnte die Siemens - Aktie ein interessantes Investment darstellen.
Das ist einfach nur meine persönliche Meinung. Dieses Posting soll keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung sein !
Gruss, der HEXER
Ich mache mir auch schon länger Gedanken, ab wann ein Investment in die Siemensaktie für mich interessant werden könnte ?
75 Euro ? 56 Euro ? 40 Euro ? hmmm...
Also, weder die 75 Euro, noch die 56 oder 40 Euro konnten mich überzeugen !
Um mir ein genaues Bild über die Lage zu verschaffen, hab ich mir einfach mal den Konzernabschluss per 31.03.2002 zu Gemüte geführt !
Ich habe einfach mal folgende 2 Beispielrechnungen aufgemacht (sind nur Gedankenspiele von mir):
============================================================
..........................Buchwert (EK)
============================================================
EK ges.:................25.068.000.000
Anzahl der Aktien:...... 1.145.900.430
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Buchwert pro Aktie:..............21,88 Euro
..............Buchwert (EK - Immater. AV)
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EK ges.:................25.068.000.000
Immater. AV:............-9.782.000.000
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Ber. EK:................15.286.000.000
Anzahl der Aktien:.......1.145.900.430
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Buchwert pro Aktie:..............13,34 Euro
Meiner Meinung nach fände ich Kurse von 13,34 Euro bis 21,88 Euro durchaus für angemessen.
Bei Kursen unter 20 Euro könnte die Siemens - Aktie ein interessantes Investment darstellen.
Das ist einfach nur meine persönliche Meinung. Dieses Posting soll keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung sein !
Gruss, der HEXER
ftd.de, So, 7.7.2002, 8:00
Reportage: Barfuß für Siemens
Von Sven Clausen, München
Siemens finanziert eine WG von Design-Studenten. Sie sollen dem Unternehmen frische Ideen für Handys liefern. In der nächsten Woche will Vorstand Rudi Lamprecht Ergebnisse sehen. Er wird sich wundern - auch darüber, dass seine alten Designer jetzt öfter mal barfuß durchs Büro laufen.
"Weißt du, warum die Dusche letztens kaputt war?" Mark van der Gronden lümmelt sich tief in das Ikea-Sofa. "Weil wir alle neun auf einmal drin waren." Mark grient zu Dov Rattan, der neben ihm sitzt.
Dov lächelt mit Mühe. Auch die acht Mitbewohner, die mit in der Dusche gewesen sein sollen, halten sich zurück. Sie kennen Mark nach 13 Wochen Zusammenleben gut. Er gibt gerne den Provokateur, das ermüdet.
Dov Rattan ist genervt. Der 48-jährige Siemens-Designer ist zum ungezählten Mal in der Sechszimmerwohnung, in der die Studenten auf Kosten von Siemens für vier Monate wohnen. Rattan hat die Wohnung im feinen Münchner Stadtteil Bogenhausen ausgesucht, renovieren lassen, mit Möbeln gefüllt und die Studenten willkommen geheißen. Das hätte es im Großen und Ganzen sein sollen: "Es ist ein Fulltime-Job geworden", stöhnt Rattan.
Zwei Welten
Er ist der Gastpapa der Studenten, ein Typ Jugendtrainer, untersetzt und knorrig, mit Bäuchlein, Bartschatten, schwarzen gutmütigen Augen, einer, der seinen Zwillingssöhnen verspricht, dass er mit dem Rauchen aufhört, wenn sie es auf das Gymnasium schaffen. Nun raucht er nicht mehr, höchstens die Friedenspfeife zwischen den genervten Siemensianern und den Studenten.
Zwei Welten prallen aufeinander: Hier neun Studenten: Felix, Frank, Corinna und Stephan aus Deutschland, Mingdong und Weibin aus China, Mark und Vivian aus den Niederlanden und Hadas aus Israel. Design-Studenten, ehrgeizig, mit Allüren und Spaß an der Revolte. Dort Siemens, mehr als 400.000 Beschäftigte, 155 Jahre Ingenieurskunst, Disziplin, Selbstbewusstsein, aber auch Spießigkeit. Dov Rattan, ein Israeli, soll das zusammenbringen.
