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    DER NEUE KAPITALSOZIALISMUS - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 25.10.02 18:06:27 von
    neuester Beitrag 31.10.02 10:26:56 von
    Beiträge: 17
    ID: 651.630
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      schrieb am 25.10.02 18:06:27
      Beitrag Nr. 1 ()
      Haben sie sich eigentlich schon einmal gefragt wem die großen global operierende Unternehmen wie z. B. VW, Siemens oder eine Deutsche Telekom eigentlich gehören? Den Vorständen wohl nicht, die wechseln ja inzwischen die Chefetagen genau so schnell wie andere ihre Hemden.
      Ich will es ihnen sagen liebe Leser, uns Aktionären gehören inzwischen diese Unternehmen und wenn diese Unternehmen schlecht gemanagt werden, verlieren nicht die Manager sondern wir unser Geld.
      Vorstände die ihr Gehalt selbst bestimmen und nach Fehlleistungen einfach den Vorstandssessel wechseln können, haben die wirklich noch ein Motiv kreative Leistungen zu erbringen wenn sich der Geldsack auch so nach belieben füllt?
      Vorbei sind die Zeiten der Traditionsunternehmen die über Jahrhunderte vom Vater auf den Sohn vererbt wurden und an denen die Herzen der Firmengründer hingen.
      Das erinnert mich in der Tat an die volkseigenen Betriebe aus sozialistischen Zeiten die allen gehörten aber für die eigentlich niemand wirklich verantwortlich war.
      Die eigentliche Herausforderung für einen Manager mag es demnach auch folgerichtig sein, Vorstand eines Unternehmens zu werden und weniger es zu sein. Man füllt sich die eigenen Taschen, setzt das Personal auf die Straße und macht den Laden dicht. Die großen Verlierer sind die Arbeitnehmer und natürlich die Aktionäre.
      Ist es da nicht schön Manager zu sein?
      Das ist der Virus an dem die Weltwirtschaft erkrankt ist, ich nenne das den Kapitalsozialismus.

      SIG
      Avatar
      schrieb am 25.10.02 18:17:54
      Beitrag Nr. 2 ()
      Und das ist auch der Grund, warum unser Rechtsystem nur Regressansprüche gegen das Unternehmen (ich als Aktionär verklage meine eigene AG = also mich selbst) und nicht den verantwortlichen Manager kennt!
      Avatar
      schrieb am 25.10.02 19:57:45
      Beitrag Nr. 3 ()
      du wirfst hier fragen auf, die anscheinend keinen interessieren.

      ich hatte schon vermutet, daß dein thread in der weite des raumes verschwinden würde.
      Avatar
      schrieb am 25.10.02 23:03:47
      Beitrag Nr. 4 ()
      @Amtmann
      Ja ich fürchte auch mit ein paar Bid uns Ask Kursen garniert mit einem abenteuerlichen Kursziel hätte ich den Geschmack der Boardgemeinschaft besser getroffen.
      Die Wirtschaftsbosse interessieren sich nicht dafür was aus den Unternehmen wird und die Investoren interessiert es nicht warum sie ihr Geld verloren haben.
      Dann ist ja alles bestens.

      SIG
      Avatar
      schrieb am 25.10.02 23:13:33
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ist mir auch schon aufgefallen, wenn Vorstandsmitglieder zurücktreten, dann immer aus "persönlichen Gründen", dazu gibts immer noch `ne fette Abfindung.
      Wenn es mir aus "persönlichen Gründen" bei meinem Unternehmen nicht mehr gefällt und ich kündige, habe ich erstmal 12 Wochen Arbeitslosengeldsperre

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      Avatar
      schrieb am 25.10.02 23:20:01
      Beitrag Nr. 6 ()
      was ich irre finde ist daß das Schafsvolk sein sauer verdientes Taschengeld riskiert und glztg. im Allgemeinen ohne zu murren hinnimmt daß rundherum Mio EU ertrickst werden.
      Wenn du aber beklagst daß sich Manager bereichern, Personal auf die Straße gesetzt wird usw. und dies Kapitalsozialismus nennst, weißt du nicht was Sozialismus (noch immer) bedeutet.
      Avatar
      schrieb am 25.10.02 23:54:42
      Beitrag Nr. 7 ()
      #6

      6, setzen! (irgendwann haben haben sie in der ddr mit den unterweisungen aufgehört.) was wird sozialisiert - und was wird privatisiert, he?)

