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     5834  6 Kommentare Die Fantasien des intellektuellen Antikapitalismus: Philosoph fordert, Reichtum zu verbieten - Seite 2

    Das Buch habe ich mir sofort bestellt. Es scheint ein besonders schönes Beispiel für den – nicht nur im FAZ-Feuilleton – grassierenden intellektuellen Antikapitalismus zu sein, der sich weniger an der Armut als am Reichtum stößt.

     

    „Warum Intellektuelle den Kapitalismus verachten“

    Unter dieser Überschrift bringt die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG ebenfalls am 21.4. einen großen Artikel von Reinhard Mohr, der sich wie eine Antwort auf solcherlei Fantasien und Ideologien liest. Dort heißt es:

    „Vor allem in intellektuellen Kreisen, unter ‚Kulturschaffenden’ und in großen Teilen der Massenmedien ist klar: Ausbeutung und Unterdrückung, Kriege, Ungerechtigkeit und Umweltvergiftung, Klimakatastrophe, Armut, Krisen, Krankheiten, Elend, Entfremdung und Unglück – an allem ist der Kapitalismus schuld; wahlweise der Turbo- bzw. Finanzkapitalismus, der ‚Neokolonialismus’ und der ‚Neoliberalismus’, nicht zu vergessen: die Globalisierung.

    Wer dazu noch die Attribute entfesselt, enthemmt, brutal und asozial ins Vokabular aufnimmt, braucht gar keine Argumente oder Zahlen mehr, allenfalls Bilder – ob von ertrinkenden Flüchtlingen oder Elendsregionen in der sogenannt Dritten Welt. In deutschen Fernsehsendungen für die angeblich denkende Klasse wie ‚Kulturzeit’ (3SAT), ‚Aspekte’ (ZDF) und ‚ttt’ (ARD) reichen solche Stichworte aus, um die immergleichen Assoziationen zu wecken. Der Kapitalismus ist moralisch a priori disqualifiziert, ein unheilvolles, letztlich dem Untergang geweihtes System, in dem Profit, Eigennutz und materielle Gier zur Antriebsfeder unmenschlichen Handelns degenerieren… Dazu kommt die rituelle Verdammung des ‚Profitdenkens’ und der ‚Ökonomisierung aller Lebensbereiche’. Sie entspringt einer quasireligiösen Verachtung des Gelderwerbs, des wirtschaftlichen Denkens überhaupt, in dem man nur Oberflächlichkeit, Materialismus, Vulgarität und potenzielle Barbarei erkennen kann. Letztlich geht es um die Lufthoheit der Metaphysik, den weltumspannenden Entwurf – wie bei Marx, der die Bewegungsgesetze des Kapitals entdeckt zu haben glaubte. Unweigerlich drängt es die Intellektuellen in die Rolle einer Avantgarde, die dem Volk, vom ‚Verblendungszusammenhang’ (Adorno) über seine ‚wahren Bedürfnisse’ getäuscht, den Weg weist.“



    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Die Fantasien des intellektuellen Antikapitalismus: Philosoph fordert, Reichtum zu verbieten - Seite 2 „Moralisch problematischer Reichtum sollte schlicht verboten werden“, so die These eines Buches, das im FAZ-Feuilleton lobend besprochen wird.

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