Insolvenzverwalter: Herlitz bis Ende Juli gerettet - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 23.04.02 16:07:47 von
neuester Beitrag 24.04.02 08:46:12 von
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Neueste Meldung von dpa-AFX Dienstag, 23.04.2002, 15:49
ROUNDUP: Insolvenzverwalter: Herlitz bis Ende Juli gerettet
BERLIN (dpa-AFX) - Trotz Insolvenzantrages ist das Überleben des größten deutschen Papier- und Schreibwarenherstellers Herlitz zumindest bis zum Sommer gesichert. Dies teilte Insolvenzverwalter Peter Leonhardt am Dienstag in Berlin mit. Der von den Banken zur Verfügung gestellte Kredit von 15 Millionen Euro ermögliche es, die laufenden Geschäfte "mindestens bis Ende Juli" weiter zu führen. Zugleich zeigte sich Leonhardt optimistisch, das Kerngeschäft erhalten zu können. Bislang gebe es dafür drei Interessenten. Im Mai will der Verwalter den genauen Plan vorlegen, wie das Berliner Traditionsunternehmen gerettet werden soll.
Herlitz hatte Anfang des Monats Insolvenz anmelden müssen, nachdem durch Fehlschläge im Auslandsgeschäft und im Immobilienbereich ein Schuldenberg von mehr als 300 Millionen Euro entstanden war. Im Kerngeschäft mit Papier- und Schreibwaren ist nach Leonhardts Einschätzung dagegen in diesem Jahr ein ausgeglichenes Ergebnis möglich. "In den ersten vier Monaten liegen wir über Plan", sagte der gerichtlich bestellte Verwalter. Ursprünglich war der Herlitz- Vorstand für 2002 von einem Verlust in Höhe von 23,7 Millionen Euro ausgegangen.
UNTERNEHMEN HABEN INTERESSE AN FIRMENTEILEN ANGEMELDET
Mittlerweile haben eine ganze Reihe von Unternehmen Interesse an einzelnen Firmenteilen angemeldet. "Meine Absicht ist jedoch eine andere: Ich will Herlitz im wesentlichen Kernbereich erhalten", sagte Leonhardt. Dafür gebe es drei Interessenten, zwei Wettbewerber aus dem europäischen Raum sowie eine deutsche Finanzgruppe. Nähere Angaben machte der Insolvenzverwalter mit Verweis auf die laufenden Verhandlungen nicht.
Den genauen Rettungsplan will Leonhardt in der zweiten Mai-Hälfte vorlegen. Er arbeitet darauf hin, dass die Gläubiger auf Forderungen von mehr als 100 Millionen Euro verzichten. "Herlitz hat gute Chancen, Geld zu verdienen, wenn es von seinen Verbindlichkeiten befreit werden kann." Wichtigste Gläubiger sind elf Banken, die an Herlitz auch 70 Prozent der Anteile halten. Poolführer der Banken war bislang die Deutsche Bank, jetzt ist es die HypoVereinsbank.
PRODUKTION LÄUFT AUF VOLLEN TOUREN
Trotz der massiven Finanzprobleme läuft die Produktion auf vollen Touren. "Bislang ist noch kein einziger Großkunde abgesprungen", sagte Leonhardt. Auch mit den Lieferanten gebe es keine Schwierigkeiten. Auf die Frage nach Entlassungen sagte Leonhardt: "Aus gegenwärtiger Überlegung ist noch großer Personalabbau vorgesehen." Derzeit beschäftigt der Konzern noch 2.700 Mitarbeiter.
Im Unterschied zu mehreren anderen Tochtergesellschaften konnte derweil bei der ostdeutschen Herlitz-Tochter Falken eine Insolvenz vermieden werden. Der Büroartikel-Hersteller aus dem brandenburgischen Peitz mit insgesamt 750 Beschäftigten bekam von der Landesregierung in Potsdam ein Darlehen über eine Million Euro./cs/DP/js
ROUNDUP: Insolvenzverwalter: Herlitz bis Ende Juli gerettet
BERLIN (dpa-AFX) - Trotz Insolvenzantrages ist das Überleben des größten deutschen Papier- und Schreibwarenherstellers Herlitz zumindest bis zum Sommer gesichert. Dies teilte Insolvenzverwalter Peter Leonhardt am Dienstag in Berlin mit. Der von den Banken zur Verfügung gestellte Kredit von 15 Millionen Euro ermögliche es, die laufenden Geschäfte "mindestens bis Ende Juli" weiter zu führen. Zugleich zeigte sich Leonhardt optimistisch, das Kerngeschäft erhalten zu können. Bislang gebe es dafür drei Interessenten. Im Mai will der Verwalter den genauen Plan vorlegen, wie das Berliner Traditionsunternehmen gerettet werden soll.