      #1

      "ich habe mit deutschland nichts am hut", sagte schrempp- halbierte den aktienkurs und verdreifachte seine diäten, und körperschaftssteuer zahlt daimler seit 1990 nicht nehr.
      Avatar
      schrieb am 26.10.02 00:27:21
      Beitrag Nr. 8 ()
      @Amtmann,
      dann bliebe nur noch zu klären wer denn eigentlich die Steuersenkungen braucht die angeblich den nächsten Wirtschaftsaufschwung bringen sollen.
      Die Unternehmen sind es ja dann offensichtlich nicht.

      SIG
      Avatar
      schrieb am 26.10.02 02:24:14
      Beitrag Nr. 9 ()
      diejenigen, die nach milton friedman staatlichkeit als solche abschaffen wollen müssen steuern senken, weil bei mangelnder finanzierung von gemeischaftsaufgaben diese sich am geräuschlosesten in wohlgefallen auflösen (warencharakter aller dinge und ideen, produkte eben).

      die begleitmusik ist privatisierung, deregulierung, eigen verantwortung, individualisierung.

      staatliche vorgaben entfallen, alles ist eine veranstaltung ungleicher verträge.

      die vereinzelten, die atomisierten sind ausgeliefert,ihrem wesen als soziale spezies entfremdet.

      wer soll das "recht auf leben und körperliche unversehrtheit, die würde des menschen, die unantastbar ist"(grundgesetz), garantieren?

      "der markt"? auch der markt wird gemacht- allerdings nicht von otto schulze.

      bei oligopolen sind wir schon, und nächstes jahr bei monopolen?

      bloß der staat, den staatsvölker zwecks gemeinschaftlicher daseinsvorsorge gegründet haben, der ist nicht mehr da.

      heute kann kein bwl-student mehr wissen, daß die praktizierte betriebswirtschaft einer wohlverstandenen volkswirtschaft entgegensteht, weil weil ihm der blick dafür zugenagelt wird.
      Avatar
      schrieb am 26.10.02 08:47:35
      Beitrag Nr. 10 ()
      Zwei Sätze charakteresieren die ganze Crux unserer Gesellschaft:

      Früher hieß es:

      Jeder denkt an sich selbst zuletzt.

      Heute ist es mutiert zu:

      Jeder denkt an sich , selbst zuletzt.

      Gruß
      MM
      Avatar
      schrieb am 26.10.02 11:35:49
      Beitrag Nr. 11 ()
      @Amtmann,
      ich mußte es mir tatsächlich zwei mal durchlesen bevor ich es verstanden hatte aber dein Beitrag hat etwas.
      Wir senken die Steuern um einen handlungsunfähigen Staat zu bekommen. Die Folgen, totaler Individualismus, niemand kümmert sich mehr um den anderen, die Starken überleben, die Schwachen gehen unter.

      Gibt es eigentlich noch jemanden der ernsthaft Interesse an einer funktionierenden Wirtschaft hat? Diejenigen die sie lenken sollen verdienen genau so gut auch wenn sie nichts tun, also wofür sich noch anstrengen?

      Die Deutsche Bahn hatte nach ihrer Privatisierung ein führendes Unternehmensberatungsinstitut mit der Erstellung eines Sanierungskonzeptes beauftragt.
      Ergebnis war damals der Verkauf und Ausgliederung der Telekommunikationssparte und des Gleisbaus. Konzentration auf das Kerngeschäft war die Schablone nach der da saniert wurde.
      Bereits zwei Jahre später hatte die Bahn AG bereits mehr an TK Dienstleistungen bezahlt als ihr der Verkauf des gesamten Festnetzes eingebracht hatte. Beide Sparten wurden inzwischen eiligst wieder zurück gekauft.

      Jedem Schulkind leuchtet ein das es billiger sein muß für Dienstleistungen die man täglich benötigt ein paar Beschäftigte zu bezahlen als diese täglich teuer von Fremddienstleistern einkaufen zu müssen.

      Das Beispiel zeigt Geld wird in der Wirtschaft schon lange nicht mehr mit Innovation verdient, Sanierung nach Schema F und das bei horrenden Gehältern scheint die Regel zu sein.

