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    Sparkassen sind die absolute Macht in Deutschland! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.06.05 23:47:47 von
    neuester Beitrag 26.02.07 21:11:09 von
    Beiträge: 104
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      schrieb am 13.06.05 23:47:47
      Beitrag Nr. 1 ()
      Commerzbank geht auf Partnersuche

      von Fidelius Schmid, Angela Maier und Sven Clausen, Frankfurt

      Die Commerzbank sucht nach Informationen aus Finanzkreisen den deutschen Markt nach möglichen Partnern ab. Erste Kontakte mit WestLB sollen geknüpft worden sein.

      Die Bank kann auch alleine stehen. Wenn sich aber die Möglichkeit einer innerdeutschen Lösung ergäbe, würden wir das bevorzugen" , heißt es im Führungszirkel des Unternehmens. Dabei hält Konzernchef Klaus-Peter Müller den Informationen zufolge vor allem eine Kombination mit einer Landesbank für attraktiv.

      " Es gibt sicherlich Kräfte im Sparkassenlager, mit denen man neue Ideen diskutieren kann" , heißt es bei der Commerzbank. Nach FTD-Informationen soll es zwischen Commerzbank und WestLB in den vergangenen Wochen Sondierungsgespräche gegeben haben. In welchem Stadium sich die Gespräche derzeit befinden und ob sie noch geführt werden, war am Montag nicht zu ermitteln. Sprecher beider Häuser lehnten einen Kommentar ab.

      WestLB-Chef Thomas Fischer hatte im Mai angekündigt, seine Bank werde sich an der nationalen Konsolidierung beteiligen. Zudem braucht das Haus eine strategische Perspektive. Seit 2004 arbeitet Fischer daran, die alte Großkundenbank im Verbund mit den Sparkassen zu einem Universalinstitut zu formen.

      Commerzbank steht unter Zugzwang

      Sparkassen und deren Geschäft zu bekommen wäre auch eine Hauptmotivation für das Interesse der Commerzbank in Richtung des öffentlichen Sektors. Allerdings ist die Integration von Sparkassen in private Konzerne derzeit rechtlich unmöglich - und Gesetzesänderungen in dem Sektor schwierig.

      Die Commerzbank steht durch den geplanten Erwerb der HypoVereinsbank (HVB) durch die italienische Unicredit unter Zugzwang als letztes mögliches großes Übernahmeziel in Deutschland. Eine Fusion mit einer größeren Landesbank würde in Deutschland ein Gegengewicht zur dominierenden Deutschen Bank bilden. Der Commerzbank würde ein Zusammenschluss ermöglichen, bei der Branchenkonsolidierung das Heft in der Hand zu behalten. " Wir wollen nicht sang- und klanglos verschwinden" , sagt ein hochrangiger Commerzbank-Manager. In den vergangenen Wochen hielt sich das Gerücht, dass unter anderem die Deutsche Bank sowie einige ausländische Spieler ein Gebot für die an der Börse mit rund 11 Mrd. Euro bewertete Bank prüften.

      Die Bank selbst sieht nach schweren Jahren mit hohen Verlusten und dem Abbau Tausender Stellen die Talsohle als durchschritten an. Vor allem im Firmenkundengeschäft versucht der Konzern, mit einer Mittelstandsoffensive Marktanteile zu gewinnen. Der neue Vorstand Achim Kassow soll das Privatkundengeschäft modernisieren. Erstmals seit Jahren stehen die Frankfurter wieder auf sicherer Kapitalbasis und hätten daher den Spielraum, eine kostspielige Integration zu bewältigen: Im laufenden Jahr wollen sie mit knapp 33.000 Beschäftigten - davon gut 25.000 im Inland - ihren Nettogewinn auf 750 Mio. Euro fast verdoppeln.

      Zusammenschluss mit Landesbank wäre Revolution

      Ein Zusammenschluss der Commerzbank mit einer Landesbank wäre eine Revolution im deutschen Bankenmarkt: Erstmals würden große Vertreter aus dem privaten Sektor und dem öffentlich-rechtlichen Sektor zusammengehen. Diese beiden Säulen des deutschen Finanzgewerbes sind seit Jahrzehnten verfeindet. Mit einer Beschwerde bei der EU-Wettbewerbskommission hatten die Privatbanken den Wegfall staatlicher Garantien für Landesbanken und Sparkassen erwirkt.

      Das strategische Vorgehen des HVB-Aufkäufers Unicredit halten Teile der Commerzbank-Führung für nachahmenswert. " Das Modell hat gewissen Vorbildcharakter" , heißt es in der Bank. Die Italiener waren aus mehreren Fusionen privater und öffentlich-rechtlicher Banken hervorgegangen und trimmten sich anschließend erfolgreich auf Rendite.


      Sparkassen wehren sich gegen private Investoren

      Auch die bayerische Staatsregierung soll in der Vergangenheit ein solches Modell für BayernLB, Sparkassen und HypoVereinsbank angedacht haben. Aus Sicht vieler Experten spricht vieles dafür: Unter den Landesbanken besteht Konsolidierungsbedarf, das Verschmelzen dieser Institute ohne Sparkassen gilt aber nicht als sehr sinnvoll.

      Allerdings trifft ein solches Modell in Deutschland auf erhebliche Widerstände. Verantwortlich dafür ist hauptsächlich der politische Widerstand der Sparkassen, die über hervorragende Kontakte in die Politik verfügen. Die Sparkassen wehren sich gegen den Einfluss privater Investoren.

      Entsprechend verhindern Sparkassengesetze - die es in allen Bundesländern außer Hamburg gibt - die private Eignerschaft von Sparkassen. Aktuell plant nur Berlin, über eine neuartige Konstruktion privaten Investoren den Betrieb einer Sparkasse zu ermöglichen und dem Land trotzdem Einfluss zu lassen. Im Zuge der Privatisierung der Bankgesellschaft Berlin soll dort mittelbar ein Privatinvestor mit der Trägerschaft der Berliner Sparkasse beliehen werden.

      Angesichts des Protestes, der sich bei diesem Modell geregt hat, ist allerdings fraglich, ob die Politik in naher Zukunft die Sparkassengesetzgebung ändern wird. Wie groß der Reformwille ist, hängt dann zudem ab von der Finanzlage bei den Bundesländern und Kommunen.
      Avatar
      schrieb am 14.06.05 09:27:15
      Beitrag Nr. 2 ()
      WestLB hat Sachsen LB im Visier

      BERLIN - Der Chef der WestLB Thomas Fischer hat nach der Hamburger HSH Nordbank jetzt auch die Sachsen LB im Visier. " Es gibt Gespräche, die aber noch ergebnisoffen sind" , sagte ein WestLB-Sprecher der Tageszeitung " Die Welt" (Freitagausgabe). Es gebe auch noch keine Vorentscheidungen, sondern verschiedene Optionen, die gemeinsam geprüft würden.
      In Dresden und Leipzig würden seit Monaten verschiedene Optionen für die kapitalschwache Sachsen LB geprüft, schreibt das Blatt. Eine Option sei die Kooperation oder Verbindung mit anderen Landesbanken. Eine andere sei die stärkere Integration der Sachsen LB in die Sachsen-Finanzgruppe. Die Sachsen LB ist die einzige rein ostdeutsche Landesbank und gehört zu 82 Prozent der Sachsen Finanzgruppe./
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      schrieb am 14.06.05 09:36:20
      Beitrag Nr. 3 ()
      Sparkassen wollen weltweit agierende Landesbank gründen


      Frankfurt (Main)/MZ. Die deutschen Sparkassen wollen ihr Geschäft stärker bündeln und dafür eine weltweit operierende Top-Landesbank gründen. " Der globale Champion der Sparkassen-Finanzgruppe wird aus einer Kooperation verschiedener Spezialisten bestehen, die alle regional durch ihre Sparkassen ein starkes Standbein im Privatkundengeschäft besitzen" , sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Dietrich Hoppenstedt, dem " Handelsblatt" . Hoppenstedt geht davon aus, dass Sparkassen und Landesbanken besser als die großen Privatbanken in der Lage sind, die vom Kanzler geforderte deutsche Großbank mit Weltgeltung zu schaffen.
      Wörtlich erklärte der DSGV-Präsident: " Wenn die deutsche Volkswirtschaft und die Sparkassen-Finanzgruppe einen Champion aus dem deutschen Markt heraus brauchen, dann stellen wir ihn selbst auf die Beine." Schließlich kontrollierten die Sparkassen heute schon etwa die Hälfte des gesamten deutschen Bankenmarkts.

      Es sei gut für die deutsche Wirtschaft, wenn ein internationaler Champion im nationalen Markt verankert sei. " Als weltweit größte Finanzgruppe müssen wir Sparkassen deshalb über eigene Lösungen nachdenken." Damit griff Hoppenstedt Schröders Forderung auf, der kürzlich in Frankfurt auf dem Sparkassentag die deutschen Kreditinstitute ungewohnt deutlich zu einem Zusammenrücken ermuntert hatte. Deutschland brauche zumindest eine weltweit konkurrenzfähige Großbank sowie ein weiteres Geldhaus , das wenigstens in Europa ein entscheidendes Wort mitsprechen könne.

      Heute teilen sich noch elf Landesbanken das überregionale Geschäft in Deutschland und im Ausland. Hinter den Kulissen arbeiten derzeit zwei Arbeitsgruppen unter der Leitung von West LB-Chef Thomas Fischer sowie von Bayern LB-Chef Werner Schmidt an Projekten, um die Ertragskraft und Effizienz der Banken zu erhöhen. Ergebnisse sollen bis Jahresende vorliegen.

      Grund für das verschärfte Tempo ist der Wegfall der Staatsgarantien 2005, die den öffentlich-rechtlichen Instituten bislang eine Sonderstellung eingeräumt hatten. Wie eine Verschmelzung von Geschäftsbereichen des Sparkassenlagers konkret aussehen könnte, ließ Hoppenstedt jedoch offen.
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      schrieb am 14.06.05 09:40:44
      Beitrag Nr. 4 ()
      WestLB träumt von der Super-Landesbank

      Die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein sind strikt dagegen - trotzdem würde WestLB-Chef Thomas Fischer gerne die HSH Nordbank übernehmen. Mit dem Kauf würde die WestLB ihren alten Rang als größte Landesbank der Republik zurückerobern.


      Düsseldorf/Hamburg - An den Finanzplätzen ahnte man es seit Tagen, nun hat die WestLB offiziell Farbe bekannt. Die Düsseldorfer Großbank teilte mit, sie erwäge eine mehrheitliche Übernahme der HSH Nordbank, an der sie bereits mit 27 Prozent beteiligt ist. " Wir prüfen Möglichkeiten, unseren Anteil bei der HSH Nordbank aufzustocken und die Mehrheit zu übernehmen" , sagte ein Banksprecher in Düsseldorf. Die Geschäfte würden sich gut ergänzen, erklärte er. Als eine der Stärken der HSH Nordbank gilt das Geschäft mit Schiffsfinanzierungen.

      Im Norden hält man den Expansionseifer des WestLB-Chefs für übertrieben - Finanzkreise glauben nicht, dass Fischer Erfolg haben wird. Nordbank-Chef Alexander Stuhlmann beschränkte sich auf die Bemerkung, er habe aus den Medien von den Plänen erfahren. Alles verwies darauf, alles weitere müssten die Eigentümer der Bank - die Nord-Bundesländer - klären.

      Nordlicht-Minister: Können und wollen nicht verkaufen

      HSH Nordbank

      Der Finanzminister von Schleswig-Holstein, Rainer Wiegard (CDU), hat aber schon deutlich gemacht, die Nordbank-Anteile stünden nicht zum Verkauf. Ebenso äußerte sich der Hamburger Finanzsenator Wolfgang Peiner (CDU). Es gebe einen Staatsvertrag, in dem sich die beiden Länder verpflichten, bis 2013 die Mehrheit an der Bank zu behalten. Dieser Vertrag werde eingehalten. Hamburg hält 35,5 Prozent an der HSH Nordbank, Schleswig-Holstein 19,6 Prozent.

      Mit einer Übernahme der Nordbank würden die Düsseldorfer wieder den Spitzenplatz unter den Landesbanken einnehmen. Diesen hatten sie durch die Aufspaltung der alten Westdeutschen Landesbank in die WestLB AG und das Förderinstitut NRW.Bank verloren. Gemessen an der Bilanzsumme liegt derzeit die Landesbank Baden-Württemberg auf Rang eins ihrer Gruppe. WestLB und HSH Nordbank würden gemeinsam auf über 400 Milliarden Euro Bilanzsumme kommen.
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      schrieb am 14.06.05 09:42:19
      Beitrag Nr. 5 ()
      Landesbanken unter Druck

      Verband erwartet Übernahmen


      Frankfurt a.M. · 12. Mai · sal · Der Wegfall der Staatsgarantien für die Landesbanken wird weitere Institute unter das Dach stärkerer Partner treiben. Davon geht der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) aus. Zwar vertrauten alle Institute für die Zeit nach dem 19. Juli auf neue Geschäftsmodelle, die im Kern einen engeren Leistungs- und Haftungsverbund mit den Sparkassen vorsehen würden, " doch ohne Verdichtung wird es nicht gehen" , meinte Thomas Fischer. " Sie müssen kritische Masse bilden" , sagte der neue VÖB-Präsident.

      Fischer, der an der Spitze der WestLB in Düsseldorf steht, geht davon aus, dass es am Ende dieses Prozesses lediglich noch drei oder vier eigenständige Institute dieser Art geben wird. Unterm Strich sieht der Manager die öffentliche Finanzgruppe allerdings für die Zukunft gewappnet. Die Landesbanken würden die Herausforderungen " aus einer starken Ausgangsposition offensiv annehmen" .

      Der VÖB vertritt als Spitzenverband der deutschen Kreditwirtschaft 62 Mitglieder, darunter die bundes- und ländereigenen Förderbanken. Die aggregierte Bilanzsumme der VÖB-Institute hat sich im vergangen Jahr " trotz der angespannten konjunkturellen Gesamtlage" (Fischer) um drei Prozent auf 1954 Milliarden Euro erhöht.

      Als eine " Herausforderung ersten Ranges" bezeichnete Fischer den demografischen Wandel in Deutschland. Die Banken müssten sich bei ihrer Produktplanung und -gestaltung darauf einstellen, dass sich das Anlage-, Spar- und Vorsorgeverhalten ihrer Klientel ändere und der Anteil alter Menschen unter den Kunden wachsen werde. Der VÖB-Präsident forderte eine familienfreundlichere Politik.

      Zu Spekulationen über einen Aufsichtsratsposten bei der Deutschen Börse sagte Fischer, darüber könne man mit ihm unter bestimmten Voraussetzungen reden. Der Vorsitz komme aber auf keinen Fall in Frage.

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      schrieb am 14.06.05 09:42:51
      Beitrag Nr. 6 ()
      Fraspa im Sparkassenlager

      Die öffentlich-rechtlichen Banken atmen auf: Die angeschlagene Frankfurter Sparkasse (Fraspa) bleibt als Tochter der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) in ihrem Lager. Nach monatelangen Verkaufsverhandlungen setzten sich die Bewahrer des Drei-Säulen-Systems durch.

      Frankfurt am Main - Das deutsche Modell aus Privatbanken, öffentlichen Sparkassen und genossenschaftlichen Instituten überstand nach dem vergeblichen Versuch der Stadt Stralsund, ihre Sparkasse an eine Privatbank zu verkaufen, am symbolträchtigen Finanzplatz Frankfurt einen weiteren Angriff.

      " Eigentlich hatte niemand damit gerechnet, dass das private Lager eine Chance hat" , sagt Konrad Becker, Analyst bei der Münchner Privatbank Merck Finck. " Das öffentlich-rechtliche Lager hat - wie schon im Fall Stralsund - alles getan, damit keine Sparkasse ausbricht." Die Stralsunder Bürgerschaft hatte im März 2004 den deutschlandweit ersten Verkauf einer Sparkasse an eine Privatbank gestoppt. Die Stadt hatte sich von dem Geschäft bis zu 50 Millionen Euro zur Sanierung von Kindergärten und Schulen erhofft.

      Nach den Turbulenzen bei der Fraspa nutzte die Helaba die Gunst der Stunde - und eine ihrer letzten Chancen, sich mit einem gewichtigen Zukauf für den Wegfall der Staatsgarantien in diesem Sommer zu rüsten. Ohne Haftungsgarantien ihrer staatlichen Träger werden sich die öffentlichen Geldinstitute einem schärferen Wettbewerb mit der privaten Konkurrenz stellen müssen. Der Helaba blieb für eine Neuausrichtung wenig Spielraum, nachdem sich die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) zu Beginn dieses Jahres ihr Mainzer Pendant einverleibt hatte.

      Mit der Übernahme der Fraspa ergänzt die Helaba nun ihr Großkundengeschäft durch eine über Jahrzehnte gewachsene Privatkundensparte mit rund 700.000 Kunden - eine Strategie, so spekulieren die Landesbanker in Frankfurt und Erfurt, die sich positiv auf die an den Kapitalmärkten stark beachtete Benotung durch die Rating-Agenturen auswirken könnte.


      Ob die Erwartung der Helaba eintrifft, ist nach Einschätzung der Rating-Agentur Standard & Poor`s allerdings ungewiss. Der Fraspa-Kauf allein verhelfe der Helaba nicht zu einer höheren Eingruppierung, weil die Helaba mit den Sparkassen Hessen-Thüringen als Gruppe bewertet werde, erläutert Stefan Best von Standard & Poor`s in Frankfurt: " Aus dieser Gruppe fließt durch den Verkauf ja Geld ab." Für eine Ratingverbesserung müssten sich die Helaba und die Sparkassengruppe Hessen-Thüringen insgesamt im Finanzprofil verbessern, sagt er. Mit einem A-Rating liege die Helaba nach der LBBW (A+) ohnehin schon in der Spitzengruppe.

      Die Fraspa indes kann auf eine ruhigere Zukunft hoffen. 2004 prägten personelles Chaos im Vorstand, Wertberichtigungen in Millionenhöhe und Vorwürfe der Finanzaufsicht das Gesicht der unter dem Kürzel " 1822" bekannten Bank, die mit einer Bilanzsumme von rund 16 Milliarden Euro Deutschlands viertgrößte Sparkasse ist. Die nötige Kapitalspritze konnten die bisherigen Eigentümer, die Stadt Frankfurt und die Polytechnische Gesellschaft, die vor allem für soziales und kulturelles Engagement steht, nicht setzen.

      Kritiker bemängeln, dass die Stadt Frankfurt als Fraspa-Miteigentümerin sich auf Exklusiv-Verhandlungen mit der Helaba festgelegt hatte und damit den freien Wettbewerb unterhöhlt habe. Letztlich blieb der Kaufpreis mit 725 Millionen Euro deutlich unter der von der Kommune gebetsmühlenartig geforderten Milliarde - und stand damit hinter dem Wunsch aller Beteiligten zurück, einen Ausverkauf im Sparkassenlager zu verhindern.
      Avatar
      schrieb am 14.06.05 09:44:24
      Beitrag Nr. 7 ()
      Leipzig, 22. April 2005
      Sachsen LB Business Support AG ist Tochterunternehmen der Consors Capital Bank AG
      Zum 21. April 2005 ist die rechtswirksame Einbringung der Sachsen LB Business Support AG als Tochterunternehmen der Consors Capital Bank AG erfolgt.
      Die Sachsen LB hält damit 34,95 Prozent an der Consors Capital Bank AG, die Anteile der Berliner Effektengesellschaft AG reduzieren sich auf aktuell 57,34 Prozent, die Restanteile hält das Management der Consors Capital Bank AG.
      Damit ist der Grundstein für eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft mit der Consors Capital Bank AG gelegt.



      Der Anfang ist schon getätigt, hier hat zum ersten mal sich eine Sparkasse an einer Privatbank beteiligt. :cool:
      Avatar
      schrieb am 14.06.05 10:19:50
      Beitrag Nr. 8 ()
      [posting]16.882.969 von Crowww am 14.06.05 09:44:24[/posting]Warum zum ersten Mal? Die LBBW hat kürzlich die BW-Bank vollends geschluckt, und die ist/war Privatbank.
      Avatar
      schrieb am 14.06.05 13:38:29
      Beitrag Nr. 9 ()
      Vollends geschluckt und sich daran beteiligt ist ja etwas Anderes. ;)

      Kommt ja nicht von mir, sondern stand mal in einer Tageszeitung, müßte den Beitrag mal suchen.
      Avatar
      schrieb am 14.06.05 16:01:25
      Beitrag Nr. 10 ()
      14.06.2005 - 13:40 Uhr
      KBW erhöht Commerzbank auf "Outperform"


      Einstufung: Erhöht auf "Outperform" ("Market perform")
      Kursziel: Erhöht auf 21 (18) EUR


      Keefe, Bruyette & Woods (KBW) erhöht die Einstufung für Commerzbank wegen
      der erwarteten M&A-Aktivität nach der Fusion der italienischen UniCredit mit
      der HVB. Das Kursziel wird erhöht, um mögliche Kostensynergien zu
      berücksichtigen, die aus einer Fusion innerhalb eines Marktes entstehen
      könnten. Das Abwärtsrisiko sei wegen der günstigen Bewertung begrenzt. Die
      Analysten sind unverändert der Ansicht, dass es für die Commerzbank
      schwierig wird, ihr Ziel einer Eigenkapitalrendite 2006 von mindestens 10%
      zu erreichen. Grund sei die schwächere Konjunktur in Deutschland.
      (ENDE) Dow Jones Newswires/14.6.2005/jel/alfap/dp/ake/cn/rz
      Avatar
      schrieb am 14.06.05 23:36:33
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ost-Sparkassen besonders erfolgreich

      Der 5. Ostdeutsche Sparkassentag berät heute über die künftigen Aufgaben und Strategien der Geldinstitute. Der Verband umfasst 62 Sparkassen mit 1717 Geschäftsstellen. Die 26 297 Mitarbeiter der Sparkassen sind überwiegend Frauen. In den Filialen werden 1752 Lehrlinge ausgebildet.

      Die im Ostdeutschen Sparkassen- und Giroverband (OSGV) zusammengeschlossenen Institute haben 2004 das beste Betriebsergebnis seit Jahren erreicht. „Insgesamt wurden in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern 1,25 Milliarden Euro erwirtschaftet“, sagte der Geschäftsführende Präsident des OSGV, Rainer Voigt, im Vorfeld des Sparkassentages.
      „Wir haben im vergangenen Jahr deutschlandweit das beste Ergebnis erzielt und damit westdeutsche Sparkassen überholt“, betonte er. „Das verdanken wir auch einem stringenten Kostenmanagement. Unsere Cost Income Ratio beträgt 60 Prozent: Das heißt, mit 60 Cent erwirtschaften wir einen Euro.“ Ein Wermutstropfen jedoch sei, dass rund die Hälfte des Betriebsergebnisses für Vorsorgereserven aufgebraucht werde. „Grund ist der Wertverfall von Objekten in den neuen Ländern.“ Viele Betriebe meldeten Insolvenz an, sodass Immobilien oft unter Wert veräußert werden müssten.
      Unter den derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sei ein weiteres Wachstum der OSGV-Sparkassen sehr schwer. „Es ist Aufgabe der Politik, diese Rahmenbedingungen zu ändern“, forderte Voigt. „Die Menschen müssen wieder Mut zum Investieren bekommen und sicher sein können, dass sich der Einsatz lohnt.“ Im Osten werde zu wenig gespart, die Einlagen seien rückläufig. Auch im Kreditgeschäft sei ein Rückgang zu beobachten. „Der Boom der 90er-Jahre bei Krediten hat sich seit 2003 nicht fortgesetzt“.
      Die Sparkassen wollen vor allem kleinen und mittleren Unternehmen mit Krediten zur Seite stehen. Laut Voigts wurden 2004 im OSGV-Gebiet (Ostdeutschland außer Thüringen) neue Kredite mit einem Volumen von rund vier Milliarden Euro ausgereicht – 1,9 Milliarden Euro davon für den Mittelstand.
      Auf der Basis des guten Betriebsergebnisses könnten die Sparkassen ihr gemeinnütziges Engagement in den Heimatregionen ausbauen, erklärte der Verbandspräsident. „Wir sind nicht nur ein stabiler Steuerzahler, sondern fördern Projekte in Kultur, Umwelt, Forschung oder Sport.“ Gespendet werde nicht nur in großen Städten, sondern flächendeckend. „Ohne uns könnte mancher Volleyballverein nicht spielen“, sagte Voigt.
      Er kündigte als Nächstes eine Spende für die in Chemnitz geplante Bildergalerie des Münchner Privatsammlers Alfred Gunzenhauser an.
      Avatar
      schrieb am 14.06.05 23:36:55
      Beitrag Nr. 12 ()
      Leistungsverbund zwischen den Sparkassen, LRP und LBBW etabliert
      Mainz (ots) -

      Gemeinsame Presseerklärung LRP, LBBW und SGVRP

      Sparkassenvorständetagung Leistungsverbund Rheinland-Pfalz am
      02.06.2005 in Schloß Waldthausen

      „Mit der Vorstellung und Übergabe der ersten unterschriftsreifen
      Ausführungsverträge in ausgewählten Handlungsfeldern ist der
      arbeitsteilige Leistungsverbund Rheinland-Pfalz erfolgreich
      etabliert“, stellte Werner Fuchs, Mitglied des Vorstandes der LRP
      Landesbank Rheinland-Pfalz, Mainz, in der Sparkassenvorständetagung
      am 02.06.2005 in Schloß Waldthausen fest.

      Die Grundlage für den Leistungsverbund bildet die am 02. Dezember
      2004 vom Sparkassen- und Giroverband Rheinland-Pfalz, der LRP
      Landesbank Rheinland-Pfalz und der LBBW Landesbank Baden-Württemberg
      unterzeichnete Rahmenvereinbarung über die Zusammenarbeit mit den
      rheinland-pfälzischen Sparkassen. Dem Leistungsverbund, der auf dem
      Grundsatz der Freiwilligkeit und der eigenen unternehmerischen
      Entscheidung der jeweiligen Partner beruht, sind alle 27
      rheinland-pfälzische Sparkassen beigetreten. Dabei bieten die beiden
      Landesbanken ein modulartiges Leistungsangebot zu neun
      Handlungsfeldern an, wie z. B. Depot-A/Bilanzstrukturmanagement,
      Refinanzierungen, Gemeinschafts- und Förderkreditgeschäft, Kommunale
      Kunden und Private Banking. „Das Leistungsangebot der Verbundbanken
      LRP und LBBW ist nach dem Prinzip der optimalen Marktdurchdringung
      aufgestellt“, führt Werner Fuchs weiter aus. „Die LRP und die LBBW
      verpflichten sich im Rahmen der vertraglichen Vereinbarungen, ihr
      Leistungsangebot noch enger an den individuellen Bedürfnisse der
      Sparkassen und ihrer Kunden zu orientieren. Dies stärkt und fördert
      unseren Verbund und führt für alle Partner zu einer
      „win-win“-Situation“, betonte Norbert Wahl, Geschäftsführer des
      Sparkassen- und Giroverbandes Rheinland-Pfalz.

      Innerhalb eines sehr ambitionierten Zeitraumes von vier Monaten
      wurde der Leistungsverbund von den beiden Verbundbanken zu den
      Sparkassen hin kommuniziert und umgesetzt. So wurden z. B. zu allen
      Handlungsfeldern Auftakt- und Fachveranstaltungen als Beginn der
      neuen Zusammenarbeit mit den rheinland-pfälzischen Sparkassen
      durchgeführt sowie alle Sparkassen besucht, um gezielt für den
      Leistungsverbund zu werben. „Dies war nur durch die positive
      Einstellung und den guten Willen aller Beteiligten in dieser kurzen
      Zeit möglich. Der derzeitige, 9 Handlungsfelder umfassende,
      Leistungsverbund wird gemeinsam mit allen Beteiligten
      weiterentwickelt und ausgebaut,“ fasste Hans-Joachim Strüder,
      Mitglied des Vorstandes der LBBW, als Ergebnis der Vorständetagung
      zusammen.
      Avatar
      schrieb am 14.06.05 23:38:31
      Beitrag Nr. 13 ()
      Sollten die Sparkassen verstärkt mit ihren Landesbanken zusammenarbeiten und sixh in naher Zukunft ein oder zwei Superlandesbanken bilden, dann solte durch eine Übernahme der Commerzbank doch ein gigantisches deutsches Bankeninstitut entstehen. :cool:
      Avatar
      schrieb am 15.06.05 23:38:05
      Beitrag Nr. 14 ()
      UBS blickt auf Sparkassen

      maf Frankfurt - Die Schweizer Großbank UBS hat auch deutsche Sparkassen im Blick. Chief Executive Peter Wuffli sagte in Frankfurt, dass einige Sparkassen sehr interessant seien. Gleichwohl habe die UBS aktuell keine Akquisitionen nötig. Sie kann laut Wuffli aus eigener Kraft wachsen. Allerdings schließe dies gezielte Zukäufe in den Kerngeschäftsfeldern Asset Management und Investment Banking nicht aus, wenn dadurch gewisse Ziele wie zusätzliche Marktanteile schneller erreicht werden könnten als über organisches Wachstum. Die Synergien aus dem Zusammenschluss von HypoVereinsbank (HVB) und Unicredit dürften nach Ansicht des UBS-Chefs bescheiden sein.
      Avatar
      schrieb am 15.06.05 23:49:24
      Beitrag Nr. 15 ()
      Bankenverband erwartet weitere grenzüberschreitende Kooperationen
      15.06.2005


      Berlin (ddp.vwd). Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), Manfred Weber, erwartet nach dem Zusammengehen von HypoVereinsbank mit dem italienischen Institut Unicredit weitere grenzüberschreitende Kooperationen im Bankensektor. "In einem europäischen Finanzmarkt ist es nur folgerichtig, wenn Institute auch über die Landesgrenzen hinweg fusionieren", sagte Weber am Mittwoch in Berlin. Die künftigen Kooperationen müssten dabei nicht immer eine Fusion sein. Es seien auch andere Modelle seien denkbar.

      "Wir sollten uns daher in Deutschland schnellstens von nationalen Denkweisen lösen, um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können", sagte er der Wirtschaftsnachrichtenagentur Dow Jones Newswires. Im Finanzsektor habe die Politik es bislang versäumt, die Weichen entsprechend zu stellen. So liege fast die Hälfte des heimischen Bankenmarktes in staatlicher Hand. Die nationale Konsolidierung des Bankgewerbes stecke "noch in den Kinderschuhen".

      Mit Blick auf Forderungen nach einem "nationalen Champion" im Kreditgewerbe riet Weber, die Diskussion nicht auf Deutschland zu fokussieren. "Wünschen würde man sich internationale Champions", sagte er. Länder, die ihr Bankensystem frühzeitig modernisiert und privatisiert hätten, seien hier schon weiter.

      Der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes brachte erneut eine Privatisierung von Landesbanken oder Sparkassen ins Spiel, wie es andere Länder schon mit Erfolg getan hätten. "Die deutschen Kreditinstitute haben an sich durchaus das Potenzial, international an der Spitze mitzumischen", sagte Weber. Die Politik müsse ihnen aber den Freiraum dafür geben und bestehende Fesseln lösen.
      Avatar
      schrieb am 16.06.05 09:45:08
      Beitrag Nr. 16 ()
      15.06.2005 - 17:57 Uhr
      Commerzbank einsteigen
      Die Experten vom "Frankfurter Tagesdienst" empfehlen in die Aktie der Commerzbank (ISIN DE0008032004/ WKN 803200) einzusteigen.