Herlitz hatte Anfang des Monats Insolvenz anmelden müssen, nachdem durch Fehlschläge im Auslandsgeschäft und im Immobilienbereich ein Schuldenberg von mehr als 300 Millionen Euro entstanden war. Im Kerngeschäft mit Papier- und Schreibwaren ist nach Leonhardts Einschätzung dagegen in diesem Jahr ein ausgeglichenes Ergebnis möglich. "In den ersten vier Monaten liegen wir über Plan", sagte der gerichtlich bestellte Verwalter. Ursprünglich war der Herlitz- Vorstand für 2002 von einem Verlust in Höhe von 23,7 Millionen Euro ausgegangen.
UNTERNEHMEN HABEN INTERESSE AN FIRMENTEILEN ANGEMELDET
Mittlerweile haben eine ganze Reihe von Unternehmen Interesse an einzelnen Firmenteilen angemeldet. "Meine Absicht ist jedoch eine andere: Ich will Herlitz im wesentlichen Kernbereich erhalten", sagte Leonhardt. Dafür gebe es drei Interessenten, zwei Wettbewerber aus dem europäischen Raum sowie eine deutsche Finanzgruppe. Nähere Angaben machte der Insolvenzverwalter mit Verweis auf die laufenden Verhandlungen nicht.
Den genauen Rettungsplan will Leonhardt in der zweiten Mai-Hälfte vorlegen. Er arbeitet darauf hin, dass die Gläubiger auf Forderungen von mehr als 100 Millionen Euro verzichten. "Herlitz hat gute Chancen, Geld zu verdienen, wenn es von seinen Verbindlichkeiten befreit werden kann." Wichtigste Gläubiger sind elf Banken, die an Herlitz auch 70 Prozent der Anteile halten. Poolführer der Banken war bislang die Deutsche Bank, jetzt ist es die HypoVereinsbank.
PRODUKTION LÄUFT AUF VOLLEN TOUREN
Trotz der massiven Finanzprobleme läuft die Produktion auf vollen Touren. "Bislang ist noch kein einziger Großkunde abgesprungen", sagte Leonhardt. Auch mit den Lieferanten gebe es keine Schwierigkeiten. Auf die Frage nach Entlassungen sagte Leonhardt: "Aus gegenwärtiger Überlegung ist noch großer Personalabbau vorgesehen." Derzeit beschäftigt der Konzern noch 2.700 Mitarbeiter.
Im Unterschied zu mehreren anderen Tochtergesellschaften konnte derweil bei der ostdeutschen Herlitz-Tochter Falken eine Insolvenz vermieden werden. Der Büroartikel-Hersteller aus dem brandenburgischen Peitz mit insgesamt 750 Beschäftigten bekam von der Landesregierung in Potsdam ein Darlehen über eine Million Euro./cs/DP/js
Herlitz: Schneller Einstieg eines Investors möglich
Sechs Tochterfirmen melden ebenfalls Insolvenz an
pk.
BERLIN, 22. April. Die Suche nach einem Investor für den insolventen Papier- und Schreibwarenhersteller Herlitz ist offenbar sehr erfolgreich. "Die Verhandlungen laufen auf vollen Touren", erfuhr die "Berliner Zeitung" am Montag aus Unternehmenskreisen. Wie berichtet, verhandelt Insolvenzverwalter Wolfgang Leonhardt sowohl mit Herlitz-Konkurrenten als auch mit Finanzinvestoren. Möglicherweise könne ein Herlitzkern "gleich aus der Insolvenz heraus verkauft werden, ohne dass eine Auffanglösung notwendig wird", hieß es. Das sei die beste Lösung. In den Verhandlungen werde zudem angestrebt, den Namen "Herlitz" zu erhalten.
April-Geschäft im Plan
Die Geschäfte des Unternehmens laufen weiter gut, die Kunden halten nach wie vor zur Stange. Herlitz habe im April "an das gute erste Quartal angeknüpft". Nach der Herlitz AG, die Anfang April Insolvenz angemeldet hatte, haben jetzt auch sechs Herlitz-Tochterunternehmen Insolvenzantrag getellt, teilten die die beiden Insolvenzverwalter Peter Leonhardt und Christoph Schulte-Kaubrügger am Montag mit. Zu den Töchtern gehören der Schreibgerätehersteller Diplomat, die Grußkartenfirma Susy Card und die Herlitz Kunststoffverarbeitungs GmbH (HKV). Grund seien unter anderem Verbindlichkeiten bei den Banken gewesen. In den Unternehmen sind rund 160 Mitarbeiter beschäftigt, davon allein 130 bei Diplomat. Die Produktion sei nicht gefährdet, die Liquidität bis Juli gesichert. (pk.)
