checkAd

    Programm der neuen GroKo  4529  12 Kommentare Steuererhöhungen und Zwangsversicherung

    Die SPD hat Bedingungen für eine neue GroKo formuliert: Zwangsversicherung und Steuererhöhungen für "Besserverdienende".

    Mehrere führende SPD-Politiker haben ihre Bedingungen für eine neue GroKo formuliert, nämlich eine Umsetzung des Steuerkonzeptes der SPD und die Einführung einer "Bürgerversicherung". Für sogenannte "Besserverdiener" bedeuten diese beiden Maßnahmen erhebliche Mehrbelastungen - und genau dies ist der Sinn der Übung. Da die CDU/CSU auf die SPD als Koalitionspartner angewiesen ist, kann man erwarten, dass sie - wie in der Vergangenheit - weitgehend auf die Forderungen der Sozialdemokraten eingehen werden.

    "Bürgerversicherung" = Newspeak für Zwangsversicherung
    Die SPD hat die Einführung der "Bürgerversicherung" zu einer zentralen Forderung für eine neue GroKo erhoben. Auch in der CDU/CSU gibt es Anhänger für dieses Konzept. "Bürgerversicherung" ist ein Euphemismus - oder, um es einfacher zu sagen: Eine Etikettenschwindel. Der Begriff klingt schön, gemeint ist aber nichts anderes als eine Zwangsversicherung, in die künftig auch Beamte und Selbstständige gepresst werden sollen. Ich empfehle, dass vernünftig denkende Menschen diesen Mogelpackungs-Begriff, der aus dem Newspeak-Arsenal von George Orwells "1984" stammen könnte, nicht verwenden sollten, denn damit geht man den Sozialdemokraten schon auf den Leim.

    Gemeint ist mit der "Bürgerversicherung" Folgendes: Für Personen, die sich neu versichern wollen, soll es nicht mehr die Möglichkeit geben, sich privat gegen Krankheitsrisiken zu versichern, sondern sie sollen zwangsweise in die gesetzliche Krankenversicherung gepresst werden. Ist das einmal umgesetzt, dann ist zu erwarten, dass sukzessive die Beitragsbemessungsgrenze angehoben wird, um "soziale Gerechtigkeit" herzustellen. Ergebnis: Selbstständige zahlen künftig viel mehr für weniger Leistungen. Das versteht die SPD unter "Abschaffung der Zweiklassenmedizin".

    In einer nächsten Phase ist zu erwarten, dass weitere Einkünfte, z.B. Mieteinnahmen und Einkünfte aus Kapitalvermögen, einbezogen werden, für die dann auch Versicherungsbeiträge erhoben würden. Diese Forderung wird von den Grünen, den Linken und dem linken Flügel der SPD erhoben. Es sei ein "Gebot der sozialen Gerechtigkeit" auch solche Einkünfte einzubeziehen, also z.B. Vermieter und Sparer zu verpflichten, auf ihre Einkünfte Beiträge an die gesetzliche Krankenversicherung zu entrichten.


    Rainer Zitelmann
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
    Mehr anzeigen
    Seite 1 von 3
    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Programm der neuen GroKo Steuererhöhungen und Zwangsversicherung Die SPD hat Bedingungen für eine neue GroKo formuliert: Zwangsversicherung und Steuererhöhungen für "Besserverdienende".

    Schreibe Deinen Kommentar

    Kommentare

    Avatar
    30.11.17 15:52:21
    Von Steuern hat der Autor jedenfalls keine Ahnung oder verschleiert böswillig.

    Spitzensteuersatz ist nicht gleich durchschnittlicher Steuersatz !!

    Die Lohn und Einkommensteuer wird Haushaltsbezogen berechnet ....
    Es gibt Freibeträge je Haushaltzugehörigem....
    Der Durchschnittssteuersatz wird in jedem Steuerbescheid ausgewiesen !!! kann jeder nachlesen.
    Er dürfte kaum über 33 % betragen . Kapitalertragsteuer liegt nur bei 25% !!!
    MWSt bei 19 % ! .