      Die Commerzbank stehe immer als erstes im Mittelpunkt, wenn Übernahmespekulationen in der deutschen Bankenlandschaft hochkochen würden. So auch am Dienstag wieder. Die Notierung sei bis auf 18,56 Euro angestiegen. Dies habe einem Plus von 1,4% und einem neuen 52-Wochen-Hoch entsprochen. Sei man aus fundamentaler Sicht nach wie vor noch skeptisch, dass die Commerzbank tatsächlich auf absehbarer Zeit übernommen werden könnte, müsse man aus charttechnischer Sicht aber feststellen, dass der Titel nun ein Kaufsignal geliefert habe. Dieses Signal sei spätestens mit dem Überwinden der Marke von 18 Euro ausgelöst worden.

      Die Experten vom "Frankfurter Tagesdienst" raten nun technisch orientierten Anlegern, die schnell am Markt agieren können, in die Commerzbank-Aktie einzusteigen. Das Stopp-Loss sollte bei 17,60 Euro gesetzt werden.

      Analyse-Datum: 15.06.2005


      Quelle: Finanzen.net
      Avatar
      schrieb am 17.06.05 09:15:57
      Beitrag Nr. 17 ()
      Sparkassenverband: NRW-Koalition verfolgt richtiges Ziel


      DÜSSELDORF (Dow Jones-VWD)--Der Westfälisch-Lippische Sparkassen- und Giroverband (WLSGV) hat in Reaktion auf die Koalitionsvereinbarung von CDU und FDP in Nordrhein-Westfalen (NRW) die Stärkung des Finanzplatzes als das richtige Ziel bezeichnet. In einer Mitteilung des Verbandes vom Donnerstag heißt es, für ein konstruktives Miteinander von Politik und Sparkassen sei die Sparkassenorganisation in Westfalen-Lippe offen. Die Vereinbarung stelle die "bewährten Grundlagen der Sparkassenarbeit" nicht in Frage.

      Die am Donnerstag in Düsseldorf vorgestellte Koalitionsvereinbarung sieht ausdrücklich vor, dass der Finanzplatz NRW gestärkt wird. Die Regierung will dazu einen "Finanzplatzdialag NRW" mit den Spitzen der Finanzwirtschaft und Finanzwissenschaft ins Leben rufen. Die Rahmenbedingungen für Banken und Versicherungen am Standort sollen verbessert werden. Die künftige Regierung kündigte zudem eine Modernisierung des Sparkassenrechts in NRW an und unterstützt die Überlegungen für einen gemeinsamen Sparkassenverband in dem Bundesland.

      Sie erwarte, dass auch die beiden Provinzialversicherungen alles täten, um den Finanzplatz zu stärken, heißt es in der Vereinbarung weiter. Eine Privatisierung der Sparkassen schloss der künftige Ministerpräsident Jürgen Rüttgers aus.
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      schrieb am 17.06.05 09:21:53
      Beitrag Nr. 18 ()
      Sparkasse offen für Privatinvestor
      Berliner Abgeordnetenhaus verabschiedet Gesetz, das den Einstieg von privaten Interessenten möglich macht
      Von Joachim Fahrun
      Berlin - Das Berliner Abgeordnetenhaus hat den Weg für einen Verkauf der Bankgesellschaft mitsamt Landesbank Berlin (LBB) und Sparkasse freigemacht. Entgegen massiver Bedenken der Opposition beschloß die Mehrheit von SPD und PDS, das Berliner Sparkassengesetz so zu verändern, daß künftig erstmals in Deutschland auch ein privater Eigentümer eine Sparkasse betreiben könnte.

      Die EU-Kommission hat dem Senat mit der Genehmigung der Milliardenbeihilfen der Jahre 2001 und 2002 aufgetragen, die Bankgesellschaft bis 2007 zu veräußern. Dabei verlangte Brüssel einen "diskriminierungsfreien Verkauf", bei dem sowohl private Investoren als auch öffentlich-rechtliche Banken zum Zuge kommen. Der Senat erhofft sich aus dieser Konstellation einen Bieterwettlauf zwischen beiden Lagern, der den Preis auf mehrere Milliarden Euro hochtreiben könnte

      Laut Gesetz soll die LBB zum 1. Januar 2006 alle Geschäfte der Bankgesellschaft übernehmen und in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden. Die Sparkasse bleibt nach dem Plan der rot-roten Koalition als "teilrechtsfähige Anstalt" ohne eigenes Vermögen und eigenen Vorstand erhalten. Ein Erwerber der LBB AG würde dann mit dem Betrieb der Sparkasse beliehen und müßte Auflagen der Gemeinwohlorientierung wie Konten für alle oder Versorgung der regionalen Wirtschaft mit Krediten erfüllen. "Mit dem Gesetz könnte die Quadratur des Kreises gelingen", sagte der SPD-Abgeordnete Frank Jahnke. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband hatte diesen Weg einer Sparkasse unter privatem Dach als falsch kritisiert.

      Während die FDP die Notwendigkeit einer öffentlich-rechtlichen Sparkasse grundsätzlich in Frage stellte, forderten Grüne, CDU und FDP Nachbesserungen. Denn das Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hatte in seiner Auslegung des Kreditwesengesetzes dargelegt, daß der Name Sparkasse unter einem privaten Eigentümer nicht verwendet werden dürfe. Gewinne aus der Sparkasse dürften nicht an Private fließen, sondern nur zugunsten des Gemeinwohls verwendet werden. Der Senat weist diese Rechtsauffassung zurück und will unterstützt von der EU sein Vorhaben umsetzen. Grüne und CDU sehen in der Konstruktion des Senats Zielkonflikte im gemeinsamen Vorstand einer gewinnorientierten LBB AG und der Sparkasse voraus. Sie befürchten auch Probleme mit der Banklizenz und dem Sparkassen-Namen, die das BaFin genehmigen muß. CDU-Abgeordneter Norbert Atzler: "Es ist unmöglich, sich über die schwerwiegenden Bedenken des BaFin hinwegzusetzen."
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      schrieb am 19.06.05 00:23:10
      Beitrag Nr. 19 ()
      Sparkassen-Präsident: Höchstens drei Landesbankenkonzerne

      Berlin (dpa) - Sparkassen-Präsident Dietrich Hoppenstedt hat einem Verkauf von Landesbanken an private Institute und eine Öffnung des öffentlich-rechtlichen Finanzsektor eine klare Absage erteilt.

      Er plädierte dagegen für ein Zusammenrücken der Landesbanken und eine Kooperation mit den Ländern im Verbund mit Sparkassen. Ziel sollten höchstens drei Landesbankenkonzerne sein, sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Mutter-Tochter-Modelle könnten dabei helfen.

      «Die privaten Institute haben in den letzten Jahren nicht gerade bewiesen, dass sie den deutschen Bankenmarkt erfolgreich bearbeiten können», sagte Hoppenstedt. Er verwies auf «nicht ergriffene Chancen zur Konsolidierung» sowie den Rückzug aus dem Geschäft mit der breiten Kundschaft und dem Mittelstand: «Und diejenigen sollen jetzt zu Ratgebern oder gar Anteilseignern der Sparkassen-Finanzgruppe als letztem starken Player des Finanzplatzes Deutschland werden? Das leuchtet mir nicht recht ein.»

      Auslöser der Debatte sind Ankündigungen der künftigen CDU/FDP-Regierung in Nordrhein-Westfalen, die einen Verkauf des Landesanteils an der Westdeutschen Landesbank (WestLB) nicht mehr ausschließt. Wenn Länder laut Hoppenstedt bereit sind, «über ihre Anteile an Landesbanken zu sprechen, dann bietet das die große Chance, im Verbund mit den Sparkassen zu sehr großen und starken Instituten im deutschen Bankenmarkt zu kommen».

      Man müsse aber darauf achten, «dass diese Chance nicht durch planlose Beteiligungen irgendwelcher Privater verstolpert wird». Es sei daher richtig, dass sich die neue Landesregierung in Nordrhein-Westfalen alle Optionen offen lasse.

      In der Debatte über die Zukunft der WestLB übte Hoppenstedt auch Kritik an Spitzenvertretern im eigenen Lager. Statt Aktionismus müsse der Sparkassen-Finanzverbund gestärkt werden. Der Aufsichtsratschef der WestLB, Rolf Gerlach, hatte sich für eine offene Debatte über die Beteiligung Privater ausgesprochen.

      Nötig sind laut Gerlach neue Ideen, vorschnelles «Verbandsgezeter» sei fehl am Platze. Hoppenstedt sagte dazu, in der Debatte gehe es nicht um einen öffentlichen Wettbewerb um den besten Reformer im Land. «Die Diskussion darf nicht in kleinteiligen Aktionismus abgleiten.»

      Es bestehe die Chance, den deutschen Bankenmarkt zu stärken. «Das erreichen wir nicht mit ziellosen Verkäufen von Anteilen an Landesbanken oder gar an Sparkassen, sondern nur mit einem engeren Zusammenrücken der Landesbanken im Verbund mit den Sparkassen.» Es müsse alles unterlassen werden, was diese Gruppe schwächt. Das sei Aufgabe von Sparkassenpräsidenten - «auch die von Herrn Dr. Gerlach».

      Zu Vorwürfen, die starre Trennung des deutschen Bankensystems in private, öffentlich-rechtliche und genossenschaftliche Institute behindere das Wachstum der Kreditbranche sagte Hoppenstedt, es sei nicht überzeugend, immer nur andere für eigene Fehler verantwortlich zu machen.

      Private Banken hätten etliche Chancen ausgelassen. Daher könne Deutschland nur noch mit der Sparkassen-Gruppe den eigenen Standort stärken. «Die Sparkassen-Finanzgruppe ist die größte Bank der Welt - nach der Bilanzsumme drei Mal größer als die Citigroup.» Sollte der Verbund durch unstrukturierte Verkäufe auseinander fallen, werde sich der deutsche Finanzmarkt international abmelden.
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      schrieb am 19.06.05 19:54:07
      Beitrag Nr. 20 ()
      Banken: Der Druck wächst (EuramS)

      Nach dem HVB-Kauf nehmen die Spekulationen um weitere Fusionen zu von Hans Sedlmaier
      Stählernes Siegerlächeln und ein knallharter Klammergriff um die Schulter von HypoVereinsbank-Chef Dieter Rampl: Unicredit-CEO Alessandro Profumo zeigte bei der Übernahme-Pressekonferenz unmißverständlich, wer bei Deutschlands zweitgrößtem Geldhaus künftig das Sagen hat. Der erste Kauf einer deutschen Großbank durch ein ausländisches Institut ist eine Zäsur.

      Die Übernahme zeigt aber auch: Die Zeit ist vorbei, in der ausländische Banken den großen Einstieg in Deutschland scheuten. Denn neben den Geschäftsrisiken, die drohen, wenn man sich eine marode Bank ans Bein bindet, mußten potentielle Übernehmer noch etwas anderes fürchten: daß ihre eigenen Aktien bei Bekanntwerden solcher Spekulationen in den Keller gingen. "Bisher - so schien es - wurde allein der Gedanke daran mit einem Abschlag an der Börse bestraft", sagt Guido Hoymann, Analyst beim Bankhaus Metzler. Weil aber Übernahmen meist mit eigenen Aktien bezahlt werden, hätte ein solcher Deal die Übernahme noch teurer gemacht.

      Nach Profumos Coup hat die italienische Unicredit jetzt zwar mit den HVB-Baustellen und einigen schlechteren Kennzahlen in der eigenen Bilanz zu kämpfen. Aber der stabile Börsenkurs beweist: Die Anleger trauen Unicredit zu, das Problem in den Griff zu bekommen. Die Übernahme ist also auch ein Signal für einen neuen Blick auf die deutsche Bankenlandschaft. "Der Unicredit-Deal hat bei ausländischen Instituten die Absicht, in Deutschland zuzukaufen, wieder hoffähig gemacht", sagt Analyst Hoymann.

      Tatsächlich sind die deutschen Banken längst nicht mehr so unattraktiv wie vor zwei Jahren. Sie haben ihre Hausaufgaben weitgehend gemacht. Hohe Risiken sind abgeschrieben, der Personalabbau hat die Kostenstrukturen deutlich verbessert, und die Banken verdienen sogar im lange Jahre vernachlässigten Privatkundengeschäft wieder Geld.

      Dies alles erhöht den Druck auf die Entscheidungsträger. Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann machte am Donnerstag im TV-Talk mit Maybritt Illner klar, daß er sein Haus nicht verkaufen will. Im Gegenteil: Eigene Zukäufe - auch in Deutschland - schließt er nicht mehr aus. Hier war die Deutsche Bank mehrfach auf die Nase gefallen: Der Kauf der Dresdner Bank 2001 kam am Ende nicht zustande. Und auch das Liebäugeln mit der Postbank auf halbem Weg zu deren Börsengang endete mit einer Blamage.

      Nun wird heftig spekuliert, die Postbank könnte doch noch verkauft werden. Bisher hat sie sich prächtig entwickelt: Seit dem Börsengang im Juni 2004 ist der Kurs um 47 Prozent gestiegen. Postbank-Chef Wulf von Schimmelmann und Klaus Zumwinkel als Vorstandsvorsitzender der Postbank-Mutter Deutsche Post dementieren einen Verkauf heftig. Doch auf längere Sicht hat die Post wenig Grund, die Postbank zu behalten. Denn Anleger "investieren ungern in eine Bank und ein Logistikunternehmen zugleich", sagt Analyst Hoymann. Auch der Rentabilität der Deutschen Post würde ein Verkauf nützen. Denn die Eigenkapitalrendite der Mutter liegt bei über 20 Prozent, die Tochter Postbank erwirtschaftet gerade mal die Hälfte. Gut denkbar also, daß Klaus Zumwinkel seine Mehrheit von 66,7 Prozent an der Postbank doch noch verkauft - spätestens wenn er Geld braucht, um einen großen Zukauf zum eigenen Unternehmen zu stemmen. Schließlich will Zumwinkel die weltweite Nummer 1 in Sachen Logistik werden. Hoymann kann sich "gut vorstellen, daß sich verschiedene Institute dafür interessieren".

      Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller ist unter Zugzwang. Denn seine Bank "wird als der wahrscheinlichste Übernahmekandidat gehandelt", so Thomas Rothäusler, Bankenexperte bei Sal. Oppenheim. Daß die Commerzbank der Deutschen Bank in die Hände fällt, gilt als unwahrscheinlich. Denn Ackermann kann wegen des Mannesmann-Prozesses und der Kritik am Stellenabbau in seiner Bank keine weitere Debatte brauchen. Und Stellenabbau wäre nach einer Commerzbank-Übernahme unvermeidbar.

      Wahrscheinlicher ist, daß eine ausländische Bank die Situation nutzt und zuschlägt. Die Übernahmespekulation und die stark gestiegene Rentabilität der Commerzbank haben den Kurs schon stark angeschoben. Im europäischen Bankensektor hat sich die Commerzbank-Aktie mit einem Plus von 22 Prozent 2005 mit am besten entwickelt. Als Interessenten gelten die finanzstarken Institute BNP Paribas aus Frankreich, die Royal Bank of Scotland und die niederländische ABN Amro. Analyst Thomas Rothäusler: "Es sieht so aus, daß ABN die geplante Übernahme der italienischen Bank Antonveneta nicht gelingt. Da könnte die Commerzbank eine interessante Alternative sein." Commerzbank-Chef Müller hat schon mehrfach versucht, sein Haus für eine Fusion ins Gespräch zu bringen. Seit dieser Woche ist auch ein Zusammengehen mit der WestLB ein Thema. Für SEB-Analyst Manfred Jakob wäre diese Kombination durchaus positiv: "Beim Investmentbanking und der Vermögensverwaltung paßt das gut zusammen." Beobachter glauben, daß Müller mit einem Einstieg bei der WestLB noch etwas anderes im Auge hat: die Sparkassen. Die Sparkassen sind Miteigentümer der Landesbanken und attraktiv für deutsche wie ausländische Banken. Bisher verhindern Ländergesetze den Einstieg von Privatbanken bei Sparkassen. Bankenexperte Christian Ossig vom Center for Financial Studies: "Es gibt heute keine rechtliche Grundlage für eine Fusion von Commerzbank und WestLB. Und die Widerstände gegen eine Gesetzesänderung sind riesengroß." Doch der Umbruch hat bereits begonnen: Berlin hat sein Sparkassengesetz am Donnerstag so geändert, daß Private die Sparkasse kontrollieren können. Andere Länder könnten folgen.
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      schrieb am 19.06.05 20:03:06
      Beitrag Nr. 21 ()
      Sparkassen fürchten Auseinanderbrechen
      Präsident Hoppenstedt stemmt sich gegen den Verkauf der öffentlich-rechtlichen Institute an Privatbanken. Denn sonst droht die gesamte Organisation zu zersplittern
      Sparkassenpräsident Dietrich Hoppenstedt sorgt sich um die Zukunft seiner Institute. "Ziellose Verkäufe von Anteilen an Landesbanken oder gar an Sparkassen führen zu einer Zersplitterung unseres Bankenmarktes", sagte Hoppenstedt der "Welt am Sonntag". Er sei deshalb "für ein Zusammenführen der Landesbanken zu maximal drei schlagkräftigen Konzernen mit Müttern und Töchtern". Bislang gibt es elf Landesbanken in Deutschland.


      Diese Woche war bekannt geworden, daß die künftige CDU/FDP-Regierung in Nordrhein-Westfalen sich darauf geeinigt hat, die WestLB unter bestimmten Bedingungen auch für private Investoren zu öffnen. Neben verschiedenen ausländischen Finanzinstituten wurde auch über ein Interesse der Commerzbank an einer Kapitalverflechtung mit der WestLB spekuliert.


      Weil die privaten Banken noch immer schwach seien, wachse die Bedeutung der Sparkassen-Finanzgruppe. "Deshalb darf unsere Gruppe nicht geschwächt werden", sagte Hoppenstedt.


      "Wir dürfen diese Chance durch ziellose Beteiligungen privater Partner nicht leichtfertig vertun", mahnte der Sparkassenpräsident. Sonst drohe seine Organisation "unkontrolliert auseinanderzubrechen". Wenn dies geschehen würde, "geriete der deutsche Finanzmarkt unter die Räder", warnte Hoppenstedt, der 1998 an die Spitze des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes rückte.


      Er lobte das Zusammengehen der Hypo-Vereinsbank (HVB) mit der italienischen Großbank Unicredito. "Diese Fusion ist endlich mal ein Beispiel für eine erfolgreiche Konsolidierung im Privatbankensektor", sagte er. Der HVB eröffneten sich durch die Fusion neue Perspektiven.


      Am vergangenen Sonntag hatten die Aufsichtsgremien der beiden Institute das Fusionsvorhaben beschlossen. Die Konsolidierung der deutschen Bankenbranche kam dadurch in Gang. Als erster meldete sich am Montag Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann zu Wort. "Wir sind bereit, in allen Märkten, in denen wir schon vertreten sind, und auch in neuen Märkten Banken zu übernehmen", sagte der Schweizer dem "Handelsblatt". Dies schließe "selbstverständlich" Deutschland mit ein.


      Interessiert zeigte sich Ackermann nach wie vor an der Postbank. Zwar schloß Post-Chef Klaus Zumwinkel einen Verkauf seiner Banktochter ein weiteres Mal aus. Ackermann bekundete sein Interesse dennoch. "Daß die strategische Perspektive gut wäre, gilt weiterhin."


      Auch Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller, der gleichzeitig Bankenpräsident ist, meldete sich am Donnerstag zu Wort. Er sprach sich dafür aus, Eigentümern öffentlich-rechtlicher Institute zu gestatten, ihre Anteile zu verkaufen. Ansonsten drohe ein Ausverkauf deutscher Banken. "Es besteht die reale Möglichkeit, daß es künftig keine deutsche Großbank mehr geben wird", sagte der Commerzbank-Manager.


      Private Banken sind seit langem an Partnerschaften mit öffentlich-rechtlichen Instituten interessiert, weil sie dadurch auf das üppige Filialnetz der Sparkassen zugreifen könnten. In Deutschland gibt es zur Zeit knapp 500 öffentlich-rechtliche Institute.


      Durch verschiedene Sparkassengesetze, für die jeweils die einzelnen Bundesländer zuständig sind, ist es bislang rechtlich nicht möglich, daß private Investoren öffentlich-rechtliche Finanzinstitute kontrollieren.


      Eine Ausnahme bildet Berlin. Dort hat das Abgeordnetenhaus am Donnerstag ein neues Sparkassengesetz beschlossen, das privaten Investoren die Kontrolle über die Berliner Sparkasse erlaubt. Das Gesetz wurde verabschiedet, weil der Eigner der Sparkasse, die Bankgesellschaft Berlin, auf Druck der Europäischen Union (EU) privatisiert werden muß. In Branchenkreisen gilt die Entwicklung in Berlin als mögliches Signal dafür, Privaten einen Einstieg in den Sparkassensektor zu ermöglichen.
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      schrieb am 19.06.05 23:18:34
      Beitrag Nr. 22 ()
      HVB-Übernahme schwächt Bankenplatz Bayern

      München (dpa) - Mit der Übernahme der HypoVereinsbank durch die italienische UniCredit verliert das Schwergewicht der bayerischen Privatbanken seine Eigenständigkeit. Beobachter sehen den Standort angeschlagen, der ohnehin gegen den übermächtigen Konkurrenten Frankfurt nur eine untergeordnete Rolle gespielt habe.

      «Das ist zumindest keine Stärkung für den Finanzplatz München», sagt der Banken-Experte Andreas Strobl von der Bayerischen Landesbank. Zu dem Zusammenschluss, der nach dem Abbau tausender Stellen bei der HVB in den vergangenen Jahren auch in der bayerischen Landeshauptstadt nochmals Jobs kosten könnte, gibt es aber nach Einschätzung von Experten kaum Alternativen.

      Einhellig sind Gewerkschafter ebenso wie Vertreter aus Politik und Wirtschaft der Überzeugung, dass die Synergien durch eine innerdeutsche Übernahme noch weitaus mehr Stellen in Gefahr gebracht hätten. In dieser Hinsicht sei die Bankenehe mit den Italienern noch das kleinere Übel. «Die Chance, bei solchen Fusionen alle «Arbeitsplätze zu erhalten, ist sehr gering», sagt Bayerns Wirtschaftsminister Otto Wiesheu (CSU), der auf die Bekanntgabe der Fusionspläne zurückhaltend reagiert hatte. Wiesheu hofft für die HypoVereinsbank auch unter dem Dach der UniCredit auf Möglichkeiten, von einer Konjunkturbelebung zu profitieren und ihr Gewicht innerhalb des zusammengeschlossenen Konzerns auszubauen.

      Ähnlich sieht das der Geschäftsführer der Münchner Börse, Andreas Schmidt. Für ihn überwiegen die Möglichkeiten der Fusion den Verlust an Tradition für die HVB. Bereits vor 170 Jahren war mit der Gründung der Hypo-Bank der erste Grundstein für das Münchner Bankhaus gelegt worden. «In der Fusion zwischen HVB und UniCredit steckt eine große Chance, und die ist meines Erachtens höher zu bewerten, als eine nostalgische Erinnerung an das 19. Jahrhundert», sagt Schmidt.

      Noch allerdings gibt es Unklarheiten über die genauen Auswirkungen der Übernahme, gibt Experte Strobl zu bedenken. Die Garantie, die UniCredit für das Deutschlandgeschäft der HVB abgegeben habe, sei schwer einschätzbar. «Das sollte wohl vor allem zur Beruhigung der Gemüter dienen», sagt der Analyst. Es komme nun darauf an, welche Geschäftsfelder die HVB für sich an Land ziehen könne. Eine Ansiedlung des Mittelstandsgeschäfts in München beispielsweise wäre für das deutsche Bankhaus interessant. «Wenn es so kommt, kann man sagen, die HVB hat einen starken Partner bekommen, wenn nicht, kann das eine Schwächung bedeuten.» Für eine genaue Einschätzung müssten aber noch ein bis zwei Jahre ins Land gehen.

      Der bayerische Bankenverband, dessen Präsident HVB-Chef Dieter Rampl ist, mag in der Übernahme keinen Rückschlag für den Bankenplatz München sehen - im Gegenteil: «Dass die Bank in München bleibt, ist eine gute Nachricht», sagt das geschäftsführende Vorstandsmitglied des Verbandes, Günther Picker. «Es liegt nur ein Eigentümerwechsel vor, keine Verschmelzung.» Allerdings hätte der Verband auch eine bayerische Lösung begrüßt, die in Form einer Partnerschaft zwischen HVB, BayernLB und Sparkassen bereits seit mehreren Jahren und auch bis zuletzt im Gespräch gewesen sei. «Das wäre für Bayern eine tolle Lösung gewesen, weil wir eine Traditionsbank mit hohem Volumen bekommen hätten», sagt Picker. Die Sparkassen hätten sich aber gegen ein Aufbrechen des traditionell gewachsenen Drei-Säulen-Modells gesträubt, das aus privaten, Genossenschaftsbanken und Sparkassen besteht.
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      schrieb am 20.06.05 23:06:17
      Beitrag Nr. 23 ()
      Exklusiv: NordLB paktiert im Auslandsgeschäft
      von Fidelius Schmid, Patrick Jenkins, Sven Clausen, Frankfurt, und Clemens Bomsdorf, Stockholm
      Die NordLB geht als erste deutsche Landesbank eine weit reichende strategische Partnerschaft mit einem ausländischen börsennotierten Institut ein. Nach Informationen aus Finanzkreisen bündelt das Haus sein gesamtes Skandinavien- und Osteuropa-Geschäft in einem Gemeinschaftsunternehmen mit Norwegens größter Bank DnB Nor.

      Die elf deutschen Landesbanken mit den BundesländernDetails der Transaktion sollen am Dienstag bekannt gegeben werden. Entsprechende Informationen der FTD kommentierten NordLB und DnB Nor nicht. Mit dem Deal betritt die NordLB Neuland im öffentlich-rechtlichen Sektor. Sie ist die erste Landesbank, die eine private Bank an einem bedeutenden strategischen Geschäftsfeld beteiligt.

      Experten waren allerdings uneins, ob das Gemeinschaftsunternehmen vor dem Hintergrund seiner strategischen Phantasie oder seiner industriellen Logik betrachtet werden solle. Die NordLB bringt in das Joint Venture ihre Geschäft in Skandinavien, Polen und dem Baltikum ein. DnB Nor steuert die Standorte Hamburg, Stockholm, Kopenhagen und Helsinki bei.

      Einerseits könnte die Transaktion der Auftakt für weitere Kooperationen bis hin zur grenzüberschreitenden Konsolidierung sein. Andererseits liegen für beide Häuser die objektive Faktoren auf der Hand: In Skandinavien erhalten beide Gruppen durch die Bündelung potenziell größere Schlagkraft. Außerhalb Norwegens ist die DnB Nor in Skandinavien nicht besonders stark vertreten, in Osteuropa sogar überhaupt nicht.

      Die NordLB findet durch den Schritt einen Partner für die skandinavische Region und ihre Aktivitäten in Polen sowie den baltischen Staaten. In Finanzkreisen hieß es, sie habe zudem möglicherweise kurzfristig die Option, im Osteuropageschäft Kapital freizusetzen.


      Auftakt für weitere Kooperationen

      Das Joint Venture beider Häuser bildet für die NordLB den Auftakt zu weiteren internationalen Kooperationen. So interessiert sich die japanische Shinsei Bank aus dem Dunstkreis des US-Investors Christopher Flowers für die geplante Plattform, die NordlB und WestLB zur Abwicklung fauler Kredite errichten wollen.

      Der neue Partner der NordLB, die DnB Nor, entstammt einem ähnlichen Hintergrund wie die NordLB. Ihr größter Eigner ist der Staat Norwegen mit einem Anteil 34 Prozent, weitere 10,6 Prozent werden von der Sparkassenorganisation Sparebankstftelsen DnB Nor gehalten. In ihrer heutigen Form war die Bank 2003 entstanden - durch die Fusion von der nach Übernahmen stark gewachsenen Den norske Bank (DnB) mit dem Sparkassen- und Versicherungskonzern Gjensidige Nor. Das Institut hat nach eigenen Angaben eine Bilanzsumme von 1200 Mrd. norwegischen Kronen (rund 150 Mrd. Euro) und beherrscht 38 Prozent des norwegischen Marktes mit Kleinkunden.

      Die NordLB gehört den Ländern Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, den Sparkassen in diesen beiden Bundesländern sowie in Mecklenburg-Vorpommern. Sie ist die viertgrößte Landesbank in Deutschland.

      Wie alle Landesbanken büßt die NordLB am 19. Juli dieses Jahres ihre staatlichen Garantien ein. Dank dieser Zusagen hat sie sich in den vergangenen Jahrzehnten extrem billig refinanzieren können. Ab Juli sind dafür die Noten von Ratingagenturen wie Standard & Poor`s, Fitch oder Moody`s extrem wichtig. Wie alle Landesbanken arbeitet das Institut deswegen seit einiger Zeit an einem neuen Geschäftsmodell und einem Sanierungsplan.
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      schrieb am 22.06.05 19:10:15
      Beitrag Nr. 24 ()
      Bieten Sparkassen bald WestAM-Fonds an?

      Die Fondsgesellschaft WestLB Asset Management (WestAM) will im Publikumsfondsgeschäft expandieren: Das für Privatanleger verwaltete Volumen der Fonds soll bis Ende 2006 von derzeit 350 Millionen Euro auf rund eine Milliarde Euro gesteigert werden. Die WestAM bietet unter dem Namen WestAM Compass Funds einen Umbrellafonds mit 18 Teilfonds an. Größter Teilfonds ist derzeit der European Convergence Fund (WKN 989 849) mit einem Volumen von 519,89 Millionen Euro.
      Das Neugeschäft der Fonds soll vor allem über einen verstärkten Vertrieb durch Sparkassen gepusht werden. Derzeit würden daher Gespräche mit der Deka Bank geführt, so WestAM-Geschäftsführer Christoph Dahm. Bislang vertreiben die Sparkassen hauptsächlich Deka-Fonds. Auf Anfrage würden den Kunden zwar auch WestAM-Fonds angeboten, von einem aktiven Vertrieb könne jedoch nicht die Rede sein.

      Im institutionellen Geschäft arbeitet die WestAM bereits erfolgreich mit den Sparkassen zusammen: Rund 10 Prozent des für Institutionelle verwalteten Vermögens von 26,9 Milliarden Euro gehen auf ihr Konto. In den Publikumsfonds verwaltet die WestAM derzeit rund 1,7 Milliarden Euro, davon 80 Prozent für institutionelle Anleger.
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      schrieb am 22.06.05 22:46:04
      Beitrag Nr. 25 ()
      SachsenLB verhandelt mit Landesbanken über Einstieg - HB


      DÜSSELDORF (Dow Jones-VWD)--Die Landesbank Sachsen Girozentrale (SachsenLB) führt mit mehreren großen Landesbanken Gespräche über eine mögliche Beteiligung an dem Institut. Das sagte der Vorstandsvorsitzende der Sachsen-Finanzgruppe (SFG), Joachim Hoof, dem " Handelsblatt" (HB/Donnerstagausgabe). Bisher waren nur Gespräche mit der WestLB bekannt. Der Vorstandsvorsitzende der SFG, die Mehrheitseignerin der SachsenLB ist, sagte, über eine Beteiligung spreche man auch mit der Bayerischen Landesbank
      - es gebe keine exklusiven Verhandlungen mit der WestLB. Auf Anfrage der Zeitung wollte die BayernLB diese Gespräche nicht bestätigen.

      Hoof selbst glaubt nicht an eine Übernahme der SachsenLB in einem ersten Schritt, eher an eine Beteiligung zwischen 25,1% und 49%. Außerdem würden auch Kooperationsmodelle diskutiert.
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      schrieb am 26.06.05 13:29:44
      Beitrag Nr. 26 ()
      Hoppenstedt schließt Fusion WestLB mit Commerzbank aus
      Sonntag 26 Juni, 2005 13:04 CET

      - von Christian Krämer -

      Frankfurt (Reuters) - Sparkassen-Präsident Dietrich Hoppenstedt hat sich vehement gegen ein mögliches Zusammenrücken der Düsseldorfer WestLB mit der Frankfurter Commerzbank ausgesprochen.