Sechs Tochterfirmen melden ebenfalls Insolvenz an
pk.
BERLIN, 22. April. Die Suche nach einem Investor für den insolventen Papier- und Schreibwarenhersteller Herlitz ist offenbar sehr erfolgreich. "Die Verhandlungen laufen auf vollen Touren", erfuhr die "Berliner Zeitung" am Montag aus Unternehmenskreisen. Wie berichtet, verhandelt Insolvenzverwalter Wolfgang Leonhardt sowohl mit Herlitz-Konkurrenten als auch mit Finanzinvestoren. Möglicherweise könne ein Herlitzkern "gleich aus der Insolvenz heraus verkauft werden, ohne dass eine Auffanglösung notwendig wird", hieß es. Das sei die beste Lösung. In den Verhandlungen werde zudem angestrebt, den Namen "Herlitz" zu erhalten.
April-Geschäft im Plan
Die Geschäfte des Unternehmens laufen weiter gut, die Kunden halten nach wie vor zur Stange. Herlitz habe im April "an das gute erste Quartal angeknüpft". Nach der Herlitz AG, die Anfang April Insolvenz angemeldet hatte, haben jetzt auch sechs Herlitz-Tochterunternehmen Insolvenzantrag getellt, teilten die die beiden Insolvenzverwalter Peter Leonhardt und Christoph Schulte-Kaubrügger am Montag mit. Zu den Töchtern gehören der Schreibgerätehersteller Diplomat, die Grußkartenfirma Susy Card und die Herlitz Kunststoffverarbeitungs GmbH (HKV). Grund seien unter anderem Verbindlichkeiten bei den Banken gewesen. In den Unternehmen sind rund 160 Mitarbeiter beschäftigt, davon allein 130 bei Diplomat. Die Produktion sei nicht gefährdet, die Liquidität bis Juli gesichert. (pk.)
Vorhin wurden in Frankfurt 20 000 Stück zu 1,29 umgesetzt!
Das schaut mir nicht nach kleinen Zockern aus!!
Das schaut mir nicht nach kleinen Zockern aus!!
Hier kann stündlich eine Investor-Adhoc eintreffen. Einfacher geht´s nicht.
Dienstag 23. April 2002, 17:28 Uhr
Insolvenzverwalter- Ausgeglichenes Ergebnis bei Herlitz möglich
Berlin, 23. Apr (Reuters) - Die zahlungsunfähige Herlitz (Xetra: 605310.DE - Nachrichten - Forum) AG könnte nach Einschätzung von Insolvenzverwalter Peter Leonhardt bei einem bestimmten Schuldennachlass in diesem Jahr ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen.
Leonhardt sagte am Dienstag in Berlin, er hoffe, dass beim
Schreibwarenhersteller ein operatives Ergebnis für 2002 von "um die Null" erreicht werden könne, sollten unter anderem die Gläubiger einem Forderungsnachlass von mehr als 100 Millionen Euro zustimmen. Nach dem ursprünglichen Plan für 2002 sei ein Jahresfehlbetrag von 23,7 Millionen Euro vorgesehen. Er sei zuversichtlich, dass der Insolvenzplan in der zweiten Maihälfte vorgelegt werden könne und die Gläubiger bis spätestens Ende Juli darüber entscheiden könnten. Leonhardt bekräftigte sein Ziel, Herlitz in seinen wesentlichen Kernbereichen zu erhalten.
Herlitz hatte Anfang April Antrag auf Insolvenz gestellt und ist mit rund 300 Millionen Euro bei den Banken verschuldet. Vor rund zwei Wochen hatten die Gläubigerbanken einem Massekredit von 15 Millionen Euro zugestimmt. Inzwischen meldeten auch sechs Herlitz-Töchter Insolvenz an, darunter der Schreibgerätehersteller Diplomat, die Grußkartenfirma Susy Card und die Herlitz Kunststoffverarbeitungs GmbH (HKV).
