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    Egbert Prior  4291  0 Kommentare United Internet funkt bald im eigenen Netz

    United Internet mausert sich über ihre Tochter Drillisch zum vierten Mobilfunknetzbetreiber neben Telekom, Vodafone und Telefonica. Derzeit läuft die Auktion von Frequenzen für den superschnellen 5G-Standard. Besonders der neue Wettbewerber profitiert davon, daß die Frequenzpakete zu verhältnismäßig niedrigen Preisen versteigert werden dürften. Man ist damit weit entfernt von den Exzessen der UMTS-Auktion im Jahr 2000, die 50 Milliarden Euro in die Staatskasse spülte, dem Mitbieter Mobilcom allerdings das Genick brach. Bislang liegen die Gebote für die fünfte Mobilfunkgeneration lediglich bei gut 3 Milliarden und damit am unteren Rand der erwarteten Spanne von 3 bis 6 Milliarden. United-Internet-Chef Ralph Dommermuth dürfte erleichtert sein. Schließlich muß er nach Erhalt der Lizenz – danach sieht derzeit alles aus – einige Milliarden in den Aufbau des Netzes investieren. Der Unternehmensgründer hat sich bereits von Banken eine Kreditzusage über 2,8 Milliarden gesichert. Ohne Eigenkapital wird es aber nicht gehen. Für den Fall, daß die 5G-Lizenz tatsächlich unter Dach und Fach kommt, hat Dommermuth bereits die weitgehende Streichung der Dividende auf das gesetzliche Minimum von 5 Cent angekündigt. Im Vorjahr flossen 85 Cent. Der sparsame Westerwälder will das Geld jetzt zusammenhalten. Geht die ganze Sache allerdings aus wie das Hornberger Schießen, will Dommermuth die Ausschüttung sogar leicht erhöhen auf 90 Cent. Als Netzbetreiber müßte United Internet nicht bei null anfangen. Die Tochter Versatel verfügt über ein eigenes Glasfasernetz mit 42.000 km Länge in den 250 größten deutschen Städten. Für die Zukunft verspricht sich der Selfmademilliardär durch die Entwicklung zum Netzbetreiber einen Wachstumsschub. Der könnte auch nicht schaden. Schließlich läßt die Dynamik des Geschäfts derzeit etwas nach. Im laufenden Turnus stellt der Vorstandschef ein Umsatzplus von 4% in Aussicht, der Gewinn (Ebitda) soll um 8% und damit überproportional steigen. Im Vorjahr waren die Erlöse auf vergleichbarer Basis (ohne Drillisch-Übernahme) noch um 10% geklettert auf gut 5,1 Milliarden, während der Profit um 11% auf 1,2 Milliarden zulegte. Bei Investoren hält sich die Begeisterung über die 5G-Pläne (noch) in Grenzen. Die Aktie notiert mit aktuell 33,58 Euro um 43% unter dem Allzeithoch (59,36 Euro), das im Januar 2018 markiert wurde. Das KGV (2019) schätzungsweise 14. Günstig. Fazit: Mit 5G dürfte United Internet demnächst in einer anderen Liga spielen. Unser Musterdepottitel winkt mit Einstiegskursen.




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