      "Die Commerzbank passt strategisch kaum zu uns und ich sehe nicht, wo es bei einer Übernahme Synergien geben würden", sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) am Wochenende in einem Reuters-Interview. "Und einen Wettbewerber zu übernehmen, um ihn dann vom Markt zu nehmen, wäre zu teuer erkauft." Deutschlands drittgrößte börsennotierte Privatbank ist derzeit mit einem Aktienkurs von rund 18 Euro insgesamt knapp elf Milliarden Euro wert.

      Die Commerzbank gilt seit Jahren wegen ihrer Ertragsschwäche als Übernahmekandidat. Zuletzt hatten nach der angekündigten Übernahme der HVB - Deutschlands zweitgrößter Bank - durch die italienische Unicredito Spekulationen über die Zukunft der Commerzbank neue Nahrung erhalten. "Die Financial Times Deutschland" hatte berichtet, Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller suche einen Partner. Er befürworte einen Zusammenschluss mit einer Landesbank und favorisiere damit eine inländische Lösung. Sondierungsgespräche hat es der Zeitung zufolge bereits mit der WestLB gegeben, die in den vergangenen Jahren ebenfalls Milliardenverluste angehäuft hat. Müller hatte zuletzt zudem vor einem Ausverkauf deutscher Banken an ausländische Institute gewarnt.

      HOPPENSTEDT WILL DREI GROSSE LANDESBANKEN FORMEN

      Allianzen der öffentlich-rechtlichen Landesbanken mit privaten Häusern erteilte Hoppenstedt auch insgesamt eine klare Absage. Vielmehr gebe es in der eigenen Gruppe noch zahlreiche Verbesserungspotenziale. Die Konsolidierung müsse daher in den drei Säulen - also öffentlich-rechtlichen Banken, Privatbanken und Genossenschaftsbanken - stattfinden. Bündnisse über die Säulen hinweg würden die Konsolidierung im eigenen Lager behindern, sagte Hoppenstedt. Er will stattdessen drei große und schlagkräftige Landesbank-Konzerne formen. Noch gibt es acht eigenständige Landesbanken.

      Die Übernahme einer Landesbank wäre in Deutschland nur mit gesetzlichen Änderungen möglich. Landesbanken können im Gegenzug aber private Institute kaufen.
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      schrieb am 28.06.05 00:57:34
      Beitrag Nr. 27 ()
      26.06.2005 17:44
      Der Tagesspiegel: Dresdner-Bank: Landesbanken nicht unterschätzen
      Berlin (ots) - Die Dresdner Bank (Nachrichten) rechnet damit, dass sich die
      öffentlichen Banken aktiver als erwartet in den Fusionsprozess auf
      dem deutschen Bankenmarkt einmischen werden. "Die Rolle der
      Landesbanken im Konsolidierungsprozess sollte nicht unterschätzt
      werden", sagte Vorstandsmitglied Andreas Georgi dem "Tagesspiegel"
      (Montagsausgabe). Georgi ist bei der Dresdner Bank für das Geschäft
      mit vermögenden Privatkunden und Geschäftskunden zuständig. "Es
      müssen nicht unbedingt die Privatbanken sein, die ins Lager der
      öffentlichen Banken drängen", sagte der Banker. "Es kann auch
      durchaus andersherum kommen."

      Die deutschen Geschäftsbanken hält Georgi insgesamt für besser
      aufgestellt als noch vor Jahren: "Der größte Teil der Kostenprogramme
      liegt hinter den deutschen Banken." Große Ergebnissprünge würden
      deshalb künftig nicht mehr durch Kostensenkungen erzielt, sondern
      durch Neugeschäft. "Das heißt aber nicht, dass nicht auch weiterhin
      Effizienzgewinne erzielt werden könnten", so das
      Dresdner-Bank-Vorstandsmitglied dem "Tagesspiegel".

      Für sein eigenes Haus zeigte sich Georgi sehr optimistisch. "Die
      Integration der Dresdner Bank in den Allianz-Konzern ist gelungen."
      Nach der im Jahr 2000 gescheiterten Fusion von Deutscher und Dresdner
      Bank hatte sich der Versicherungskonzern im Jahr danach die Dresdner
      einverleibt. "Die Idee, nicht nur Versicherungsprodukte am
      Bankschalter zu verkaufen, sondern auch Bankprodukte in den Allianz-
      Agenturen, halte ich in der Tat für sehr innovativ", sagte Georgi.
      Das Konzept sei aufgegangen: "Wir gewinnen täglich Kunden, die aus
      dem jeweils anderen Konzernteil stammen."
      Avatar
      schrieb am 11.07.05 10:42:54
      Beitrag Nr. 28 ()
      Sparkassen Broker meldet 15 Prozent Zuwachs bei Kundendepots
      08.07.2005

      Per 30. Juni 2005 verzeichnet der Sparkassen Broker (www.sbroker.de) nach eigenen Angaben über 115.000 Kundendepots. Seit Jahresbeginn entspreche das einem Wachstum von mehr als 15 Prozent. „Trotz des schwierigen Marktumfeldes entwickelt sich der Sparkassen Broker positiv“, erklärt dazu Klaus Schöniger, Sprecher des Vorstands und ergänzt: „Auch innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe finden Kunden, die ihr Wertpapierdepot ohne Beratung selbst verwalten wollen, beim Sparkassen Broker ein attraktives Angebot.“

      Sparkassenkunden könnten zudem ihr Girokonto als Verrechnungskonto nutzen. Ein Wechsel zu den Direktbanken erübrigt sich dadurch, so Schöniger, der darin den wichtigsten Wettbewerbsvorteil des Online-Brokers sieht. Zusammen mit dem Angebot der Sparkassen sei der Sparkassen Broker eine wettbewerbsfähige Antwort der Sparkassen-Finanzgruppe auf die aktuelle Herausforderung durch die Direktbanken.
      Avatar
      schrieb am 11.07.05 10:43:14
      Beitrag Nr. 29 ()
      WestLB will mit Sparkassen Direktbank gründen
      Druck von Comdirect wächst


      Die WestLB schlägt den nordrhein-westfälischen Sparkassen die Gründung einer gemeinsamen Direktbank vor. WestLB-Vorstand Norbert Emmerich sagte nach Informationen des `Handelsblatt` (Donnerstagausgabe) auf einer Branchenveranstaltung in Frankfurt/M, das Land brauche " dringend" eine Direktbank als Antwort auf die Wettbewerber.

      Damit spitzt sich der Wettbewerb innerhalb des Sparkassenlagers zu. Denn die Bayerische Landesbank geht mit ihrer Online-Tochter Deutsche Kredit Bank bundesweit in die Offensive. Auch die Helaba steht in den Startlöchern: Durch die Übernahme der Frankfurter Sparkasse kommt sie in den Besitz der bereits etablierten Bank " 1822direkt" . Die Sparkassen sehen sich zur Reaktion gezwungen, weil ihnen Wettbewerber wie ING Diba, Comdirect und die Autobanken zusetzen. Innerhalb des Lagers gibt es aber auch Kritik, dass zu viele neue Ansätze nicht effektiv seien und sich die Gruppe im Direktgeschäft besser zusammenschließen sollte.
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      schrieb am 14.07.05 19:34:23
      Beitrag Nr. 30 ()
      Günstlinge der Investoren

      Sparkassen und Landesbanken verlieren ihren Wettbewerbsvorteil. Trotzdem werden sie besser bewertet als die meisten Privatbanken. Wie haben sie die Rating-Agenturen überzeugt?


      Sieger sehen anders aus. Wann immer Klaus-Peter Müller, der Chef der Commerzbank und Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken, dieser Tage auf die öffentlich-rechtliche Konkurrenz angesprochen wird, vergeht ihm das Lachen. Dabei ist der Tag, auf den sein Verband seit mehr als zehn Jahren verbissen hingearbeitet hat, so nah. Am 19. Juli gelten endlich die gleichen Spielregeln für die öffentlichen Landesbanken und Sparkassen auf der einen Seite und den Privatbanken auf der anderen Seite. Keine Staatsgarantie schützt mehr die Bonität der unliebsamen Konkurrenz.

      Doch Vorfreude will nicht aufkommen. »Der Wettbewerb bleibt unfair«, sagt Müller. Sieger reden anders.

      Kein Wunder. Ein Blick auf die Ratings, also auf die von Finanzfachleuten vergebenen Noten für die Banken, zeigt: Die Landesbanken schneiden auch ohne Staatsgarantie besser ab als Commerzbank, Dresdner Bank und Co. Einzig die Deutsche Bank erhält bei zweien der drei Rating-Agenturen etwas höhere Noten als das öffentliche Lager.


      »Das haben wir dem Wettbewerb zwischen den Rating-Agenturen zu verdanken«, räumt der Chef einer Landesbank offen ein. Werden die mächtigen Rating-Agenturen, die jeden Vorstandschef strammstehen lassen, tatsächlich handzahm, wenn man sie dem Wettbewerb aussetzt?

      Die Ratings, kryptische Buchstabenkombinationen wie »AAA« oder »A1«, signalisieren den Anlegern am internationalen Anleihemarkt, für wie kreditwürdig die Agenturen die Schuldner halten. Zwei Ratings braucht jedes Unternehmen, und nur zwei Agenturen haben über Jahre den globalen Markt für eben diese Bewertungen dominiert: die US-amerikanischen Standard & Poor’s (S&P) und Moody’s. Doch inzwischen hat sich vor allem in Europa und dort vor allem im Bankensektor eine dritte Agentur etabliert. Ihr Name ist Fitch, und sie kam bei der Bewertung der elf Landesbanken überall zum Zuge. Insofern ist am Rating der Landesbanken zu beobachten, was passiert, wenn es Wettbewerb unter den Rating-Agenturen gibt, und es zeigt sich: Er führt offenbar zu besseren Noten für die bewerteten Unternehmen.

      Ratings bestimmen die Zinsen, die die Banken zahlen müssen, wenn sie sich Geld leihen – bei anderen Banken oder am Kapitalmarkt. Die Zinsen wiederum sind die entscheidenden Kosten für jede Bank. Denn noch immer besteht der Großteil des Bankgeschäftes darin, sich Geld zu leihen und es in Form von Krediten weiterzuverleihen. Je schlechter das Rating, desto höher die Zinsen, desto unattraktiver die Konditionen, mit denen die Bank in den Wettbewerb um Kunden zieht.
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      schrieb am 14.07.05 19:35:50
      Beitrag Nr. 31 ()
      DIW sieht Sparkassen und Genossenschaftsbanken "im Vorteil"


      BERLIN (Dow Jones)--Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht Sparkassen und Genossenschaftsbanken derzeit "im Vorteil" aufgrund der von ihnen verfolgten Kundenstrategie einer Orientierung an langjährigen Beziehungen. Die Renditen von Sparkassen und Genossenschaftsbanken seien im Durchschnitt der Jahre 1994bis 2003 höher gewesena ls die der privaten Banken, unterstrich das DIW in einer Mitteilung am Donnerstag in Berlin. In einem Diskussionspapier seien die Wirtschatfsforscher des Instituts zu dem Ergebnis gekommen, dass dies vor allem mit unterschiedlichen Strategien im Kreditgeschäft zu erklären sei.

      Es werde gezeigt, dass Banken, die ihre Kreditvergabe an langfristigen Kundenbeziehungen orientierten - das seien in Deutschland vor allem von Sparkassen und Genossenschaftsbanken - einen Vorteil gegenüber solchen hätten, die ihre Kreditvergabeentscheidung eher auf der Grundlage von veröffentlichungspflichtigen Informationen und darauf aufsetzenden Kennzahlen träfen. Allerdings lasse sich erkennen, dass dieser Wettbewerbsvorteil mit steigendem Grad öffentlich zugänglicher Informationen, z.B. durch eine Verschärfung der Publizitätspflichten von Unternehmen, abnehme.

      In Deutschland wäre dies beispielsweise dann der Fall, wenn internationale Rechnungslegungsstandards auch für kleinere und mittlere Unternehmen verbindlich würden. Das DIW hob hervor, in der Vergangenheit seien die relativ hohen Renditen der Sparkassen oft durch die bislang gewährten staatlichen Haftungsgarantien, Gewährträgerhaftung und Anstaltslast, erklärt worden."Wie in dem Diskussionspapier gezeigt wird, greift diese Erklärung der Gewinnsituation im deutschen Bankensektor zu kurz", unterstrichen die Berliner Wirtschaftsforscher.

      So könne damit beispielsweise nicht die Frage beantwortet werden, warum auch die Genossenschaftsbanken relativ gut positioniert seien, die keineswegs unter derartige Haftungsbedingungen fielen. -Von Andreas Kißler, Dow Jones Newswires; + 49 (0) 30 2888 4118, andreas.kissler@dowjones.com DJG/ank/ptt
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      schrieb am 14.07.05 19:38:49
      Beitrag Nr. 32 ()
      Landesbanken ohne Staatsgarantien vor harten Zeiten
      Do Jul 14, 2005 12:43 MESZ

      Frankfurt (Reuters) - Der Kampf ums Überleben hat für die deutschen Landesbanken begonnen.

      Nur wenige werden ihre Eigenständigkeit in den nächsten Jahren verteidigen können. Denn vom 19. Juli 2005 an müssen die Kreditinstitute auf Druck der Europäischen Union ohne staatliche Haftungsgarantien auskommen. Damit verlieren die Landesbanken das Privileg einer extrem günstigen Refinanzierung, was bislang ihr wichtigster Vorteil im Wettbewerb mit den Privatbanken war. Für die Privatbanken ist dies nur ein Etappensieg, sie wollen mehr: Gesetzesänderungen, um öffentlich-rechtliche Kreditinstitute kaufen zu können.

      "Wir stehen vor der größten Herausforderung unserer Geschichte", sagt Hans-Jürgen Klumpp, Chef der kleinen Sachsen LB. Branchenexperten rechnen damit, dass die Leipziger mit den künftig schwächeren Bonitätsnoten nicht mehr wettbewerbsfähig sein werden. Damit dürfte die Suche nach einem stärkeren Partner nur eine Frage der Zeit sein.

      Bisher galten Landesbanken dank der Staatsgarantien mit ihren Bestnoten bei den Rating-Agenturen als exzellente Schuldner. Ohne den Schutz der öffentlichen Hand in Krisenfällen werden sich die Ratings, die für Investoren die Kreditwürdigkeit eines Schuldners bewerten, nun aber verschlechtern. Damit wird die Refinanzierung am Kapitalmarkt teurer. Die Sachsen LB, die von allen Landesbanken am schlechtesten bei den Rating-Agenturen abschneidet, spürt dies besonders. "Ohne Rating-Verbesserung können wir zwei bis drei Jahre leben, müssen uns aber aus bestimmten Geschäftsbereichen zurückziehen, weil die Margen dann zu gering werden", umreißt Klumpp die Probleme seiner Bank.

      NUR NOCH DREI LANDESBANKEN?

      Um schlagkräftiger zu werden, rücken die Landesbanken zusammen und suchen auch den Schulterschluss mit den Sparkassen durch Kooperationen oder Übernahmen, wie der jüngste Kauf der Frankfurter Sparkasse durch die Landesbank Hessen-Thüringen zeigt. Noch gibt es acht eigenständige Häuser, drei Institute sind schon Töchter anderer Landesbanken. Bundeskanzler Gerhard Schröder und Sparkassen-Präsident Dietrich Hoppenstedt wollen drei große Konzerne formen und Widerstände in den Banken und bei den Eigentümern brechen. Auch erwarten die Eigner - meist Bundesländer und regionale Sparkassenverbände - von ihren Landesbanken mittlerweile höhere Renditen als noch in der Vergangenheit, was den Fusionsdruck erhöht.

      Hoppenstedt will einen "nationalen Champion" und die Trennung zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Banken, die er seit Jahren mit Zähnen und Klauen verteidigt, erhalten. "Wenn einzelne Länder jetzt signalisieren, dass sie über ihre Anteile sprechen möchten, dann muss dies für ein engeres Zusammenwachsen der Sparkassen-Finanzgruppe genutzt werden."

      Als stärkste Landesbank gilt die Stuttgarter LBBW. Sie könnte eine treibende Kraft bei Zusammenschlüssen sein, muss aber die Anfang 2005 übernommene Landesbank Rheinland-Pfalz noch integrieren. Auch an der Düsseldorfer WestLB führt kein Weg vorbei. Ihr neuer Chef Thomas Fischer hatte zuletzt nach jahrelanger Krise die Restrukturierung für beendet erklärt und Zukäufe angekündigt. Die WestLB, die in den vergangenen Jahren Milliardenverluste angehäuft hat, wird seitdem in Verbindung mit der Sachsen LB, der NordLB und der HSH Nordbank gebracht. Sogar Spekulation über ein Zusammenrücken mit der Frankfurter Commerzbank kommen immer wieder auf.

      BDB: STAAT HAT IM BANKENSEKTOR NICHTS ZU SUCHEN

      Eine Allianz von WestLB und Commerzbank würde das Drei-Säulen-Modell aufbrechen, das Zusammenschlüsse von privaten, öffentlich-rechtlichen und genossenschaftlichen Banken erschwert. Das fordern die Privatbanken schon lange, denn das deutsche Privatkundengeschäft wird von den Sparkassen dominiert, die nicht übernommen werden dürfen. Dadurch können die Privaten in diesem Segment kaum wachsen und mit ausländischen Rivalen nicht mithalten. Nur die Deutsche Bank ist international noch wettbewerbsfähig. Die HVB als Nummer zwei wird gerade von der italienischen Unicredito geschluckt, die Zukunft der Commerzbank ist ungewiss. Ihr Chef Klaus-Peter Müller warnt vor einem Ausverkauf der Großbanken.

      Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands deutscher Banken (BdB), Manfred Weber, fordert: "Der Staat hat im Bankgeschäft nichts zu suchen." Nur durch Privatisierungen der Sparkassen und Landesbanken sei fairer Wettbewerb zu erreichen. Banken-Analyst Dieter Hein von FaiResearch sieht auch eine Ungleichbehandlung. "Es ist ein Skandal, dass der nicht liberalisierte Bankenmarkt den Steuerzahler schon Milliarden gekostet hat."

      Wolfgang Gerke, Professor für Bank- und Börsenwesen an der Universität Erlangen-Nürnberg, betont dagegen die Vorzüge des staatlichen Einflusses. "Etwas verkürzt gesagt, ist die Dichte der Bankdienstleistungen in Deutschland viel höher, was für den Kunden gut ist, dafür aber die Rendite niedriger, was für die Banken schlecht ist." Ausländische Banken machten trotz der Strukturen des deutschen Marktes hier gute Geschäfte, wie das Beispiel der Direktbank ING-DiBa zeige.
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      schrieb am 14.07.05 19:39:40
      Beitrag Nr. 33 ()
      Sparkassen-Präsident will nur drei große Landesbanken

      (Reuters) - Sparkassen-Präsident Dietrich Hoppenstedt fordert von den deutschen Landesbanken eine zügige Konsolidierung.

      Es müsse das Ziel sein, drei schlagkräftige Landesbanken zu bilden, sagte Hoppenstedt in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters. Bündnisse mit Privatbanken sieht der oberste Lobbyist des öffentlich-rechtlichen Bankensektors nicht als hilfreich an.

      "Wir können den deutschen Bankenmarkt stärken, wenn die Landesbanken enger zusammenrücken und die Zusammenarbeit mit den Sparkassen ausbauen. Deshalb sollten wir daran arbeiten, die Zahl der Landesbankenkonzerne auf bis zu drei zu verdichten", forderte Hoppenstedt. Noch gibt es acht eigenständige Institute, drei Häuser sind schon Töchter anderer Landesbanken. Solche Mutter-Tochter-Modelle - die Landesbank Rheinland-Pfalz gehört etwa seit Jahresbeginn zur Landesbank Baden-Württemberg - seien ein geeignetes Mittel. Um drei große Blöcke zu schmieden, müssten alle Eigentümer, die Bundesländer und die regionalen Sparkassenverbände, an einem Strang ziehen.

      Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) deutete an, dass die Gruppe selbst Anteile kaufen müsse, falls sich Länder wegen ihrer schwierigen Haushaltslage von Paketen trennen wollten - wie es die neue CDU/FDP-Regierung in Nordrhein-Westfalen beispielsweise nicht mehr ausschließt. "Wenn einzelne Länder jetzt signalisieren, dass sie über ihre Anteile sprechen möchten, dann muss dies für ein engeres Zusammenwachsen der Sparkassen-Finanzgruppe genutzt werden."

      HOPPENSTEDT: COMMERZBANK PASST NICHT ZU UNS

      Allianzen mit privaten Häusern erteilte Hoppenstedt erneut eine klare Absage. Zuletzt war nach der geplanten Übernahme der HVB (HypoVereinsbank) durch die italienische Unicredito in Medienberichten auch über ein Zusammengehen der Düsseldorfer WestLB mit der Frankfurter Commerzbank spekuliert worden. Angeblich hat es schon Gespräche gegeben. "Die Commerzbank passt strategisch kaum zu uns, und ich sehe nicht, wo es bei einer Übernahme Synergien geben würden. Und einen Wettbewerber zu übernehmen, um ihn dann vom Markt zu nehmen, wäre zu teuer erkauft", sagte Hoppenstedt. In der eigenen Gruppe gebe es ohnehin Verbesserungspotenzial. Die Konsolidierung müsse in den drei Säulen - öffentlich-rechtlichen Banken, Privatbanken und Genossenschaftsbanken - stattfinden. Bündnisse über die Säulen hinweg würden die Neuaufstellung im eigenen Lager behindern.

      Auch ohne die Mitte Juli wegfallenden Staatsgarantien könnten die Sparkassen und Landesbanken eine wichtige Rolle spielen. "Ich kann feststellen: Sie sind so vorbereitet, dass für die Kunden keine Nachteile eintreten werden", versicherte Hoppenstedt. Die Sparkassengruppe dominiert das Geschäft mit der privaten Klientel sowie kleinen und mittleren Firmen und zählt hier zu Lande insgesamt rund 50 Millionen Kunden.
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      schrieb am 14.07.05 22:04:44
      Beitrag Nr. 34 ()
      BayernLB/Schmidt: Wollen Geschäft mit Privatkunden ausbauen - SZ


      MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Bayerische Landesbank (BayernLB), München, will nach dem Wegfall der Staatsgarantien das Geschäft mit Privatkunden in ganz Deutschland ausbauen. Insbesondere die konzerneigene Direktbank DKB mit Sitz in Berlin soll bundesweit wachsen, sagte Vorstandsvorsitzender Werner Schmidt der "Süddeutschen Zeitung" (SZ - Freitagausgabe). Die BayernLB wolle nun deutschlandweit Sparkassen eine Provision zahlt, wenn sie Kunden an die DKB vermitteln. "Es ist strategisch unabdingbar, die Kunden in der S-Finanzgruppe zu halten, etwa über unsere DKB", lautet die Begründung Schmidts.

      Der Schritt wäre ungewöhnlich, da bisher die Sparkassen und Landesbanken strikt auf regionale Trennung achten, schreibt die Zeitung. Im öffentlich-rechtlichen Lager sorge das aggressive Werben um Kunden seitens der BayernLB für Unmut. Die DKB, die 1995 von den Bayern übernommen wurde, hat etwa 170.000 Online-Kunden und wächst stark. Ferner plane die BayernLB eine weitere Expansion in Osteuropa. "Dabei kommen auch Zukäufe in Betracht", sagte Schmidt. Die ungarische MKB-Bank sei der Brückenkopf, von dem aus das Geschäft in die umliegenden Länder ausgeweitet werden soll. Dort soll aus eigener Kraft ein Filialnetz ausgebaut werden.
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      schrieb am 15.07.05 14:49:19
      Beitrag Nr. 35 ()
      Fraspa-Verkauf fast besiegelt

      Frankfurt/Main - Der Verkauf der Frankfurter Sparkasse (Fraspa) ist nahezu besiegelt. Nachdem die Gremien der bisherigen Eigentümer zugestimmt haben, hat am nächsten Dienstag der Wirtschaftliche Verein das letzte Wort.
      Dann soll Deutschlands viertgrößte Sparkasse mit einer Bilanzsumme von rund 16 Milliarden Euro in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden, deren Anteile an die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) übergehen sollen.

      Die Zustimmung im Wirtschaftlichen Verein, in dem die Stadt Frankfurt und die Polytechnische Gesellschaft als Fraspa-Eigentümer vertreten sind, gilt als Formalie. «Die 100-prozentige Zustimmung der Polytechnischen Gesellschaft ist mit der Entscheidung vom Donnerstag gesichert, weil die Statuten das so vorsehen», hieß es am Freitag aus dem Umfeld des Vereins, der 60 Prozent an der Fraspa hält und in dem Frankfurter Bürger vertreten sind. Auch die Vertreter der Stadt Frankfurt, die zu 40 Prozent an der Fraspa beteiligt ist, sind formal an das positive Votum der Stadtverordnetenversammlung gebunden.

      Neun Wochen nach dem Zuschlag für die Helaba hatten am Donnerstagabend die Mitglieder der Polytechnischen Gesellschaft und die Mehrheit der Frankfurter Stadtverordneten den Fraspa-Verkauf gebilligt. Im Frankfurter Römer stimmte das Viererbündnis aus CDU, SPD, Grünen und FDP für den Verkauf, die Opposition sprach sich dagegen aus. Bei der Mitgliederversammlung der Polytechnischen Gesellschaft gab es fast 90 Prozent Zustimmung.

      Die Helaba hatte Mitte Mai nach monatelangen Verhandlungen den Zuschlag für die angeschlagene Fraspa bekommen. Inklusive einer Kapitalspritze von 200 Millionen Euro zahlt sie für ihre künftige 100-Prozent-Tochter 925 Millionen Euro. Der Eigentümerwechsel soll rückwirkend zum 1. Januar 2005 gelten.
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      schrieb am 18.07.05 00:38:35
      Beitrag Nr. 36 ()
      LBBW buhlt um Anteile an Trinkaus
      von Fidelius Schmid, Patrick Jenkins, Frankfurt, und Peter Thal Larsen, London
      Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) will ihren Anteil an der Düsseldorfer Privatbank HSBC Trinkaus & Burkhardt ausbauen. Die Düsseldorfer Privatbank würde strategisch zur LBBW passen

      Nach Informationen aus mit der Situation vertrauten Kreisen finden zwischen der LBBW und dem Trinkaus-Mehrheitseigner, der britischen Großbank HSBC, bereits Gespräche über die Beteiligungsverhältnisse an dem Institut statt. Die LBBW und HSBC wollten diese Informationen nicht kommentieren.

      Hintergrund der LBBW-Bemühungen ist, dass sie nur mit einem größeren Anteil Einfluss auf die Geschäfte der Privatbank hätte. Im Moment ist deren Geschäftsmodell ganz auf die Bedürfnisse des Mehrheitaktionärs HSBC abgestimmt, Trinkaus für die LBBW eine reine Finanzbeteiligung. Derzeit hält die LBBW 20,3 Prozent an Trinkaus, HSBC 73,5 Prozent, der Rest der Anteile ist im Streubesitz. Nach deren Aktienkurs ergibt sich für die gesamte Bank ein Wert von rund 2 Mrd. Euro, auf Grund des geringen Streubesitzes ist der Kurs indes nicht besonders aussagekräftig. Nach Steuern verdiente die Bank im ersten Quartal 19,3 Mio. Euro.

      In Londoner Finanzkreisen hieß es, die Gespräche seien noch ein einem frühen Stadium, die zweitgrößte Bank der Welt sei offen für Verschiebungen ihres Anteils in beide Richtungen. Gemeinsame Basis sei bis jetzt, dass man die Aktionärsstruktur der Bank verändern wolle.


      Suche nach Ertragsmöglichkeiten

      Wie alle Landesbanken verliert die LBBW am Montag um Mitternacht ihre staatlichen Garantien, die ihr eine billige Refinanzierung garantiert haben. Zwar ist die größte Bank der Gruppe im Gegensatz zu den anderen Instituten hochprofitabel, sucht aber auch nach neuen Ertragsmöglichkeiten. Mit dem Erwerb der Landesbank Rheinland-Pfalz hat sie den ersten größeren Schritt aus Baden-Württemberg heraus getan.

      Beobachter gehen davon aus, dass die LBBW mindestens eine Sperrminorität von 25 Prozent erreichen will. Durch den gesteigerten Einfluss hätte sie dann eine stärkere Position, wenn sie eine Geschäftskooperation mit der Düsseldorfer Traditionsbank eingeht. Diese gilt in zwei von der LBBW als bundesweite Wachstumsfelder identifizierten Geschäftsbereichen als stark: dem Geschäft mit vermögenden Privatkunden und der Mittelstandsfinanzierung. Durch die Übernahme der BW-Bank hatte die Landesbank bereits einen ähnlichen Schritt gemacht.

      Sollte die LBBW Trinkaus zum Partner bekommen oder gar die Mehrheit an dem Institut erwerben, wäre das ein Frontalangriff gegen die WestLB auf deren Heimatterritorium. Die Düsseldorfer Landesbank hat für das Geschäft mit Vermögenden kürzlich die Übernahme wesentlicher Teile der Berliner Weberbank beschlossen. Zudem will sie bei der mittelständischen Kundschaft, die sie in der Vergangenheit vernachlässigt hat, wieder aufholen.

      Unter Frankfurter Bankern stoßen die Bemühungen der LBBW um Trinkaus auf Skepsis. " Sicher würde das gut passen - aber welchen Grund hat HSBC zu verkaufen?" , sagte ein hochrangiger Investmentbanker. Bei einem Ausstieg verlören die Briten ihre Präsenz in Deutschland. Der LBBW mehr Mitspracherechte einzuräumen sei nicht im Interesse von HSBC, sagte er.
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      schrieb am 18.07.05 14:29:10
      Beitrag Nr. 37 ()
      Mecklenburg-Vorpommern steigt bei Nord/LB aus
      An diesem Dienstag trennt sich Mecklenburg-Vorpommern von seinem Anteil an der Norddeutschen Landesbank (Nord/LB). Das Land verkauft seine zehnprozentige Beteiligung an die Sparkassen Niedersachsens und Sachsen-Anhalts und erhält seine Einlagen in Höhe von 90 Millionen Euro zurück. Grund für den Ausstieg ist die anstehende Erhöhung des Stammkapitals um insgesamt 850 Millionen Euro. Die Landesregierung sah sich nicht in der Lage, die Kapitalerhöhung mitzutragen.


      Größter Anteilseigner Niedersachsen
      Mit dem Ausstieg Mecklenburg-Vorpommerns hat die Landesbank künftig noch fünf Träger: Niedersachsen ist mit 41,75 Prozent größter Anteilseigner, Sachsen-Anhalt hält 8,25 Prozent der Anteile. Die niedersächsischen Sparkassen sind mit 37,25 Prozent beteiligt, der Sparkassenbeteiligungsverband Sachsen-Anhalt hält 7,53 Prozent der Anteile. Die Sparkassen in Mecklenburg-Vorpommern wollen weiterhin an ihrer 5,22-Prozent-Beteiligung festhalten.