Leonhardt bezifferte die Verbindlichkeiten der Herlitz AG einschließlich Pensionsverpflichtungen auf rund 400 Millionen Euro. Zu den Gläubigern gehörten neben den Banken auch Lieferanten, das Arbeitsamt und der Pensionssicherungsverein. Forderungsnachlässe von mehr als 100 Millionen Euro vor allem von den Banken entsprächen nach den Worten des Insolvenzverwalters etwa 9,5 Millionen Euro weniger Zinslasten. Zudem könnte es durch Abschreibungen im Immobilienbereich Einsparungen geben. Derzeit würden unter anderem Leerstände im Immobilienbereich den Konzern jährlich mit rund 25 bis 30 Millionen Euro belasten. Die Herlitz AG sollte versuchen, Grundstücke über Töchterfirmen auszulagern und dann zu marktüblichen Preisen zu mieten, sagte Leonhardt.
Mit Blick auf den ursprünglich für 2002 angepeilten Verlust sagte Leonhardt vor Journalisten: "Die 23 Millionen Euro müssen auf Dauer verschwinden." Als Voraussetzung für ein ausgeglichenes Ergebnis dürften die Umsätze nicht einbrechen. Bisher sei aber noch kein Großkunde abgesprungen.
Leonhardt bekräftigte, dass er derzeit mit bis zu drei Interessenten Gespräche führe, die im Grundsatz an Herlitz als Ganzes interessiert seien. Zwei Firmen, deren Herkunft Leonhardt als europäisch bezeichnete, seien aus der Branche. Zudem gebe es Verbindungen zu einer Finanzgruppe. Details nannte Leonhardt nicht. Er sagte, der Schaden eines Insolvenzplanverfahrens wäre geringer als der bei einer Abwicklung von Herlitz. Auch wenn der Personalabbau voraussichtlich nicht sehr groß sei, müssten die Arbeitnehmer einen Beitrag zur Sanierung leisten. Der Betriebsrat habe bereits positive Signale gegeben. Der Insolvenzverwalter geht davon aus, dass die Liquidität möglicherweise bis über den Juli hinaus reicht.
Herlitz hat knapp 3000 Mitarbeiter, schreibt seit 1995 Verluste und kämpft seit mehreren Jahren mit ständig sinkenden Umsätzen. 2001 hatte das Unternehmen bei einem Umsatz von 438 Millionen Euro einen Verlust von rund 50 Millionen Euro ausgewiesen.
kla/ked
Insolvenzverwalter- Ausgeglichenes Ergebnis bei Herlitz möglich
Berlin, 23. Apr (Reuters) - Die zahlungsunfähige Herlitz (Xetra: 605310.DE - Nachrichten - Forum) AG könnte nach Einschätzung von Insolvenzverwalter Peter Leonhardt bei einem bestimmten Schuldennachlass in diesem Jahr ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen.
Leonhardt sagte am Dienstag in Berlin, er hoffe, dass beim
Schreibwarenhersteller ein operatives Ergebnis für 2002 von "um die Null" erreicht werden könne, sollten unter anderem die Gläubiger einem Forderungsnachlass von mehr als 100 Millionen Euro zustimmen. Nach dem ursprünglichen Plan für 2002 sei ein Jahresfehlbetrag von 23,7 Millionen Euro vorgesehen. Er sei zuversichtlich, dass der Insolvenzplan in der zweiten Maihälfte vorgelegt werden könne und die Gläubiger bis spätestens Ende Juli darüber entscheiden könnten. Leonhardt bekräftigte sein Ziel, Herlitz in seinen wesentlichen Kernbereichen zu erhalten.
Herlitz hatte Anfang April Antrag auf Insolvenz gestellt und ist mit rund 300 Millionen Euro bei den Banken verschuldet. Vor rund zwei Wochen hatten die Gläubigerbanken einem Massekredit von 15 Millionen Euro zugestimmt. Inzwischen meldeten auch sechs Herlitz-Töchter Insolvenz an, darunter der Schreibgerätehersteller Diplomat, die Grußkartenfirma Susy Card und die Herlitz Kunststoffverarbeitungs GmbH (HKV).
Leonhardt bezifferte die Verbindlichkeiten der Herlitz AG einschließlich Pensionsverpflichtungen auf rund 400 Millionen Euro. Zu den Gläubigern gehörten neben den Banken auch Lieferanten, das Arbeitsamt und der Pensionssicherungsverein. Forderungsnachlässe von mehr als 100 Millionen Euro vor allem von den Banken entsprächen nach den Worten des Insolvenzverwalters etwa 9,5 Millionen Euro weniger Zinslasten. Zudem könnte es durch Abschreibungen im Immobilienbereich Einsparungen geben. Derzeit würden unter anderem Leerstände im Immobilienbereich den Konzern jährlich mit rund 25 bis 30 Millionen Euro belasten. Die Herlitz AG sollte versuchen, Grundstücke über Töchterfirmen auszulagern und dann zu marktüblichen Preisen zu mieten, sagte Leonhardt.
