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    Aktien  797  0 Kommentare Die Lage ist besser als die Stimmung

    Hatte das mit der Jahresendrally 2017 nicht so richtig funktioniert, legte die deutsche Börse in den ersten vier Wochen des Jahres einen starken Jahresauftakt hin. Die Märkte nahmen den Aufwärtstrend auf und kannten in den ersten Wochen nur eine Richtung. Die Kauflaune entwickelt sich zu einer richtigen Januar-Rally. Ende Januar erreicht der Dax sein Rekordhoch bei 13.597 Punkten. So mancher Experte blies schon zur Attacke auf die 14.000 Punkte. Von dieser Euphorie ist derzeit jedoch nicht mehr viel übriggeblieben. Dunkle Wolken zogen gleich aus mehreren Richtungen auf.

    Paradoxerweise wurde der Stimmungswandel von einer positiven Nachricht ausgelöst, vom US Arbeitsmarkt. Denn dieser hat sich zuletzt deutlich besser entwickelt als erwartet. Die Arbeitslosenrate markierte mit 4,1 Prozent den niedrigsten Stand seit mehr als 17 Jahren. Vor allem das Plus bei den Löhnen überraschte. Mit 2,9 Prozent sind diese so stark gestiegen wie seit der Finanzkrise nicht mehr.

    Diese Entwicklung verstärkt bei Börsianern die Inflationssorgen. Denn war man bis jetzt von drei Zinserhöhungen der Fed für das Jahr 2018 ausgegangen, hatten viele Marktteilnehmer die Sorgen, dass es bis zu vier Zinserhöhungen kommen könnte. Die aktuelle Zinsanhebung um 0,25 Prozent gilt als eingepreist. Bislang ging man davon aus, dass der Ausstieg aus der Politik des billigen Geldes in kleinen, planbaren Schritten vonstattengeht. Sollte jedoch die Inflation plötzlich stärker anziehen, kann es sein, dass die Notenbank gezwungen ist, die Zinsen in schnelleren Schritten zu erhöhen. Zu hohe Zinsen sind jedoch Gift für den Aktienmarkt.

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    Mitte Februar verkündete Donald Trump dann auch noch seine Absicht Strafzölle auf Stahl und Aluminium einzuführen. Ein drohender, globaler Handelskonflikt ist sicherlich das, was die Märkte derzeit am wenigsten brauchen. Während sich die amerikanischen Börsen bereits wieder erholen und einen Großteil der Kursverluste aufgeholt haben, ist der deutsche Aktienindex noch weit von dem ursprünglichen Niveau entfernt.

    Der deutsche Privatanleger ist empfänglich für negative Nachrichten. Bei der Geldanlage bevorzugen die Deutschen vermeintlich sichere Anlagen. Dafür sind sie auch bereit, auf einen Großteil des sich ihnen bietenden Renditepotentials zu verzichten. Um starke Kursschwankungen zu vermeiden, nehmen Anleger sogar planbare, reale Verluste in Kauf. Viele hatten dem Boom der vergangenen Jahre eh nicht vertraut und es sich in der Nominalwertillusion der Tages- und Festgeldanlagen bequem eingerichtet. Kaufkraftverluste sind aber leider, im Gegensatz zu temporären Kurswertverlusten, endgültig und vernichten schleichend und scheinbar unsichtbar das Geldvermögen.

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    Bei der Bewertung der Aktienmärkte ist für viele Privatanleger in Deutschland der Dax das Maß aller Dinge. Jeden Tag, kurz vor der Tagesschau, wird man kurz über die aktuelle Marktentwicklung informiert. Dabei weist der Dax, im Vergleich zu weitaus größeren globalen Indizes, eine recht hohe Schwankungsbreite (Volatilität) aus. Genau das, was deutsche Anleger eigentlich nicht wollen.

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    Markus Richert
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    Seit 2010 ist Markus Richert als Vermögensverwalter und Finanzplaner bei der Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH in Köln beschäftigt. Bereits während des Studiums der Betriebswirtschaftslehre in den USA und an der Universität Bielefeld, arbeitet er freiberuflich als Finanzmakler. Nach dem Abschluss als Diplom Kaufmann 1996 arbeitete er einige Jahre bei einem großen deutschen Finanzdienstleister. Von 2003 bis 2004 studierte er Finanzökonomie an der European Business School (EBS) und ist seit 2004 als certified financial planner (cfp) zertifiziert. Neben der Finanzplanung und der Kundenbetreuung in der Vermögensverwaltung verantwortet er seit 2011 als Autor eine wöchentliche Finanzkolumne. Weitere Informationen finden Sie unter www.portfolio-concept.de.
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    Verfasst von Markus Richert
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