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Hohe US-Renditen bremsen den Dax
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die gestiegenen US-Anleiherenditen haben den Dax am Donnerstag nach der Feiertagspause ausgebremst. Als Belastung erwiesen sich auch die mäßigen Vorgaben der Börsen in Übersee. Dem gegenüber standen die jüngsten Entspannungssignale im Konflikt zwischen der italienischen Regierung und der EU sowie der zwar stabilisierte, aber immer noch schwache Euro .
Immerhin konnte der deutsche Leitindex seine Verluste im Handelsverlauf merklich eindämmen: Gegen Mittag stand der Dax noch 0,30 Prozent tiefer bei 12 250,90 Punkten. Damit knüpfte er gleichwohl an seine zuletzt wieder schwächere Kursentwicklung an. Für den Index der mittelgroßen Unternehmen MDax ging es am Donnerstag um 0,49 Prozent auf 25 829,06 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,56 Prozent auf 3386,35 Zähler.
Als Auslöser für die starken Kursverluste bei US-Staatsanleihen, die entsprechend die Renditen auf den höchsten Stand seit Jahren trieben, nannten die Analysten der Commerzbank robuste amerikanische Konjunkturdaten. Hinzu kamen Äußerungen von US-Notenbankchef Jerome Powell, der abermals die solide Wirtschaftsentwicklung lobte. Das nährte Spekulationen über möglicherweise schneller steigende Zinsen als bislang gemeinhin erwartet. Höhere Zinsen können aber die Attraktivität von Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren wie Anleihen schmälern.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial war denn auch im späten US-Handel von seinem Rekordhoch zurückgefallen und droht am Donnerstag weiter nachzugeben. Außerdem dominierten an den asiatischen Börsen negative Vorzeichen.
Am deutschen Aktienmarkt profitierten Finanztitel von den Entwicklungen am Anleihenmarkt: Die Aktien der Deutschen Bank sowie der Versicherer Munich Re und Allianz belegten mit Gewinnen von anderthalb bis knapp zwei Prozent die vorderen Plätze im Dax. Im MDax eroberten Commerzbank-Titel mit fast drei Prozent Plus die Spitze - ihnen half zusätzlich eine gestrichene Verkaufsempfehlung der Schweizer Bank Credit Suisse.
Beim Zahlungsdienstleister Wirecard konnten sich die Anleger nach Aussagen von Unternehmenschef Markus Braun über einen Kursanstieg von knapp anderthalb Prozent freuen. Nach dem Aufstieg in den Dax will Braun den Börsenwert in den kommenden Jahren mehr als vervierfachen, wie er dem "Handelsblatt" sagte. Derzeit ist Wirecard mit knapp 24 Milliarden Euro bewertet und bringt damit schon mehr Gewicht auf die Waage als manch etabliertes Finanzkonzern wie etwa die Deutsche Bank oder die Deutsche Börse .
Für die Titel des Windturbinenherstellers Nordex ging es dank eines Auftrags im Kleinwerte-Index SDax um gut anderthalb Prozent hoch.
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Außerhalb der bekannten Indizes schossen die Aktien des kriselnden Modekonzerns Gerry Weber um knapp 30 Prozent hoch. Hier feierten die Anleger einen Vorstandsumbau./gl/jha/
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---