Mit Blick auf den ursprünglich für 2002 angepeilten Verlust sagte Leonhardt vor Journalisten: "Die 23 Millionen Euro müssen auf Dauer verschwinden." Als Voraussetzung für ein ausgeglichenes Ergebnis dürften die Umsätze nicht einbrechen. Bisher sei aber noch kein Großkunde abgesprungen.
Leonhardt bekräftigte, dass er derzeit mit bis zu drei Interessenten Gespräche führe, die im Grundsatz an Herlitz als Ganzes interessiert seien. Zwei Firmen, deren Herkunft Leonhardt als europäisch bezeichnete, seien aus der Branche. Zudem gebe es Verbindungen zu einer Finanzgruppe. Details nannte Leonhardt nicht. Er sagte, der Schaden eines Insolvenzplanverfahrens wäre geringer als der bei einer Abwicklung von Herlitz. Auch wenn der Personalabbau voraussichtlich nicht sehr groß sei, müssten die Arbeitnehmer einen Beitrag zur Sanierung leisten. Der Betriebsrat habe bereits positive Signale gegeben. Der Insolvenzverwalter geht davon aus, dass die Liquidität möglicherweise bis über den Juli hinaus reicht.
Herlitz hat knapp 3000 Mitarbeiter, schreibt seit 1995 Verluste und kämpft seit mehreren Jahren mit ständig sinkenden Umsätzen. 2001 hatte das Unternehmen bei einem Umsatz von 438 Millionen Euro einen Verlust von rund 50 Millionen Euro ausgewiesen.
kla/ked
Herlitz-Tochter Falken Office mit 750 Jobs gerettet
Insolvenzverwalter legt Konzern-Sanierungsplan im Mai vor
Peter Kirnich
BERLIN, 23. April. Die Herlitz-Tochter Falken Office Products in Peitz (Brandenburg) ist gerettet. "Das Land Brandenburg stellt dem Unternehmen ein Darlehen von einer Million Euro zur Verfügung", sagte Herlitz-Insolvenzverwalter Peter Leonhardt am Dienstag. "Damit besteht für Falken Office keine Insolvenzgefahr mehr", so Leonhardt. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt 750 Mitarbeiter, davon rund 450 in Peitz und 300 in Tschechien. Es stellt unter anderem Ordner und Folien her.
Für den gesamten Schreib- und Papierwarenhersteller, der Anfang April Insolvenz anmelden musste, will Leonhardt in der zweiten Mai-Hälfte einen Insolvenz-Plan vorlegen. Der vor wenigen Tagen von den Banken zur Verfügung gestellte Kredit von 15 Millionen Euro ermögliche es, die laufenden Geschäfte "mindestens bis Ende Juli" weiterzuführen.
Kern soll bleiben
Es gebe "eine Reihe von Interessenten, die Teile von Herlitz übernehmen wollen". Der Insolvenzverwalter wolle jedoch "das Unternehmen in seinem Kern erhalten". Leonhardt zeigte sich "sehr hoffnungsvoll, dass dies gelingt". Mit insgesamt drei Unternehmen, "einem Finanzinvestor und zwei Branchenfirmen", gebe es erste Gespräche über eine Übernahme des Herlitz-Kerns. "Herlitz hat die Chance, Geld zu verdienen, wenn es von seinen Schulden getrennt wird", sagte Leonhardt. Doch das sei ein schwieriger und langer Weg. Die Verbindlichkeiten des Konzerns würden sich auf rund 400 Millionen Euro belaufen, davon entfallen rund 300 Millionen auf Kredite. Leonhardt hofft, dass die Gläubiger auf Forderungen in Höhe von mehr als 100 Millionen Euro verzichten. Wenn die Verbindlichkeiten um 100 Millionen Euro sinken würden, bedeutete dies "9,5 Millionen Euro Zinslast im Jahr weniger".