      Keine Entscheidung über zurückfließende Mittel
      Über die Verwendung der 90 Millionen Euro sei noch nicht entschieden, teilte das Finanzministerium in Schwerin am Montag mit. Die CDU, die im Landtag gegen den Ausstieg gestimmt hatte, fordert, das Geld vollständig zur Förderung innovativer Mittelstandsfirmen zu verwenden. SPD und Finanzministerium sehen diesen Vorschlag jedoch skeptisch. Der Landesanteil am Institut sei durch Kredite finanziert worden und solle daher auch zur Schuldentilgung verwendet werden, hieß es bei den Sozialdemokraten.
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      schrieb am 18.07.05 14:30:46
      Beitrag Nr. 38 ()
      Landesbanken gehen voller Zuversicht in neue Wettbewerbssituation
      Berlin (ots) - Die im Bundesverband Öffentlicher Banken
      Deutschlands, VÖB, organisierten Landesbanken gehen mit Zuversicht in
      die nach Änderung ihrer Haftungsgrundlagen am 19. Juli 2005
      entstehende neue Wettbewerbssituation. "Ab dem 19. Juli 2005 gelten
      für alle Banken in Deutschland gleiche Wettbewerbsbedingungen. Jetzt
      zählt nur noch, wie erfolgreich eine Bank wirtschaftet", sagte
      VÖB-Hauptgeschäftsführer Karl-Heinz Boos heute in Berlin. Boos geht
      davon aus, dass der Streit darüber, ob private, genossenschaftliche
      oder öffentliche Banken Vorteile im Wettbewerb haben, angesichts des
      nun hergestellten level-playing-field endgültig beendet ist. "Die
      Banken sollten ihre Stärken im Wettbewerb zum Vorteil des
      Finanzplatzes Deutschland nutzen, anstatt sich gegenseitig die
      Existenzgrundlagen streitig zu machen", forderte Boos.

      Die Landesbanken haben die vierjährige Übergangszeit seit der mit
      der Europäischen Kommission getroffenen Verständigung über die
      Änderung ihrer Haftungsgrundlagen (sog. Verständigung I vom 17. Juli
      2001) genutzt, um gemeinsam mit ihren Eigentümern neue
      Geschäftsmodelle zu entwickeln und die Verbundzusammenarbeit mit den
      Sparkassen zu intensivieren. Dies sei, so Boos, von den
      internationalen Ratingagenturen mit durchgängig guten
      Bonitätseinschätzungen honoriert worden.

      Boos sieht in den kommenden Jahren eine weitere Konsolidierung am
      deutschen Bankenmarkt, wobei diese vorrangig innerhalb der
      Bankengruppen stattfinden werde. Die Entscheidung über künftige
      Strukturen liege allerdings allein bei den Eigentümern der
      Landesbanken.

      Die Wettbewerbsposition und das Selbstverständnis der Landesbanken
      sieht Boos durch den in den zurückliegenden Jahren durchlaufenen
      Prozess insgesamt gestärkt. Die Eigentümer hätten nun mehr Klarheit
      über den Wert ihres Engagements bei Landesbanken erhalten. Auch
      dieser Aspekt werde bei künftigen Strukturüberlegungen eine Rolle
      spielen.
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      schrieb am 18.07.05 14:35:04
      Beitrag Nr. 39 ()
      Fischer rechnet mit weniger Landesbanken
      Der Chef der WestLB, Thomas Fischer, geht davon aus, dass nach einer Konsolidierung im Bankensektor nur noch vier Landesbanken existieren werden. "Meiner Einschätzung nach wird es die BayernLB und etwa drei weitere Landesbank-Gruppen geben", sagte Fischer dem "Handelsblatt". Vielleicht werde es keine echten Fusionen zwischen Landesbanken geben, führte Fischer aus. "Stattdessen werden wir Mutter-Tochter-Modelle wie zuletzt zwischen LBBW und LRP sehen."

      Ab Dienstag fallen die Staatsgarantien weg, die den Instituten bisher ein erstklassiges Rating und damit eine günstige Refinanzierung am Kapitalmarkt sicherten. Künftig müssten die Landesbanken "auf eigenen Füßen stehen", sagte Fischer weiter. Er rechnet allerdings nicht damit, das in absehbarer Zeit ein Spitzeninstitut aller öffentlich-rechtlichen Banken entsteht.



      Gegen vertikale Fusionen
      Die neue Ära für Landesbanken und Sparkassen wird nach Fischers Einschätzung eine Aufbruchstimmung auslösen. Statt der Staatsgarantien komme es jetzt auf das jeweilige Geschäftsmodell der einzelnen Landesbank und die Verzahnung mit den jeweiligen Sparkassen an. Eine vertikale Fusion - also ein Zusammenschluss von Landesbanken und Sparkassen - hält Fischer nicht für erforderlich.

      Für die Sparkassen wird der Wegfall der Staatsgarantien nach Meinung von deutschen Bankern indes kaum spürbare Folgen haben. Die kommunalen Institute würden keine Sorgenkinder, weil sie sich kaum über den Kapitalmarkt refinanzierten, sagte der Deutschlandchef von Goldman Sachs, Alexander Dibelius, dem "Handelsblatt".
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      schrieb am 19.07.05 19:18:20
      Beitrag Nr. 40 ()
      Neues Zeitalter für Deutschlands Landesbanken



      Aus für die Sparkassen?



      Zeitenwende im deutschen Bankensektor: Auf Weisung der EU entfällt für die Landesbanken die "Gewährträgerhaftung" der Länder und Kommunen. Das war ein großer Vorteil gegenüber Privatbanken.

      Der Bankensektor in Deutschland steht auf drei Säulen: Es gibt private, genossenschaftliche und öffentlich-rechtliche Kreditinstitute. Zu der letzteren gehören die Landesbanken und Sparkassen. Der öffentlich-rechtliche Bereich hat von jeher hohes Gewicht und eine Sonderstellung aufgrund der staatlichen Haftungsgarantien.

      Wozu staatliche Haftungsgarantien?

      Mit diesen Haftungsgarantien konnten sich die Geldinstitute zu extrem günstigen Konditionen refinanzieren und dies an die Kunden weitergeben. Begründet wurde die Sonderstellung mit gesellschaftlichen Aufgaben, zum Beispiel flächendeckender Versorgung der Bevölkerung mit Finanzdienstleistungen, und Förderaufgaben, zum Beispiel der Vergabe von Krediten für kleine und mittlere Unternehmen. Vom 19. Juli an gibt es die staatlichen Haftungsgarantien nur noch für Spezialanbieter wie die "Kreditanstalt für Wiederaufbau". Für alle anderen Banken des öffentlich-rechtlichen Sektors sind die Länder und Kommunen ab sofort keine automatischen Bürgen mehr.

      Harte Zeiten für die Landesbanken



      Ohne die Haftungsgarantien werden wahrscheinlich nur wenige der Landesbanken überleben. Denn damit fällt der entscheidende Vorteil gegenüber den privaten Banken. "Diese Aufhebung ist sicherlich sinnvoll, denn es war schon in Teilbereichen ein wettbewerbsverzerrendes Element", sagt Thomas Hartmann-Wendels von der Universität Köln. "Für die normale Sparkasse wird es kaum Konsequenzen haben, denn die Sicherheit der Spareinlagen ist ohnehin gewährleistet durch die Institutssicherung, die vom Sparkassensektor aufgebracht wird." Anders sei das bei den Landesbanken, die nicht über ein Filialgeschäft verfügen, die sich nicht durch Spar- oder Termineinlagen der Kundschaft refinanzieren, sondern sich in hohem Maße durch Aufnahme von Fremdkapital an den internationalen Kapitalmärkten refinanzieren. "Die werden spürbar höhere Kreditkonditionen bezahlen müssen, da dieses erstklassige Rating, das sie aufgrund der Gewährträgerhaftung hatten, in Zukunft nicht mehr gelten wird", vermutet Hartmann-Wendels.

      "Bedarf an lokaler Präsenz"

      Zudem gibt es seitens der EU herbe Kritik an der deutschen Bankenlandschaft: Die bestehende Trennung in private Banken und Sparkassen sei im Zeitalter der Globalisierung nicht mehr zeitgemäß. Aber: "Auch im Zeitalter der Globalisierung gibt es einen Bedarf an lokaler Präsenz und auch an lokaler Kenntnis der Gegebenheiten vor Ort", sagt Hartmann-Wendels. "Das wird gerade durch die Genossenschaften und Sparkassen gut vertreten." Trotzdem steht die deutsche Bankenlandschaft vor Veränderungen. Die nordrhein-westfälische Landesregierung denkt ernsthaft über einen Verkauf ihrer Anteile an der WestLB nach. Damit wäre es erstmals möglich, dass sich Privatbanken an dem öffentlich-rechtlichen Institut beteiligen könnten.

      Verkauf an private Konkurrenz?

      Zur Debatte steht, ob ein Verkauf der Anteile an derzeit schwächelnde deutsche Institute wie die Commerzbank sinnvoll wäre, um die Commerzbank ihrerseits vor einer Übernahme zu bewahren. Das ist aber eher schwierig. "Die WestLB gehört zu gut 60 Prozent den Sparkassenverbänden Rheinland und Westfalen-Lippe und nur zu knapp 40 Prozent dem Land Nordrhein-Westfalen", erklärt Hartmann-Wendels. "Die Sparkassen brauchen die WestLB als Ergänzung für ihren Geschäftsbereich." Außerdem wäre das Konzept für die Commerzbank unvorteilhaft. "Warum soll eine privatwirtschaftlich organisierte Privatbank wie die Commerzbank bei der WestLB einsteigen, wenn sie dort nur einen Minderheitsanteil hätte", hinterfragt Hartmann-Wendels die Idee. "Sie säße dann mit den Sparkassen - also ihren Konkurrenten - im Aufsichtsrat an einem Tisch."

      Neue Übernahmekandidaten?

      Ein anderes Szenario ist dagegen wahrscheinlicher: der Verkauf von Sparkassen an private Banken. Schließlich sind die Sparkassen auf lokaler und regionaler Ebene gut positioniert und stellen eine starke Konkurrenz für die Privatbanken dar. Ist also in den nächsten Monaten mit weiteren Übernahmen im deutschen Bankensektor zu rechnen? "Ich sehe die deutschen Banken nicht sehr von Übernahmen gefährdet", schätzt Hartmann-Wendels die Lage ein. "Das ist zwar bei der HypoVereinsbank der Fall, aber das ist ein Sonderfall." Der deutsche Bankenmarkt sei nicht allzu attraktiv für ausländische Banken, weil es hier aufgrund des harten Wettbewerbs relativ niedrige Margen gebe. Trotzdem werden nach der Übernahme der HypoVereinsbank durch die italienische Unicredito die Spekulationen darüber weitergehen, welche Bank denn wohl die nächste Übernahmekandidatin sein könnte ...
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      schrieb am 21.07.05 18:34:50
      Beitrag Nr. 41 ()
      Landesbank kauft Sparkasse
      FRANKFURT/MAIN taz Die finanziell angeschlagene Frankfurter Sparkasse (Fraspa) wechselt den Besitzer. Ursprünglich gehörte sie zu 40 Prozent der Stadt Frankfurt und zu 60 Prozent der Polytechnischen Gesellschaft - Vereinsmitglieder sind dort mehr als 300 Frankfurter Bürger. Künftig wird der einzige Großaktionär die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) sein; der Kaufvertrag wurde gestern unterzeichnet. Die Helaba zahlt 725 Millionen Euro für die Fraspa. Dazu kommt eine einmalige Kapitalspritze für die Sparkasse von 200 Millionen Euro. Die Stadt Frankfurt will mit ihren Verkaufserlösen Schulden tilgen und Investitionen tätigen; die Polytechnische Gesellschaft möchte eine Stiftung gründen.
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      schrieb am 23.07.05 09:37:32
      Beitrag Nr. 42 ()
      „Es gibt zu viele Landesbanken“
      ERSTELLT 23.07.05, 07:00h


      Der designierte Vorstandschef der Kreissparkasse Köln, Alexander Wüerst, äußert sich im Gespräch mit Jürgen Sussenburger und Philipp Scheffbuch zur Bankenlandschaft.
      KÖLNER STADT-ANZEIGER: Herr Wüerst, die Bankenkrise in Deutschland hat die Sparkassen nicht so getroffen wie andere Banken. Setzen Sie sich jetzt in ein gemachtes Nest?

      WÜERST: Das war eher eine Strukturkrise als eine Bankenkrise. Betroffen waren hauptsächlich die Privatbanken, weil sie sich auf das Investmentbanking fokussiert hatten. Sicherlich bildet die Kreissparkasse Köln ein exzellentes Fundament, ihr geht es trotz einer verschärften Wettbewerbssituation gut. Die Herausforderungen werden in Zukunft dennoch groß sein.

      Was ist die größte Herausforderung?

      WÜERST: Wir müssen der „Geiz ist geil“-Welle entgegentreten. Man kann im deutschen Kreditgewerbe beobachten, dass viele Wettbewerber, besonders aber die Direktbanken, mit einem sehr aggressiven Preis auf den Markt treten. Wir wollen beweisen, dass wir auch gute Preise machen und dem Kunden aber mehr bieten.

      Was denn genau?

      WÜERST: Eine gute und persönliche Beratung, Nähe vor Ort und das Engagement in der Region. Das alles zeichnet uns gegenüber Direktbanken und ausländischen Banken aus.

      Warum bieten Sie den Direktbanken nicht mit einem abgespeckten Angebot und vergleichbaren Konditionen Paroli?

      WÜERST: Wir wollen die neuen Wettbewerber nicht kopieren, sondern wir wollen unser eigenes Profil entwickeln. Im Übrigen sind wir in unserem Verbreitungsgebiet Marktführer, wir haben in jeder Gemeinde unseres Verbreitungsgebietes eine Filiale. Die Vorgehensweise der Direktbanken, ganz ohne Filialen zu arbeiten, würde unserem Auftrag und Selbstverständnis völlig widerstreben.

      Die Postbank bietet auch Filialen und Beratung vor Ort an. Spüren Sie deren Expansion?

      WÜERST: Ja, der aggressiven Marktauftritt der Postbank ist durchaus zu spüren. Unsere Stärke gegenüber der bundesweit agierenden Postbank ist aber der regionale Bezug. Das müssen wir der Öffentlichkeit kommunizieren.

      Gelingt Ihnen das denn auch? Immerhin haben Sie bei den Kundeneinlagen zuletzt Einbußen hinnehmen müssen.

      WÜERST: Die Einlagen haben sich nicht so entwickelt, wie wir uns das vorgestellt haben, das ist richtig. Wir beraten unsere Kunden auf eine Weise, dass sie breiter aufgestellt sind und nicht nur auf Spareinlagen setzen. Begrifflich weiter gefasst haben wir an Kundeneinlagen nicht verloren.

      Besteht in Ihrem Geschäftsmodell nicht die Gefahr, dass die Kunden sich in Ihren schönen Filialen beraten lassen und dann aber ihr Tagesgeld bei der Direktbank anlegen und die Finanzprodukte ebenfalls bei anderen Instituten abschließen?

      WÜERST: Zum Teil ist das so, das ist richtig. Besonders durch das Internet sind viele Hemmschwellen gefallen. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir gewinnen können, wenn wir unsere Beratungsleistungen herausstellen. Denn den Preiswettbewerb werden wir nicht gewinnen können, weil wir uns beim Angebot nicht nur auf eine Nische beschränken. Die Gewährträgerhaftung ist gefallen. Die öffentliche Hand muss nicht mehr für die Verbindlichkeiten der Sparkassen und Landesbanken haften.

      Was hat die verschlechterte Bonität der WestLB für Auswirkungen für die Kreissparkasse Köln?

      WÜERST: Gar keine. Die meisten Geschäfte können wir alleine stemmen, für die ganz großen Kredite benötigen wir die WestLB, um Risiken zu verteilen. Wir brauchen also keine Liquidität von der Landesbank.

      Wie sieht die Zusammenarbeit mit der WestLB denn aus?

      WÜERST: Wir arbeiten eng mit der WestLB zusammen: im Dienstleistungsbereich, im Auslandsgeschäft und vor allem wie gesagt bei der Risikoverteilung.

      Offenbar erwägt die Landesbank Baden-Württemberg, sich an der WestLB zu beteiligen. Wie wichtig ist es Ihnen, dass die nordrhein-westfälische Landesbank eigenständig bleibt?

      WÜERST: Die WestLB ist ein starker Partner. Gleichwohl denke ich, dass es in Deutschland zurzeit noch zu viele Landesbanken gibt. Eine starke Landesbank, auch wenn sie in mehreren Bundesländern tätig ist, ist jedoch immer ein Vorteil für das jeweilige Bundesland.

      Apropos Fusionen. Wäre es nicht auch für die Kreissparkasse angesichts des beschriebenen Wettbewerbsdrucks sinnvoll, sich mit den übrig gebliebenen kleineren Sparkassen Honnef, Oberberg, Leverkusen zusammenzuschließen?

      WÜERST: Wir haben erst vor zwei Jahren mit der Sparkasse Siegburg fusioniert. Ende des Jahres wird die Fusion endgültig verarbeitet sein. Dann wollen wir das dortige Potenzial besser nutzen. Wenn wir aber von Dritten angesprochen werden, gehen wir offen in die Gespräche.

      Wäre mittelfristig nicht der Zusammenschluss zu einer großen „Sparkasse Rheinland“ wirtschaftlich gar die beste Lösung?

      WÜERST: Wir tun ja schon viel gemeinsam. Den Zahlungsverkehr wickeln wir zum Beispiel gemeinsam ab. Ansonsten gäbe es durch eine Fusion keine weiteren wirtschaftlichen Effekte mehr.

      Zum Abschluss: Wie schätzen Sie persönlich die Börsenentwicklung und die Zinsentwicklung in nächster Zeit ein?

      WÜERST: Ich glaube nicht, dass die Zinsen in nächster Zeit deutlich steigen werden. Bei der Börse bin ich optimistisch. Wenn es zu keinen Seitenschlägen kommen wird, könnte der Dax die 5000er Marke in diesem Jahr noch packen.
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      schrieb am 23.07.05 09:43:48
      Beitrag Nr. 43 ()
      30.06.05, Landesbanken setzen auf Direktbanken
      Die Landesbanken wollen in das Direktbankgeschäft einsteigen. Nach der Bayrischen Landesbank schmieden jetzt auch die Westdeutsche Landesbank und die Landesbank Hessen-Thüringen Pläne, durch das Anbieten einer Direktbank Privatkunden zu gewinnen. Bisher waren die Landesbanken nur für Großkunden zuständig, das Privatkundengeschäft oblag den Sparkassen. Durch den Wegfall der staatlichen Ausfallgarantien am 19. Juli dieses Jahres suchen die Landesbanken nach neuen Geschäftsmodellen. Mit dem Einstieg in das Direktbankengeschäft wird deshalb versucht, Zugang zum Massenkundengeschäft zu erhalten. Dies geht aus einem Bericht des Handelsblattes hervor.

      Die Bayern LB hatte als erste Landesbank eine Direktbank angeboten. Die Deutsche Kreditbank (DKB) konnte jetzt die Pilotphase erfolgreich abschließen und verzeichnet besonders mit dem DKB-Cash-Konto Erfolge. Nach Aussagen der Bayern LB gewinnt die DKB monatlich 5.000 bis 10.000 Neukunden hinzu. Die Landesbank Hessen-Thüringen gelangt durch die Übernahme der Frankfurter Sparkasse auch in den Besitz der Direktbank 1822direkt, die mittlerweile etabliert ist und einen Wert von 100 bis 120 Millionen Euro haben soll.
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      schrieb am 24.07.05 14:28:50
      Beitrag Nr. 44 ()
      LBBW und BW-Bank vereinen ihre Stärken

      Gemeinsam sind wir stärker - LBBW und BW-Bank bündeln ab dem 1. August ihr Privat- und Unternehmenskundengeschäft

      Zum 1. August 2005 legen die Landesbank Baden-Württemberg
      (LBBW) und die Baden-Württembergische Bank (BW-Bank) ihre
      Kräfte zusammen.
      Die BW-Bank wird als eigenständige Marke - aber unter einem
      neuen Logo - das Privat- und Unternehmenskundengeschäft bei sich vereinigen. Äußerlich zeigt sich dieser Neubeginn in der
      neuen Marke BW-Bank - die auch künftig alle bisherigen Filialen der beiden Banken zieren wird.

      Durch die Integration der beiden Banken werden alle Kunden
      von der Größe, der Angebotsvielfalt und der internationalen
      Präsenz der LBBW profitieren und doch gleichzeitig eine
      kompetente, in der Region verwurzelte Bank der kurzen Wege
      sein. Mit Beraterinnen und Beratern, die Land und Leute im
      Südwesten kennen und die "Ihre" Sprache sprechen.
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      schrieb am 24.07.05 23:38:10
      Beitrag Nr. 45 ()
      Sparkassen gegen Ausstieg Bayerns aus der Landesbank
      Verbandspräsident Naser: Zusammenschluß mit anderen Landesbanken "betriebswirtschaftlich sinnlos" - Wirbel um Wiesheu-Äußerungen
      von Wolfgang Ehrensberger

      München - Bayerns Sparkassenpräsident Siegfried Naser hat sich gegen eine Veränderung der Eigentümerstruktur bei der Bayerischen Landesbank ausgesprochen. "Die BayernLB wird auch künftig je zur Hälfte dem Freistaat Bayern und dem bayerischen Sparkassenverband gehören", sagte Naser der WELT. "Keiner der beiden Anteilseigner kann diese Eigentümerstruktur ohne Zustimmung des anderen ändern. Auf diese Regelung haben wir in den Verträgen sehr großen Wert gelegt."


      Nach einem Bericht des "Münchner Merkur" vom Wochenende plant der Freistaat angeblich einen Teilrückzug aus der BayernLB. Die Zeitung berief sich dabei auf Äußerungen von Bayerns Wirtschaftsminister Otto Wiesheu (CSU), wonach die Bank inzwischen erfolgreich aufgestellt sei. "Der Staat braucht keine eigene Geschäftsbank", zitiert das Blatt Wiesheu. Bayerns Finanzminister Kurt Faltlhauser wiederum bezeichnete diese Darstellung als "glatten Unsinn". "Der Freistaat Bayern erwägt keinen Verkauf der BayernLB."


      Nach Ansicht von Sparkassenpräsident und CSU-Mitglied Siegfried Naser gibt es für die BayernLB auch keinen Grund, sich mit einer anderen Landesbank zusammenzuschließen. "Man kann durchaus darüber diskutieren, die Zahl der Landesbanken-Konzerne in Deutschland zu reduzieren", sagte Naser. "Für die BayernLB jedoch würde ein Zusammenschluß allein schon aus betriebswirtschaftlichen Gründen keinen Sinn ergeben."


      Die BayernLB sei nach einer harten Zeit der Restrukturierung gut im Wettbewerb positioniert. Die enge Zusammenarbeit mit den Sparkassen werde weiter intensiviert. Außerdem existiere bereits eine Kooperation mit der Hessischen Landesbank.


      So habe man beispielsweise die Auslandstöchter in der Schweiz und in Luxemburg zusammengelegt. Mit der Übernahme de SaarLB habe man außerdem bereits einen Beitrag zur Konsolidierung der Landesbanken Deutschland geleistet. "Die großen Strukturdebatten sind in Bayern also abgeschlossen."


      Naser sprach sich außerdem für die Beibehaltung des sogenannten Drei-Säulen-Systems aus öffentlich-rechtlichen, genossenschaftlichen und privaten Banken in Deutschland aus. Dieses Modell war von Wiesheu laut "Münchner Merkur" ebenfalls in Frage gestellt worden. "Gerade dieses Modell stellt die flächendeckende Versorgung mit Finanzdienstleistungen erst sicher und gewährleistet einen effizienten Wettbewerb auch für den Fall, daß eine Privatbank wie die HVB von einem ausländischen Institut übernommen wird", sagte Naser.


      Beim Anblick der Übernahme der HVB durch die italienische Bank Unicredit "blutet mir als stolzem Bürger Bayerns schon das Herz", so Naser. Der Vorgang zeige aber auch die Bedeutung, die der Sparkassen-Finanzgruppe in Bayern gerade heute zukomme. "Vor einigen Jahren, während des Börsenbooms, wurden wir von der privaten Konkurrenz noch mitleidig belächelt und als provinziell bezeichnet, auch von so manchem Politiker. Damals galten wir als Auslaufmodell. Jetzt stellt sich heraus, daß unser Geschäftsmodell Nachhaltigkeit, Verläßlichkeit und Erfolg garantiert."


      Einen Seitenhieb auf das frühere HVB-Management kann sich Naser dabei nicht verkneifen. "Wenn eine Bank weniger erfolgreich ist und zum Übernahmeobjekt wird, dann sollte man das nicht auf die ungünstigen Umstände schieben. Das Management sollte sich dann lieber die Frage stellen, welche Fehler gemacht wurden." Eine Absage erteilte Naser einem möglichen Zusammengehen von BayernLB und den Sparkassen. "Wir brauchen die Sparkassen, die das Geschäft mit den Kunden vor Ort erledigen, und die Landesbank, die als zentrales Institut für den nötigen Rückhalt sorgt. Wir halten an unserem Verbundmodell fest und werden unsere Zusammenarbeit beispielsweise bei der IT-Infrastruktur oder im gemeinsamen Firmenkundengeschäft weiter ausbauen."


      Mit der Diskussion um die Nachfolge von Dietrich Hoppenstedt als Präsident des Deutschen Sparkassenverbandes will Naser nicht in Verbindung gebracht werden. "Mein Vertrag als Präsident der bayerischen Sparkassen wird im Oktober für weitere fünf Jahre verlängert, und ich werde ihn in dieser Funktion in Bayern erfüllen."
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      schrieb am 31.07.05 20:02:57
      Beitrag Nr. 46 ()
      Postbank: "600000 neue Kunden" (EurAmS)

      Die Postbank hat das, wovon andere Banken träumen: Viele Privatkunden. Und es werden immer mehr. Wie Chef Wulf von Schimmelmann die und seine Aktionäre bei Laune halten will.
      Ortstermin in der Postbank-Zentrale in Bonn. Vorstands-Chef Wulf von Schimmelmann erscheint braungebrannt und angenehm entspannt im Besprechungsraum im fünften Stock. Schon nach wenigen Sekunden ist klar: Hier ist ein Boss, der trotz großer Verantwortung und langen Arbeitstagen eine gewisse Herzlichkeit nicht verloren hat. Nach dem einstündigen Gespräch ist aber auch klar: In der Sache ist von Schimmelmann sehr bestimmt, mit sehr klaren Vorstellungen. Im Gespräch mit EURO am Sonntag geht er auf die neuesten Entwicklungen bei der geplanten BHW-Übernahme ein, auf mögliche Zukäufe im Ausland und den Wandel in der deutschen Bankenlandschaft.

      EurO am Sonntag: Haben Sie ein Konto bei der Postbank? Wulf von Schimmelmann: Natürlich. Meine gesamten Umsätze gehen darüber.

      EurO: Wieviele Produkte der Postbank haben Sie? Der Schnitt liegt ja bei 1,8 pro Kunde. von Schimmelmann: Ich habe mehr. Ich sehe diese Zahl aber auch nicht als wichtigste Meßgröße für alle Kunden. Für uns kommt es auf die Kernkunden an.

      Euro: Wieviele sind das denn? von Schimmelmann: Wir haben insgesamt mehr als 16 Millionen Kunden, die eine wie auch immer geartete Kontoverbindung haben. Davon benutzen rund 12,5 Millionen mindestens einmal im Jahr aktiv ihre Konten bei uns. Von diesen 12,5 Millionen sind es wiederum etwa fünf Millionen, bei denen wir sagen können, da sind wir die Hauptbankverbindung. Und bei diesen Kernkunden ist es für uns wichtig, unsere Produkte möglichst attraktiv zu präsentieren.

      Euro: Attraktiv finden Sie auch den Baufinanzierer BHW, den die Postbank ja kaufen will. Wann ist mit einer Entscheidung zu rechnen? von Schimmelmann: Diese Frage müssen Sie zunächst den Eigentümern stellen. Der Zeitplan sieht vor, daß in den nächsten Wochen die Due Diligence, also die Überprüfung der Bücher und des Unternehmenswerts, durch die Interessenten erfolgt. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Euro: Aber das Ziel, den Kauf bis Ende 2005 abzuschließen, steht? von Schimmelmann: Wir sind nicht in einer so dominierenden Situation, daß wir den Prozess gestalten können.

      Euro: Aber das Interesse besteht weiterhin? von Schimmelmann: Absolut.

      Euro: Und je schneller ... von Schimmelmann: ... desto besser, das ist in der Tat so. Gerade hier leidet das Interesse, je länger diskutiert wird.

      Euro: Worin liegt das Risiko? von Schimmelmann: Das BHW hat eine starke Vertriebsmannschaft. Gute Vertriebsleute wollen rasch Klarheit über ihre Zukunftschancen haben, sonst orientieren sie sich anders. Und ohne die heutigen Stärken wäre das BHW für uns nicht interessant.

      Euro: Es heißt, die Postbank will 17 Euro pro BHW-Aktie zahlen. von Schimmelmann: Dann wissen Sie viel mehr als ich.

      Euro: Dennoch: Sind 17 Euro realistisch? von Schimmelmann: Darüber können Sie spekulieren, wir werden uns daran nicht beteiligen.

      Euro: Wollen Sie noch mehr zukaufen, um weiter zu wachsen? von Schimmelmann: Unsere Strategie baut auf organischem Wachstum auf. Wir haben 12,5 Millionen Kunden, da sind noch längst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Wir sind ständig in der Überlegung, wie man die Kunden noch besser ansprechen kann, auch und gerade im Filialnetz. Aber wenn es Möglichkeiten gibt, werden wir auch künftig zukaufen.

      Euro: Was sind interessante Übernahmeziele? von Schimmelmann: Alles, was in Richtung private Finanzierungen geht, interessiert uns. Wir haben in der Vergangenheit zahlreiche Baufinanzierungs-Portfolien übernommen. Das hatte für unseren Einlagenüberhang einen ähnlichen Effekt wie die Erwerbung der dahinterstehenden Finanzinstitutionen. Aber natürlich sind wir auch an attraktiven Finanzinstituten selbst interessiert. Euro: Bislang können Sparkassen, Genossenschaftsbanken und auch die Landesbanken nicht durch Privatbanken aufgekauft werden. Ist dieses System nicht veraltet? von Schimmelmann: Ja, wir waren schon immer dafür, daß in Deutschland ein offener, durchlässiger Markt geschaffen wird. Die alte Sorge, daß dann die privaten Banken alle Sparkassen aufkaufen, teile ich nicht. Erstens: So viele Privatbanken gibt`s gar nicht mehr, die aufkaufen können. Und zweitens ist so etwas niemals eine Einbahnstraße, wie das Ausland erfolgreich zeigt.

      Euro: Sie haben mal Interesse an der Frankfurter Sparkasse gezeigt. von Schimmelmann: Mir leuchtet bis heute nicht ein, warum man diesen Prozeß, also den Verkauf der Frankfurter Sparkasse, so stark eingeschränkt hat.

      Euro: Hätten Sie Interesse an einer Landesbank? von Schimmelmann: Das ist ein ganz anderes Geschäft, davon verstehen wir viel zuwenig. Aber mit großen Sparkassen etwas partnerschaftlich zusammen zu machen, das würden wir gerne tun.

      Euro: Schaut sich die Postbank auch in anderen europäischen Märkten um? von Schimmelmann: Mal ganz hypothetisch: Wenn sich zwei große Sparkassen und die Postbank zusammentun würden, dann hätten wir natürlich schlagartig ein Institut, das auch über die Grenzen hinausschauen kann.

      Euro: Sie wollen 15 Prozent Eigenkapitalrendite erzielen. Schaffen Sie das schon im laufenden Geschäftsjahr? von Schimmelmann: Wir haben immer gesagt bis 2006.

      Euro: Gibt es möglicherweise eine Überraschung? von Schimmelmann: Wir halten an unserem Ziel 2006 fest.