Rudi Lamprecht hat sich die Sache ausgedacht, gemeinsam mit Christoph Böninger, dem Chef von Designafairs, das zu Siemens gehört und das Design für Siemens-Produkte macht, für Staubsauger, Medizingeräte und vor allem: Mobiltelefone.
Lamprecht ist einer der Mächtigen bei Siemens. Er sitzt im Vorstand, leitet die Mobilfunksparte. Der Umsatz im vorigen Geschäftsjahr: 11,3 Mrd. Euro, mehr als alle anderen Sparten. Die Handys sind die Exoten des Konzerns. Kraftwerke, Züge, Röntgenapparate verkaufen sich verlässlich, Mobiltelefone sind ein Trendprodukt. Schnell muss man erkennen, was Mode ist in Europa oder Asien.
Schwere Aufgabe für Bausparer
Eine schwere Aufgabe für Designer mit Bausparvertrag oder Eigentums-Wohnung, die sich im Job mit Kosten-Rechnungen plagen, am Wochenende mit der Familie an die Seen in Oberbayern fahren. "Wir kommen von diesen grauen Tischen hier", sagt Dov Rattan und zeigt auf Schreibtisch und Monitore. "Wo sollen da die wirklichen Ideen herkommen?"
Böninger, Rattan und Lamprecht haben sich deshalb das "Designlab Siemens mobile" ausgedacht. Der Konzern holt Semester für Semester Studenten aus aller Welt, damit die bei Siemens ihre Ideen abladen. Erstes Thema: "Coding and Decoding Reality".
Beginn des Experiments: der 21. März. Rudi Lamprecht ist gut drauf. Vielleicht 150 Leute sind in die Räume von Designafairs gekommen, eine alte Lagerhalle im Westen Münchens: Kreative, Künstler, Designer, Leute von Siemens. Sie schauen sich die Studenten an - ein wenig wie im Zoo, wenn es Löwen-Babys gibt. Mark und die anderen verteilen Spezialitäten aus ihren Landen: Datteln mit Schinken, Frühlingsrollen. Lamprecht wendet sich strahlend an die Studenten: "Sie sollen uns helfen, herauszufinden, wie junge Menschen künftig kommunizieren."
Auf dem Ikea-Sofa in Bogenhausen sitzt Mark und zieht an seiner Menthol-Zigarette. "Vivian und ich sind fast jeden Abend in München unterwegs", sagt der 27-Jährige. Aber es gefällt dem Mann aus Eindhoven nicht, Vivian auch nicht. Es gibt keine Szene. Stephan widerspricht. Es gebe sie, man müsse nur die richtigen Leute kennen. Die Waschmaschine läuft rund um die Uhr. Das müsste die Nachbarn eigentlich aufregen. Es ist ein Bilderbuch-Mietshaus mit breitem, knarzendem, kaiserlichem Treppenhaus und schweren Wohnungstüren, die in der Mitte eine runde Milchglasscheibe haben. Zu den Nachbarn gibt es keinen Kontakt. "Die wissen eh nicht, was wir hier machen", sagt Hadas. Die Israelin hat die höchste Telefonrechnung von allen. Rund 100 Euro sind es im Juni. "Ich bin die Einzige, die hier niemanden aus ihrem Land mit dabeihat", sagt Hadas.
"Viele werden das nicht verstehen"
Am Anfang gab es Streit. Nicht jeder bekam ein Einzelzimmer wie von Siemens versprochen. Schließlich zogen die Studenten Holzwände ein. "Wir haben gekämpft", sagt Mark. Jetzt hat jeder sein eigenes Zimmer, bis auf die Chinesen. Sie wohnen zusammen im größten Zimmer. Es ist so aufgeräumt, dass es im Ikea-Katalog abgedruckt werden könnte. Vivian sorgte dafür, dass ein altes Oma-Sofa wieder zurück in die Wohnung kommt. Blassgrün ist es und hat ein unausstehliches Muster. Siemens hatte es an die Straße gestellt. "Das war wie im Kindergarten", sagt Rattan. "Es war nicht als soziales Projekt geplant, aber es ist eines geworden", sagt Chef-Designer Böninger.