Zu den wichtigsten Gläubigern gehören mehrere Banken und Kreditversicherer. Hinzu kämen Pensions- und Grundstücksverbindlichkeiten. Auch die Arbeitnehmer würden "ihren Beitrag leisten", so der Insolvenzverwalter. Herlitz-Betriebsratschef Christian Petsch bestätigte der "Berliner Zeitung", dass die Belegschaft grundsätzlich dazu bereit sei. Möglichkeiten gebe es viele, bis hin zum teilweisen Verzicht auf Sonderleistungen wie das Weihnachtsgeld. "Wenn es darum geht, das Unternehmen in seinem Kern und damit möglichst viele Arbeitsplätze zu retten, gibt es für uns kein Tabu-Thema", sagte Petsch.
Leonhardt geht davon aus, dass Herlitz auch "ohne gravierenden Arbeitsplatzabbau" gerettet werden kann. Das Unternehmen sei in den letzten Jahren bereits von einst 5 400 auf heute 2 700 Mitarbeiter geschrumpft. "Herlitz hat damit eine kritische Grenze erreicht", ein größerer Aderlass sei nicht möglich, um die Geschäfte weiterführen zu können.
Das operative Geschäft des Unternehmens laufe "erfreulich gut". Sowohl im ersten Quartal als auch im April habe das Herlitz-Ergebnis "deutlich über dem Plan" gelegen. Dabei seien im zweiten Halbjahr noch bessere Geschäfte zu erwarten, da die Nachfrage durch Schulbeginn und Weihnachten steigt. Ursprünglich hatte Herlitz 2002 "einen Verlust von 23,7 Millionen Mark" prognostiziert. "Ich hoffe, dass wir in diesem Jahr im operativen Geschäft eine schwarze Null erreichen", so der Insolvenzverwalter.
Insolvenzverwalter legt Konzern-Sanierungsplan im Mai vor
Peter Kirnich
BERLIN, 23. April. Die Herlitz-Tochter Falken Office Products in Peitz (Brandenburg) ist gerettet. "Das Land Brandenburg stellt dem Unternehmen ein Darlehen von einer Million Euro zur Verfügung", sagte Herlitz-Insolvenzverwalter Peter Leonhardt am Dienstag. "Damit besteht für Falken Office keine Insolvenzgefahr mehr", so Leonhardt. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt 750 Mitarbeiter, davon rund 450 in Peitz und 300 in Tschechien. Es stellt unter anderem Ordner und Folien her.
Für den gesamten Schreib- und Papierwarenhersteller, der Anfang April Insolvenz anmelden musste, will Leonhardt in der zweiten Mai-Hälfte einen Insolvenz-Plan vorlegen. Der vor wenigen Tagen von den Banken zur Verfügung gestellte Kredit von 15 Millionen Euro ermögliche es, die laufenden Geschäfte "mindestens bis Ende Juli" weiterzuführen.
Kern soll bleiben
Es gebe "eine Reihe von Interessenten, die Teile von Herlitz übernehmen wollen". Der Insolvenzverwalter wolle jedoch "das Unternehmen in seinem Kern erhalten". Leonhardt zeigte sich "sehr hoffnungsvoll, dass dies gelingt". Mit insgesamt drei Unternehmen, "einem Finanzinvestor und zwei Branchenfirmen", gebe es erste Gespräche über eine Übernahme des Herlitz-Kerns. "Herlitz hat die Chance, Geld zu verdienen, wenn es von seinen Schulden getrennt wird", sagte Leonhardt. Doch das sei ein schwieriger und langer Weg. Die Verbindlichkeiten des Konzerns würden sich auf rund 400 Millionen Euro belaufen, davon entfallen rund 300 Millionen auf Kredite. Leonhardt hofft, dass die Gläubiger auf Forderungen in Höhe von mehr als 100 Millionen Euro verzichten. Wenn die Verbindlichkeiten um 100 Millionen Euro sinken würden, bedeutete dies "9,5 Millionen Euro Zinslast im Jahr weniger".
Zu den wichtigsten Gläubigern gehören mehrere Banken und Kreditversicherer. Hinzu kämen Pensions- und Grundstücksverbindlichkeiten. Auch die Arbeitnehmer würden "ihren Beitrag leisten", so der Insolvenzverwalter. Herlitz-Betriebsratschef Christian Petsch bestätigte der "Berliner Zeitung", dass die Belegschaft grundsätzlich dazu bereit sei. Möglichkeiten gebe es viele, bis hin zum teilweisen Verzicht auf Sonderleistungen wie das Weihnachtsgeld. "Wenn es darum geht, das Unternehmen in seinem Kern und damit möglichst viele Arbeitsplätze zu retten, gibt es für uns kein Tabu-Thema", sagte Petsch.