      Euro: Sie wollten dieses Jahr 600000 neue Kunden gewinnen. Wie ist die Lage? von Schimmelmann: Wir haben keinen Grund, von dem Ziel abzuweichen. Zum Halbjahr waren wir bei 360000 neuen Kunden.

      Euro: Hoffen Sie durch die Übernahme der HypoVereinsbank durch Unicredit auf neue Kunden, die zur Postbank wechseln? von Schimmelmann: Nicht in größerem Umfang.

      Euro: Man konnte in den vergangenen Wochen den Eindruck gewinnen, bei vielen deutschen Unternehmen wird geschmiert und gemauschelt. Erst VW, dann Infineon und jetzt auch noch BMW und die Commerzbank. Fehlt es bei vielen Managern am richtigen Charakter? von Schimmelmann: Ich kann nur zur Postbank etwas sagen. Bei uns ist das kein Thema. Es ist jedem in der Bank klar, daß es bei diesem Thema kein Pardon gibt. Viele fachliche Fehler kann man verstehen und sollte daraus lernen. Aber solche Sachen gehören wirklich nicht dazu.

      Euro: Stichwort Bankgeheimnis. Sollte es aus Ihrer Sicht wieder eingeführt werden? von Schimmelmann: Mir erscheint eine Abgeltungssteuer am sinnvollsten. Wenn die Versteuerung der Zins- und Dividendenerträge durch eine Quellensteuer von x Prozent endgültig erledigt wäre, wären wir ein ganzes Stück weiter.

      Euro: Gibt es wegen der Aufweichung des Bankgeheimnisses inzwischen mehr Kontoabwanderungen? von Schimmelmann: Wir haben versucht, das zu recherchieren, haben aber keine schlüssigen Erkenntnisse.

      Euro: Ein weiteres Thema sind Studienkredite. Sind Sie da schon mit Modellen am Markt? von Schimmelmann: Das Thema Studienkredite halte ich volkswirtschaftlich und betriebswirtschaftlich für ausgesprochen wichtig. Einige Bundesländer wie Bayern und Baden-Württemberg wollen ja ab nächstem Jahr Studiengebühren einführen. Natürlich werden wir mit einem attraktiven Angebot kommen.

      Euro: Wie wird dieses Angebot aussehen? von Schimmelmann: Für junge Menschen ist das so etwas wie ihre erste Investitionsfinanzierung. Sie stecken jetzt Geld in eine Ausbildung, von der sie sich später einen besseren Verdienst und entsprechende Rückzahlungsmöglichkeiten ausrechnen. Genau bei dieser Überlegung setzen wir an.

      Euro: Das ist natürlich ein Modell, um künftige finanzstarke Kunden früh zu binden. von Schimmelmann: Das ist ein angenehmer Nebeneffekt. Die jungen Menschen sehen dann, daß wir auch bei anderen Finanzbedürfnissen der richtige Partner an ihrer Seite sind.

      Euro: Zum Schluß noch eine Frage zum Sport-Sponsoring. Sie waren Sponsor beim Confederations Cup und für die Fußball-WM im nächsten Jahr in Deutschland sind Sie auch ein Geldgeber. Ist das ein Bereich, den Sie in Zukunft noch weiter ausbauen? von Schimmelmann: Wir haben uns zunächst nur bis zur Weltmeisterschaft festgelegt. Danach sehen wir weiter und schauen, mit welchem Engagement wir unsere Ziele am besten erreichen.

      Euro: Gibt es bald auch eine Postbank-Arena? von Schimmelmann: Nein. Wir haben uns gegen die Ausrichtung auf einzelne Teams oder Stadien entschieden. Es ist nicht unsere Stärke, das Auf und Ab im voraus genügend beurteilen zu können. Früher haben wir im Eishockey die Frankfurt Lions gesponsort, zwei Jahre lang. Beide Male haben die Lions gegen den Abstieg gekämpft. Da waren wir ebenso wie alle Fans enttäuscht. Und im nächsten Jahr, als wir nicht mehr dabei waren, sind sie Meister geworden. « Interview: Jan Schäfer
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      schrieb am 31.07.05 20:03:50
      Beitrag Nr. 47 ()
      Euro: Sie haben mal Interesse an der Frankfurter Sparkasse gezeigt. von Schimmelmann: Mir leuchtet bis heute nicht ein, warum man diesen Prozeß, also den Verkauf der Frankfurter Sparkasse, so stark eingeschränkt hat.

      Euro: Hätten Sie Interesse an einer Landesbank? von Schimmelmann: Das ist ein ganz anderes Geschäft, davon verstehen wir viel zuwenig. Aber mit großen Sparkassen etwas partnerschaftlich zusammen zu machen, das würden wir gerne tun.

      Euro: Schaut sich die Postbank auch in anderen europäischen Märkten um? von Schimmelmann: Mal ganz hypothetisch: Wenn sich zwei große Sparkassen und die Postbank zusammentun würden, dann hätten wir natürlich schlagartig ein Institut, das auch über die Grenzen hinausschauen kann.
      Avatar
      schrieb am 02.08.05 09:10:42
      Beitrag Nr. 48 ()
      LBBW will sich an den Kapitalmärkten etablieren

      Platz im Vorderfeld der europäischen Regionalbanken angestrebt - "Neue" BW-Bank gestartet

      ro Stuttgart - Am 1. August ist die "neue" BW-Bank an den Start gegangen. Sie ist jetzt Teil der "Dachmarkenstrategie" der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). In der neuen BW-Bank wurde das Privat- und Unternehmenskundengeschäft des LBBW-Konzerns in Baden-Württemberg gebündelt, die LBBW betreibt die Steuerungs-, Verwaltungs- und Dienstleistungsfunktionen, das internationale Kapitalmarkt- sowie Wholesale-Geschäft und ist als Zentralbank der baden-württembergischen Sparkassen tätig.
      Die durch die Neuorganisation über 238 Filialen verfügende BW-Bank kann jetzt aufgrund der engen Verzahnung ihren Kunden die Leistungsfähigkeit einer Großbank bieten. Die Integration in die LBBW soll bis Ende 2006 abgeschlossen sein.

      Im ersten Halbjahr sei die LBBW ihrem Ziel einer Eigenkapitalrendite von 15 % zum Jahresende schon sehr nahe gekommen, sagte der Vorstandsvorsitzende Siegfried Jaschinski. Wie er weiter erklärte, strebt das Institut mittelfristig ein Rating von "AA-" an. Aufgrund des Wegfalls der Staatsgarantien seit dem 19. Juli und der damit einhergehenden Veränderungen seien allerdings weiterhin Anstrengungen nötig. Die Ergebnisentwicklung im zweiten Halbjahr werde aber auch von der Kapitalmarktsituation sowie der Risikovorsorge beeinflusst werden. Nach Risikovorsorge-/Bewertungsergebnis von 253 (i. V. 257) Mill. Euro zeigt die LBBW im Konzern zur Jahresmitte ein Betriebergebnis von 620 (602) Mill. Euro. Das Ergebnis nach Steuern beläuft sich auf 475 (459) Mill. Euro. Das Geschäftsvolumen erreichte 493,3 (2004: 442,7) Mrd. Euro.

      Die LBBW will im kundenorientierten Kapitalmarktgeschäft weiter expandieren und sich dabei auch international an den Kapitalmärkten etablieren. Die LBBW sei in Baden-Württemberg verwurzelt, habe sich jedoch auch das Ziel gesetzt, sich mit ihren Kapitalmarktaktivitäten im Vorderfeld der europäischen Regionalbanken zu profitierten, erläuterte Jaschinski.

      Die Betreuung der Kunden im Ausland liegt unverändert bei der LBBW, und zwar nicht nur als Kreditgeberin, sondern speziell auch als begleitende Dienstleisterin. Die Landesbank verfügt jetzt über ein Netzwerk von 23 Auslandsstützpunkten. Aktuell ist die Eröffnung einer Repräsentanz in Moskau geplant. Zu den Gesprächen über eine Erhöhung des Engagements an Trinkaus & Burkhardt wollte sich Jaschinski nicht äußern.
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      schrieb am 02.08.05 09:17:29
      Beitrag Nr. 49 ()
      Presse: HSBC bestätigt Gespräche mit LBBW über Trinkaus & Burkhardt
      Die britische Großbank HSBC Holdings (Nachrichten) (ISIN GB0005405286/ WKN 923893) hat aktuellen Presseberichten zufolge bestätigt, dass das Unternehmen mit der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) über einen Verkauf des Düsseldorfers Bankhauses Trinkaus&Burkhardt verhandelt. Dies berichtet das "Handelsblatt" am Montag vorab aus seiner Dienstagausgabe.

      Demnach sagte der CEO von HSBC Holdings, Stephen Green, gegenüber der Zeitung, es wären Gespräche mit der LBBW gelaufen. "Die Minderheitsaktionäre sind auf uns zugekommen, um mit uns wegen der Veränderungen in der deutschen Bankenstruktur prinzipiell zu sprechen. Das hielten wir für eine gute Idee", so Green weiter.

      Die HSBC-Aktie schloss am Montag bei 13,53 Euro (+0,97 Prozent).
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      schrieb am 02.08.05 09:20:10
      Beitrag Nr. 50 ()
      Exklusiv: NordLB offen für weitere Kooperationen
      von Fidelius Schmid, Hannover
      Die NordLB treibt nach drei zum Teil spektakulären Kooperationen mit anderen Banken ihren Konzernumbau voran. Sie ist dabei offen für weitere Gemeinschaftsunternehmen.

      Gunter Dunkel"Alles, was die Bank in einem bestimmten Geschäftsfeld tut, schauen wir uns an", sagte NordLB-Vorstand Gunter Dunkel im Gespräch mit der FTD. "Die Offenheit für neue Möglichkeiten ist erklärte Strategie der Bank. Die Aufgabe besteht darin, Geschäftsbereich für Geschäftsbereich möglichst eine Vielzahl von Optionen zu entwickeln." Konkrete Projekte wollte er nicht nennen.

      Der ungebrochene Reformeifer der Hannoveraner steht im Gegensatz zur Strategie zahlreicher anderer Landesbanken. Sie hatten in den Monaten vor dem Wegfall der Staatsgarantien im vorigen Monat ihre Geschäftsmodelle zum Teil neu justiert, um die dann höheren Refinanzierungskosten schultern zu können. Viele bezeichnen den Prozess inzwischen aber als abgeschlossen.


      Neuland betreten

      Die NordLB hat unter Dunkels Federführung seit Jahresbeginn für die Landesbanken-Szene gleich dreimal Neuland betreten: Für das Geschäft mit faulen Krediten gründete sie ein Gemeinschaftsunternehmen mit der WestLB, dem US-Investor Christopher Flowers und der japanischen Shinsei Bank. Die Märkte Nord- und Osteuropas wird sie künftig mir Norwegens größter Bank DnB Nor in einem gemeinsamen Institut bearbeiten, mit der Sparkasse Hannover gründete sie eine Kreditbearbeitungstochter.

      Bezüglich WestLB und DnB Nor wurde danach bereits über weitergehende Kooperationen spekuliert - gar über mögliche Fusionsszenarien. Nach Dunkels Worten sind von den Hannoveranern derzeit aber eher kleinere Schritte zu erwarten. "Wir sind für uns zu der Erkenntnis gelangt, dass diese drei Dinge für uns jetzt erst einmal Sinn machen und dass wir sie deswegen tun und dass es keinen Sinn macht, ständig ein großes Bild vor Augen zu haben und nur darüber zu reden", sagte er. "Jetzt müssen wir zeigen, dass wir die Dinge auch ins Laufen kriegen. Joint Ventures sind extrem schwierig zu managen, aber die Chancen, die sich in diesen Fällen ergeben haben, sind sehr groß: Wir können eine Menge lernen", sagte Dunkel.


      "Dogmatismus beseitigen"

      Seine Strategie, die Situation der einzelnen Geschäfte zu durchleuchten und je nach Bedarf Partner hinzuzuholen, sei anfangs auf Misstrauen gestoßen, sagte Dunkel. "Ich nannte das ,breaking up the bank‘ - als ich das das erste Mal gesagt habe, haben manche gedacht: Der spinnt", sagte Dunkel. "Die alten Dogmen müssen zumindest hinterfragt werden. Eigentlich müssen wir uns den Dogmatismus abgewöhnen", sagte er.

      Die Zusammenarbeit von Landesbanken mit privaten Instituten in großen Segmenten des Wettbewerbsgeschäfts galt im öffentlich-rechtlichen Sektor bislang als schwer vorstellbar - zu scharf ist die Rivalität der beiden Gruppen. Dunkel verteidigte den Osteuropa-Deal mit DnB Nor mit dem Kapitalbedarf in den Wachstumsmärkten. "Wir waren auf der Suche nach einem Partner - die Bank kann nicht 300 oder 500 Mio. Euro dort investieren. Diese werden aber nötig sein, um in der Region zu wachsen", sagte er. Zudem könne die Bank von den Norwegern lernen, wie eine Bank mit hoher staatlicher Beteiligung am Kapitalmarkt agiere.

      Auch dass die NordLB bei der geplanten Abwicklungsplattform für faule Kredite einen Pakt ausgerechnet mit dem US-Investor Christopher Flowers eingegangen ist, hält Dunkel für unproblematisch. Flowers hatte einst in Brüssel Beschwerde eingelegt, dass nur Kreditinstitute öffentlich-rechtlicher Eigentümer das Privileg haben, den Namen Sparkasse zu führen. "Es war schon die richtige Wahl: Man kann damit Geld verdienen, und es gab ja nur ein Gegenmodell: warten und nichts tun", sagte Dunkel. Vor allem Flowers` Shinsei Bank habe Erfahrung im Umgang mit politisch sensiblen Situationen.

      Die NordLB hat zudem mit einem Sparprogramm auf den Wegfall der Staatshaftung reagiert: Danach streicht die Landesbank bis 2008 rund 1200 Stellen. Ende 2004 waren es im Konzern noch 9047. "Es hilft nichts, wir werden Stellen abbauen müssen. Das ist allen klar", sagte Dunkel.
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      schrieb am 04.08.05 20:10:18
      Beitrag Nr. 51 ()
      BayernLB will über die Landesgrenzen expandieren
      Reaktion auf härteren Wettbewerb
      München - Nach Einschätzung der BayernLB nimmt mit dem Wegfall der Staatsgarantien der Wettbewerb unter den Landesbanken in Deutschland deutlich zu. Das Münchner Institut selbst kündigte jetzt eine verstärkte Expansion über die Landesgrenzen Bayerns hinaus an. "Die BayernLB wird stärker in den Veränderungsprozeß der deutschen Finanzbranche hineingehen", sagte BayernLB-Chef Werner Schmidt bei der Vorlage der Halbjahreszahlen. Mit seiner Ankündigung, die BayernLB-Direktbank DKB bundesweit zu positionieren, hatte Schmidt vor kurzem für massive Verärgerung bei den Sparkassen gesorgt. Die Sparkassen sehen den Vorstoß der BayernLB als Angriff auf das eigene Lager. Schmidt verteidigt dagegen diesen Expansionsschritt. "Innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe wird mit gezinkten Karten gespielt." Auch andere Landesinstitute wie die WestLB hätten Internettöchter, die bundesweit um Kunden werben würden. Zudem warf Schmidt der Sparkassen-Organisation "strategische Defizite" vor, beispielsweise was das Osteuropa-Geschäft angeht.


      Die BayernLB gehört zu 50 Prozent den bayerischen Sparkassen und zu 50 Prozent dem Land Bayern. "Wir haben zwei starke Partner und es gibt keine Pläne von ihnen, Anteile abzugeben", sagte Schmidt. "Jede Änderung der Eigentümerstruktur wäre kontraproduktiv." Vor zwei Wochen hatten Äußerungen des bayerischen Wirtschaftsministers Otto Wiesheu für Irritationen gesorgt, wonach das Land Bayern keine eigene Bank mehr benötige. Bayerns Finanzminister Kurt Faltlhauser und Ministerpräsident Edmund Stoiber hatten daraufhin klargestellt, daß eine Veränderung der Gesellschafterstruktur derzeit nicht anstehe. Dennoch wird in Finanzkreisen damit gerechnet, daß mit veränderten Wettbewerbsverhältnissen längerfristig auch der Druck wachsen wird, die Eigentümerstruktur der BayernLB zu lockern.


      Nach Ansicht von BayernLB-Chef Schmidt ist die Bank für Veränderungsprozesse in der Bankenlandschaft gerüstet, auch wenn aktuell keine Übernahmen anstünden. "Solche Veränderungsprozesse sehen normalerweise so aus, daß der eine frißt, während der andere gefressen wird. Die BayernLB frißt lieber", sagte Schmidt.


      Im ersten Halbjahr 2005 hat die BayernLB ihr operatives Ergebnis um 46 Prozent auf 596 Mio. Euro gesteigert, für das Gesamtjahr wird mit einer Mrd. Euro gerechnet. Die Eigenkapitalrentabilität werde damit auch im Gesamtjahr über der Zielmarke von 15 Prozent liegen (1. Halbjahr: 15,7 Prozent nach 9,2 Prozent im Vorjahreszeitraum). Die Anteilseigner sollen mit einer auf 5,5 (2004: vier) Prozent steigenden Ausschüttungsquote profitieren.
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      schrieb am 11.08.05 23:53:52
      Beitrag Nr. 52 ()
      WestLB muß in der Umbauphase mit weniger Gewinn auskommen
      Geschäft mit Sparkassen und Firmen läuft besser
      Düsseldorf - Die Düsseldorfer WestLB hat im ersten Halbjahr 2005 deutlich weniger verdient, hält aber dennoch an ihren Jahreszielen fest. Das Konzernergebnis vor Steuern ging um sechs Prozent auf 297,5 Mio. Euro zurück, teilte die Bank in ihrem Zwischenbericht mit. Damit sei bereits die Hälfte des für 2005 erwarteten Gewinns von 600 Mio. Euro verdient, hieß es in Düsseldorf. Die schwache Konjunktur und Kreditnachfrage und Schwierigkeiten im Kapitalmarktgeschäft verhinderten eine günstigere Entwicklung. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte der Konzern wegen einer Beihilferückzahlung 1,1 Mrd. Euro Verlust ausweisen müssen.


      Die WestLB betonte, daß zusammen mit dem günstigen Verlauf der Kreditrisikovorsorge das neue Geschäftsmodell "erste wesentliche Erfolge" zeige. "Die WestLB hat wichtige strategische Ziele erreicht", sagte Bank-Chef Thomas Fischer. Sie sei mitten im Prozeß der Umformung zur Kundenbank und habe auch noch einige Herausforderungen vor sich.


      Die Bilanzsumme nahm deutlich zu (siehe Grafik), das Kreditvolumen wuchs um 24 Mrd. auf 246,2 Mrd. Euro. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern erreichte 14,2 (Vorjahreszeitraum 13,2) Prozent. Den spürbar unter dem Vorjahreswert liegenden Zinsüberschuß erklärte die Bank mit der Rückführung der Risikoaktiva, den geringeren Provisionsüberschuß mit dem rückläufigen Wertpapiergeschäft. Deutlich schlechter ist der Saldo aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen mit 20,3 (117,8) Mio. Euro. Als ein Grund werden der Verkauf der Boullioun Aviation Services und damit entfallende Leasing-Verträge genannt. Das Ergebnis aus Finanzanlagen und Beteiligungen legte dagegen durch den Verkauf nichstrategischer Beteiligungen auf 269,4 (110,9) Mio. Euro vergleichsweise kräftig zu.


      Zur Risikovorsorge von 90 Mio. Euro äußerte die WestLB, daß sich durch die Senkung der ursprünglich angesetzten Vorsorgeaufwendungen eine weitere Verbesserung ergeben werde. Die Mitarbeiterzahl ging im ersten Halbjahr um 533 auf 6360 zurück.


      Im Bereich Corporate Banking und Sparkassen verdiente die West/LB im ersten Halbjahr 2005 mit 255,2 (92,79) Mio. Euro deutlich mehr als im Vorjahr. Im Investmentbanking sank das Vorsteuerergebnis dagegen auf 192,7 (291,1) Mio. Euro.


      "In Kernbereichen unserer Strategie zeigt die Entwicklung klar nach oben: im Verbundgeschäft mit Sparkassen und Mittelstand, in der Durchdringung unseres Heimatmarktes Deutschland und auch im Risikomanagement", betonte WestLB-Chef Fischer. Jetzt müsse das Investment Banking konsequent umgestaltet werden. Die Bedeutung großer Deals für die Ertragskraft werde sinken, der Anteil einer Vielzahl einzelner Geschäftsabschlüsse steigen. Zudem will Fischer die Kosten im Konzern weiter drücken.
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      schrieb am 14.08.05 11:01:17
      Beitrag Nr. 53 ()
      "Das Interesse an unserer Bank steigt"
      Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller über Übernahmegerüchte, Konjunktur und die Wahl
      von Ulrich Reitz


      Commerzbank-Chef und Bankenpräsident Klaus-Peter Müller hat ereignisreiche Wochen hinter sich. Erst geriet die viertgrößte deutsche Bank in Verdacht, in einen russischen Geldwäscheskandal verwickelt zu sein. Dann sorgten Bonizahlungen an Betriebsräte für Kritik. Übernahmegerüchte beflügelten diese Woche die Aktie. Doch an eine rasche Fusion glaubt Müller nicht.

      Welt am Sonntag: Herr Müller, durch Übernahmegerüchte stieg die Commerzbank-Aktie diese Woche um bis zu neun Prozent. Wie lange sind Sie noch Ihr eigener Chef?

      Klaus-Peter Müller: Das bin ich solange, bis eine Übernahmeofferte unterbreitet und erfolgreich abgeschlossen ist. Bislang habe ich keine Anzeichen dafür.

      Nicht einmal lockere Gespräche?

      Müller: Es gibt keine Gespräche. Und auch keine Vermutung, ob und wer uns übernehmen will.

      Und wie erklären Sie sich dann das Kursfeuerwerk dieser Woche.

      Müller: Der Kursanstieg wurde von Gerüchten und Spekulationen getragen. Unsere Aktie legte schon vorher zu. Das lag in erster Linie an unseren guten Ergebnissen im ersten Halbjahr. Ich werte das als Lohn für eine solide, erfolgreiche Arbeit in diesem und in den vorangegangenen Jahren. In erster Linie ist es das, was die Börse honoriert. Die Bewertung der Commerzbank ist aber noch moderat.

      Dennoch gilt Ihre Bank als Übernahmekandidat.

      Müller: Durch die Übernahme der HVB steigt das Interesse an der Commerzbank. Wenn man die Deutsche Bank außen vor läßt, bleibt nur die Commerzbank, wenn man in Deutschland ein flächendeckendes Filialnetz erwerben will.

      Wie lange dauert es noch, bis ein Konkurrent zuschlägt?

      Müller: Ich arbeite seit 1966 für die Commerzbank. Und seitdem ist kaum ein Jahr vergangen, in dem wir nicht übernommen werden sollten. Insofern begegne ich einem solchen Szenario mit einer gewissen Gelassenheit.

      Von wem würden Sie sich gern übernehmen lassen?

      Müller: Am liebsten würde ich selbständig bleiben.

      Das klingt nach Wunschdenken.

      Müller: Warum? Die Chancen auf Selbständigkeit waren in den vergangenen 38 Jahren ganz gut.

      Die Zeiten haben sich geändert. Sie sagen selbst, daß die Commerzbank als Übernahmeobjekt für ausländische Konkurrenten gilt.

      Müller: Es muß aber nicht so kommen, auch wenn ich Ihnen dafür keine Garantie geben kann. Es ist nicht auszuschließen, daß uns ein Wettbewerber mit höherer Marktkapitalisierung übernimmt. Ich lasse mich davon aber nicht beeindrucken und arbeite daran, daß die Commerzbank weiter wächst. Die Bank hat im ersten Halbjahr eine Eigenkapitalrendite von acht Prozent nach Steuern erreicht. Diesen Wert wollen wir auf Jahressicht halten und im kommenden Jahr weiter steigern.

      Auf eine zweistellige Rendite?

      Müller: Wir wollen auf lange Sicht eine Rendite von 10,25 Prozent erreichen. Vielleicht schaffen wir das schon im kommenden Jahr.

      Und wie wollen Sie weiter wachsen?

      Müller: Unter anderem durch Akquisitionen. Das gilt vor allem für das Privatkundengeschäft. Wir prüfen deshalb jede der seltenen Gelegenheiten zum Erwerb eines großen Finanzunternehmens.

      Von wem sprechen Sie?

      Müller: Wir sind nach wie vor an einer Übernahme des Baufinanzierers BHW interessiert. Für eine Entscheidung ist es aber zu früh. Als Kaufinteressent sind wir da nicht allein. Am Ende des Tages entscheidet der Preis. Bis zur Abgabe eines konkreten Angebots ist es aber noch ein weiter Weg.

      Wie wirkt sich die Übernahme der HVB durch Unicredito auf den Bankenstandort Deutschland aus?

      Müller: Das hat unmittelbar keinen erkennbaren Einfluß. Wir müssen abwarten, welche künftigen Entscheidungen aus Mailand zu erwarten sind. Ob sich die Strategie von der bisher in München definierten unterscheidet, ist schwer vorherzusagen. Die HVB ist als Bestandteil einer internationalen und hochangesehenen Bank auch in Zukunft ein wichtiger Konkurrent, den wir unverändert ernst nehmen.

      Wie ernst steht es um die deutschen Banken? Werden sie zugunsten der ausländischen Institute weichen?

      Müller: Dieses Szenario beschäftigt mich schon seit Jahren. Entscheidend wird sein, welche Entwicklungen sich bei Landesbanken und Sparkassen abzeichnen.

      Rechnen Sie mit säulenübergreifenden Fusionen?

      Müller: Das wäre sehr wünschenswert. Mich plagen aber andere Sorgen. Meine größte Sorge ist, daß die Konjunktur immer noch nicht so anspringt, wie ich mir das wünsche.

      Vielleicht hellt sich Ihre Stimmung ja nach der Wahl auf.

      Müller: Das hoffe ich sehr. Das noch immer fehlende Wirtschaftswachstum wirkt sich auf unser Geschäft unmittelbar aus. Die Kreditnachfrage ist schwach und bildet sich eher noch zurück. Für jede Bank ist das zur Zeit das größte Problem.

      Die Chancen auf einen Regierungswechsel schwinden. Man spricht schon von einer großen Koalition.

      Müller: Über eine große Koalition sollten wir erst diskutieren, wenn es keine anderen Optionen gibt.

      Wie bewerten Sie die Leistung von Frau Merkel? In den Umfragen stürzte sie zuletzt spürbar ab.

      Müller: Leichtes Auf und Ab in Umfragen irritiert mich nicht. Ich denke, daß Frau Merkel ausgesprochen sympathisch und kompetent Zeichen setzt.

      Das müssen Sie sagen. Sie sind ein konservativer Banker und seit langem CDU-Mitglied.

      Müller: Das hat damit überhaupt nichts zu tun. Es sagen viele, daß Frau Merkel überzeugt.

      Sie empfehlen sich gerade für ein Ministeramt.

      Müller: Die Frage stellt sich nicht.

      Und wenn doch?

      Müller: Sie wissen, daß ich eine Neigung habe, nicht gestellte Fragen nicht zu beantworten. Ich bin aber davon überzeugt, daß mein Platz auch in Zukunft an der Spitze der Commerzbank sein sollte.

      Wo Sie zur Zeit mit jeder Menge Probleme zu kämpfen haben. Es gibt den Verdacht der Geldwäsche bei Geschäften mit russischen Unternehmen. Und dann wurden auch noch vergleichsweise hohe Boni-Zahlungen an Ihre Betriebsräte bekannt. Haben Sie Ihre Bank überhaupt noch im Griff?

      Müller: Ja, da bin ich mir sicher. Wenn Sie 32 000 Mitarbeiter haben, dann ist die Tatsache, daß es zu menschlichem Fehlverhalten kommt, durchaus vorhanden. So etwas kann schon bei deutlich kleineren Einheiten mit einer hohen Wahrscheinlichkeit geschehen. Wir haben in allen Punkten aktive Aufklärungsarbeit geleistet.

      Trotzdem trat Ihr Vorstandskollege Andreas de Maizière zurück.

      Müller: Das ist ein schwebendes Verfahren, das ich nicht kommentieren kann. Ich warne vor einer Vorverurteilung von aktiven und ehemaligen Mitarbeitern, gegen die ermittelt wird.
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      schrieb am 15.08.05 20:16:17
      Beitrag Nr. 54 ()
      Banken
      Vom Kassenschalter zur Internetbank

      15. August 2005 Was das Erscheinungsbild der Filialen von Banken und Sparkassen anbelangt, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten wenig verändert: Ein Kassenschalter, ein paar Plätze für die Kundenberatung, einige Ständer mit Broschüren und Formularen.


      Doch der äußere Eindruck täuscht. Das Bankgeschäft ist eine Hochtechnologie-Branche mit hohem Innovationstempo.

      Banken zählen zu den größten Anwendern moderner Informationstechnologie. Früher spielte sich das größtenteils hinter den Kulissen ab, in der Depotverwaltung oder der Abwicklung des Zahlungsverkehrs. Doch bieten die Banken ihren Kunden seit einigen Jahren die Option, die modernen Technologien ganz direkt zu nutzen: Das gilt insbesondere für die Abwicklung von Bank- und Wertpapiergeschäften über Telefon, Handy oder Internet.

      Zum Beispiel kann ein Kunde heutzutage in Sekundenschnelle Aktien in Frankfurt oder auch an der Wall Street kaufen oder verkaufen - per Mausklick. Kaum eine andere Branche hat das Internet so früh und so umfassend als Vertriebsweg genutzt wie die Finanzindustrie. Ein weiterer Innovationsschub ist zu erwarten, wenn die „digitale Signatur” größere Verbreitung findet. Dann können zum Beispiel auch Eigenheimfinanzierungen von A bis Z online abgewickelt werden - vollständig papierlos.

      Klassiker und Innovationen

      Auch was die Finanzprodukte anbelangt, gibt es ein Nebeneinander von „Klassikern” - etwa dem traditionellen Sparbuch - und Innovationen. Banken und Sparkassen kreieren fortlaufend moderne Anlageprodukte. Ein Beispiel dafür sind Zertifikate - Wertpapiere, die die Eigenschaften von Aktien und Optionen in vielfältigen, teilweise hochkomplexen Varianten kombinieren. Das ermöglicht dem Anleger, sein Geld in Papiere mit vergleichsweise hohen Renditen anzulegen - freilich unter Inkaufnahme spezieller Risiken.

      Auch bei der Unternehmensfinanzierung ist Innovation Trumpf. Beispielsweise offerieren immer mehr Banken Mittelständlern Mezzanine-Kapital - eine Finanzierungsform, bei der sich die Eigenschaften von klassischem Fremd- und Eigenkapital nach individuellem Bedarf mischen lassen. Gleichzeitig gehen sie dazu über, herausgelegte Kredite in Portefeuilles zu bündeln und als „aktivabesicherte Wertpapiere” am Kapitalmarkt zu plazieren. Ähnlich wie die Zertifikate zeichnen sich auch diese Wertpapiere durch neuartige Chance-Risiko-Kombinationen aus. Um ihren Absatz zu sichern, schneidern die Banken diese Papiere paßgenau auf die individuellen Bedürfnisse institutioneller Großanleger zu.

