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    Immobilienverkauf  2025  3 Kommentare Die falsche Frage: "Was soll ich mit dem Geld machen?" - Seite 2

    Es geht um die Alternativen: Wenn ich jetzt Übertreibungen am Immobilienmarkt nutze, um zu verkaufen und dann wieder sofort reinvestiere, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich damit Geld verliere, relativ hoch. Denn ich kaufe ja auf einem hohen Marktniveau ein, dazu kommen noch die Transaktionskosten, die gerade bei Immobilien erheblich sind. Um es vereinfacht zu sagen: Wenn ich jetzt zum 36-fachen kaufe, dann verliere ich bei einer Marktkorrektur auf das 24-fache ein Drittel, zuzüglich Transaktionskosten. Das ist die schlechtere Alternative als das Geld für einige Jahre zu parken und pro Jahr drei Prozent zu verlieren. Diese Rechnung geht freilich nur auf, wenn es in den kommenden Jahren zu einer erheblichen Korrektur kommt, die dann einen deutlich günstigeren Einstieg (beispielsweise zum 24-fachen statt zum 36-fachen) erlaubt.

    Und wenn die Preise doch weiter steigen?
    Was ist, wenn die Preise weiter steigen? Zunächst: Es ist wahrscheinlich, dass die Preise weiter steigen, wenn Sie jetzt verkaufen. Andernfalls hätten Sie ja genau den historischen Höchstpunkt erwischt, und dies ist außerordentlich unwahrscheinlich. Wer anti-zyklisch agiert, dem gelingt es bestenfalls, in der Nähe der Tiefstpreise zu kaufen und in der Nähe der Höchstpreise zu verkaufen. In der Regel muss er nach einem Kauf zunächst zuschauen, wie die Preise weiter sinken und nach einem Verkauf zunächst zuschauen, wie sie weiter steigen. Das ertragen viele Investoren nicht und entscheiden sich dann für die schlechtere Alternative, nämlich nicht zu verkaufen.

    Natürlich gilt es bei der Entscheidung, ob ich als Privatanleger verkaufe oder nicht, weitere Überlegungen zu berücksichtigen. Beispielsweise wird kaum ein privater Investor acht Jahre nach Kauf verkaufen, sondern lieber zehn Jahre warten, weil er dann den Gewinn steuerfrei mitnehmen kann.

    Wer damit rechnet, dass die Preise nachhaltig und dauerhaft ansteigen werden, der sollte freilich nicht verkaufen. Wer dagegen - so wie ich - mit einem erneuten Aufflammen der Finanzkrise in den nächsten Jahren rechnet, wird über einen Verkauf nachdenken und darauf warten, bis sich die Gelegenheit gibt, auf einem deutlich günstigeren Niveau wieder einzusteigen.

     

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    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Immobilienverkauf Die falsche Frage: "Was soll ich mit dem Geld machen?" - Seite 2 Warum nutzen nicht mehr Immobilieneigentümer das hohe Preisniveau, um sich von (einigen) Immobilien zu trennen? Ein Hauptargument lautet: "Wenn ich jetzt verkaufe, was soll ich dann mit dem Geld machen?" Fehlende Anlagealternativen, um die durch einen Verkauf gewonnene Liquidität zu reinvestieren, sind wohl der Hauptgrund, warum viele Eigentümer die Chancen der hohen Preise nicht nutzen.

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