Das "Designlab Siemens mobile" ist ein besonderes Modell - nur vom Modekonzern Benetton ist etwas Ähnliches bekannt: Fabrica in einem Gut nahe Treviso. "Wir müssen neue Wege gehen", fordert Lamprecht. Doch inzwischen plagt Böninger die Angst. Am 11. Juli lädt Lamprecht wieder ein, dann stellt Siemens die Ergebnisse der Studenten vor - und von Siemens ist man Perfektion gewohnt, Ergebnisse, klare Aussagen.
"Viele werden kommen und hoffen, dass es etwas Neues gibt", sagt Rattan. Doch statt Produktstudien werden Lamprecht und seine Gäste abgefahrene Kunst sehen: aufgeschnittene Gummistiefel, eine Holzbox mit Garnrollen drin, eine Video-Installation, ein Kiesbett, einen Holzschuppen.
"Macht, was euch einfällt", hatte Rattan die Studenten im März aufgefordert. "Das Problem ist: Verstehen die Leute das? Viele werden das nicht verstehen", fürchtet er jetzt. Sein Chef Böninger hat sich schon die Antwort auf die Kritik zurechtgelegt, die er erwartet: "Wir betreiben hier Chancen-Maximierung. Sonst geht man immer nach Risiko-Minimierung."
Über eine Stahltreppe erreicht man den Arbeitsplatz der Studenten in den Design-Räumen von Siemens - wie über einen Burggraben. Oben auf dem Stahlpodest stehen die neun mit verschränkten Armen. Sie haben wenig Lust, über ihre Ergebnisse zu reden. Vielleicht, weil es nach Rechtfertigung klingt. "Die Abmachung war, dass wir hierher kommen, um ohne Druck zu arbeiten. Es gab nicht die Abmachung, ein bestimmtes Produkt zu entwerfen", sagt Stephan.
"Die haben uns gehasst"
Eigentlich war gedacht, dass sie gemeinsam an einem Projekt zu "Coding and Decoding Reality" arbeiten. Daraus wurde aber nichts - zu groß ist der Einzel-Ehrgeiz. Auf dem Podest geht es schlicht zu: An den Seiten und in der Mitte stehen Tische mit Monitoren drauf. An einem Querbalken aus Stahl hängt ein Porträt von jedem aus dem Computer-Drucker. Hier haben die neun recherchiert, Ideen gesammelt und entworfen. Sie waren auch draußen: In Shanghai etwa für drei Wochen, auf Kosten von Siemens. China ist ein wichtiger Markt für den Konzern. Lamprecht sagt, der wichtigste. Allein in Shanghai laufen Millionen von Menschen herum. "Aber die kommunizieren gar nicht", wundert sich Hadas.
Kommunikation sei eben mühsam - und man wisse nie, ob man der Realität dabei näher kommt. Das will sie mit ihrer Arbeit zeigen: Sie hat einen Karton gebaut mit einem Knopf und einem Faden dran. Man zieht und zieht, nichts passiert. Erst nach einem halben Meter öffnet sich eine Tür. Drinnen sind Rollen von Bindfäden.
Felix hat in den U-Bahnen von Shanghai und München Videos gedreht und in einem Film vermischt. Was ist die Wirklichkeit, Shanghai oder München? "Wenn man anfängt, über Realität nachzudenken, hat man sie schon verloren", sagt Stephan.
Sie sind jetzt häufiger in dem Keller von Designafairs als auf ihrem Podest. Sie bauen ihre Ausstellung für den 11. März zusammen. Vivian hat ein Regal mit Schuhen voll gestellt: Gummistiefel, Flipflops, Damenschuhe, alle hat sie auf die Schuhgröße 43 verlängert oder verkürzt. Das steht auch überall drauf. "Meine Realität ist, dass ich ziemlich große Füße habe, Größe 43 nämlich", sagt Vivian, sie lächelt etwas verstört, lässt durchscheinen, dass sie darüber nicht nur Freude empfindet. Ihre Idee: Ihre Realität wird für alle zur Realität. Alle tragen Schuhe der Marke "43".