      „Financial Engineering”

      Für derartige Produkte müssen Unmengen von Daten mit Hilfe hochgezüchteter mathematischer Modelle verarbeitet werden. Ähnliches gilt für die interne Steuerung der Bankrisiken. Für diese Aufgaben benötigen die Finanzinstitute hochqualifizierte Mitarbeiter, die sich auf das moderne „Financial Engineering” verstehen. Inzwischen gibt es in Deutschland Universitäten, die Studiengänge für Finanzmathematik und „Quantitative Finance” anbieten.
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      schrieb am 21.08.05 13:00:59
      Beitrag Nr. 55 ()
      Commerzbank - Frankfurter Braut (EurAmS)

      Die Commerzbank wird seit Jahren als Übernahmekandidat gehandelt. Vieles deutet darauf hin, daß sie noch dieses Jahr ein offizielles Angebot erhält.
      von Thorsten Schüller, Euro am Sonntag 34/05

      Klaus-Peter Müller, Vorstands-Chef der Commerzbank, ist kein Mann, der lange drumherum redet. Immer wieder stimmte er die Branche in der Vergangenheit auf gravierende Veränderungen ein: " Ich bin mir mit zahlreichen Beobachtern einig, daß es in Europa zu einer Konsolidierung kommen muß" , so Müller im Dezember 2004. Kurz darauf legte er nach: " Wir müssen einfach zur Kenntnis nehmen, daß die deutschen Banken im europäischen Vergleich keine nennenswerte Rolle mehr spielen." Im April 2005 warnte der Bankchef: " Ich sehe tatsächlich die Gefahr, daß ausländische Banken hier in Deutschland zugreifen." Alarmstimmung dann im Juni: " Es besteht die reale Möglichkeit, daß es künftig keine deutsche Großbank mehr geben wird." Klare Worte - doch kann es sein, daß Müller selbst die Übernahmephantasien anheizt? Tatsache ist jedenfalls, daß sein eigenes Haus derzeit im Fokus anderer Banken steht. " Ich gehe davon aus, daß noch in diesem Spätsommer, zumindest aber in diesem Jahr, eine ausländische Bank ein Übernahmeangebot abgibt" , sagt Oskar Betsch, Professor für Bankbetriebslehre an der Technischen Universität Darmstadt. " In einem Jahr wird die Commerzbank nicht mehr existieren" , ist sich der Ökonom sicher. Betsch steht mit seiner Auffassung nicht allein da. Auch andere Experten erwarten, daß die Commerzbank - die kleinste unter den deutschen Großbanken - bald ihre Eigenständigkeit verliert. " Für ausländische Banken, die eine flächendeckende Präsenz auf dem deutschen Markt anstreben, ist die Commerzbank ein realistisches Ziel" , sagt Olaf Kayser, Analyst der Landesbank Rheinland-Pfalz.

      Zwar wird bereits seit Jahren hinter vorgehaltener Hand immer wieder über eine Übernahme der Commerzbank getuschelt. Doch für ernsthafte Angebote war das Frankfurter Institut bislang nicht fein genug. " Noch vor zwei Jahren war die Bank im Prinzip insolvent" , sagt Professor Betsch. Die Bücher enthielten zuviele Risiken, die Rendite war schwach, die Bilanz wies Verlust aus.

      Heute ist die Lage völlig anders. Müller, der eloquente Rheinländer, hat tausende Stellen abgebaut, das Investmentbanking zusammengestrichen, sich auf das Mittelstands- und Privatkundengeschäft konzentriert, Risiken bereinigt und die Bank wieder in die Gewinnzone gebracht.

      Hinzu kommt: Die Commerzbank ist nach der weit vorangetriebenen Übernahme der HypoVereinsbank durch Unicredit das einzige verbliebene Ziel unter den großen Universalbanken. Die Deutsche Bank ist mit rund 40 Milliarden Euro Marktkapitalisierung selbst für einen finanzstarken Käufer ein zu schwerer Brocken. Und die Dresdner Bank ist fest an die Allianz gebunden.

      Zwar hat mit der Gesundung der Commerzbank und den Übernahmegerüchten auch der Aktienkurs kräftig angezogen. Dennoch ist das Institut mit einer Kapitalisierung von rund 12,5 Milliarden Euro für einen finanzkräftigen Investor ein durchaus verdaubarer Happen. Und von denen gibt es genug. Betsch zählt insbesondere die spanische Banco Santander und die französische Creédit Agricole zu aussichtsreichen Kaufinteressenten. Heino Ruland, Bankenexerte des Wertpapierdienstleisters Steubing, sieht dagegen BNP Paribas als Favoriten: " Das paßt perfekt." Ein Zusammengehen eines französischen mit einem deutschen Institut sei der einzige grenzüberschreitende Merger, der wirklich sinnvoll sei.

      Doch letztlich könnte fast jedes Szenario, das die Finanzmärkte elektrisiert, Realität werden: BBVA, Royal Bank of Scotland, ABN Amro, HSBC, Société Générale. " Ich halte fast alles für möglich" , sagt Sal-Oppenheim-Analyst Thomas Rothäusler. Selbst einen Einstieg der Deutschen Bank, für die die Übernahme weniger Sinn machen würde, schließt Kayser von der LB Rheinland-Pfalz nicht aus: " Das wäre aber ein rein strategischer Deal, um einem anderen nicht den Markt zu überlassen."

      Eine Übernahme der Commerzbank könnte sich nicht nur für den Käufer auszahlen. Auch Anleger dürften profitieren. Zwar notiert die Aktie nach Kaysers Ansicht mit 21 Euro bereits leicht über ihrem fairen Wert. Dennoch stuft er das Papier wegen der Übernahmephantasie als Outperformer ein: " Der Kurs dürfte sich auf 25 Euro zubewegen." Ähnlich sieht dies TU-Professor Betsch: " Die Spekulanten gehen zu Recht auf die Commerzbank."




      Bald sogar die einzige deutsche Macht im Bankgewerbe. :)
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      schrieb am 22.08.05 00:31:46
      Beitrag Nr. 56 ()
      Exklusiv Mellon liebäugelt mit WestLB-Tochter
      von Herbert Fromme, Köln, Fidelius Schmid und Reinhard Hönighaus, Frankfurt
      Der US-Vermögensverwalter Mellon Financial Corporation spricht mit der WestLB über eine Minderheitsbeteiligung an deren Fondstochter. Der Anteil an der WestLB Asset Management (WestAM) könne bis knapp 50 Prozent betragen, erfuhr die Financial Times Deutschland aus Finanzkreisen.

      Den Angaben zufolge hatte die WestLB bis zuletzt mehrere Partner im Auge, strebt nun aber exklusive Gespräche mit Mellon an. Eine Absichtserklärung ("Letter of Intent") könne bereits bis Mitte September unterzeichnet werden, hieß es. Nach schwerer Krise richtet die WestLB ihre Konzernstruktur derzeit neu aus.

      Bereits im Mai dieses Jahres hatte die WestLB durchblicken lassen, dass sie im Rahmen der Neupositionierung ihrer Vermögensverwaltung möglicherweise einen Partner zu suchen. Informationen der FTD über die Gespräche mit Mellon wollte die Landesbank mit Sitz in Düsseldorf am Sonntag auf Anfrage nicht kommentieren.

      Durch eine Kooperation erhofft sich die WestLB mehr Durchschlagskraft in ihrem Streben nach kritischer Masse im Asset Management. Mellon erhielte Zugang zu den Sparkassen in Nordrhein-Westfalen, die als institutionelle Investoren Einlagen bei der WestLB anlegen und über ihre Verbände Rheinland und Westfalen-Lippe die Mehrheit an dem Institut halten.

      Mellon verwaltet 738 Mrd. $ und gehört zu den größten Vermögensverwaltern der Welt. Die Fondstochter der Düsseldorfer Bank verwaltet nach eigenen Angaben an elf Standorten weltweit 67 Mrd. Euro für institutionelle Investoren, davon allein knapp 30 Mrd. Euro in Deutschland. In den Publikumsfonds liegt weniger als 1 Mrd. Euro.

      WestAM ist bekannt für spezielle Investmentthemen, etwa Hochzins- und Wandelanleihen sowie Schwellenmärkte. Mellon dürfte es Experten zufolge jedoch weniger auf das Spezialistenwissen der WestAM-Fondsmanager abgesehen haben als auf Größeneffekte beim verwalteten Vermögen.

      Die WestLB bekäme durch den Deal im internationalen Geschäft einen starken Partner. Die Landesbank versucht seit längerem, das internationale Geschäft der WestAM auszubauen. Nicht zu ermitteln war, ob sich Mellon von der Transaktion zudem erhofft, als Konkurrent des Sparkassen-Fondsdienstleisters Deka im Vertrieb Erfolg zu haben.

      Mellon hatte bereits angekündigt, sich weltweit verstärken zu wollen. Die Asset-Management-Branche ist zurzeit stark in Bewegung: So hatte der weltgrößte Finanzkonzern Citigroup sein Fondsgeschäft kürzlich an das US-Investmenthaus Legg Mason für 3,7 Mrd. $ verkauft. Legg vergrößert dadurch sein verwaltetes Vermögen auf 810 Mrd. $. Die Citigroup hatte selbst die Ressourcen nicht aufbringen wollen, um die schwächelnde Sparte wieder auf Vordermann zu bringen.

      Ähnlich erging es der Deutschen Bank, die ihre angeschlagene institutionelle Vermögensverwaltung in Großbritannien mit einem Anlagekapital von 46,3 Mrd. £ an Aberdeen Asset Management veräußerte - für lediglich 265 Mio. £.
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 22:12:38
      Beitrag Nr. 57 ()
      Börsen-Zeitung: WestLB sucht Retailbasis, Kommentar von Annette Becker zu Überlegungen von WestLB und Stadtsparkasse Düsseldorf hinsichtlich eines Schulterschlusses
      Frankfurt (ots) - Wer laut nachdenkt, macht sich nicht immer
      Freunde. Diese Erfahrung macht gerade Joachim Erwin,
      Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf. Nach einem Gespräch mit
      Thomas Fischer, dem Vorstandvorsitzenden der WestLB (Nachrichten), waren sich beide
      Seiten einig: Anstatt die Stadtsparkasse Düsseldorf in eine Fusion
      mit anderen Sparkassen einzubringen – alle Versuche in diese Richtung
      waren bislang kläglich gescheitert –, wäre ein Zusammenschluss mit
      der WestLB doch die attraktivere Variante.

      Natürlich lässt sich solch eine Idee nicht von heute auf morgen
      verwirklichen, und natürlich haben neben der Landespolitik, die die
      gesetzlichen Voraussetzungen schaffen müsste, auch die Eigentümer der
      WestLB – allen voran die beiden Sparkassenverbände aus Nordrhein-
      Westfalen – ein Wörtchen mitzureden. Dennoch stecken hinter der Idee
      mehr als Tagträumereien eines politischen Enfant terrible.

      Die deutsche Sparkassen- und Landesbankenlandschaft befindet sich
      nicht erst seit dem Wegfall der Staatsgarantien in Bewegung. Es
      mehren sich Stimmen, die Zusammenschlüsse nicht nur zwischen
      Sparkassen, sondern auch zwischen Sparkassen und Landesbanken –
      Stichwort: vertikale Integration – als zukunftsweisend ansehen. Erst
      kürzlich strich die Ratingagentur Fitch die Bedeutung des
      Retailgeschäfts für die Landesbanken heraus und verwies auf den
      Regierungswechsel in Nordrhein-Westfalen, der politisch gesehen ein
      Zusammengehen von WestLB und Stadtsparkasse Düsseldorf ermögliche.
      Aus Sicht der WestLB wäre die Erweiterung des Geschäftsmodells um
      Retailaktivitäten also mehr als erwünscht. Ganz nebenbei brächten die
      Einlagen der Sparkasse auch noch Vorteile bei der Refinanzierung.

      Allein die Sparkassenverbände als Mehrheitseigner der WestLB
      dürften zunächst keinen Gefallen an dem Vorstoß finden. Daher wird
      ihnen wohl eindrücklich vor Augen geführt werden müssen, dass nur
      eine „starke“ WestLB die bevorstehende Konsolidierung auf
      Landesbankenebene mitgestalten kann. Der Fingerzeig auf die
      Landesbank Baden-Württemberg dürfte dabei den Weg weisen. Die
      Schwaben gelten als Vorzeigemodell einer erfolgreichen Landesbank.
      Vielleicht ist es mehr als Zufall, dass der heutige WestLB-Chef
      Fischer 1999 maßgeblich an der Fusion der Landesgirokasse Stuttgart
      mit der Südwestdeutschen Landesbank beteiligt war.



      Bald wird es in Deutschland keine Privatbanken mehr geben. :)
      Avatar
      schrieb am 24.08.05 17:17:05
      Beitrag Nr. 58 ()
      NRW will Fusionen zwischen Landesbank und Sparkassen ermöglichen
      Mi Aug 24, 2005 8:49 MESZ

      Berlin (Reuters) - Die neue nordrhein-westfälische Landesregierung möchte offenbar die Hürden für einen Zusammenschluss der WestLB mit der Stadtsparkasse Düsseldorf beseitigen.

      "Wir werden mit den Sparkassen- und Landschaftsverbänden über ein Holding-Modell diskutieren", sagte der nordrhein-westfälische Finanzminister Helmut Linssen dem "Handelsblatt" vom Mittwoch. Er wolle über Tabus reden, wenn dies den Finanzplatz NRW stärke, sagte der CDU-Politiker. Bei der anstehenden Reform des NRW-Sparkassengesetzes könnte daher die Bildung von Holdings ermöglicht werden. Damit würden vertikale Fusionen zwischen Landesbank und Sparkassen in Nordrhein-Westfalen möglich. Linssen betonte, er wolle keine Lösung gegen die Sparkassen durchsetzen.

      Die WestLB und die Stadtsparkasse Düsseldorf haben einem Zeitungsbericht zufolge bereits über einen engeren Zusammenschluss beraten. Der Vorstandsvorsitzende der WestLB, Thomas Fischer, und der Düsseldorfer Oberbürgermeister und Verwaltungsratschef der Stadtsparkasse, Joachim Erwin, hätten entsprechende Gespräche geführt, berichtete die "Börsenzeitung" am Dienstag ohne Angabe von Quellen. Erwin wolle die Landesregierung bewegen, durch eine Änderung des Sparkassengesetzes Kooperationen und Zusammenschlüsse ohne Umwege zu ermöglichen. Der designierte Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Düsseldorf, Heinz-Martin Humme, sprach sich der "Börsenzeitung" zufolge für die Eigenständigkeit seines Instituts aus. Das Sparkassengesetz müsse Zusammenschlüsse und Kooperationen jedoch prinzipiell erleichtern.
      Avatar
      schrieb am 24.08.05 17:22:32
      Beitrag Nr. 59 ()
      "Unfreundliche Akte" - Ost-Sparkassen kritisieren Deutsche Kreditbank
      24.08.2005

      Berlin (ddp). Die Sparkassen spüren derzeit einen zunehmenden Wettbewerb um die Einlagen der Ostdeutschen. Hauptwettbewerber seien die Allianz mit ihrer Banktochter Dresdner Bank, die Genossenschaftsbanken und die Postbank, sagte der Präsident des Ostdeutschen Sparkassen- und Giroverbandes (OSGV), Rainer Voigt, am Mittwoch in Berlin. Nur eine geringe Rolle spielten die Direktbanktöchter großer Bankkonzerne.

      Scharf kritisierte Voigt die Konkurrenz aus dem eigenen Lager der Sparkassen-Finanzgruppe. So unternehme die Deutsche Kreditbank (DKB), eine Tochter der Bayerischen Landesbank, "massive Versuche" Einlagen aus den Sparkassen abzuwerben. "Die in den letzten Monaten von Teilen der Sparkassenorganisation in den westlichen Bundesländern an die DKB ausgesprochenen Warnungen können wir gut nachvollziehen", sagte Voigt bei der Vorlage der OSGV-Halbjahresbilanz. Solche "unfreundlichen Akte" wirkten sich nachteilig auf den Sparkassen-Verbund aus.

      Voigt zufolge sind die Sparkassen im Ost-Verband zum Ende des ersten Halbjahres 2005 zufriedenstellend im Markt positioniert. Der Einlagenbestand der 61 Mitgliedssparkassen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt belaufe sich auf 74,2 Milliarden Euro und liege damit leicht unter dem Vorjahresergebnis.

      Die Entwicklung bei den Einlagen führte Voigt unter anderem auf das stagnierende Erwerbseinkommen der Sparkassenkunden und den Stillstand oder Rückgang bei Renten, Sozialleistungen und anderen Transfereinkommen zurück. Bemerkbar machten sich auch die demographische Entwicklung und steigende Lebenshaltungskosten.
      Avatar
      schrieb am 25.08.05 23:32:14
      Beitrag Nr. 60 ()
      Im Bankenparadies
      In Italien kosten Konten oft ein Vielfaches als anderswo. Damit das so bleibt, versucht die Notenbank, den Markt abzuschotten. Über die HypoVereinsbank kommen die Italiener jetzt nach Deutschland
      von Jan Dams und Barbara Wörmann

      Es ist Abschreckung pur: 25 Unterschriften muß ein Kunde leisten, wenn er ein Konto bei einer italienischen Bank eröffnen will: "Und mit jeder einzelnen verliert er einen Teil seiner Rechte", schimpft Elio Lannutti.

      20 Jahre lang war der Mann mit der mit dem weißen Haarschopf und der großen Hornbrille selbst Banker. Heute gehört er zu den ärgsten Widersachern der Branche in Italien. Unermüdlich setzt sich Lannutti als Direktor des Verbraucherschutzverbands Adusbef für die Rechte der 30 Millionen italienischen Kontobesitzer ein. Die würden quasi ausgeraubt, meint Lanutti. Gäbe es nur mehr Konkurrenz, könnten die Kontogebühren um die Hälfte fallen, glaubt er.


      Was den deutschen Bankkunden herzlich egal sein kann, bewegt bereits viele Manager in der zweitgrößten Geschäftsbank Deutschlands. Schließlich wird die HypoVereinsbank (HVB) vom italienischen Marktführer Unicredit übernommen - heute legen die Italiener den Verkaufsprospekt vor. Eine Transaktion, die auch Analysten begeistert. Mit striktem Management Mailänder Art, so hoffen die Branchenbeobachter, könnten die Italiener die Gewinne bei der ineffizienten HVB kräftig steigern.


      Doch ist das möglich? Wieviel der unstrittigen Unicredit-Erfolgsgeschichte der vergangenen Jahre läßt sich auf das Bankgeschäft hierzulande übertragen?


      Kritiker sind skeptisch: "Die Gebühren im Privatkundengeschäft des Unicredit sind dreimal so hoch wie hier", sagt ein Branchenbeobachter. "Solche Preise lassen sich in Deutschland wegen des starken Wettbewerbs zwischen Geschäftsbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken nicht erzielen."



      565 Euro Jahresgebühr
      Italiens Bankenmarkt ist ein Schlaraffenland für die Markführer Banca Intesa, Unicredit und Capitalia und ihre 700 Wettbewerber. Gemessen an den Kontoführungsgebühren, wie sie das Gesetzblatt Gazzetta Ufficiale veröffentlicht, zahlt der Kunde im Schnitt für eine Kontonutzung mit zwölf Operationen im Monat 565 Euro im Jahr. Kreditkarte und Depotgebühren kosten extra. Damit gehört Italien zu den teuersten Märkten der Welt. Zudem sind die Gebühren in den vergangenen drei Jahren drastisch gestiegen - um 196,12 Euro oder gut 65 Prozent, rechnet Verbraucherschützer Lanutti vor.


      Daran wäre grundsätzlich nichts auszusetzen, gäbe es Wettbewerb und Kunden könnten leicht wechseln. Aber das ist kaum der Fall: In Italien ist es nicht nur schwer, ein Konto zu eröffnen, sondern fast genauso aufwendig und zudem teuer, es zu schließen. Das Kartell der Abkassierer verlangt dafür im Durchschnitt 170 Euro.


      Sogar Italiens Wirtschaftsminister Domenico Siniscalco war die Abzockerei zuviel: "Alle Analysen sagen mir, daß Bankdienstleistungen in unserem Land zu teuer sind und führen das auf mangelnde Konkurrenz zurück", klagte er.


      Das belegt auch eine Studie der Unternehmensberater von Mercer Oliver Wyman über Kontoführungsgebühren in sieben europäischen Ländern, die pikanterweise der italienische Bankenverband in Auftrag gab: In Italien kostet ein Bankkonto 301 Euro im Jahr. Das ist dreimal mehr als in Deutschland. In Frankreich zahlt der Kunde für den Zugang zum eigenen Geld sogar nur 87 Euro.



      Rabatt für Beamte
      Das aber ist den Italienern nicht Beweis genug. "Nach unseren neuesten Daten kostet ein Bankkonto in Italien im Schnitt 65 Euro, 68 in Deutschland und 94 in Frankreich", sagt Maurizio Sella, Chef des ABI. Kritiker halten das für einen Taschenspielertrick. So resultierten die niedrigeren Gebühren etwa aus Rabatten, die Beamten und anderen Berufsgruppen eingeräumt werden. Außerdem benutzt in Italien oft die gesamte Familie ein einziges Konto. Damit verringern sich die Kosten pro Person.
      Avatar
      schrieb am 28.08.05 19:22:25
      Beitrag Nr. 61 ()
      BayernLB signalisiert Interesse am Osteuropa-Geschäft der HVB

      Die Bayerische Landesbank will ihr Osteuropa- Geschäft durch Zukäufe deutlich ausbauen. Auch ein Einstieg an der polnischen Großbank BPH, die zur HypoVereinsbank gehört, kommt für Bankchef Werner Schmidt in Betracht. Im Zuge der Übernahme durch die italienische Großbank UniCredit müsse die HVB aus kartellrechtlichen Gründen möglicherweise Bankbeteiligungen in Osteuropa abgeben, sagte Schmidt der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe). "Damit könnten wir unsere Marktpräsenz in dieser Region deutlich erweitern, sofern Preis und Rendite stimmen."

      Bislang ist die Bayern LB vor allem über die ungarische MKB-Bank in Osteuropa aktiv. Der Schwerpunkt der Expanion solle in Ländern wie Tschechien, Rumänien, Bulgarien, Slowakei und Slowenien liegen. Zusammenschlüssen mit anderen Landesbanken, Sparkassen oder Privatbanken in Deutschland erteilte Schmidt eine Absage. "Wir wollen definitiv keine anderen Landesbanken übernehmen."

      Auch werde die BayernLB keine neuen Filialen außerhalb Bayerns gründen. "Schließlich haben wir erst vor drei Jahren aus guten Gründen die BayernLB-Filialen in Berlin, Frankfurt, Düsseldorf und Hamburg geschlossen."/
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      schrieb am 28.08.05 21:10:20
      Beitrag Nr. 62 ()
      "Wir wollen in neue Dimensionen wachsen"
      BayernLB-Chef Schmidt zeigt Interesse am Osteuropa-Geschäft der HVB - Absage an Fusionen in Deutschland
      von Wolfgang Ehrensberger

      München - Die Bayerische Landesbank (BayernLB) will ihr Osteuropa-Geschäft durch Akquisitionen deutlich ausbauen. Dabei hat BayernLB-Chef Werner Schmidt jetzt unter anderem Interesse an der zum HVB-Konzern gehörenden BPH-Bank signalisiert, der drittgrößten polnischen Geschäftsbank.


      Im Zuge der Übernahme durch die italienische Großbank Unicredit müsse die HVB aus kartellrechtlichen Gründen möglicherweise Bankbeteiligungen in Osteuropa abgeben, beispielsweise in Polen, sagte BayernLB-Chef Werner Schmidt der WELT. "Damit könnten wir unsere Marktpräsenz in dieser Region deutlich erweitern, sofern Preis und Rendite stimmen."


      Bislang ist die Bayern LB vor allem über die ungarische MKB-Bank in Osteuropa aktiv, die laut Schmidt als "Brückenkopf" ausgebaut werden soll. Der Schwerpunkt der Expansion solle in Ländern wie Tschechien, Rumänien, Bulgarien, Slowakei und Slowenien liegen.


      Zusammenschlüssen mit anderen deutschen Landesbanken, Sparkassen oder Privatbanken erteilte Schmidt eine Absage. "Wir wollen definitiv keine anderen Landesbanken übernehmen. Die BayernLB geht ihren eigenen Weg - eigenständig, alleine."


      Schmidt hatte Anfang August bei der Vorlage der Halbjahreszahlen angekündigt, im Konsolidierungsprozeß der deutschen und europäischen Banken wolle die BayernLB eine noch aktivere Rolle spielen: "Lieber fressen, als gefressen zu werden." Die Frage von Übernahmen beziehe sich auf die strategische Ausrichtung der BayernLB vor allem in Osteuropa, stellte Schmidt jetzt klar.


      Auch werde die BayernLB keine neuen Filialen außerhalb Bayerns gründen. "Schließlich haben wir erst vor drei Jahren aus guten Gründen die BayernLB-Filialen in Berlin, Frankfurt, Düsseldorf und Hamburg geschlossen." Wenn LBBW und WestLB jetzt versuchten, den Sparkassen in Bayern unter anderem mit Filialgründungen Kunden abzujagen, "dann kann ich ihnen nur viel Spaß dabei wünschen", so Schmidt. "Wir haben das Regionalprinzip nicht aufgegeben, sondern halten uns klar an die Spielregeln." Schmidt verteidigte erneut den vielfach kritisierten bundesweiten Auftritt seiner Internet-Direktbank DKB. Damit würden nur Kunden aufgefangen, die ohnehin der S-Finanzgruppe verlorengingen. "Da die Sparkassen keine eigene Direktbank besitzen, können wir diese Kunden nur mit der DKB auffangen."


      Die Diskussion um einen Zusammenschluß zwischen der WestLB und NRW-Sparkassen wollte der BayernLB-Chef nicht direkt kommentieren. Jede Landesbank müsse für sich entscheiden, welchen Weg sie im immer schärferen Wettbewerb gehen wolle. In Bayern arbeiteten Sparkassen und BayernLB in einem Verbundmodell erfolgreich zusammen. "Ein vertikaler Zusammenschluß zwischen bayerischen Sparkassen und BayernLB kommt deshalb nicht in Frage. Jede Fusion wäre kontraproduktiv."


      Zusammenschlüsse zwischen Landesbanken und Privatbanken sehe er grundsätzlich kritisch, weil sie die Funktionsfähigkeit des Sparkassen-Verbundes untergraben. "Das würde auch für eine Verbindung etwa zwischen der Commerzbank und der BayernLB gelten. Für die BayernLB kann ich einen solchen Systembruch definitiv ausschließen."


      Zur Diskussion um einen möglichen Rückzug des Landes Bayern aus der BayernLB äußerte sich Schmidt zurückhaltend. Bayern und die bayerischen Sparkassen sind je zu 50 Prozent an der BayernLB beteiligt. Bayerns Wirtschaftsminister Otto Wiesheu hatte kürzlich mit entsprechenden Überlegungen für Furore gesorgt. Das bayerische Kabinett hatte danach allerdings klargestellt, daß Bayern Anteilseigner bleiben werde.
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      schrieb am 30.08.05 09:52:40
      Beitrag Nr. 63 ()
      Sparkassen attackieren Direktbanken

      DSGV: Geschäftsmodell nicht tragfähig - Produktabsatz soll um 15 Prozent steigen - Kritik an Landesbanken

      ste Frankfurt - Die Sparkassen wollen den Kundenabwanderungen zu Direktbanken wie der ING-Diba, aber auch zu verbundeigenen Instituten wie der BayernLB-Tochter Deutsche Kreditbank (DKB) und dem WestLB-Unternehmen Westdeutsche Immobilienbank (WestImmo) nicht mehr tatenlos zusehen. "Wenn die Sparkassen ihre Vertriebskraft stärken, muss sich jeder Direktbanker warm anziehen", sagte Christoph Schulz, als Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) zuständig unter anderem für Marktstrategie. Die Organisation wolle ihren Produktabsatz um 15 % steigern, die Voraussetzungen dafür seien jetzt geschaffen. Innerhalb von drei Jahren soll das Neugeschäft etwa in der Konsumentenfinanzierung um 20 bis 40 % hochgeschraubt werden.
      Das Geschäftsmodell der Direktbank zog Schulz in Zweifel. Auf Dauer sei es nicht tragfähig. Die Strategie, Erlöse aus der Fristentransformation, nicht aber aus Produktbeiträgen zu erwirtschaften, funktioniere bei konstanten und erst recht bei sinkenden Zinsen, meinte das DSGV-Vorstandsmitglied. "Insofern hatte die ING-Diba in den vergangenen Jahren sehr günstige Bedingungen." Bei steigenden Zinsen werde das Modell aber zum Zuschussgeschäft. Der ING-Diba-Chef sage zu Recht, froh zu sein, wenn die Sparkassen eine Direktbank gründen würden, weil er dann hoffähig gemacht werde (vgl. BZ vom 12. August). "Diesen Gefallen werden wir ihm nicht tun, weil wir von dem Geschämodell nicht überzeugt sind", betonte Schulz.

      Der DSGV-Vorstand bestritt, die Sparkassenorganisation verliere im Privatkundengeschäft unter dem Strich Kunden, und die Loyalität im Kundenkreis bröckele. Scharf kritisierte er Landesbanken, die mit eigenen Direktbanktöchtern Sparkassen regionenübergreifend Kunden abspenstig machen würden. Die BayernLB werde bedenken müssen, in welchem Umfang sie Sparkassen in den Wettbewerb treiben und zugleich ihr wichtigster Verbundpartner sein könne. "Wir halten das Grasen unterm Zaun von anderen Mitgliedern unserer Organisation für falsch", betonte Schulz.

      Die BayernLB hält derweil an ihrem 1995 mit Zustimmung des DSGV eingegangenen Engagement bei der aus der früheren DDR-Staatsbank ausgegründeten DKB fest. Allein seit 2000 hat sich die Privatkundenzahl auf rund 150 000 mehr als versiebenfacht.
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      schrieb am 30.08.05 21:59:20
      Beitrag Nr. 64 ()
      Commerzbank-Chef fordert Öffnung der Sparkassengesetze

      Der Vorstandschef der Commerzbank AG (ISIN DE0008032004/ WKN 803200), Klaus-Peter Müller, fordert von der Politik die Öffnung der Sparkassengesetze. Dies berichtet das "Handelsblatt" am Dienstag vorab aus der Mittwochausgabe.
      So könnten im europäischen Maßstab wettbewerbsfähige Institute entstehen. Es sei nicht nachzuvollziehen, dass öffentlich-rechtliche Institute private Banken kaufen dürften, die gegenteilige Variante aber verschlossen bleibe, so Müller weiter.

      Die Commerzbank-Aktie schloss am Dienstag bei 21,04 Euro.

      :laugh:
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      schrieb am 02.09.05 11:39:44
      Beitrag Nr. 65 ()
      Sparkassen streiten über Kauf der WestLB
      VON KARIN BILLANITSCH, 02.09.05, 07:00h

      Um die WestLB-Anteile des Landes NRW ranken sich zur Zeit viele Gerüchte.


