Egbert Prior
Puma: Die Raubkatze springt wieder
Der Sportartikelhersteller legte am Donnerstag blendende Zahlen vor. Die Herzogenauracher hoben ihre Prognose bis Silvester an. Im dritten Quartal stieg der Umsatz um 14% auf 1,2 Milliarden Euro. Das Ebit legte schneller zu, und zwar um 28% auf 130 Millionen Euro. Vorstandschef Björn Gulden freute sich: „Das dritte Quartal endete ein wenig besser als von uns erwartet…. Dies wurde durch zweistellige Zuwachsraten in Amerika und Asien/Pazifik sowie durch ein hohes einstelliges Wachstum in der Region Europa, dem Mittleren Osten und Afrika erzielt.“ Die Textilien legte sogar um 27% zu. Der Einstieg in den Basketball gelang in Nordamerika gut. Es habe „für Furore gesorgt und der Abverkauf unseres ersten Basketballschuhs ist bereits nach kurzer Zeit ebenfalls sehr positiv“, sagte Gulden. Die Investitionen in den Basketball-Leistungssport kann sich auszahlen. Puma will sich nicht nur als Lifestyle-Marke einen Namen machen. Aber der Kern werden stylische Schuhe und Kleidungsstücke sein. Zur Zeit sind „Pop Art“-Designs der 60er und 70er Jahre gefragt sowie leuchtende Farben. Im laufenden Jahr strebt Puma einen Umsatzanstieg zwischen 14 und 16% an. Vormals war die Führungsspitze lediglich von 12 bis 14% ausgegangen. Das Ebit soll 325 bis 335 Millionen Euro einspielen. Bisher war Gulden nur von 310 bis 330 Millionen ausgegangen. „Das Management erwartet weiterhin eine deutliche Verbesserung des Konzernergebnisses für das Gesamtjahr 2018“, heißt es im Quartalsbericht. 2017 kamen unterm Strich 168 Millionen Euro zusammen. Wir gehen in den kommenden zwei Jahren von einer Verdoppelung des Gewinns auf 340 Millionen aus, weil sich die Größenvorteile auszahlen. Das KGV 18. Vertretbar ist ferner die Umsatz-Bewertung mit dem 1,5-fachen. Zum Vergleich: Adidas wird mit dem 1,8-fachen Umsatz taxiert. Wegen des heißen Sommerwetters hatten Analysten vor schwachen Zahlen gewarnt. Es kam anders. Die Raubkatze verkauft ihre Artikel gut, es könnte freilich besser sein. Aber es ist mehr als zufriedenstellend. Wir gehen davon aus, daß der langfristige Kursauftrieb weitergehen dürfte. Chef Gulden, ein ehemaliger Profi-Fußballer, macht die deutsche Traditionsmarke, gegründet 1924, im Weltmarkt größer. Er ist schon in 120 Ländern präsent. Den Stammsitz in Herzogenaurach erweiterte er. Das neue Gebäude hat Platz für 550 neue Arbeitsplätze. Insgesamt sind über 12.000 Beschäftigte an Bord. Der Kurs knickte seit Mai von 539 auf 435 Euro ein. Diese Korrektur scheint übertrieben. Am Donnerstag sprang die Aktie nach Vorlage der Zahlen um 7% an. Größter Anteilseigner ist der französische Unternehmer Francois-Henri Pinault mit 29%. Der Luxusriese Kering besitzt 16%. Frei von Schulden ist die Bilanz. In der Kasse liegt knapp 1 Milliarde Euro. Fazit: Neue Rekorde im Anmarsch. Kursziel 500 Euro.
Lesen Sie auch
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors
Anzeige
Broker-Tipp*
Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.
* Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.
Anzeige