Für Tages-Designer eines ergebnisorientierten Konzerns war es schwer, diese Fantasie auszuhalten. Kein Wort, keinen Blick schenkten sie den Studenten, wenn sie diese am Getränkeautomaten trafen. "Die haben uns gehasst am Anfang", sagt Mark. Die Studenten kümmern sich nicht drum, sie kämpfen für ihre Welt: Stundenlang diskutieren sie mit Dov Rattan, weil sie eine Schrankwand auf dem Podest schief stellen wollen. Sie durften schließlich.
Vorsichtige Annäherung
Inzwischen ist man sich näher gekommen: An heißen Tagen schlurfen die Siemens-Designer jetzt schon einmal barfuß durchs Büro. Das haben sie sich von den Studenten abgeschaut. Und die haben inzwischen mitbekommen, warum die Siemens-Leute etwas angespannt sind: "Die Konkurrenz auf dem Handymarkt ist groß, und Siemens musste zuletzt Jobs streichen", lernte Hadas. Da versteht nicht jeder, dass Geld da ist für solche abgehobenen Projekte. Die Studenten bekommen 1000 Euro im Monat, eine Wohnung in bester Lage, Arbeitsausstattung und jede Menge Aufmerksamkeit.
Sie wollen sich deswegen bei der Präsentation am 11. Juli anstrengen. "Vielleicht müssen wir unsere Projekte den Leuten erklären", sagt Hadas. Vorstand Rudi Lamprecht wird kommen und mit ihm viele Leute des Konzerns, die für die Handys der Zukunft zuständig sind."Wenn die hier nur ein, zwei Anregungen mitnehmen, hat sich das gelohnt", sagt Rattan.
Ausstellung der Ergebnisse: vom 12. bis 18. Juli, täglich 10-18 Uhr, Tölzer Straße 2c, München
Reportage: Barfuß für Siemens
Von Sven Clausen, München
Siemens finanziert eine WG von Design-Studenten. Sie sollen dem Unternehmen frische Ideen für Handys liefern. In der nächsten Woche will Vorstand Rudi Lamprecht Ergebnisse sehen. Er wird sich wundern - auch darüber, dass seine alten Designer jetzt öfter mal barfuß durchs Büro laufen.
"Weißt du, warum die Dusche letztens kaputt war?" Mark van der Gronden lümmelt sich tief in das Ikea-Sofa. "Weil wir alle neun auf einmal drin waren." Mark grient zu Dov Rattan, der neben ihm sitzt.
Dov lächelt mit Mühe. Auch die acht Mitbewohner, die mit in der Dusche gewesen sein sollen, halten sich zurück. Sie kennen Mark nach 13 Wochen Zusammenleben gut. Er gibt gerne den Provokateur, das ermüdet.
Dov Rattan ist genervt. Der 48-jährige Siemens-Designer ist zum ungezählten Mal in der Sechszimmerwohnung, in der die Studenten auf Kosten von Siemens für vier Monate wohnen. Rattan hat die Wohnung im feinen Münchner Stadtteil Bogenhausen ausgesucht, renovieren lassen, mit Möbeln gefüllt und die Studenten willkommen geheißen. Das hätte es im Großen und Ganzen sein sollen: "Es ist ein Fulltime-Job geworden", stöhnt Rattan.
Zwei Welten
Er ist der Gastpapa der Studenten, ein Typ Jugendtrainer, untersetzt und knorrig, mit Bäuchlein, Bartschatten, schwarzen gutmütigen Augen, einer, der seinen Zwillingssöhnen verspricht, dass er mit dem Rauchen aufhört, wenn sie es auf das Gymnasium schaffen. Nun raucht er nicht mehr, höchstens die Friedenspfeife zwischen den genervten Siemensianern und den Studenten.