      Köln - Unter den Eigentümern der Westdeutschen Landesbank (WestLB) ist eine Debatte über die komplette Übernahme der Düsseldorfer Bank durch die Sparkassen entbrannt. Der Chef der Kölner Kreissparkasse, Hans-Peter Krämer, hat sich für den Kauf der WestLB durch die Sparkassen ausgesprochen. „Dann könnten die Sparkassen alle strategischen Entscheidungen bei der Landesbank allein bestimmen.“

      Die Sparkassen halten mit 60,7 Prozent bereits die Mehrheit der Anteile an der WestLB. Sein Kollege an der Spitze der Sparkasse Köln-Bonn, Gustav Adolf Schröder, gilt dagegen nicht als Freund einer solchen Übernahme. Er teile nicht die Meinung von Krämer, teilte er auf Anfrage mit. Kritik erntete Krämer auch vom Landesobmann der rheinischen Sparkassen. Heinz Welter bezeichnete den Vorschlag als „Diskussion zur Unzeit“. Die WestLB benötige Zeit, um das mit den Sparkassen und dem Land NRW erarbeitete neue Geschäftsmodell erfolgreich umzusetzen. „Alle Hinweise aus der Sparkassenfinanzgruppe zur Neuorientierung im Eigentümerkreis verunsichern Märkte, Kunden, Mitarbeiter und letztlich auch die Ratingagenturen“, sagte er. Er forderte zu mehr Disziplin auf, zumal keine Sparkasse etwas alleine bewirken könne. Welter: „Insofern stören die öffentlichen Überlegungen des Vorstandsvorsitzenden der Kreissparkasse Köln, die im Übrigen Zeiträume betreffen, die weit über seine aktive Dienstzeit hinausgehen.“

      Krämer kennt die Befürchtungen der Kollegen. Ähnlich klangen die Töne aus den Sparkassen-Reihen auch im Februar 2004, als Krämer für eine Kapitalspritze an die finanziell angeschlagene WestLB eintrat und sie schließlich auch gegen Widerstände durchsetzte. Damals brachten die 113 Sparkassen in NRW 1,5 Milliarden Euro auf und bekamen die Mehrheit am Düsseldorfer Institut. Die Kooperation zwischen Sparkassen und WestLB wurde seither ausgebaut. Krämer verweist auch auf seine Erfahrungen mit der Deutschen Leasing. Er war vor einigen Jahren der Initiator ihrer Übernahme durch die Sparkassen. „Warum können die Sparkassen nicht auch die WestLB wieder flott machen?“ sagte er. Er reagierte mit seinem Vorstoß auf den Vorschlag von Düsseldorfs Oberbürgermeister Joachim Erwin, der die Sparkasse Düsseldorf an die WestLB verkaufen will. Die Regierung in NRW möchte sich bei der Bank zurückziehen.
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      schrieb am 02.09.05 16:51:33
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      schrieb am 05.09.05 22:41:13
      Beitrag Nr. 67 ()
      WestLB plant eigene Direktbank-Tochter
      von Fidelius Schmid, Frankfurt
      Die WestLB will gemeinsam mit den Sparkassen in Nordrhein-Westfalen eine eigene Direktbank aufbauen. Nach Informationen aus Finanzkreisen beabsichtigt der Vorstand der Bank, entsprechende Pläne noch im laufenden Jahr dem Aufsichtsrat zu präsentieren.

      Der Eingang der WestLB-Zentrale in DüsseldorfEin Sprecher der WestLB wollte dazu nicht Stellung nehmen. Die WestLB sucht mit dem Projekt eine Antwort darauf, dass Direktbanken wie ING-Diba oder Comdirect zunehmend in Konkurrenz zu den Sparkassen treten. Die Direktbanken nehmen den kommunalen Instituten immer mehr Marktanteile bei den Kundeneinlagen, der Baufinanzierung und im Konsumentenkreditgeschäft ab. Erst kürzlich hatte Hans-Peter Krämer, der Chef der Kreissparkasse Köln, vor Gefahren im Geschäft mit Baufinanzierung gewarnt.

      Ob sich der WestLB-Vorstand mit seinen Plänen durchsetzen kann, ist allerdings noch unklar. Denn die Mehrheitseigner der Bank - die Sparkassen in NRW - stehen dem Projekt sehr skeptisch gegenüber. Kern der Kritik aus dem Sparkassenlager ist, dass Landesbanken mit Direktbank-Töchtern ihren Miteigentümern Konkurrenz machen - dass sich die Gruppe also selbst kannibalisiert.


      Widerstand der Sparkassen

      Im so genannten Verbundausschuss, wo WestLB und Sparkassen gemeinsame Vorhaben beraten, ist das Projekt bereits abgelehnt worden. Der Vorstand will es jetzt dennoch vorantreiben. Geplant ist demnach, möglicherweise nur mit einigen wenigen Sparkassen einen gemeinsamen Ableger zu gründen, in den auch das Angebot "Immo Direkt" der WestLB-Tochter Westdeutsche Immobilienbank eingegliedert werden könnte.

      Reaktionen auf die Pläne der WestLB waren am Montag nur schwer zu bekommen. Rolf Gerlach, WestLB-Aufsichtsratschef und Präsident des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe, war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Es hieß aber, er sehe das Direktbank-Projekt als Option. "Solche Pläne sind mir nicht bekannt und wurden auch nicht mit uns besprochen", sagte dagegen Karlheinz Bentele, Präsident des Rheinischen Sparkassenverbands.

      In der deutschen Sparkassenorganisation tobt um das Thema Direktbanken eine hitzige Debatte, seit die BayernLB mit ihrer Tochter DKB bundesweit expandiert. Zudem ist vielen in der Branche die Helaba-Tochter 1822 Direkt ein Dorn im Auge.
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      schrieb am 06.09.05 09:28:44
      Beitrag Nr. 68 ()
      DIREKTBANKPLÄNE
      WestLB will ins Online-Banking einsteigen / veröffentlicht: 06.09.05 - 08:56, akt.: 06.09.05 - 08:57,
      Autor: THOMAS WELS

      Düsseldorf (rpo). Die WestLB AG will gegen die stark wachsende Konkurrenz der Direktbanken ein eigenes Online-Institut aufbauen, und zwar zusammen mit den Sparkassen in Nordrhein-Westfalen. Nach Informationen der Rheinischen Post aus Finanzkreisen ist noch für den Herbst eine entsprechende Vorlage im Aufsichtsrat der WestLB AG geplant.
      Der Vorstoß dürfte die ohnehin aufgeheizte Debatte um die künftige Zusammenarbeit von Sparkassen und WestLB weiter befeuern. Bisher sind die Sparkassen im Rheinland und Westfalen darauf festgelegt, dem wachsenden Wettbewerbsdruck mit eigenen Angeboten aus bestehenden Strukturen zu begegnen. So wollen die NRW-Sparkassen einheitliche Konsumentenkredite anbieten, die für die Kunden ab 4,9 Prozent Effektiv-Zins zu haben sind. Ob eine Bewerbung des Angebots mit einheitlichen Konditionen kartellrechtlich zulässig ist, gilt als umstritten.

      Hier, beim bundesweiten Markenauftritt, hätten Direktbanken einen immensen Vorteil, hieß es in den Kreisen. So lägen die Werbeausgaben der ING-Diba mit 23 Millionen Euro bereits auf Platz drei nach denen der Genossenschaftsbanken und der zentralen Sparkassenorganisation. Die Analyse, die dem Vorstoß zur Gründung einer gemeinsamen Direktbank im NRW-Sparkassensektor zu Grunde liegt, malt die Situation der Sparkassen in düsteren Farben. Gegen die Kampfkonditionen der Direktbanken hätten die öffentliche-rechtlichen Institute keine Chance und verlören beständig Kunden.

      Als Beispiel wird die Baufinanzierung angeführt, bei der die ING-Diba im vergangenen Jahr ein Neugeschäft in der gleichen Größenordnung angestoßen habe wie die gesamten deutschen Sparkassen zusammen. Eine Sparkasse müsse im Schnitt 0,4 Prozentpunkte mehr verlangen als die Direktbank, um eine Baufinanzierung kostendeckend darzustellen. Auch Anlagekonditionen, bei denen die Kunden „vom ersten Cent an 2,2 Prozent Zins geboten bekommen“, seien für Sparkassen mit ihrem teuren Filialnetz nicht machbar.

      Als die stärksten Konkurrenten werden Citibank, und Postbank, aber auch die Direktbank-Tochter der Bayerischen Landesbank (BayernLB), die DKB Deutsche Kreditbank, genannt. Die DKB hat bereits den Gang über die Landesgrenzen, etwa ins Ruhrgebiet, angekündigt. Die harsche Kritik aus dem Sparkassenverband beschied BayernLB-Chef Schmidt mit den Worten: „Da die Sparkassen keine eigene Direktbank besitzen, können wir diese Kunden nur mit der DKB auffangen.“ NRW-Finanzminister Helmut Linssen (CDU) sagte dazu unserer Zeitung: „Es gibt gezielte Regelbrüche bei den Landesbanken in der Bundesrepublik. Wenn der Verband das nicht in den Griff bekommt, sind solche Erscheinungen auch anderswo nicht auszuschließen.“ Von den konkreten Überlegungen zur Gründung einer Direktbank von WestLB und Sparkassen sei ihm nichts bekannt.

      Auf die Belange der Sparkassen soll in der Aufsichtsratsvorlage für die Neugründung weitgehend Rücksicht genommen werden, heißt es. So könne in die Konstruktion einer Tochter, die zu je der Hälfte Sparkassen und WestLB gehört, eine „Bestandsprovision“ als Ausgleich für entgangenes Zinsgeschäft aufgenommen werden. Zudem sei es möglich, über verbriefte Darlehen diese in der Bilanz der Sparkassen zu belassen. Die finanzpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Gisela Walsken, sieht eine Direktbank skeptisch.
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      schrieb am 17.09.05 14:16:48
      Beitrag Nr. 69 ()
      Sparkassen wollen Marktanteile von Direktbanken zurückerobern


      Hannover (dpa) - Die Sparkassen in Deutschland starten zum Gegenangriff auf die Direktbanken und wollen verloren gegangene Marktanteile zurückerobern. Ziel sei es, in den nächsten zwei bis drei Jahren im Konsumentenkreditgeschäft den Marktanteil von derzeit 30 Prozent wieder auf 50 Prozent zu steigern, sagte der niedersächsische Sparkassenpräsident Thomas Mang in Hannover.

      Dazu sei geplant, «Leuchtturmprodukte» zentral zu entwickeln und gemeinsam bundesweit zu vermarkten, etwa über TV-Werbung. Hintergrund der Pläne ist das starke Vordringen der Direktbanken in Deutschland. Dabei verlieren Sparkassen zunehmend Kunden an diese Institute, die durch günstigere Kostenstrukturen Finanzprodukte billiger anbieten können. Vor allem die größte europäische Direktbank ING-DiBa hat in den vergangenen Jahren etwa im Privatkundengeschäft, bei Fonds-Angeboten oder bei der Baufinanzierung deutlich zugelegt.

      Mang sagte, das Konsumentenkreditgeschäft sei ein «verborgener Schatz im Acker». Die Sparkassen wollten verlorenen Boden gut machen und deutliche Vertriebserfolge erzielen. Einer eigenen Direktbank der Sparkassen erteilte Mang eine klare Absage. Zudem kritisierte er etwa Pläne der BayernLB, bundesweit mit der Direktbank DKB wachsen zu wollen. Dies würden die Sparkassen «nicht akzeptieren».

      Auch die WestLB arbeitet an Plänen, gemeinsam mit den Sparkassen in Nordrhein-Westfalen eine Direktbank aufzubauen, um dem wachsenden Einfluss von anderen Direktbanken Paroli zu bieten. Der Rheinische Sparkassenverband hatte dies scharf kritisiert und von einem «Wildern im Bereich der Sparkassen» gesprochen.
      Avatar
      schrieb am 17.09.05 20:39:35
      Beitrag Nr. 70 ()
      Direktbank-Pläne von WestLB und NRW-Sparkassen vorerst auf Eis

      Frankfurt (Reuters) - Das Projekt einer gemeinsamen Direktbank der Düsseldorfer WestLB mit den Sparkassen in Nordrhein-Westfalen (NRW) liegt vorerst auf Eis.

      "Die Sparkassenverbände im Land haben uns in den letzten Tagen mitgeteilt, dass sie die Idee einer regionalen Direktbank zunächst nicht weiterverfolgen wollen", sagte WestLB-Sprecher Hans Obermeier am Samstag. Stattdessen würden die Sparkassen im größten deutschen Bundesland zunächst versuchen, mit Produkt- und Serviceoffensiven Kunden zurückzugewinnen. "Wir haben das zur Kenntnis genommen und stellen die Pläne daher zurück", sagte Obermeier. Die WestLB wolle eine Direktbank nur im Einvernehmen mit dem Sparkassen in NRW aufbauen.

      Direktbanken wie die zum niederländischen Finanzkonzern ING gehörende DiBa machen den im Privatkundengeschäft dominierenden Sparkassen hier zu Lande mit attraktiven Angeboten Konkurrenz und jagen ihnen immer mehr Kunden ab. Das hat in der Sparkassengruppe eine kontroverse Debatte ausgelöst, ob die öffentlich-rechtlichen Institute eine eigene Direktbank bräuchten. Auf eine einheitliche Lösung hat sich die Gruppe bisher aber nicht verständigen können.

      Eine Direktbank hat unter anderem die Landesbank Hessen-Thüringen über ihre neue Tochter Frankfurter Sparkasse. Die BayernLB hat die Deutsche Kreditbank (DKB) zu einer Direktbank ausgebaut, die nun auch außerhalb Bayerns um Kunden buhlt. Das verstößt gegen das Regionalprinzip der Sparkassengruppe und hat den Münchenern heftige Kritik eingebracht.
      Avatar
      schrieb am 20.09.05 00:20:56
      Beitrag Nr. 71 ()
      ots news: Sparkassen Broker / Thomas Gesing wird neuer Vorsitzender des ...
      Wiesbaden (ots) - Der Aufsichtsrat der S Broker Management AG hat in seiner heutigen Sitzung Thomas Gesing zum Vorsitzenden des Vorstandes des Sparkassen Brokers bestellt. Gesing wird voraussichtlich zu Beginn des kommenden Jahres seine neue Tätigkeit aufnehmen. Er tritt die Nachfolge von Klaus Schöniger an, der in den Vorstand der Sparkasse Bremen bestellt wurde.

      Thomas Gesing ist seit 1988 als Sparkassenvorstand tätig. Seit Juli 2004 verantwortet der 51-jährige als stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Münsterland-Ost die Bereiche Private Banking, Zentrale Dienste, Organisation, IT, Kreditabteilung Privatkunden, Zentraler Marktservice und Zahlungsverkehr. Der Diplom-Kaufmann bringt langjährige Expertise in der Unternehmensführung und im Privatkundengeschäft mit: er ist vertraut mit Steuerungsfragen zu Planung, Finanzen, Controlling und der Führung des Wertpapiergeschäfts sowie dem medialen Vertrieb. Durch seine langjährige Zuständigkeit für den Filialvertrieb sind ihm die Bedürfnisse von Online- und Filialkunden aus eigener Tätigkeit bestens bekannt. Neben seiner Erfahrung im Aufbau eines Finanzportals und einer Call Center Plattform war Gesing verantwortlich für die Entwicklung von IT-Sicherheitsstrategien, Controllingsystemen und der Neuorganisation der Wertpapierabwicklung.

      Als Vorsitzender des Vorstandes des Sparkassen Brokers ist Thomas Gesing verantwortlich für Strategieentwicklung, Unternehmenssteuerung, Vorstandsbüro, Beteiligungsmanagement, PR und Sparkassen-Kommunikation, Finanzen, Controlling, Asset-Management, Personal sowie Revision und Administration.

      Thomas Gesing sieht die großen Chancen der neuen Herausforderung: "Gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen werde ich die Strategie des Brokers im Sinne der Sparkassen-Finanzgruppe konsequent fortsetzen und die Leistungsfähigkeit und den Wert des Unternehmens weiter steigern. Ich freue mich auf die neue Aufgabe."

      Der neue Vorsitzende des Vorstandes folgt Klaus Schöniger, unter dessen Führung sich der Sparkassen Broker trotz schwieriger Marktbedingungen vom Start-up zu einem erfolgreichen Online-Broker entwickelte. Seit Marktstart im September 2001 konnte bei planmäßigem Ergebnisverlauf das Kundenvermögen auf fast 2 Mrd. Euro und die Anzahl der Kundendepots auf rund 120.000 gesteigert werden. "Der Sparkassen Broker ist auf dem richtigen Weg und für die weitere Zukunft gut gerüstet", unterstreicht der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Dr. Harald Quensen, die aktuelle Situation des Unternehmens.

      Originaltext: Sparkassen Broker Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=42553 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_42553.rss2

      Pressekontakt: S Broker AG&Co. KG Danja Jelonek Pressesprecherin
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      schrieb am 20.09.05 00:21:40
      Beitrag Nr. 72 ()
      Hoppenstedt ruft Sparkassen zur Geschlossenheit auf
      Berlin - Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) will auf einem Strategiegipfel die von den Direktbanken unter Konkurrenzdruck gesetzten öffentlichen Banken zu einer gemeinsamen Linie bewegen. Diskutiert werden sollen auch das künftige Verhältnis zu den Landesbanken und eine Direktbank des Sparkassenlagers.


      Die Sparkassengruppe müsse einen Beitrag zur Konsolidierung des deutschen Bankenmarktes leisten und dürfe sich nicht in internen Konflikten verrennen, schrieb Hoppenstedt 470 Sparkassenchefs. "Wir haben Bedarf, über zwei wichtige Punkte zu sprechen - über die Arbeitsteilung innerhalb unserer Gruppe und über mehr Erfolg im Vertrieb."

      Die Sparkassen wollen der zunehmenden Konkurrenz der Direktbanken Einhalt gebieten und planen deshalb auch eine gemeinsame Produktoffensive. Die örtlichen Sparkassenchefs klagen über die ING-Diba aber auch über die Kooperation von Allianz und Dresdner Bank.

      Einige Sparkassenchefs favorisieren deshalb die Aufrüstung des Sparkassen-Brokers zur Direktbank. Andere wiederum lehnen aus Furcht, Kundschaft zu verlieren, eine gemeinsame Direktbank ab.

      Die Westdeutsche Landesbank verfolgt nach Widerstand aus den Reihen ihrer Anteilseigner ihre Direktbank-Pläne nicht mehr. Dagegen hat sich die BayernLB mit ihrer bundesweit aktiven Deutschen Kreditbank (DKB) Kritik zugezogen.
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      schrieb am 20.09.05 22:59:37
      Beitrag Nr. 73 ()
      20.09.05, Sparkassenpräsident bläst zum Angriff
      Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Dietrich Hoppenstedt, hat in einem Interview mit der Financial Times Deutschland (FTD) einen Frontalangriff auf die Privatbanken angekündigt. Den Privatbanken sollen aber keine eigenen Direktbanken entgegengesetzt werden. Vielmehr will Hoppenstedt eine Vertriebsoffensive starten. Wie diese Offensive im Einzelnen aussehen soll, verriet er nicht.

      Er unterstrich lediglich, dass man mit „sehr großer Wucht“ angreifen wolle. Auf Angebote der Mitbewerber werde man in Zukunft „mit sehr viel mehr Flexibilität und Geschwindigkeit reagieren“. In Zukunft soll das Filialnetz der Sparkassen, das wegen der Kosten als Wettbewerbsnachteil gesehen wird, effektiver genutzt werden. „Der Kunde gehört umworben", sagte Hoppenstedt der FTD.

      Im Kampf mit den Direktbanken um Kunden scheinen die Sparkassen demnach auf mehr Service zu setzen. Dietrich Hoppenstedt scheidet am 30. September aus dem Amt des DSGV-Präsidenten aus. Sein Nachfolger wird der bisherige Vizepräsident Heinrich Haasis.
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      schrieb am 20.09.05 23:00:27
      Beitrag Nr. 74 ()
      Das Sparkassen-Imperium schlägt zurück

      ING-Diba, Postbank & Co. machen der Gruppe zunehmend zu schaffen - Regionalverband: Naspa wird keine Tochter der Helaba

      ski Frankfurt - Die Sparkassen sehen ihre führende Marktstellung immer stärker bröckeln. Wettbewerber wie ING-Diba, Postbank, unabhängige Finanzvertriebe und spezialisierte Nischenanbieter seien zurzeit auf verschiedenen angestammten Geschäftsfeldern der Sparkassen erfolgreicher, wird freimütig eingeräumt. Allerdings will die öffentlich-rechtliche Finanzgruppe nicht tatenlos zusehen, wie weitere Kunden, Einlagen und Forderungen zur Konkurrenz abwandern. Vielmehr wollen die Sparkassen bald mit der schon früher angekündigten Offensive im Vertrieb zurückschlagen.

      Gregor Böhmer, Geschäftsführender Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen (SGVHT), sieht seine Gruppe aktuell vor allem in drei Bereichen im Hintertreffen. Erstens sorgten Direktbanken und unabhängige Finanzdienstleister für Einlagenabflüsse. Zweitens spüre man den zunehmenden Wettbewerb durch neue Anbieter nun auch im Konsumentenkreditgeschäft. Und drittens entdeckten neuerdings immer mehr Konkurrenten das private Hypothekendarlehensgeschäft - eine "klassische Domäne der Sparkassen", für die dieser Geschäftsbereich mit rund drei Vierteln aller an Privatkunden herausgelegten Kredite ein sehr hohes Gewicht habe.


      Respekt vor der Konkurrenz

      "Ich habe Respekt vor diesen holländischen Kaufleuten, die genau die richtige Stelle gefunden haben, wo sie uns unsere Marktanteile streitig machen können", sagte Böhmer vor Mitgliedern des Internationalen Clubs Frankfurter Wirtschaftsjournalisten (ICFW). Er spielte damit repräsentativ auf die Marktanteilsgewinne der niederländischen ING-Diba an, erwähnte aber auch die Postbank und die anderen eingangs genannten Adressen als erfolgreiche Herausforderer des Marktführers. Die Sparkassen hätten diese Wettbewerber bis vor wenigen Jahren nicht auf der Rechnung gehabt. Im Übrigen widerlegten die Erfolge der Konkurrenten Behauptungen seitens privater Banken, die Dominanz von Sparkassen und Genossenschaftsbanken lasse in Deutschland kein profitables Privatkundengeschäft zu.

      Der massive Wettbewerb schlägt sich in den Geschäfts- und Ertragszahlen der Sparkassen deutlich nieder, wie die Halbjahresbilanz für das Verbandsgebiet Hessen-Thüringen beispielhaft zeigt. Die addierte Bilanzsumme der Sparkassen sank hier um 1 % bzw. 1,1 Mrd. Euro. Dabei nahmen die Kredite an Privatpersonen ebenso ab wie auf der Einlagenseite die Kundengelder. An dem Minus bei der privaten Geldvermögensbildung konnte letztlich auch der um 15 % höhere Nettoabsatz von Wertpapieren nichts ändern.


      Ertragslage unter Druck

      Auch die Ertragsseite versetzt die Sparkassen nicht gerade in Verzückung. Nachdem die jüngst vorgelegte Verbundrechenschaftslegung der regionalen Sparkassen-Finanzgruppe für 2004 eine signifikante Ergebnissteigerung auswies (vgl. BZ vom 29. Juli), rechnet Böhmer für dieses Jahr eher mit einer Konsolidierung des erreichten Niveaus. Laut einer Prognose für das Gesamtjahr zeichnet sich für die Sparkassen in Hessen und Thüringen ein Betriebsergebnis vor Vorsorge von gut 1 Mrd. Euro ab, was einen Rückgang von 76 Mill. Euro im Vergleich zu 2004 bedeuten würde. Die Zinsspanne stehe nach wie vor unter Druck, der Provisionsüberschuss steige leicht, und beim Verwaltungsaufwand werde es zunehmend schwieriger, den Kostenanstieg zu begrenzen. Konkret wird beim Zinsüberschuss ein Minus von 1,6 % auf 2,3 Mrd. Euro erwartet, dem absehbar um 2,5 % auf 1,9 Mrd. Euro erhöhte Verwaltungsaufwendungen gegenüberstehen werden.

      Der für die Sparkassen besorgniserregenden Entwicklung soll mit einer Vertriebsoffensive begegnet werden. In der Vergangenheit sei Vertrieb in vielen Sparkassen ein Fremdwort gewesen, so Böhmer. Zahlreiche Kunden würden von den Instituten jahrelang nicht aktiv angesprochen und seien dadurch "extrem abwanderungsgefährdet".

      Reagieren wollen die Öffentlich-Rechtlichen mit "Leuchtturm-Produkten" mit einheitlichen Merkmalen und Namen auf den Gebieten Konsumentenkredit, Baufinanzierung und Sparen. Ziel ist es, diese Produkte bundesweit gemeinsam zu bewerben (was wegen der dezentralen Aufstellung der Gruppe mit selbständigen Unternehmen vor Ort so ungewöhnlich wie schwierig ist) und damit den Absatz anzukurbeln. Böhmer zeigte sich überzeugt, dass auf diese Weise ING-Diba & Co. Paroli geboten werden kann: "Wenn man die Sparkassenorganisation angreift, macht man sie stark." Allein auf die bundesweiten Bemühungen vertrauen will er indes nicht. Daher sind zusätzlich regionale Maßnahmen geplant, nicht zuletzt die Etablierung eines mobilen Außendienstes als zusätzlicher Vertriebsschiene neben Filialen und Online- bzw. Telefon-Banking. Bisher verfügen nur einzelne Sparkassen über einen mobilen Vertrieb. Das Konzept des SGVHT sieht vor, dass die Sparkassen wahlweise eigene Angestellte oder Handelsvertreter einsetzen, um z. B. potenziell ertragreiche Privatkunden gezielt anzusprechen. Nach der Pilotphase bis zum ersten Halbjahr 2006 soll über den flächendeckenden Aufbau des Außendienstes entschieden werden.


      Gegen eine Rhein-Main-Bank

      Mit Blick auf die Übernahme der Frankfurter Sparkasse (Fraspa) durch die Helaba bekräftigte Böhmer, dass diese "Vertikalisierung" kein Modell für die "Vereinnahmung" weiterer Sparkassen durch die Landesbank sei. Namentlich die Nassauische Sparkasse (Naspa) "wird keine Tochter der Helaba werden", sondern müsse und könne die notwendige Verbesserung ihrer Ertragslage aus eigener Kraft schaffen. Die Fälle Fraspa und Naspa - Letztere befinde sich nicht in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, sondern sei strukturbedingt traditionell eigenkapitalschwach - seien nicht einmal entfernt miteinander vergleichbar.

      Unabhängig von der wirtschaftlichen Lage einzelner Häuser würde die Schaffung einer "Rhein-Main-Bank" aus Helaba und weiteren Sparkassen nach Überzeugung Böhmers den für diese Gruppe strukturprägenden Bezug der Institute zu ihrer jeweiligen Region und letztlich zu ihren Kunden aufs Spiel setzen.
      Avatar
      schrieb am 26.09.05 09:58:49
      Beitrag Nr. 75 ()
      vom 26.09.2005

      Mittelstand schwört auf Sparkassen


      Hamburg (AP). Bei der Auswahl der Hausbank setzt der deutsche Mittelstand vor allem auf Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken. In einer Umfrage unter 500 mittelständischen Unternehmen bekannten sich 46 Prozent zu Sparkassen und Volksbanken/Raiffeisenbanken. Die vier Großbanken Deutsche Bank, Commerzbank, Dresdner Bank und HypoVereinsbank kamen zusammen nur auf 32 Prozent, ergibt eine Untersuchung der Nürnberger Unternehmensberatung Weissman & Cie.
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      schrieb am 26.09.05 20:03:21
      Beitrag Nr. 76 ()
      Sparkassenpräsident warnt vor Zerschlagung der Sparkassen-Finanzgruppe
      26.09.2005

      Einem Bericht des Handelsblatts zufolge hat Sparkassenpräsident Dietrich Hoppenstedt eindringlich vor einer Zerlegung des Finanzverbundes gewarnt und auch entsprechenden Vorstößen aus dem eigenen Lager eine Absage erteilt. Am Rande Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank in Washington habe sich Hoppenstedt vielmehr für eine weitere Zusammenführung der Gruppe statte einer anhaltenden „Fragmentierung“ durch unkontrollierte Verkäufe ausgesprochen.

      Der letzte große Player am heimischen Markt

      Nach Ansicht des Präsidenten des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) ist die Sparkassen-Finanzgruppe mit den angeschlossenen Landesbanken „der letzte große Player im heimischen Markt und zusammen betrachtet die größte Bankengruppe der Welt“. Die Übernahme der HVB durch die italienische Großbank Unicredito werfe die Frage nach der Stärke deutscher Institute auf. Hoppenstedt bezweifle, dass die verbliebenen börsennotierten deutschen Großbanken künftig noch in der Lage sein werden, „eine bestimmende Rolle bei einer nationalen oder europäischen Konsolidierung einzunehmen“. Somit liege es im Interesse der deutschen Wirtschaft, Politik und Verbraucher, die Gruppe als Ganzes zu erhalten und weiter zusammenzuführen.

      Öffnungsdiskussion überholt

      Hoppenstedt sehe zudem keinen Grund, die jahrelange Auseinandersetzung mit privaten Banken über die Struktur der deutschen Kreditwirtschaft und eine Öffnung der öffentlich- rechtlichen Sparkassen für Investoren fortzusetzen. Er frage sich, so das Handelsblatt, für wen es die Öffnungsdiskussionen eigentlich noch gebe, „"wenn die Deutsche Bank davon nicht profitieren will, die HVB nicht mehr profitieren kann und die Dresdner Bank nicht mehr zu profitieren braucht.“ Die Commerzbank allein sei kein Grund, die gesamte Struktur des Marktes ins Rutschen zu bringen. Faktisch werde der alte Streit nur noch vom Bankenverband betrieben.

      Orientierungsphase bei den Landesbanken

      Wie das Handelsblatt weiter schreibt, ist die Einheit der Finanzgruppe aber nicht mehr nur durch Forderungen nach Privatisierungen von Sparkassen gefährdet, sondern auch durch Aktivitäten im eigenen Lager, wie etwa das Direktbanken-Geschäft von Landesbanken als auch deren Pläne für ein Zusammengehen mit Sparkassen. Die Landesbanken müssten sich nach dem Wegfall der Staatsgarantien neu orientieren. Hoppenstedt fordere seit langem eine Reduzierung der Landesbankenzahl von acht auf drei. Der DSGV-Chef betonte mit Blick auf Landesbankaktivitäten, man könne nicht zugleich Geschäfts- und Verbundpartner sowie Wettbewerber der Sparkassen sein. Eine eigene Direktbank der Sparkassen lehnte er ab, so das Handelsblatt. Vielmehr würden sich zukünftig die derzeit 470 Sparkassen mit gemeinsamen Produkten in ihren wichtigsten Geschäftsfeldern gegen die Konkurrenz der Direktbanken zu Wehr setzen.
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      schrieb am 11.10.05 19:42:39
      Beitrag Nr. 77 ()
      11.10.05
      Landesbanken in Konkurrenz
      Sparkassenorganisation könnte in regionale Blöcke zerfallen

      Von Hermannus Pfeiffer

      Die aktuelle Kooperation von SachsenLB und WestLB zeigt, wie stark die Sparkassenorganisation inzwischen in Bewegung ist.

