Marktkommentar
Eduardo Mollo Cunha (Eyb & Wallwitz): Reporting Oktober 2018
Die Stimmung ist aktuell schlechter als das fundamentale Umfeld.
Der Oktober hat seinem Namen als schlechter Börsenmonat wieder einmal alle Ehre gemacht. Die Kursverluste waren mit durchschnittlich knapp 6% so hoch wie seit 6 Jahren nicht mehr. Im Gegensatz zu den letzten Monaten haben sich amerikanische Aktien diesmal auch nicht besser geschlagen.
Der Oktober war für die amerikanischen Aktienmärkte der schwächste Monat seit der Finanzkrise der Jahre 2008/09. Hintergrund war vor allem die Furcht vor einer globalen Wachstumsabschwächung bei
gleichzeitig steigenden Zinsen. Viele Investoren misstrauen den auch für 2019 wieder recht optimistischen Schätzungen der Unternehmensgewinne und trennten sich gerade von den „Highflyer“ der
letzten Monate, also vor allem Technologiewerten und den konjunkturabhängigen Zyklikern. Erst zum Monatsende konnten sich die Kurse wieder stabilisieren. Gesucht waren hingegen die klassischen
sicheren Häfen wie amerikanische und deutsche Staatsanleihen, während Gold kaum profitieren konnte. Unternehmensanleihen mit
Investment-Grade-Ranking gaben leicht, Hochzinsanleihen mit etwa -1% etwas stärker nach.
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Da die Bewertungen vor allem in Europa mittlerweile deutlich günstiger geworden sind und wir zwar von einer Konjunkturabschwächung im nächsten Jahr, aber keinesfalls von einem Kollaps der
Unternehmensgewinne ausgehen, erwarten wir eine baldige Stabilisierung und höhere Kurse zum Jahreswechsel. Aus diesem Grunde wollen wir auch die Aktienquote zurzeit nicht abbauen. Wir glauben
vielmehr, dass die Stimmung aktuell schlechter als das fundamentale Umfeld ist. In der Vergangenheit wirkte sich eine derartige Konstellation meist positiv auf die Aktienkursentwicklung aus.