Zwei Welten prallen aufeinander: Hier neun Studenten: Felix, Frank, Corinna und Stephan aus Deutschland, Mingdong und Weibin aus China, Mark und Vivian aus den Niederlanden und Hadas aus Israel. Design-Studenten, ehrgeizig, mit Allüren und Spaß an der Revolte. Dort Siemens, mehr als 400.000 Beschäftigte, 155 Jahre Ingenieurskunst, Disziplin, Selbstbewusstsein, aber auch Spießigkeit. Dov Rattan, ein Israeli, soll das zusammenbringen.
Rudi Lamprecht hat sich die Sache ausgedacht, gemeinsam mit Christoph Böninger, dem Chef von Designafairs, das zu Siemens gehört und das Design für Siemens-Produkte macht, für Staubsauger, Medizingeräte und vor allem: Mobiltelefone.
Lamprecht ist einer der Mächtigen bei Siemens. Er sitzt im Vorstand, leitet die Mobilfunksparte. Der Umsatz im vorigen Geschäftsjahr: 11,3 Mrd. Euro, mehr als alle anderen Sparten. Die Handys sind die Exoten des Konzerns. Kraftwerke, Züge, Röntgenapparate verkaufen sich verlässlich, Mobiltelefone sind ein Trendprodukt. Schnell muss man erkennen, was Mode ist in Europa oder Asien.
Schwere Aufgabe für Bausparer
Eine schwere Aufgabe für Designer mit Bausparvertrag oder Eigentums-Wohnung, die sich im Job mit Kosten-Rechnungen plagen, am Wochenende mit der Familie an die Seen in Oberbayern fahren. "Wir kommen von diesen grauen Tischen hier", sagt Dov Rattan und zeigt auf Schreibtisch und Monitore. "Wo sollen da die wirklichen Ideen herkommen?"
Böninger, Rattan und Lamprecht haben sich deshalb das "Designlab Siemens mobile" ausgedacht. Der Konzern holt Semester für Semester Studenten aus aller Welt, damit die bei Siemens ihre Ideen abladen. Erstes Thema: "Coding and Decoding Reality".
Beginn des Experiments: der 21. März. Rudi Lamprecht ist gut drauf. Vielleicht 150 Leute sind in die Räume von Designafairs gekommen, eine alte Lagerhalle im Westen Münchens: Kreative, Künstler, Designer, Leute von Siemens. Sie schauen sich die Studenten an - ein wenig wie im Zoo, wenn es Löwen-Babys gibt. Mark und die anderen verteilen Spezialitäten aus ihren Landen: Datteln mit Schinken, Frühlingsrollen. Lamprecht wendet sich strahlend an die Studenten: "Sie sollen uns helfen, herauszufinden, wie junge Menschen künftig kommunizieren."
Auf dem Ikea-Sofa in Bogenhausen sitzt Mark und zieht an seiner Menthol-Zigarette. "Vivian und ich sind fast jeden Abend in München unterwegs", sagt der 27-Jährige. Aber es gefällt dem Mann aus Eindhoven nicht, Vivian auch nicht. Es gibt keine Szene. Stephan widerspricht. Es gebe sie, man müsse nur die richtigen Leute kennen. Die Waschmaschine läuft rund um die Uhr. Das müsste die Nachbarn eigentlich aufregen. Es ist ein Bilderbuch-Mietshaus mit breitem, knarzendem, kaiserlichem Treppenhaus und schweren Wohnungstüren, die in der Mitte eine runde Milchglasscheibe haben. Zu den Nachbarn gibt es keinen Kontakt. "Die wissen eh nicht, was wir hier machen", sagt Hadas. Die Israelin hat die höchste Telefonrechnung von allen. Rund 100 Euro sind es im Juni. "Ich bin die Einzige, die hier niemanden aus ihrem Land mit dabeihat", sagt Hadas.