Leonhardt geht davon aus, dass Herlitz auch "ohne gravierenden Arbeitsplatzabbau" gerettet werden kann. Das Unternehmen sei in den letzten Jahren bereits von einst 5 400 auf heute 2 700 Mitarbeiter geschrumpft. "Herlitz hat damit eine kritische Grenze erreicht", ein größerer Aderlass sei nicht möglich, um die Geschäfte weiterführen zu können.
Das operative Geschäft des Unternehmens laufe "erfreulich gut". Sowohl im ersten Quartal als auch im April habe das Herlitz-Ergebnis "deutlich über dem Plan" gelegen. Dabei seien im zweiten Halbjahr noch bessere Geschäfte zu erwarten, da die Nachfrage durch Schulbeginn und Weihnachten steigt. Ursprünglich hatte Herlitz 2002 "einen Verlust von 23,7 Millionen Mark" prognostiziert. "Ich hoffe, dass wir in diesem Jahr im operativen Geschäft eine schwarze Null erreichen", so der Insolvenzverwalter.
Nachrichten : Wirtschaft : Unternehmen
24.04.2002
Produktion und Vertrieb von Herlitz laufen reibungslos
Tochter Falken in Peitz erhält Darlehen des Landes Brandenburg
dr
Der vorläufige Insolvenzverwalter der Herlitz AG, Peter Leonhardt, ist zuversichtlich, bis Ende Mai einen so genannten Insolvenzplan für die beiden Unternehmen Herlitz AG und PBS AG vorlegen zu können. Anfang Juni könnten dann die Gläubiger abstimmen, "ob man den Unternehmen bestimmte Forderungen erlässt", sagte Leonhardt am Dienstag in Berlin. Zu den Gläubigern zählen in erster Linie die Banken, ferner die Kreditversicherer (für die Lieferanten), das Landesarbeitsamt (Insolvenzgeld) und der Pensionssicherungsverein, der für Pensionszusagen gerade steht (siehe Lexikon).
Die Banken seien nicht mehr bereit gewesen, die Sanierung allein zu bezahlen, nun müsse ein Kompromiss zwischen den einzelnen Gläubigergruppen gefunden werden. Wie hoch dann der Forderungsverzicht der Kreditinstitute sein müsste, konnte der vorläufige Insolvenzverwalter noch nicht sagen. Die Schätzungen belaufen sich aber auf mindestens 100 Millionen Euro. Doch Leonhardt ist zuversichtlich, dass er alle Gläubiger zum Forderungsverzicht bewegen kann, und das Unternehmen "in wesentlichen Teilen" gerettet wird.
Gerettet ist bereits die Herlitz-Tochter Falken Office Products GmbH (FOP). Das Unternehmen mit rund 450 Mitarbeitern in Peitz und knapp 300 in Tschechien, erhält vom Land Brandenburg einen Kredit über eine Millionen Euro. Falken hat ein positives Betriebsergebnis. Es ist juristisch nicht unmittelbar vom Insolvenzverfahren der Herlitz AG betroffen. Die Banken wollten Falken nicht für Herlitz-Schulden in Anspruch nehmen, so Leonhardt. "Eine Infektion durch die Muttergesellschaft Herlitz und die damit verbundene Insolvenz konnte vermieden werden."
Bei Herlitz geht es laut Leonardt nun vorrangig darum, die Belastungen aus der Verschuldung abzubauen und Ertragspotenziale zu heben. Nachdem ein Massekredit über 15 Millionen Euro in vollem Umfang gewährt worden sei, könne der Geschäftsbetrieb fortgesetzt werden. Allerdings soll der Kredit dem Vernehmen nach erst nach massiven Interventionen von Berlins Wirtschaftssenator Gregor Gysi auch tatsächlich bewilligt worden sein.
Die Liquidität reiche nun sicher bis Ende Juli, sagte Leonhardt. Das Geschäft laufe bisher gut, das erste Quartal ist über Plan abgeschlossen worden. Auch die Probleme mit den Lieferanten seien gelöst worden. Mit Großkunden von Herlitz führe der vorläufige Insolvenzverwalter erste erfolgreiche Gespräche. Bisher sie noch kein Großkunde abgesprungen. Die Kunden würden termingerecht und in bisherigem Umfang befliefert.