      Man braucht inzwischen wohl weniger gute Ideen als vielmehr den richtigen Posten um erfolgreich zu sein und damit das auch ja so bleibt brauchen wir weniger staatliche Einmischung.

      SIG
      Avatar
      schrieb am 26.10.02 11:46:27
      Beitrag Nr. 12 ()
      Ich kann meinen Vorrednern im Grunde genommen nur zustimmen!

      Jeder ist sich z.Zt. selber am nächsten... Ich bin mir aber ziemlich sicher, daß entweder dieses System zusammenbrechen wird oder die Leute vorher aufwachen!

      Kennt jemand den Film "Das Glücksprinzip"? Genau sowas wäre in der heutigen Zeit mal angebracht!

      Gruß!

      Hans
      Avatar
      schrieb am 27.10.02 18:05:20
      Beitrag Nr. 13 ()
      Dein Beitrag vom 25.10.02 18:06:27 Beitrag Nr.: 7.685.249. Hoffentlich hast Du ihn auch an die Parteien in unserem Land geschickt !!!!
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 17:38:10
      Beitrag Nr. 14 ()
      Von Helmut Harff

      Es ist noch keine 18 Monate her, da hatten die Top-Manager aus den Chefetagen heimischer Banken eine Idee. Sie wollten sich künftig nur noch auf die Beratung von „Besserverdienenden“ konzentrieren. Im Klartext: Wer nicht mindestens 250.000 Euro auf dem Konto hat, ist für die Banken uninteressant. Die Reichen sollten es richten. Es war davon die Rede, die Leute in ihren eigenen schicken vier Wänden zu betreuen. Das spart den Begrüßungssekt und eine Vielzahl von Filialen. Diese wurden schleunigst geschlossen und den Mitarbeitern das Recht eingeräumt, sich einen besseren Arbeitsplatz zu suchen.

      Nun kommen – vielleicht dieselben – hochbezahlten Führungskräfte auf eine völlig neue, man möchte fast sagen bahnbrechende Idee. Sie wollen ihre private Finanzplanung, neudeutsch: Financial Planning, allen Kunden angedeihen lassen. Das Ganze läuft nun unter dem Schlagwort Kundenbindung. Ist plötzlich der Kunde wieder wichtig geworden oder geriet der eigene Arbeitsplatz in Gefahr, weil die „Besserverdienenden“ nicht so wollten, wie ihre Bankberater es gerne gehabt hätten?

      Anmerkung:
      Die Deutsche Post hat gerade die weitere Schließung von 1.000 Filialen, die Entlassung zahlreicher Mitarbeiter und die Demontage Tausender Briefkästen beschlossen. Nun darf gerätselt werden, wann die obersten Postillione feststellen, dass Briefkästen ebenso toll wie viele Kunden an vielen Postschaltern sind.

      ++++

      Vielleicht ist der Weg zu besseren Wirtschaftsdaten ja ganz einfach. Man braucht sich nur wieder an eines der Leitmotive der Marktwirtschaft zurück zu erinnern, dem Leistungsprinzip und sollte es besonders dort anwenden wo zwar viel verdient aber nur wenig geleistet wird.
      Sanierungskonzepte nach dem Motto wieviele Arbeitsplätze muß ich streichen damit die Gewinnbilanz für das laufende Jahr wieder stimmt werden jedenfalls nur so lange funktionieren bis der letzte Arbeitnehmer gefeuert ist.
      Für solche Konzepte braucht man jedenfalls keine hochbezahlten Manager nebst ihren ebenso hoch bezahlten Beratern.
      Mein Tipp zur Kostensenkung, ein Buchhalter tut`s auch.

      SIG
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 17:38:17
      Beitrag Nr. 15 ()
      Von Helmut Harff

      Es ist noch keine 18 Monate her, da hatten die Top-Manager aus den Chefetagen heimischer Banken eine Idee. Sie wollten sich künftig nur noch auf die Beratung von „Besserverdienenden“ konzentrieren. Im Klartext: Wer nicht mindestens 250.000 Euro auf dem Konto hat, ist für die Banken uninteressant. Die Reichen sollten es richten. Es war davon die Rede, die Leute in ihren eigenen schicken vier Wänden zu betreuen. Das spart den Begrüßungssekt und eine Vielzahl von Filialen. Diese wurden schleunigst geschlossen und den Mitarbeitern das Recht eingeräumt, sich einen besseren Arbeitsplatz zu suchen.