"Viele werden das nicht verstehen"
Am Anfang gab es Streit. Nicht jeder bekam ein Einzelzimmer wie von Siemens versprochen. Schließlich zogen die Studenten Holzwände ein. "Wir haben gekämpft", sagt Mark. Jetzt hat jeder sein eigenes Zimmer, bis auf die Chinesen. Sie wohnen zusammen im größten Zimmer. Es ist so aufgeräumt, dass es im Ikea-Katalog abgedruckt werden könnte. Vivian sorgte dafür, dass ein altes Oma-Sofa wieder zurück in die Wohnung kommt. Blassgrün ist es und hat ein unausstehliches Muster. Siemens hatte es an die Straße gestellt. "Das war wie im Kindergarten", sagt Rattan. "Es war nicht als soziales Projekt geplant, aber es ist eines geworden", sagt Chef-Designer Böninger.
Das "Designlab Siemens mobile" ist ein besonderes Modell - nur vom Modekonzern Benetton ist etwas Ähnliches bekannt: Fabrica in einem Gut nahe Treviso. "Wir müssen neue Wege gehen", fordert Lamprecht. Doch inzwischen plagt Böninger die Angst. Am 11. Juli lädt Lamprecht wieder ein, dann stellt Siemens die Ergebnisse der Studenten vor - und von Siemens ist man Perfektion gewohnt, Ergebnisse, klare Aussagen.
"Viele werden kommen und hoffen, dass es etwas Neues gibt", sagt Rattan. Doch statt Produktstudien werden Lamprecht und seine Gäste abgefahrene Kunst sehen: aufgeschnittene Gummistiefel, eine Holzbox mit Garnrollen drin, eine Video-Installation, ein Kiesbett, einen Holzschuppen.
"Macht, was euch einfällt", hatte Rattan die Studenten im März aufgefordert. "Das Problem ist: Verstehen die Leute das? Viele werden das nicht verstehen", fürchtet er jetzt. Sein Chef Böninger hat sich schon die Antwort auf die Kritik zurechtgelegt, die er erwartet: "Wir betreiben hier Chancen-Maximierung. Sonst geht man immer nach Risiko-Minimierung."
Über eine Stahltreppe erreicht man den Arbeitsplatz der Studenten in den Design-Räumen von Siemens - wie über einen Burggraben. Oben auf dem Stahlpodest stehen die neun mit verschränkten Armen. Sie haben wenig Lust, über ihre Ergebnisse zu reden. Vielleicht, weil es nach Rechtfertigung klingt. "Die Abmachung war, dass wir hierher kommen, um ohne Druck zu arbeiten. Es gab nicht die Abmachung, ein bestimmtes Produkt zu entwerfen", sagt Stephan.
"Die haben uns gehasst"
Eigentlich war gedacht, dass sie gemeinsam an einem Projekt zu "Coding and Decoding Reality" arbeiten. Daraus wurde aber nichts - zu groß ist der Einzel-Ehrgeiz. Auf dem Podest geht es schlicht zu: An den Seiten und in der Mitte stehen Tische mit Monitoren drauf. An einem Querbalken aus Stahl hängt ein Porträt von jedem aus dem Computer-Drucker. Hier haben die neun recherchiert, Ideen gesammelt und entworfen. Sie waren auch draußen: In Shanghai etwa für drei Wochen, auf Kosten von Siemens. China ist ein wichtiger Markt für den Konzern. Lamprecht sagt, der wichtigste. Allein in Shanghai laufen Millionen von Menschen herum. "Aber die kommunizieren gar nicht", wundert sich Hadas.
Kommunikation sei eben mühsam - und man wisse nie, ob man der Realität dabei näher kommt. Das will sie mit ihrer Arbeit zeigen: Sie hat einen Karton gebaut mit einem Knopf und einem Faden dran. Man zieht und zieht, nichts passiert. Erst nach einem halben Meter öffnet sich eine Tür. Drinnen sind Rollen von Bindfäden.
Felix hat in den U-Bahnen von Shanghai und München Videos gedreht und in einem Film vermischt. Was ist die Wirklichkeit, Shanghai oder München? "Wenn man anfängt, über Realität nachzudenken, hat man sie schon verloren", sagt Stephan.
