Digitalisierung nur ein Hype? Arbeitnehmer sehen kaum Veränderungen auf sich zukommen - Seite 2
müssen, um auch in 15 Jahren noch eine engagierte und funktionierende
Workforce zu haben", erklärt Maren Hauptmann, Leiterin Organization
Transformation & Talent bei Deloitte.
Arbeitnehmer unterschätzen Dynamik der Entwicklung
Wie das World Economic Forum 2016 festgestellt hat (1), werden
sich bis 2020 über 30 Prozent der Qualifikationsanforderungen
deutlich verändern. Der Erwerb neuer Kompetenzen gehört daher zu den
wichtigsten Aufgaben. Dennoch gehen lediglich zwei Prozent der
Befragten in Deutschland davon aus, dass ihr Job in der nächsten
Dekade komplett verschwindet, und "nur" 18 Prozent sehen erhebliche
neue Anforderungen auf sich zukommen. Deutschland liegt damit leicht
unter dem europäischen Durchschnitt: In den Niederlanden, Frankreich,
Spanien und Italien schätzt man den Veränderungsdruck deutlich höher
ein.
Und überschätzen die eigenen Soft Skills
Lebenslanges Lernen ist eine der zentralen Forderungen im Kontext
des Wandels. Die Studie zeigt: Hier ist noch Luft nach oben. Das
betrifft so genannte Soft Skills, aber auch "harte" technische
Qualifikationen. Auf gesamteuropäischer Ebene geben 30 Prozent an,
noch keine Anstrengungen in diese Richtung unternommen zu haben, 42
Prozent wüssten auch gar nicht so genau, wie sie das bewerkstelligen
sollten. In Deutschland sind zudem 50 bis 60 Prozent davon überzeugt,
dass ihre bisherigen Soft Skills ausreichen.
Motivation kommt nicht durch Geld allein
Job-Sicherheit hat Priorität bei allen Arbeitnehmern - ebenso wie
die Entlohnung. Darüber hinaus aber wollen die Arbeitnehmer
insbesondere ein positives Arbeitsumfeld, unterstützende Führung
sowie eine klare Marschrichtung. Eine mit zunehmendem Alter immer
größere Rolle spielt zudem die Sinnfrage. Auffällig: Während für die
Deutschen klare Zuständigkeiten und eine kompetente Führung sogar
noch maßgeblicher sind als für ihre Kollegen jenseits der
Landesgrenzen, fallen die Punkte 'soziale Akzeptanz' und
'Wachstumspotenziale' im paneuropäischen Vergleich zurück. In allen
Ländern kommt es aber gleichermaßen darauf an, die Motivation der
Belegschaft durch Führungsstärke und einen attraktive
Arbeitsplatzgestaltung zu steigern.
Ältere Arbeitnehmer sind offener und flexibler eingestellt
Die demografische Entwicklung in Deutschland und Europa sorgt für
Engpässe bei den verfügbaren und qualifizierten Arbeitnehmern. Eine
Konsequenz besteht darin, insbesondere auf ältere Mitarbeiter
zurückzugreifen und ihnen neue Karrieremöglichkeiten im Sinne einer
motivierenden Weiterbeschäftigung zu eröffnen. Immerhin sind 40
Prozent der befragten Arbeitnehmer bereit, nach Erreichen des
sich bis 2020 über 30 Prozent der Qualifikationsanforderungen
deutlich verändern. Der Erwerb neuer Kompetenzen gehört daher zu den
wichtigsten Aufgaben. Dennoch gehen lediglich zwei Prozent der
Befragten in Deutschland davon aus, dass ihr Job in der nächsten
Dekade komplett verschwindet, und "nur" 18 Prozent sehen erhebliche
neue Anforderungen auf sich zukommen. Deutschland liegt damit leicht
unter dem europäischen Durchschnitt: In den Niederlanden, Frankreich,
Spanien und Italien schätzt man den Veränderungsdruck deutlich höher
ein.
Und überschätzen die eigenen Soft Skills
Lebenslanges Lernen ist eine der zentralen Forderungen im Kontext
des Wandels. Die Studie zeigt: Hier ist noch Luft nach oben. Das
betrifft so genannte Soft Skills, aber auch "harte" technische
Qualifikationen. Auf gesamteuropäischer Ebene geben 30 Prozent an,
noch keine Anstrengungen in diese Richtung unternommen zu haben, 42
Prozent wüssten auch gar nicht so genau, wie sie das bewerkstelligen
sollten. In Deutschland sind zudem 50 bis 60 Prozent davon überzeugt,
dass ihre bisherigen Soft Skills ausreichen.
Motivation kommt nicht durch Geld allein
Job-Sicherheit hat Priorität bei allen Arbeitnehmern - ebenso wie
die Entlohnung. Darüber hinaus aber wollen die Arbeitnehmer
insbesondere ein positives Arbeitsumfeld, unterstützende Führung
sowie eine klare Marschrichtung. Eine mit zunehmendem Alter immer
größere Rolle spielt zudem die Sinnfrage. Auffällig: Während für die
Deutschen klare Zuständigkeiten und eine kompetente Führung sogar
noch maßgeblicher sind als für ihre Kollegen jenseits der
Landesgrenzen, fallen die Punkte 'soziale Akzeptanz' und
'Wachstumspotenziale' im paneuropäischen Vergleich zurück. In allen
Ländern kommt es aber gleichermaßen darauf an, die Motivation der
Belegschaft durch Führungsstärke und einen attraktive
Arbeitsplatzgestaltung zu steigern.
Ältere Arbeitnehmer sind offener und flexibler eingestellt
Die demografische Entwicklung in Deutschland und Europa sorgt für
Engpässe bei den verfügbaren und qualifizierten Arbeitnehmern. Eine
Konsequenz besteht darin, insbesondere auf ältere Mitarbeiter
zurückzugreifen und ihnen neue Karrieremöglichkeiten im Sinne einer
motivierenden Weiterbeschäftigung zu eröffnen. Immerhin sind 40
Prozent der befragten Arbeitnehmer bereit, nach Erreichen des