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    Aktien  2257  0 Kommentare Berkshire Hathaway

    „Ich interessiere mich für Unternehmen von denen ich eine Vorstellung habe, wie sie in zehn bis 15 Jahren aussehen werden. Zum Beispiel Kaugummis von Wrigley's. Ich glaube nicht, dass das Internet die Kaugewohnheiten der Leute beeinflusst,“ so Warren Buffett. Beständige Artikel garantieren beständige Renditen. Wenn man nicht viel am Produkt verändern muss, kann der Anleger davon profitieren, dass die Ausgaben für Forschung und Entwicklung niedrig sind und der Artikel nicht dem Auf und Ab des Zeitgeistes unterworfen ist.

    Denken wir nur an Bier, Erfrischungsgetränke und Süßigkeiten. Budweiser braut seit über hundert Jahren dasselbe Bier, Coca-Cola verkauft ebenfalls seit über hundert Jahren dasselbe magische braune Zuckerwasser und Wrigley's produzieren schon seit gut hundert Jahren dieselben Kaugummis. Trends erkennen und prognostizieren, was Unternehmen in 15 Jahren verkaufen werden: werden wird man bei Unternehmen landen, die langweilige aber für den täglichen Gebrauch essentiell wichtige Artikel herstellen, zum Beispiel Windeln (Procter & Gamble), Whiskey (Brown Forman), Nivea (Beiersdorf), Waschmittel (Henkel) etc.

    Das ist das große Geheimnis von Warren Buffets Buy-and-Hold Strategie. Wenn Sie Aktien einer Firma kaufen, die viel Kapital zum Wachsen braucht, wird Ihr Anteil niemals im Wert steigen. Der Grund dafür ist der ständige Kapitalabfluss, der nötig ist, damit das Schiff nicht im Sturm des Wettbewerbs sinkt. Wenn Sie Milliarden benötigen, um alle fünf Jahre die Produktpalette neu zu gestalten, dann fehlen diese Milliarden, wenn es darum geht neue Märkte und Geschäftsbereiche zu erschließen, Firmen zuzukaufen oder eigene Anteile als Rücklagen zu erwerben.

    Aber eine Firma, die für ihr Wachstum ohne ständig neue Kapitalzufuhr auskommt, kann es sich leisten, ihr überschüssiges Geld in derlei Dinge zu investieren, und alle werden dazu beitragen, die Rendite der Firma anzuheben, was wiederum ihren Kurs langfristig anheben lässt. Aus diesem Grund zieht Buffet Firmen, wie Coca-Cola, Kraft & Heinz & Co, etc. anderen Firmen wie Autoherstellern, Stahlwerken, etc. vor. Die einen müssen keine Milliarden aufwenden, um neue Produkte zu kreieren oder völlige neue Produktionsstätten zu bauen, die anderen schon, damit sie von ihren Konkurrenten nicht aus dem Markt gedrängt werden.

    Wenn eine Firma viel Kapital benötigt, um zu wachsen, kann sie ihre Aktionäre langfristig nicht reich machen, wenn sie das hingegen nicht braucht, kann man mit ihr normalerweise nicht arm werden!

    Berkshire Hathaway - bereit für die Zeit nach Warren Buffett

    Wir müssen den Tatsachen ins Auge blicken. Das Orakel von Omaha ist inzwischen 87 Jahre alt. Warren Buffet, der als erfolgreichster Investor aller Zeiten gilt, wird uns nicht für immer erhalten bleiben. Erst vor kurzem machte er uns das selbst deutlich. Nachdem Buffett seine Zehn-Jahres-Wette mit Hedgefonds-Manager Ted Seidel gewonnen hatte, lehnte er eine neue Wette ab. Es ging darum, ob die aggressive Anlagemethode oder das konservative Value Investing langfristig überlegen ist. Natürlich hat Buffett gewonnen. Auf eine Revanche für die nächsten zehn Jahre wollte er sich aber nicht einlassen.

    Er selbst zweifelt daran, ob er dann noch in der Lage sein wird, die Ergebnisse seiner Wette angemessen zu kommentieren. Dies wirft natürlich die Frage auf: Was passiert mit Berkshire Hathaway, wenn Buffett das Unternehmen eines Tages nicht mehr leiten kann? Sein langjähriger Geschäftspartner und Mentor der ersten Jahre, Charlie Munger, ist seinerseits auch schon 93 Jahre alt.

    Sicher ist: Es gibt einen Plan für den Fall der Fälle. Dieser wird jedoch von Buffett und seinem Unternehmen streng geheim gehalten. Sollte einer der beiden Partner aus gesundheitlichen oder anderen Gründen aus dem Unternehmen ausscheiden, wird dies natürlich kurzfristig den Kurs des Unternehmens negativ beeinflussen.

    Als Value-Investor nach Buffett´s Schule müssen Sie aber wissen: dies sind keine langfristigen Auswirkungen. Berkshire Hathaway ist ein gut strukturiertes Unternehmen mit zahlreichen qualifizierten Mitarbeitern.

    Nicht alle guten Entscheidungen werden von Buffett persönlich getroffen. Schon jetzt hat Buffett mit Todd Combs und Ted Weschler zwei Manager installiert, die viele der maßgeblichen Anlageentscheidungen für Berkshire tätigen. Auch andere Investoren können nach Buffett´s Methoden anlegen. Dennoch wünschen wir Warren Buffett, dem König des Value Investing noch ein langes und erfülltes Leben.




    Dr. Marc-Oliver Lux
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    Dr. Marc-Oliver Lux ist Mitgründer und Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Dr. Lux & Präuner in München, die seit über 20 Jahren Privatkunden und Unternehmer im deutschsprachigen Raum betreut. Spezialität des Hauses sind regelbasierte und prognosefreie Anlagekonzepte in Aktien und ETFs, die einfach nachvollziehbar und bestechend in ihrer Performance sind. Weitere Informationen finden Sie unter www.LPVV.de.
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    Verfasst von Dr. Marc-Oliver Lux
    Aktien Berkshire Hathaway „Ich interessiere mich für Unternehmen von denen ich eine Vorstellung habe, wie sie in zehn bis 15 Jahren aussehen werden. Zum Beispiel Kaugummis von Wrigley's. Ich glaube nicht, dass das Internet die Kaugewohnheiten der Leute beeinflusst,“ so Warren Buffett. Beständige Artikel garantieren beständige Renditen. Wenn man nicht viel am Produkt verändern muss, kann der Anleger davon profitieren, dass die Ausgaben für Forschung und Entwicklung niedrig sind und der Artikel nicht dem Auf und Ab des Zeitgeistes unterworfen ist.