    Aber als strammer Rechter und neoliberaler "Erfolgreicher" rechnet man lieber einfach 52 % plus Soli + 19 %0MwSt um dann , schnell falsch gerechnet jammern zu können ich zahl über 70 %
    Steuern, oder der Staat räubert mich aus.

    Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Die verhältnismässig wenigen "Reichen" unter 1% der Haushalte
    wurden in den letzten 30 Jahren kontinuierlich entlastet .... der Rest, die breite Masse belastet.
    Steuern erhöht , Kk- Beiträge erhöht bei weniger Leistung, Sparerfreibeträge gesenkt .
    Rentenalter erhöht und Rente gesenkt usw....

    Quando

    Da man Geld zwar fressen kann aber nicht satt davon wird, bekommt mancher nie genug.

    Time will show
    Avatar
    30.11.17 15:31:31
    Von Steuern hat der Autor jedenfalls keine Ahnung oder verschleiert böswillig.

    Spitzensteuersatz ist nicht gleich durchschnittlicher Steuersatz !!

    Die Lohn und Einkommensteuer wird Haushaltsbezogen berechnet ....
    Es gibt Freibeträge je Haushaltzugehörigem....
    Der Durchschnittssteuersatz wird in jedem Steuerbescheid ausgewiesen !!! kann jeder nachlesen.
    Er dürfte kaum über 33 % betragen . Kapitalertragsteuer liegt nur bei 25% !!!
    MWSt bei 19 % ! .

    Aber als strammer Rechter und neoliberaler "Erfolgreicher" rechnet man lieber einfach 52 % plus Soli + 19 %0MwSt um dann , schnell falsch gerechnet jammern zu können ich zahl über 70 %
    Steuern, oder der Staat räubert mich aus.

    Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Die verhältnismässig wenigen "Reichen" unter 1% der Haushalte
    wurden in den letzten 30 Jahren kontinuierlich entlastet .... der Rest, die breite Masse belastet.
    Steuern erhöht , Kk- Beiträge erhöht bei weniger Leistung, Sparerfreibeträge gesenkt .
    Rentenalter erhöht und Rente gesenkt usw....

    Quando
    Avatar
    28.11.17 16:57:24
    Die Finanzierung des Gesundheitswesens durch Steuern wie in Dänemark darf es natürlich nicht werden, es braucht weiter %-Beiträge. Nichts anderes erwartet auch Zittelmann.

    https://www.ess-europe.de/krankenversicherung-daenemark/
    Avatar
    27.11.17 23:18:34
    Herr Zitelmann nennt die Fakten und hat in allem Recht: wer die sogenannte "Bürgerversicherung" will, der sollte sich mal in U.K. oder Dänemark umsehen. Ich weiss es aus erster Hand: die Folge einer "Grundversicherung für ALLE" wird sein, dass es nur noch sehr eingeschränkte, rationalisierte Gesundheitsleistungen geben wird. Und wer es sich richtig leisten kann (!), der bezahlt dann eben Cash in schönen, exklusiven Privatkliniken. Dann haben wir endlich die echte Zwei-Klassenmedizin in Deutschland.
    Beim Spitzensteuersatz sollte man bedenken, dass inzwischen ab dem 1,5 fachen Durchschnittseinkommen der höchste Satz fällig wird (man könnte es auch Raubrittertum nennen), früher (in den 60er Jahren) war es mal das 18fache des Durchschnittverdienstes (!!), insoweit werden von vielen Politikern Äpfel mit Birnen verglichen, aber wahrscheinlich ist das inzwischen für manches Gehirn bereits höhere Mathematik, wenn man sich mal die verschiendenen Politker-Biographien anschaut ;-)
    Schöne Grüße, O.D.
    Avatar
    27.11.17 14:09:01
    Die PKV hilft nur ganz wenigen Reichen. Normale Selbständige und Beamte werden v.a. im Alter durch die PKV ruiniert. Insofern würden bei einer fairen Volksabstimmung 99% für die Bürgerversicherung stimmen.

    Und da sehen wir es wieder, das eine Prozent, das alles für sich beansprucht.

    Disclaimer