      »In echter Partnerschaft hat Dominanz keinen Platz«, meint Thomas Fischer. Seit der frühere Vorstand der Deutschen Bank an die Spitze der größten deutschen Landesbank, der WestLB, gerückt ist, macht er bundesweit Schlagzeilen: Kauf der Weberbank, Bündnis mit der NordLB und Kooperation mit der US-Fondsgesellschaft Mellon. Durch solche strategischen Partnerschaften wird die Reichweite der Westdeutschen Landesbank immer größer – kein Einzelfall in der Sparkassenorganisation.
      Anfang der neunziger Jahre hatte noch jedes Bundesland seine eigene Landesbank. Sie kümmerte sich sowohl um die Finanzierung staatlicher Aufgaben als auch um die Sparkassen ihrer Region; für sie wickeln Landesbanken den Wertpapierhandel mit den Börsen in Frankfurt oder London ab, organisieren den Zahlungsverkehr von Millionen Girokonten. Durch Fusionen hat sich die Zahl der Landesbanken mittlerweile auf elf verringert, faktisch arbeiten sie in nur noch acht Konzernen zusammen. Im obersten Norden wurden die früheren Landesbanken Schleswig-Holstein und Hamburg zur HSH Nordbank AG fusioniert, im Südwesten übernahm die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) die Landesbank Rheinland-Pfalz und ist nun mit einem Geschäftsvolumen von 340 Milliarden Euro die fünftgrößte Bank in Deutschland. Die Bremer Landesbank ist Teil des Nord-LB-Konzerns in Hannover, und die SaarLB gehört heute zur BayernLB. Einige Landesbanken sind darüber hinaus miteinander verflochten: So besitzt die WestLB 26,6 Prozent des Kapitals der HSH Nordbank und ist als Spitzeninstitut der Sparkassen in Brandenburg aktiv. In der vergangenen Woche schloss man nun eine Kooperation mit der SachsenLB ab, die ebenfalls in eine Kapitalbeteiligung münden soll.
      Insidern zufolge dürften bundesweit nur vier, fünf Landesbanken überleben. Und auch die Zahl der aktuell 466 Sparkassen wird sich deutlich reduzieren. So meint der Ostdeutsche Sparkassen- und Giroverband, auf seinem Gebiet werden von derzeit 60 Instituten nur 20 bis 30 übrig bleiben. Ähnliches erwartet der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) für den Westen. Gründe für diese Entwicklung sind sich wandelnde Märkte und der Wegfall der bisherigen Staatshaftung; seit Mitte Juli müssen Sparkassen und Landesbanken auf eigenen Füßen stehen.
      Dabei geht es dem Sparkassenverbund besser denn je. Die Gewinne stiegen 2004 auf 1,9 Milliarden Euro, die durchschnittliche Eigenkapitalquote liegt mit gut 12 Prozent über der EU-Norm von 8 Prozent, und das Verhältnis von Aufwand und Ertrag hat sich deutlich verbessert. Verantwortlich dafür sind die deutlich gesunkenen Kosten – etwa durch Zusammenfassung der Informationstechnik in bundesweit drei Zentren. Gespart wird aber auch am Personal, die Ostkassen strichen rund 3000 Stellen. Bei der NordLB sollen nach Angaben der Gewerkschaft ver.di bis 2008 rund ein Viertel aller Stellen abgebaut werden.
      Neben solchen Auswüchsen bedrohen interne Querelen den Verbund. So jagen die Landesbanken in Bayern und Hessen-Thüringen mit eigenen Direktbanken den örtlichen Sparkassen Kunden ab. WestLB-Chef Fischer droht mit einem Konter, der wiederum den bayerischen Kollegen Kunden kosten würde. Ein Strategie-Kongress des DSGV soll nun im November klären, ob die Sparkassenorganisation weiter als gemeinsame Gruppe operieren will oder ob die größte Finanzgruppe in Deutschland in einzelne schwergewichtige regionale Blöcke zerfällt.
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      schrieb am 07.01.06 09:57:20
      Beitrag Nr. 78 ()
      Sparkassen nutzen Fondskrise

      Institut in Hannover will nun Grundbesitz-Invest-Anteile aufkaufen

      Die Sparkassen versuchen weiter Kapital aus dem Debakel der Deutschen Bank mit ihrem offenen Immobilienfonds Grundbesitz-Invest zu schlagen und bieten Kunden den Kauf der Anteile an. Zur Stützung des Krisenfonds ist der milliardenschwere Verkauf von Immobilien im Gespräch.


      Frankfurt a.M. · Nach der Sparkasse Karlsruhe bietet nun auch die Sparkasse Hannover Kunden der Deutschen Bank einen Kauf ihrer Anteile an dem Krisenfonds an. Das Institut in Niedersachsen habe sich bereit erklärt, die Fondsanteile von Kleinanlegern für bis zu 90 Prozent des letzten Preises zu übernehmen, sagte eine Sprecherin. Der Fonds der Deutschen-Bank-Tochter DB Real Estate ist seit Dezember geschlossen - ein hier zu Lande einmaliger Vorgang.

      Damit können Anleger ihre Anteile zunächst nicht zurückgeben. Der Fonds steht voraussichtlich vor hohen Wertberichtigungen. Sie könnten dem Vernehmen nach eine dreistellige Millionenhöhe erreichen. Sollte bei der Neubewertung des Fonds, die im Februar 2006 abgeschlossen sein dürfte, ein höherer Ansatz herauskommen, werde ein Ausgleich gezahlt, ergänzte die Sprecherin des hannoverschen Kreditinstituts. Das gilt aber als sehr unwahrscheinlich. Bedingung für die Übernahme der Anteile sei, dass der Privatanleger sein Depot und die Bankverbindung auf die Sparkasse Hannover übertrage. Die Aktion laufe bis zum 20. Januar - allerdings mit einer Obergrenze von zehn Millionen Euro.

      Die vorübergehende Schließung des deutlich über fünf Milliarden Euro schweren Immobilienfonds hat viele Kunden der Deutschen Bank verärgert. Betroffen sind 300 000 Privatanleger. Deutschlands größtes Geldhaus hat zwar nach heftigen Protesten einen finanziellen Ausgleich versprochen - in welcher Höhe ist aber nicht bekannt.


      Milliarden-Deal im Gespräch

      Wie in der Finanzbranche gemunkelt wird, erwägt die Deutsche Bank ihren schlingernden Fonds mit dem milliardenschweren Verkauf von Immobilien zu stabilisieren. Ein Paket im Wert von rund einer Milliarde Euro solle so schnell wie möglich veräußert werden, um die Liquidität des Fonds zu gewährleisten, heißt es. Mit der Bewertung und Vermarktung der überwiegend in Deutschland liegenden Objekte sei Jones Lang Lasalle (JLL) beauftragt worden, heißt es weiter. Zudem begleite auch das Investmentbanking der Deutschen Bank die Transaktion in beratender Funktion. Die Banktochter DB Real Estate und die Muttergesellschaft selbst wollten sich zu den Informationen nicht äußern. Zuvor hatte die Börsen-Zeitung über den geplanten Immobilienverkauf berichtet.

      Der Krisenfonds dürfte bis Februar geschlossen bleiben. Offene Immobilienfonds waren stets damit beworben worden, dass Anleger jederzeit risikolos aus ihrem Investment aussteigen können. Erst nach harscher Kritik hatte die Deutsche Bank eingewilligt, zumindest jene Investoren zu entschädigen, die sich in den vergangenen zwei Jahren in dem Fonds engagiert haben.
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      schrieb am 10.01.06 23:58:58
      Beitrag Nr. 79 ()
      10.01.2006 19:38
      Finanzminister Steinbrück verteidigt deutsches Drei-Säulen-System der Banken

      Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hat das Drei-Säulen-System der deutschen Banken verteidigt. Das System habe sich bewährt und sei ein wesentlicher Faktor für die Stabilität des deutschen Bankensektors, sagte Steinbrück am Dienstagabend in Frankfurt. "Ich halte es gerade aus ordnungspolitischen Gründen gegenüber dem anglo-amerikanischen Investmentbanking-Modell für das langfristig Erfolg versprechendere."

      Kritiker des dreigliedrigen Systems mit seiner strikten Trennung zwischen privaten Banken, genossenschaftlichen Instituten sowie Sparkassen fordern immer wieder die Möglichkeit von Fusionen und Übernahmen über die drei Säulen hinweg. Steinbrück betonte, das deutsche Modell stelle eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung und der Unternehmen mit Bankprodukten sicher. Es sorge zudem für intensiven Wettbewerb und vergleichsweise niedrige Gebühren, sagte er laut Redetext beim Jahresempfang der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main./fd/hi

      AXC0179 2006-01-10/19:35
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      schrieb am 05.02.06 00:48:32
      Beitrag Nr. 80 ()
      Magazin: Sparkassenverband plant Offerte für Bankgesellschaft
      Sa Feb 4, 2006 2:48 MEZ

      Frankfurt (Reuters) - Beim Verkauf der landeseigenen Bankgesellschaft Berlin werden die deutschen Sparkassen einem Magazinbericht zufolge über ihren Dachverband mitbieten.

      Verbandspräsident Dietrich Hoppenstedt habe von den Landesbankenchefs und den regionalen Sparkassenorganisationen die Genehmigung für ein "betriebswirtschaftlich sinnvolles" Angebot bekommen, berichtete das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" am Wochenende vorab. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) wolle den Zukauf mit Hilfe einer öffentlichen Körperschaft tätigen. Der Kaufpreis von mehreren Milliarden Euro solle großteils über den Kapitalmarkt finanziert werden. Aber auch Sparkassen und Landesbanken müssten voraussichtlich einen Beitrag leisten.

      Hoppenstedt hatte zuletzt das Interesse der Sparkassen an der ab Ende 2006 zum Verkauf stehenden Bankgesellschaft samt ihrer Berliner Sparkasse bekräftigt, das genaue Vorgehen bei einer Offerte aber offen gelassen. Ein DSGV-Sprecher sagte am Samstag: "Wenn es an der Zeit ist, werden wir uns diesbezüglich positionieren." Den Bericht kommentierte er nicht näher.

      Dem DSGV geht es vor allem darum, dass im späteren Bieterverfahren die Berliner Sparkasse nicht an Privatinvestoren fällt. Das Land Berlin muss die Bankgesellschaft nach Milliarden-Beihilfen auf Grund von EU-Auflagen bis Ende 2007 verkaufen, die Tochter Berliner Bank getrennt davon sogar bis Ende 2006. Interesse an der Berliner Bank hat unter anderem die Mittelbrandenburgische Sparkasse (MBS) in Potsdam signalisiert. Dies stößt im Sparkassen-Lager allerdings auf wenig Gegenliebe, da die MBS damit gegen das Regionalprinzip des Verbundes verstößt.
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      schrieb am 26.03.06 13:08:23
      Beitrag Nr. 81 ()
      WestLB will landesweit expandieren
      Mit einer neuen Vertriebsoffensive will WestLB-Chef Thomas Fischer den Umbau der Düsseldorfer Bank schneller umsetzen als bislang bekannt. "Wir werden künftig in ganz Deutschland um mittelständische Unternehmen, öffentliche Institutionen und Sparkassen werben und unser Geschäft damit deutlich ausbauen", sagte ein hochrangiger WestLB-Manager der "Welt am Sonntag". Die WestLB tritt damit in direkte Konkurrenz zu anderen Landesbanken, die sich vorwiegend auf ihren Heimatmarkt konzentrieren.


      Um sein Vorhaben umzusetzen, will Fischer das Führungsgremium der Bank erweitern und neben WestLB-Vize Norbert Emmerich einen weiteren Vorstand für dieses Geschäft installieren. Nach In- formationen der "Welt am Sonntag" scheiterte der Einstieg des designierten Vorstandschefs der Sparkasse Köln-Bonn, Dietmar Binkowska, in letzter Minute. Der Verwaltungsrat der Sparkasse hatte sich gegen den geplanten Wechsel gestellt.


      Außerdem will Fischer das Geschäft mit vermögenden Privatkunden ausbauen. "Wir überlegen, in Ballungszentren Niederlassungen unserer Konzerntochter Weberbank zu eröffnen", sagte ein WestLB-Aufsichtsrat. Die Weberbank wurde im vergangenen Jahr von der WestLB übernommen.


      Unterdessen steht fest, daß Fischer sein sich selbst gestecktes Ergebnisziel von 600 Millionen Euro vor Steuern im vergangenen Jahr erreicht hat. "Die Bank hat das trotz der massiven Altlasten bequem geschafft", sagte ein Aufsichtsrat. "Jetzt muß Fischer alles tun, daß der Trend anhält."


      Befürchtete Kündigungen sind einstweilen vom Tisch. "Wir werden manche freiwerdende Stelle nicht mehr besetzen", sagte ein WestLB-Manager. Betriebsbedingte Kündigungen wolle man aber unter allen Umständen vermeiden. Ulrich Reitz


      Artikel erschienen am 26. März 2006
      Avatar
      schrieb am 26.05.06 00:14:29
      Beitrag Nr. 82 ()
      Exklusiv Sparkassenverband bereitet Milliardenkauf vor
      von Meike Schreiber, Frankfurt
      Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) hat die US-amerikanische Investmentbank Goldman Sachs mit der Beratung für den Kauf der Bankgesellschaft Berlin beauftragt. Entsprechende Informationen der FTD bestätigte am Mittwoch ein Sprecher des Sparkassenverbands.

      Sitz des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) in BerlinDie Mandatierung habe der damalige Sparkassenpräsident Dietrich Hoppenstedt bereits vor Monaten beschlossen. Seit Mai ist Hoppenstedt im Ruhestand, sein Amt hat Heinrich Haasis übernommen, zuvor Präsident des mächtigen baden-württembergischen Sparkassenverbands.

      Mit der Entscheidung positioniert sich der DSGV frühzeitig als ernsthafter Interessent für das 2007 zum Verkauf stehende Institut. Die Sparkassenorganisation will damit verhindern, dass die zur Bankgesellschaft gehörende Berliner Sparkasse an einen privaten Investor fällt. Es wäre das erste Mal, dass eine Sparkasse nicht von einem öffentlich-rechtlichen Eigner geführt wird. Zumindest Teile im Sparkassenverband fürchten einen negativen Beispielcharakter: Einzelne Kommunen und Länder erwägen, Sparkassen stärker zumindest für Beteiligungen privater Investoren zu öffnen, um so Privatisierungerlöse einzustreichen. Dennoch gilt es als äußerst ungewöhnlich, dass ein Verband den Kauf eines seiner Mitglieder anstrebt.
      Avatar
      schrieb am 05.06.06 15:14:33
      Beitrag Nr. 83 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.803.278 von Crowww am 26.05.06 00:14:29Glaube das die Sparkassen es nicht zulassen werden das die Bankgesellschaft Berlin an eine Geschäftsbank verkauft wird. Dem Land Berlin kann das nur Recht sein; damit wird der Kaufpreis kräftig nach oben getrieben.
      Avatar
      schrieb am 06.06.06 00:12:08
      Beitrag Nr. 84 ()
      Finde nicht nur dem Land Berlin kann es recht sein, sondern die Beibehaltung des derzeitigen Bankensystems ist von Vorteil für alle Bundesbürger.:)
      Avatar
      schrieb am 21.07.06 19:30:36
      Beitrag Nr. 85 ()
      21.07.2006

      SPARKASSEN

      Einigung im Namensstreit

      Im Streit um die Verwendung des Sparkassennamens hat sich die Bundesregierung mit dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband geeinigt. Demnach dürfen Sparkassen an private Investoren verkauft werden, die Verwendung des Namens ist aber an strenge Bedingungen geknüpft.

      Berlin - Deutschland will mit einer gemeinsamen Position in die entscheidenden Verhandlungen mit der EU-Kommission zur Beilegung des Streits um die Nutzung der Marke "Sparkasse" ziehen. Nach Angaben des Berliner Finanzministeriums einigten sich am Freitag alle Beteiligten auf eine geschlossene Haltung.

      Gemeinsame Position:
      Beilegung im Namensstreit um die "Sparkasse"

      Einem Bericht des Berliner "Tagesspiegel" (Samstagsausgabe) zufolge vereinbarte die Bundesregierung mit dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) und Vertretern der Bundesländer, dass die Sparkassen zwar prinzipiell an private Investoren verkauft werden dürfen. Die Verwendung des Sparkassennamens sei aber an strenge Bedingungen geknüpft.

      "Vor allem soll gesetzlich festgeschrieben werden, dass auch privatisierte Sparkassen ihre Gewinne gemeinnützig verwenden müssen", hieß es. Zudem solle unter anderem die Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung und die Beschränkung der Geschäftstätigkeit auf die Region, in der das Institut seinen Sitz hat, gewahrt werden. "Alle Beteiligten konnten sich auf diese Verhandlungsposition für Brüssel einigen", sagte ein Ministeriumssprecher.

      Am Montag solle eine deutsche Delegation den Vorschlag der EU-Kommission unterbreiten. Es gebe Signale, dass die Brüsseler Behörde daran interessiert sei, den Konflikt ohne Einschaltung des Europäischen Gerichtshofes zu lösen.

      Die Kommission hatte Ende Juni ein so genanntes Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland verschärft und die Bundesregierung aufgefordert, das nationale Kreditwesengesetz so zu ändern, dass es im Falle eines Verkaufs von Sparkassen auch privaten Investoren ermöglicht wird, den Sparkassennamen weiter zu nutzen. Der Sparkassenverband hatte seine kompromisslose Haltung beim Namensschutz zuletzt im Interesse einer Lösung aufgegeben.

      Auslöser des Konflikts ist der 2007 anstehende Verkauf der Bankgesellschaft Berlin samt der zu ihr gehörenden Sparkasse in der Hauptstadt. Die EU hat den Verkauf erzwungen, weil das Land Berlin, das 81 Prozent der Anteile hält, die Bankgesellschaft 2001 mit Milliardenbeihilfen aus einer Schieflage rettete. Sollte eine private Bank den Zuschlag bekommen, würde erstmals eine Sparkasse mit dem Namen das Lager wechseln.

      reuters, vwd
      Avatar
      schrieb am 28.07.06 09:31:42
      Beitrag Nr. 86 ()
      Private Banken kritisieren Sparkassenkompromiss
      28.07.2006

      Düseldorf (ddp). Die privaten Banken schalten sich in den Streit um den Bezeichnungsschutz für Sparkassen ein. Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands privater Banken (BdB), Manfred Weber, machte im Düsseldorfer "Handelsblatt" (Freitagausgabe) Bedenken gegen den Verhandlungsvorschlag der Bundesregierung an die EU-Kommission geltend. Wenn eine privatisierte Sparkasse nur dann die Bezeichnung tragen dürfe, sofern sie den Gewinn ausschließlich gemeinnützig verwende, würden die bestehenden Hürden sogar noch erhöht.

      Zudem kritisiert Weber den Plan des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), den zehnprozentigen Anteil der NordLB an der Bankgesellschaft Berlin zu erwerben. Zur Bankgesellschaft gehört auch die Berliner Sparkasse. Das schrecke potenzielle private Bieter schon im Vorfeld des eigentlichen Veräußerungsverfahrens ab und verstoße damit gegen die EU-Vorgaben, für einen diskriminierungsfreien Verkauf zu sorgen.

      Die Bundesregierung will zwar prinzipiell der Forderung der EU-Kommission nachgeben, dass auch eine privatisierte Sparkasse sich "Sparkasse" nennen darf. Doch die Namensnutzung soll von engen Vorgaben abhängig gemacht werden wie gemeinnützige Gewinnverwendung, Regionalprinzip und eine am Gemeinwohl orientierte Aufgabenstellung. Brüssel will sich in den kommenden Wochen zu diesem Vorschlag äußern.

      ddp/roy/gkw
      Avatar
      schrieb am 29.10.06 14:38:02
      Beitrag Nr. 87 ()
      ddp
      Sparkassenverband weiter an Landesbank Berlin interessiert
      Sonntag 29. Oktober 2006, 14:13 Uhr

      Hamburg/Berlin (ddp). Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) ist weiter an der zum Verkauf stehenden Landesbank Berlin (LBB) interessiert. «Wir dementieren die Meldung», sagte Verbandssprecher Stefan Marotzke der Zeitung «Tagesspiegel am Sonntag» mit Blick auf einen «Spiegel»-Bericht, wonach der Verband von seinen bisherigen Plänen Abstand genommen habe.

      Hintergrund für die geänderte Haltung des DSGV ist laut «Spiegel» die Rechtsauffassung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), die für den DSGV und seine Mitgliedsinstitute große finanzielle Nachteile hätte.

      Der Vorstand des DSGV sei sich deshalb auf seiner Sitzung Anfang voriger Woche einig gewesen, dass ein Kauf der Landesbank über den Verband nicht mehr in Frage komme. Das Gremium wolle nun versuchen, so der «Spiegel», einzelne Sparkassen, die über ausreichend Eigenkapital verfügen, in einer Bietergemeinschaft zu bündeln. Dies sei aber äußerst schwierig, so dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein privater Investor den Zuschlag erhält, gestiegen sei.

      DSGV-Sprecher Marotzke bezeichnete den Bericht als «Blödsinn». Der Verband kenne die Rechtsauffassung der BaFin. «Selbst wenn diese Rechtsauffassung sich irgendwann bestätigen sollte, gibt es für die Sparkassen-Finanzgruppe genügend Möglichkeiten, sich an dem Bieterverfahren zu beteiligen», sagte Marotzke. «In der entsprechenden Vorstandssitzung gab es keinerlei Zweifel, dass sich die Sparkassen-Finanzgruppe am Bieterverfahren für die Landesbank Berlin beteiligen wird.»

      Die Berliner Landesbank, zu der auch die Berliner Sparkasse gehört, muss aufgrund einer Auflage der EU-Kommission bis spätestens Ende 2007 verkauft sein. Sonst muss die Bank die milliardenschweren Beihilfen zurückzahlen, mit denen das Land Berlin vor gut vier Jahren eine Pleite des Vorgängerinstituts, der Bankgesellschaft Berlin (Xetra: BEB2.DE - Nachrichten) , verhindert hatte.
      Avatar
      schrieb am 17.11.06 08:51:51
      Beitrag Nr. 88 ()
      Landesbanken bieten weiter für Berliner LBB
      Auch Sparkassen sind interessiert

      Frankfurt/M. - Beim Versuch des öffentlich-rechtlichen Lagers, die Privatisierung der Berliner Sparkasse zu verhindern, ist ein Engagement der Landesbanken entgegen früheren Äußerungen doch nach wie vor möglich.

      Ein Gebot von Landesbanken sei genauso eine Option wie eine Offerte ausschließlich von Sparkassen, sagte Thomas Fischer, Präsident des Bundesverbands Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB), in Frankfurt. "Die Sparkassen-Finanzgruppe wird antreten. Wer wie antritt, werden wir sehen." Der öffentlich-rechtliche Verbund werde die Landesbank Berlin (LBB) und ihre Sparkasse "nicht kampflos" den Privaten überlassen. Eine alleinige Offerte einer Landesbank schloss Fischer jedoch aus. Er plädierte erneut für eine Konsolidierung in dem Sektor.

      Das Land Berlin muss sich bis Herbst 2007 auf Druck der Europäischen Kommission von seinen 81 Prozent an der früheren Bankgesellschaft trennen, weil es das Institut vor fünf Jahren mit Milliarden-Beihilfen vor dem Aus gerettet hatte. Damit könnte erstmals eine Sparkasse in den Besitz privater Investoren fallen. Das Sparkassen-Lager will dies aber unter allen Umständen verhindern und hatte deshalb eine eigene Offerte angekündigt. BayernLB-Chef Werner Schmidt hatte im Sommer noch erklärt, die Landesbanken hätten sich darauf geeinigt, nicht anzutreten und den Sparkassen das Feld zu überlassen. Daraufhin habe sich Brüssel wegen etwaiger illegaler Absprachen eingeschaltet. rtr

      Aus der Berliner Morgenpost vom 17. November 2006
      Avatar
      schrieb am 21.11.06 18:58:18
      Beitrag Nr. 89 ()
      21.11.2006, 18:23 Uhr

      Presse: Sparkassen erwägen Einstieg bei Dt. Börse
      Nach der gescheiterten Fusion zwischen der Deutschen Börse und der Mehrländerbörse Euronext erwägen die Sparkassen offenbar einen Einstieg beim Frankfurter Börsenbetreiber. "Das Thema wird in den Gremien beraten werden", zitiert die "Süddeutsche Zeitung" nicht näher genannte Sparkassenkreise. Als Hindernis gelte jedoch der hohe Aktienkurs.Zuvor hatte sich bereits Thomas Fischer, der Vorstandsvorsitzende der WestLB, die zur Sparkassen-Finanzgruppe gehört, für einen Einstieg bei der Deutschen Börse ausgesprochen. Für den Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) ist dies aber kein Thema. "Herr Fischer hat in diesem Zusammenhang nicht für den DSGV gesprochen", erklärte der Sparkassen-Präsident Heinrich Haasis.
      Avatar
      schrieb am 25.11.06 10:14:52
      Beitrag Nr. 90 ()
      Streit um Sparkassen unmittelbar vor Einigung

      Paragraph 40 KWG bleibt unangetastet

      ge Berlin - Der Streit zwischen EU-Kommission und Bundesregierung um den Namensschutz in § 40 Kreditwesengesetz (KWG) steht vor einer Lösung. Dem Vernehmen nach wird der umstrittene Paragraf unangetastet bleiben, den Brüssel dahin gehend ändern wollte, dass auch privatisierte öffentlich-rechtliche Retailinstitute den Namen "Sparkasse" verwenden dürfen. Nur in dem Sonderfall der Berliner Sparkasse wird eine Ausnahme gemacht, weil diese vor Jahren nur mit Hilfe einer milliardenschweren Finanzspritze durch das Land Berlin vor dem Kollaps gerettet werden konnte.
      In der Folge verfügte Brüssel in einem Beihilfeverfahren, dass die damalige Bankgesellschaft, unter deren Dach die Sparkasse angesiedelt ist, verkauft werden muss. Das Verkaufsverfahren muss "diskriminierungsfrei" gestaltet werden - womit erstmals die Möglichkeit gegeben ist, dass private Interessenten ein öffentlich-rechtliches Institut kaufen.

      Strittig bis zuletzt ist allerdings zwischen Brüssel und Berlin, ob bei einer möglichen Privatisierung einer anderen Sparkasse die Käufer auch dort den Namen "Sparkasse" mitnehmen können. Während Berlin argumentiert, dass bei einem freiwilligen Verkauf das nationale Recht - also der unveränderte § 40 KWG - weiter gilt, strebt Brüssel an, dass wie im Fall Berlin das EU-Recht die nationalen Regularien überwölbt. Und zwar auch, wenn kein Notfall vorangegangen war, der staatliche Unterstützungszahlungen erfordert hatte.

      Dem Vernehmen nach haben sich beide Seiten darauf geeinigt, die verbliebenen strittigen Fragen zu vertagen, zumal weder eine weitere Schieflage noch ein Sparkassen-Verkauf absehbar sind. Finanzstaatssekretär Thomas Mirow dürfte also am Montag einen entsprechenden Kompromiss vereinbaren können - wenn die absehbare Einigung nicht noch in letzter Sekunde torpediert wird.

      Börsen-Zeitung, 25.11.2006
      Avatar
      schrieb am 26.11.06 08:49:38
      Beitrag Nr. 91 ()
      Sparkassen-Streit vor Lösung

      Verband: Chancen für alleiniges Angebot für die LBB sind gering
      Berlin - Im Konflikt über den Einstieg von Privatinvestoren bei deutschen Sparkassen rückt eine Lösung näher: Finanzstaatssekretär Thomas Mirow und der rheinland-pfälzische Finanzminister Ingolf Deubel (SPD) wollten der EU-Kommission an diesem Montag einen Koalitionsvorschlag unterbreiten, berichtet der "Spiegel". Dem Kompromiss zufolge müssten private Betreiber künftig nur die jeweiligen Landessparkassengesetze befolgen, die allerdings den Verkauf von Sparkassen derzeit noch fast überall ausschließen. Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums sagte am Sonnabend nur: "Die Gespräche laufen."

      Für 2007 ist der Verkauf der Landesbank Berlin (LBB) inklusive der Berliner Sparkasse geplant. Dies war Anlass für den Konflikt mit der EU-Kommission, die den Sparkassenmarkt gegen den Willen der Branche auch für private Betreiber öffnen will. Kernfrage ist, ob Berlin ein Einzelfall bleibt, da es sich hier um ein Beihilfeverfahren handelt und Beihilferecht sonstige Regelungen bricht. Die Berliner Sparkasse war mit Milliardensubventionen vor dem Zusammenbruch gerettet worden.

      Derweil wird es im Sparkassenlager für den Deutschen Sparkassen- und Giroverband offenbar zunehmend schwieriger, ein gemeinsames Angebot für die LBB zu bündeln. "Ich habe kaum noch Hoffnung, dass es einen gemeinsamen Antritt der Sparkassen gibt", erklärte ein ranghoher Manager. Deshalb sei die Frage nach einem Alternativmodell wichtig. Dies könne heißen, dass einzelne Landesbanken und Sparkassen sowie andere Interessenten gemeinsam für die LBB bieten. dpa/rtr

      Aus der Berliner Morgenpost vom 26. November 2006
      Avatar
      schrieb am 12.12.06 21:25:14
      Beitrag Nr. 92 ()
      Das Problem der Sparkassen ist das Image:
      Viel zu viele Leute denken, dass Sparkassen staatlich sind. Sparkassen sind ganz normale Banken, nur mit der Ausnahme dass sie vom Sparkassengesetz der Länder besonderen Übernahmeschutz genießen.

      Und folgende Fakten darf man niemals vergessen:

      - Bargeldversogung auch dort wo es sich nicht lohnt
      - Alle Steuern werden in Deutschland bezahlt
      - ca. 10-50% der Gewinne werden gespendet oder gesponsored
      - auch schlechte Kunden werden versorgt
      Avatar
      schrieb am 30.12.06 18:03:22
      Beitrag Nr. 93 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.135.773 von aktienselect am 12.12.06 21:25:14ich mag die sparkassen nicht...
      ich krieg immer mails von der sparkasse ich solle meine kundendaten aktualisieren und wenn ich auf den link klicke dann kommt ne fehlerhafte seite :mad:
      Avatar
      schrieb am 30.12.06 23:56:55
      Beitrag Nr. 94 ()
      Wieso bist du noch bei einer Sparkasse?
      Avatar
      schrieb am 31.12.06 00:28:45
      Beitrag Nr. 95 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.591.507 von Crowww am 30.12.06 23:56:55bin ich doch gar nicht :p (phishing mails halt ;) ...wer bekommt sie nicht ;) )
      Avatar
      schrieb am 23.02.07 10:18:54
      Beitrag Nr. 96 ()
      und womit? mit recht.
      Avatar
      schrieb am 23.02.07 10:19:53
      Beitrag Nr. 97 ()
      service besser freundlichere mitarbeiter und wesentlich kompetenter als die von der coba.
      Avatar
      schrieb am 23.02.07 10:20:32
      Beitrag Nr. 98 ()
      aber wer auf din A 4 auszüge steht.....
      Avatar
      schrieb am 23.02.07 10:20:57
      Beitrag Nr. 99 ()
      na ja eben alles hamsterbacken.
      Avatar
      schrieb am 23.02.07 10:21:14
      Beitrag Nr. 100 ()
      sparkasse on top
      Avatar
      schrieb am 23.02.07 15:45:26
      Beitrag Nr. 101 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.918.413 von hommjen am 23.02.07 10:21:14hm genau und morgen ist Weihnachten....

      deine Kommentare sind ja sehr förderlich für den thread....
      Warum befasst du dich mit der Coba wenn du der Meinung bist die Sparkasse ist besser?

      Möchte nicht wissen wieviel Kapital bei der Sparkasse durch Ineffizienz verloren geht.

      manunikat
      Avatar
      schrieb am 26.02.07 21:06:20
      Beitrag Nr. 102 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.925.559 von manunikat am 23.02.07 15:45:26Da ich mir ein Urteil über beide bilden kann.
      Avatar
      schrieb am 26.02.07 21:08:12
      Beitrag Nr. 103 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.925.559 von manunikat am 23.02.07 15:45:26Und in welcher Art und Weise hier jemand seine Kommentare abgibt ist doch wohl völlig egal.

      Oder gibt es irgendwo eine Regel die besagt das man zu jedem Thema einen 75 Seiten umfassenden Aufsatz schreiben muß?
      Avatar
      schrieb am 26.02.07 21:11:09
      Beitrag Nr. 104 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.925.559 von manunikat am 23.02.07 15:45:26Und Fakt ist doch das sich grade so Banken wie dei Coba in den letzten Jahren ein Armutszeugniss aller erster Güte ausgestellt hat, was die Zusammenarbeit mit dem sogenannten Mittelstand angeht.

      Da hat nun mal die Sparkasse die Chance genutzt und hat verstärt auf diese Klientel gebaut.

      Aber da befindet sich die Coba ja in bester Gesellschaft mit der Deutschen und der Dresdner Bank.


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