Sie sind jetzt häufiger in dem Keller von Designafairs als auf ihrem Podest. Sie bauen ihre Ausstellung für den 11. März zusammen. Vivian hat ein Regal mit Schuhen voll gestellt: Gummistiefel, Flipflops, Damenschuhe, alle hat sie auf die Schuhgröße 43 verlängert oder verkürzt. Das steht auch überall drauf. "Meine Realität ist, dass ich ziemlich große Füße habe, Größe 43 nämlich", sagt Vivian, sie lächelt etwas verstört, lässt durchscheinen, dass sie darüber nicht nur Freude empfindet. Ihre Idee: Ihre Realität wird für alle zur Realität. Alle tragen Schuhe der Marke "43".
Für Tages-Designer eines ergebnisorientierten Konzerns war es schwer, diese Fantasie auszuhalten. Kein Wort, keinen Blick schenkten sie den Studenten, wenn sie diese am Getränkeautomaten trafen. "Die haben uns gehasst am Anfang", sagt Mark. Die Studenten kümmern sich nicht drum, sie kämpfen für ihre Welt: Stundenlang diskutieren sie mit Dov Rattan, weil sie eine Schrankwand auf dem Podest schief stellen wollen. Sie durften schließlich.
Vorsichtige Annäherung
Inzwischen ist man sich näher gekommen: An heißen Tagen schlurfen die Siemens-Designer jetzt schon einmal barfuß durchs Büro. Das haben sie sich von den Studenten abgeschaut. Und die haben inzwischen mitbekommen, warum die Siemens-Leute etwas angespannt sind: "Die Konkurrenz auf dem Handymarkt ist groß, und Siemens musste zuletzt Jobs streichen", lernte Hadas. Da versteht nicht jeder, dass Geld da ist für solche abgehobenen Projekte. Die Studenten bekommen 1000 Euro im Monat, eine Wohnung in bester Lage, Arbeitsausstattung und jede Menge Aufmerksamkeit.
Sie wollen sich deswegen bei der Präsentation am 11. Juli anstrengen. "Vielleicht müssen wir unsere Projekte den Leuten erklären", sagt Hadas. Vorstand Rudi Lamprecht wird kommen und mit ihm viele Leute des Konzerns, die für die Handys der Zukunft zuständig sind."Wenn die hier nur ein, zwei Anregungen mitnehmen, hat sich das gelohnt", sagt Rattan.
Ausstellung der Ergebnisse: vom 12. bis 18. Juli, täglich 10-18 Uhr, Tölzer Straße 2c, München
#47/48
die 55e haben doch für einen doppelboden gereicht. heute am widerstand bei 60e abgeprallt. ob es ein vorläufiger boden wird, muss sich noch zeigen. 68-70e wären bei guter stimmung drin (wenn das ppt drüben ganze arbeit leistet). bei der vielzahl von bullenfallen und programmhandel in u.s.a. ist das momentan aber reine spekulation. im grunde genommen verhält sich siemens exakt wie der dax, und der läuft nach wie vor der nasdaq hinterher. 60e bei siemens entsprechen m.e. dem `deckel` der widerstandszone um 1070p. im ndx.
gruss
cabinda
die 55e haben doch für einen doppelboden gereicht. heute am widerstand bei 60e abgeprallt. ob es ein vorläufiger boden wird, muss sich noch zeigen. 68-70e wären bei guter stimmung drin (wenn das ppt drüben ganze arbeit leistet). bei der vielzahl von bullenfallen und programmhandel in u.s.a. ist das momentan aber reine spekulation. im grunde genommen verhält sich siemens exakt wie der dax, und der läuft nach wie vor der nasdaq hinterher. 60e bei siemens entsprechen m.e. dem `deckel` der widerstandszone um 1070p. im ndx.
gruss
cabinda
18.07.2002 manager-magazin
S I E M E N S
Ende der Salamitaktik
Von Eva Müller und Petra Schlitt
Heinrich von Pierer räumt auf. Die Münchener wollen sich am Stück von den Geschäftsbereichen trennen, die nicht zur Konzernstrategie passen - mit Hilfe des amerikanischen Firmenhändlers Kohlberg, Kravis, Roberts.
