100-Prozent-Chance mit Siemens
Temperaturen bis zu 40 Grad im Schatten! Kühle Räume sind nicht nur zur Erfrischung zwischendurch erholsam, sondern in vielen Bereichen ist eine gekühlte, gereinigte und entfeuchtete Luft auch betriebswichtig. Ob Hotel, Krankenhaus oder Rechenzentrum: Zentrale Kaltwasseranlagen, um große Gebäude abzukühlen, zählen zu den größten Energiefressern. Mit der von Siemens entwickelten Demand-Flow-Technologie lässt sich der Verbrauch laut eigenen Angaben um bis zu 50 Prozent senken. Mit steigenden Temperaturen dürfte die Nachfrage nach effizienter Kühltechnologie steigen.
Zahlen gut, aber ...
Auf den ersten Blick war das von Siemens letzte Woche vorgelegte Zahlenwerk ordentlich. Der operative Gewinn stieg bei gleichem Umsatz um zwei Prozent und übertraf die Erwartungen. Jedoch entwickelten sich die einzelnen Bereiche höchst unterschiedlich. Hohe Zuwächse erzielte die Sparte Digitale Fabrik zur Automatisierung von industrieller Fertigung. Allerdings brach das Ergebnis in der kriselnden Kraftwerkssparte um mehr als die Hälfte ein. Positiv waren mehrere größere Orders in den Bereichen Windenergie, Kraftwerksbau und Bahntechnik. Der Vorstand bestätigte die Jahresprognose.
Support um 110 Euro
Als Unterstützung relevant erscheint der Bereich unterhalb des zuletzt erreichten Tiefs bei 110,78 Euro. Der Supportbereich kann sich bis 108 Euro, dem Tief von August vergangenen Jahres, erweitern. Erst darunter müsste sich die Aktie, die in den letzten Monaten zwischen 111 und 121 Euro schwankte, wieder mit der 100-Euro-Marke beschäftigen, die sie zuletzt im April erfolgreich bestätigt hatte. Auf der Oberseite zeigt sich im Chart auf Wochenbasis eine fallende Gerade von vorherigen Hochs um 120 Euro, die überwunden werden sollte, um den Weg frei bis zum Hoch von Mai 2017 zu machen.
Analysten optimistisch
Positiv äußerten sich in den letzten Tagen einige Analysten. So nahmen die Analysten von Morgan Stanley zwar ihr Kursziel von 139 auf 134 Euro zurück, doch ließen ihre Bewertung der Aktie auf Übergewichten. Das weiterhin positive Votum begründete der dort zuständige Analyst unter anderem auf der Dezentralisierungsstrategie des Konzerns. Auch die Commerzbank bestätigte zuletzt ihre Einschätzung als Kauf mit einem Ziel von 130 Euro. Das Unternehmen sei offen für Maßnahmen und Deals, die den Wert für die Aktionäre mehren könnten, lautete hier die dazugehörige Begründung.