      Nun kommen – vielleicht dieselben – hochbezahlten Führungskräfte auf eine völlig neue, man möchte fast sagen bahnbrechende Idee. Sie wollen ihre private Finanzplanung, neudeutsch: Financial Planning, allen Kunden angedeihen lassen. Das Ganze läuft nun unter dem Schlagwort Kundenbindung. Ist plötzlich der Kunde wieder wichtig geworden oder geriet der eigene Arbeitsplatz in Gefahr, weil die „Besserverdienenden“ nicht so wollten, wie ihre Bankberater es gerne gehabt hätten?

      Anmerkung:
      Die Deutsche Post hat gerade die weitere Schließung von 1.000 Filialen, die Entlassung zahlreicher Mitarbeiter und die Demontage Tausender Briefkästen beschlossen. Nun darf gerätselt werden, wann die obersten Postillione feststellen, dass Briefkästen ebenso toll wie viele Kunden an vielen Postschaltern sind.

      ++++

      Vielleicht ist der Weg zu besseren Wirtschaftsdaten ja ganz einfach. Man braucht sich nur wieder an eines der Leitmotive der Marktwirtschaft zurück zu erinnern, dem Leistungsprinzip und sollte es besonders dort anwenden wo zwar viel verdient aber nur wenig geleistet wird.
      Sanierungskonzepte nach dem Motto wieviele Arbeitsplätze muß ich streichen damit die Gewinnbilanz für das laufende Jahr wieder stimmt werden jedenfalls nur so lange funktionieren bis der letzte Arbeitnehmer gefeuert ist.
      Für solche Konzepte braucht man jedenfalls keine hochbezahlten Manager nebst ihren ebenso hoch bezahlten Beratern.
      Mein Tipp zur Kostensenkung, ein Buchhalter tut`s auch.

      SIG
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 22:04:35
      Beitrag Nr. 16 ()
      @Amtmann

      Ich hätte nicht gedacht, daß es noch Linke gibt, die die Existenz eines Staatsvolk, also eines Volkskörpers, nicht leugnen.

      Zur Lösung des thematisierten Problems kann jeder etwas beitragen.

      1.) Depotstimmrecht einkassieren.
      2.) Positionen in Investmentfonds auflösen.
      3.) Den Arsch auch mal zur HV schleppen.
      4.) Die Firma, vor allem das Management, genau anschauen.

      K+S AG, Hermle AG sind unter diesen Gesichtspunkten interessant.
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 10:26:56
      Beitrag Nr. 17 ()
      Die Bilanztricks gehen weiter

      von Porter Stansberry

      Es war ungefähr im Jahre 100 n.Chr., als die römischen Armeen nicht mehr von der römischen Regierung allein bezahlt werden konnten. In den nächsten 200 Jahren musste der Armee immer mehr bezahlt werden, um ihre Loyalität zu sichern. dass der Silbergehalt der Münzen gesenkt wurde.

      Das gleiche passierte in den USA. Hier war es aber nicht das Militär, das bezahlt werden musste, sondern die Wähler. In den letzten 100 Jahren hat der US-Dollar ca. 90 % seiner Kaufkraft verloren. Um Wahlen zu gewinnen, muss man schließlich jedem alles versprechen.

      Papiergeld ist die Brücke zwischen Politik und Realität. Und es ist nur das Geld der Regierung, das von der Elite geopfert wird, um an der Macht zu bleiben ...

      Wissen Sie, dass seit 1999 fast jede im Dow Jones enthaltene Gesellschaft eine große Abschreibung gemacht hat?

      Diese Abschreibungen summierten sich in den letzten 3 Jahren auf mehr als 125 Milliarden Dollar. Alleine im Jahr 2001 tätigten die Hälfte der im Dow Jones enthaltenen Unternehmen Abschreibungen von jeweils mehr als 500 Millionen Dollar. American Express schrieb 1 Milliarde Dollar ab, die mit Junk Bonds verloren worden waren.