Hamburg - Auf einen Schlag will Siemens etliche Unternehmensteile abstoßen. Rund 50 größere und kleinere unternehmerische Aktivitäten mit einem Umsatzvolumen von 2,5 bis 3,5 Milliarden Euro sollen zunächst in eine eigene Gesellschaft ausgegliedert und dann verkauft werden. Das berichtet das manager magazin in seiner jüngsten Ausgabe, die am Freitag (19. Juli) erscheint.
Auf einen Schlag: Siemens-Chef von Pierer will ein Firmenpaket abstoßen
Die von Finanzvorstand Joachim Neubürger außerhalb der Bilanz nach den Regeln des US-GAAP als "assets held-for-sale" geführten Beteiligungen bringen Siemens zunächst in ein Joint Venture mit dem US-Firmenhändler Kohlberg, Kravis, Roberts & Co (KKR) ein.
Von dort werden sie von den professionellen Firmenhändlern losgeschlagen. KKR ist darauf spezialisiert, ungeliebte Vermögenswerte neu zu bündeln, aufzupolieren und dann möglichst gewinnbringend zu veräußern.
In das neue Gemeinschaftsunternehmen mit KKR könnten vor allem Betriebe der früheren Atecs Mannesmann eingehen, die strategisch nicht zu Siemens passen. Zum Beispiel die Mannesmann Plastics Machinery, der Gasfedernhersteller Stabilus, die Minderheitsbeteiligung an Krauss Maffei Wegmann sowie Demag Cranes and Components.
Gruß
MK
S I E M E N S
Ende der Salamitaktik
Von Eva Müller und Petra Schlitt
Heinrich von Pierer räumt auf. Die Münchener wollen sich am Stück von den Geschäftsbereichen trennen, die nicht zur Konzernstrategie passen - mit Hilfe des amerikanischen Firmenhändlers Kohlberg, Kravis, Roberts.
Hamburg - Auf einen Schlag will Siemens etliche Unternehmensteile abstoßen. Rund 50 größere und kleinere unternehmerische Aktivitäten mit einem Umsatzvolumen von 2,5 bis 3,5 Milliarden Euro sollen zunächst in eine eigene Gesellschaft ausgegliedert und dann verkauft werden. Das berichtet das manager magazin in seiner jüngsten Ausgabe, die am Freitag (19. Juli) erscheint.
Auf einen Schlag: Siemens-Chef von Pierer will ein Firmenpaket abstoßen
Die von Finanzvorstand Joachim Neubürger außerhalb der Bilanz nach den Regeln des US-GAAP als "assets held-for-sale" geführten Beteiligungen bringen Siemens zunächst in ein Joint Venture mit dem US-Firmenhändler Kohlberg, Kravis, Roberts & Co (KKR) ein.
Von dort werden sie von den professionellen Firmenhändlern losgeschlagen. KKR ist darauf spezialisiert, ungeliebte Vermögenswerte neu zu bündeln, aufzupolieren und dann möglichst gewinnbringend zu veräußern.
In das neue Gemeinschaftsunternehmen mit KKR könnten vor allem Betriebe der früheren Atecs Mannesmann eingehen, die strategisch nicht zu Siemens passen. Zum Beispiel die Mannesmann Plastics Machinery, der Gasfedernhersteller Stabilus, die Minderheitsbeteiligung an Krauss Maffei Wegmann sowie Demag Cranes and Components.
Gruß
MK
So, Siemens ist jetzt, wie prognostiziert, vorerst genug gefallen.
Jetzt bzw. demnächst, wenn die 50 fallen (was ich für sehr wahrscheinlich halte), kaufen!
Rein aus charttechnischen Gründen. (Keine Ahnung wie die Zahlen von Siemens aussehen.)
Jetzt bzw. demnächst, wenn die 50 fallen (was ich für sehr wahrscheinlich halte), kaufen!
Rein aus charttechnischen Gründen. (Keine Ahnung wie die Zahlen von Siemens aussehen.)
Na, das waren ja schöne 5%, wer aufgepasst hat!
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