Manien und ihre Symptome vor dem Crash
Aktueller Marktkommentar von Markus Blaschzok für die GoldSilberShop.de GmbH
Der Goldpreis kam entsprechend unserer Erwartung Ende der vergangenen Woche noch einmal unter Druck und testet aktuell die wichtige Unterstützung bei 1.270$, während Silber seine Unterstützungen bereits durchbrach und sich kurz vor dem Sell Off befindet. Es gibt
einige Hinweise, dass die Märkte ihre bisherige Richtung bis Jahresende fortsetzen dürften. Die amerikanischen Aktienmärkte erleben aktuell eine Kaufpanik, die an die Entwicklungen am Markt für
Kryptoprogramme erinnert. Lediglich der Deutsche Aktienindex DAX schwächelt wieder. Derartige Kaufpaniken mit extremen Kursanstiegen ereignen sich immer zum Ende einer Hausse, kurz bevor die Märkte
kollabieren. Die Zinsanhebungen und die Reduzierung der Notenbankbilanz könnte diesmal wirklich bis Ende des nächsten Jahres zu einem Einbruch an den Märkten führen.
Die Kryptomanie führte dazu, dass der Bitcoin bereits zu 11.800$ gehandelt wurde und wir sind uns sicher, dass Aufstieg und Fall des Bitcoins
in die Geschichte der von Gier getriebenen Manien eingehen wird. Ein kurzzeitiger Crash des Bitcoins in der vergangenen Woche führte dazu, dass die größte amerikanische Handelsplattform „Coinbase“
nicht mehr erreichbar war und andere Plattformen nahmen keine neuen Verkaufsorders auf Termin mehr entgegen. Zu anderen Handelsbörsen gibt es Gerüchte, dass diese, ebenso wie die ehemalige
japanische Plattform Mt. Gox, in Schieflagen geraten sein könnten, weshalb es jederzeit dort zu einem Totalverlust kommen kann. Kryptoprogramme haben sicherlich ihre Nische im Onlinehandel, weshalb
ich auch eine Kaufempfehlung bei 250$ Mitte 2015 gab. Seither stieg der Handelswert jedoch um 4.600% und ist nur noch mit der großen Tulpenzwiebelblase des 17. Jahrhunderts vergleichbar. Die
Wahrscheinlichkeit, dass der Bitcoin, ganz so wie die Tulpenzwiebeln, wieder auf einen Preis nahe Null fallen werden, ist sehr hoch.
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Seit unserer Kaufempfehlung bei 250$ Mitte 2015 stieg der Bitcoin um 4.600% an
Man hört sogar, dass die Österreichische Schule angeblich den Bitcoin als neues Geld legitimieren würde, was nur jene sagen, die sich mit der Österreichischen Schule nicht auskennen. Die Hybris
jener, die Kryptoprogramme als neues Geld und deren Bewertung in unendliche Höhen steigen sehen, kennt aktuell keine Grenzen. Wer lediglich etwas über die Österreichische Schule gelesen hat, fühlt
sich zum Experten berufen, ebenso wie jene, die eine Chartsoftware besitzen und nach dem Motto „Probieren geht über Studieren“ Linien in den Chart einzeichnen. Selten hört man so viel Unsinn, wie
in der letzten Zeit, da sich jeder, der ein paar Bitcoin hält oder nach neun Jahren Aktien-Bullenmarkt Gewinne erzielt, sich nun für einen Profi hält und über die sozialen Medien sein eigenes Buch
redet. Dies wiederum ist ein untrügliches Zeichen einer Blase, die durch die Geldpolitik der Notenbanken entstand und bisher immer weiter aufgebläht wurde.