      AT&T schrieb 2,5 Milliarden Dollar an wertlosem Telekommunikations-Zubehör ab. Walt Disney schieb 1,5 Milliarden Dollar ab. Wenn man die Aktien dieser Gesellschaften im Depot hat, dann muss man leider feststellen, dass sich der Wert, der hinter dem Papier steht, verflüchtigt. Aber die im Dow Jones enthaltenen Gesellschaften sind nur der Anfang. Im Silicon Valley sieht es noch viel schlimmer aus.

      Es gibt Beispiele von Unternehmen, die ihre Aktienoptionspläne bei der Ermittlung der Gewinne nicht berücksichtigen.

      Beispiel Maxim Integrated Products. Wenn diese Gesellschaft diese Programme berücksichtigen würde, dann wäre im Jahr 2000 ein Gewinn pro Aktie von 0,56 Dollar angefallen – und nicht wie angegeben 1,27 Dollar. Laut Bilanz (GAAP-Bilanzierung) hat Cypress Semiconductor in den letzten 5 Jahren 223 Millionen Dollar operativ verdient.

      Aber darin enthalten sind nicht die "einmaligen" Abschreibungen, die sich jedes Jahr wiederholen. Und – besonders wichtig: Die Investoren bezahlen die Kosten der Aktienoptionspläne, nicht die Gesellschaft. Deshalb ist ein wichtiger Kostenblock nicht in der Bilanz enthalten.

      Diese Ausgaben für Aktienoptionspläne wirken sich auf die Bilanz des Unternehmens und die Bilanz des Anlegers aus – egal, ob sie in den "pro forma" Gewinnen ausgewiesen werden oder nicht. Wenn man alle Kosten berücksichtigt, dann hat Cypress in den letzten 5 Jahren nicht 223 Millionen Dollar verdient, sondern 503 Millionen Dollar verloren.

      Wenn Sie das bezweifeln, dann bedenken Sie bitte, dass Cypress 1999 – auf dem Höhepunkt des Booms im Halbleitersektor – einen Kredit über 500 Millionen Dollar aufnehmen musste. Das erste Mal hatte die Gesellschaft einen hohen Betrag an Fremdkapital in der Bilanz stehen.

      Wenn die Gesellschaft wirklich Millionen verdiente, warum musste sie sich dann soviel Geld leihen? Heute hat diese Gesellschaft rund 517 Millionen Dollar Schulden, und das bedroht inmitten der aktuellen Krise den gesamten Wert der Gesellschaft. Der Kurs der Cypress-Aktie ist auch nicht gestiegen in den letzten zwei Wochen, wie die anderen Halbleiter-Aktien.

      Warum werden solche bilanziellen Irreführungen in unserer Gesellschaft und von unserer Kultur toleriert? Ich glaube nicht, dass jemand diese Frage vollständig beantworten kann. Organisierter, systematischer Betrug war immer Teil großer Wirtschaftssysteme – bei den Römern angefangen. Die Regierungen saugen die Steuerzahler aus. Die Gesellschaften betrügen die Aktionäre. Die einzelnen Investoren bedanken sich mit Klagen für Schäden, die eigentlich durch ihre eigenen Fehler begründet sind.

      Wir werden zunehmend eine Gesellschaft von Kleptomanen.

      Im Fall der Berücksichtigung von Aktienoptionsplänen geht es um die Verteidigung von wichtigen Privilegien. Die Profiteure der Aktienoptionspläne – gewisse Vorstandsvorsitzende und Top-Manager – sind die Hauptkunden von Unternehmensberatern, Steuerberatern, Rechtsanwälten. Und all diese Leute wollen es Ihnen, dem individuellen Investor, nicht zu leicht machen, herauszufinden, was die Gesellschaft wirklich verdient (sonst würde man sie ja auch nicht mehr brauchen). Und natürlich will jede Gesellschaft profitabel aussehen – das ist für sie manchmal sogar noch wichtiger, als wirklich nach Gewinn zu streben.

      Aus diesem Grund kann Bristol-Myers 1,2 Milliarden Dollar für ein Investment in ImClone abschreiben, ohne dass es sich bei den "pro forma"-Gewinnen auswirkt ... und Vorstandsvorsitzende mit mehr Selbstbewusstsein als Vernunft können das Geld der Aktionäre dazu verwenden, um sich und ihre oberste Gefolgschaft legal zu bereichnern

      Der einzige wirkliche Verlierer sind Sie, der Kleinaktionär. Jeder andere geht nächsten Montag wieder zur Arbeit und macht weiter.


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