Die Verschuldung erreicht dem Vernehmen nach 300 bis 400 Millionen Euro. Allein die Zinslasten des Unternehmens betragen jährlich 25 bis 30 Millionen Euro. Eine der größten Belastungen sind die Grundstücke, zu denen auch die Lager zählen. Die Immobilien befinden sich allerdings seit dem vergangenen Jahr in Besitz der Töchter, was die Entschuldung von Herlitz leichter machen könnte. Es müsse nun erreicht werden, dass die Grundstücke auch bei den Töchter blieben, so der vorläufige Insolvenzverwalter. Herlitz müsste dann zwar in Zukunft "Mieten" zahlen, dies sei aber immer noch deutlich weniger als die Zinsbelastungen. Man sei mit vier Interessenten, zwei davon aus dem Ausland, im Gespräch.
24.04.2002
Produktion und Vertrieb von Herlitz laufen reibungslos
Tochter Falken in Peitz erhält Darlehen des Landes Brandenburg
dr
Der vorläufige Insolvenzverwalter der Herlitz AG, Peter Leonhardt, ist zuversichtlich, bis Ende Mai einen so genannten Insolvenzplan für die beiden Unternehmen Herlitz AG und PBS AG vorlegen zu können. Anfang Juni könnten dann die Gläubiger abstimmen, "ob man den Unternehmen bestimmte Forderungen erlässt", sagte Leonhardt am Dienstag in Berlin. Zu den Gläubigern zählen in erster Linie die Banken, ferner die Kreditversicherer (für die Lieferanten), das Landesarbeitsamt (Insolvenzgeld) und der Pensionssicherungsverein, der für Pensionszusagen gerade steht (siehe Lexikon).
Die Banken seien nicht mehr bereit gewesen, die Sanierung allein zu bezahlen, nun müsse ein Kompromiss zwischen den einzelnen Gläubigergruppen gefunden werden. Wie hoch dann der Forderungsverzicht der Kreditinstitute sein müsste, konnte der vorläufige Insolvenzverwalter noch nicht sagen. Die Schätzungen belaufen sich aber auf mindestens 100 Millionen Euro. Doch Leonhardt ist zuversichtlich, dass er alle Gläubiger zum Forderungsverzicht bewegen kann, und das Unternehmen "in wesentlichen Teilen" gerettet wird.
Gerettet ist bereits die Herlitz-Tochter Falken Office Products GmbH (FOP). Das Unternehmen mit rund 450 Mitarbeitern in Peitz und knapp 300 in Tschechien, erhält vom Land Brandenburg einen Kredit über eine Millionen Euro. Falken hat ein positives Betriebsergebnis. Es ist juristisch nicht unmittelbar vom Insolvenzverfahren der Herlitz AG betroffen. Die Banken wollten Falken nicht für Herlitz-Schulden in Anspruch nehmen, so Leonhardt. "Eine Infektion durch die Muttergesellschaft Herlitz und die damit verbundene Insolvenz konnte vermieden werden."
Bei Herlitz geht es laut Leonardt nun vorrangig darum, die Belastungen aus der Verschuldung abzubauen und Ertragspotenziale zu heben. Nachdem ein Massekredit über 15 Millionen Euro in vollem Umfang gewährt worden sei, könne der Geschäftsbetrieb fortgesetzt werden. Allerdings soll der Kredit dem Vernehmen nach erst nach massiven Interventionen von Berlins Wirtschaftssenator Gregor Gysi auch tatsächlich bewilligt worden sein.
Die Liquidität reiche nun sicher bis Ende Juli, sagte Leonhardt. Das Geschäft laufe bisher gut, das erste Quartal ist über Plan abgeschlossen worden. Auch die Probleme mit den Lieferanten seien gelöst worden. Mit Großkunden von Herlitz führe der vorläufige Insolvenzverwalter erste erfolgreiche Gespräche. Bisher sie noch kein Großkunde abgesprungen. Die Kunden würden termingerecht und in bisherigem Umfang befliefert.
Die Verschuldung erreicht dem Vernehmen nach 300 bis 400 Millionen Euro. Allein die Zinslasten des Unternehmens betragen jährlich 25 bis 30 Millionen Euro. Eine der größten Belastungen sind die Grundstücke, zu denen auch die Lager zählen. Die Immobilien befinden sich allerdings seit dem vergangenen Jahr in Besitz der Töchter, was die Entschuldung von Herlitz leichter machen könnte. Es müsse nun erreicht werden, dass die Grundstücke auch bei den Töchter blieben, so der vorläufige Insolvenzverwalter. Herlitz müsste dann zwar in Zukunft "Mieten" zahlen, dies sei aber immer noch deutlich weniger als die Zinsbelastungen. Man sei mit vier Interessenten, zwei davon aus dem Ausland, im Gespräch.
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