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    Inflation, Rezession, Bilanzabbau  8254  2 Kommentare Fed-Ausblick: Ruhe vor dem Sturm?

    Es wird erwartet, dass die US-Notenbank die Zinssätze auf ihrer Sitzung in dieser Woche unverändert halten wird, um so das jüngste, stärker als erwartete, Wirtschaftswachstum der USA gegen die schleppende Inflation auszugleichen.

    US-Beamte der Fed haben in den letzten Wochen kein Signal für eine Änderung des Leitzinses der US-Notenbank gegeben, der derzeit in einer Bandbreite von 2,25 Prozent bis 2,50 Prozent angesetzt ist. An dieser Haltung sind für viele Marktbeobachter jedoch eine Reihe von guten oder schlechten Nachrichten geknüpft.

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    Das richtungsweisende Federal Open Market Committee (FOMC) soll seine jüngste Stellungnahme am Mittwoch um 14:00 Uhr - nach Abschluss der zweitägigen Sitzung - veröffentlichen. Und Fed-Chef Jerome Powell wird kurz darauf eine Pressekonferenz abhalten.

    Die von der CME Group gesammelten Daten zeigen, dass 97 Prozent damit rechnen, dass die Fed die Zinsen unverändert lässt. "Wir erwarten keine große Tonänderung", schrieb der JPMorgan-Ökonom Michael Feroli in einer Vorschau auf das Treffen in dieser Woche. 

    Die Fed hob die Zinsen im vergangenen Jahr viermal an. In der letzten Sitzung im März signalisierten die politischen Entscheidungsträger keine Zinserhöhungen für 2019. 

    Die Wirtschaftsstimmung, im Vergleich zu Europa, ist in den USA sehr positiv: Das Bruttoinlandsprodukt wuchs in den ersten drei Monaten 2019 mit einer annualisierten Rate von 3,2 Prozent, allein im März kamen fast 200.000 neue Beschäftigte hinzu, der S&P 500 erreichte ein neues Rekordhoch und die Einzelhandelsumsätze in den USA erholten sich im März.

    "Die BIP-Zahlen - zusammen mit der starken Erholung der Einzelhandelsumsätze und der Bestellungen von Gebrauchsgütern im März - sind ein Beweis für die Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft", schrieben Analysten von Oxford Economics letzte Woche.

    Sorgenkind 1: Inflation

    Vor allem die Inflation bleibt weiterhin hinter dem 2-Prozent-Ziel der Fed zurück und lag im letzten Bericht auf annualisierter Basis bei nur 1,5 Prozent. Das Inflationsziel wurde vor sieben Jahren vereinbart. Sie liegt seit Jahren konstant unter diesem Niveau.

    Das Gleiche gilt für andere große Volkswirtschaften, was darauf hindeutet, dass mächtige globale Kräfte die Inflation und die Zinsen weltweit dämpfen - und es gibt wenig Grund zu der Annahme, dass sich das bald ändern wird, so die "NYT".

    Sorgenkind 2: Bilanzabbau

    Beamte der Fed erwägen ein neues Programm, das es den Banken ermöglichen würde, Treasurys in Reserven umzutauschen, ein Schritt, der darauf abzielt, die Liquidität in schwierigen Zeiten sicherzustellen, so "CNBC".

    Die so genannte "Standing Repo Facility" befindet sich in einer frühen Diskussionsphase. Die angesehenen Fed-Mitglieder David Andolfatto und Jane Ihrig aus St. Louis haben zwei Papiere verfasst. Es geht darum, die regulatorische Belastung für Banken zu verringern, die sich unter Druck gesetzt fühlen, ultrasichere Vermögenswerte zu halten. 

    In einigen Bereichen wird die Idee als natürliche Erweiterung der aktuellen Fed-Politik angesehen. Andere sind jedoch der Meinung, dass es sich im Wesentlichen um eine neu Form der quantitativen Lockerung (Quantitative Easing) und damit um eine weitere Wiederholung der jahrzehntelangen Bastelei der Fed an den Finanzmärkten handeln könnte. 

    Die Idee kommt, während die Zentralbank nach Möglichkeiten sucht, die Anleihenbestände in ihrer Bilanz zu reduzieren, ohne die Märkte zu stören. Die ehemalige Fed-Vorsitzende Janet Yellen hatte den Bilanzabbau mit dem Trocknen von Farbe verglichen, der "im Hintergrund" laufen würde. Die Realität war jedoch nicht so glatt. 

    Sorgenkind 3: Rezession

    Wie die "NYT" schreibt, wird befürchtet, dass es Signale an den Finanzmärkten gebe, die darauf hindeuten, dass, wenn die Fed die Zinsen weit über das aktuelle Niveau hinaus anheben würde, die Wirtschaft in eine Rezession stürzen könnte. Die letzten Rezessionen wurden bei Zinssätzen von 5,25 Prozent (2007) und 6,5 Prozent (2000) ausgelöst.

    Das traditionelle Denken war, dass die Zinssätze nicht unter Null sinken dürfen. In den letzten Jahren haben einige Zentralbanken mit leicht negativen Zinsen experimentiert - mit uneinheitlichen Ergebnissen, und die Fed-Beamten haben bislang gezögert, ihnen zu folgen.

    Ausblick

    Weiterhin niedrige Zinsen halten die Finanzierungskosten für Haushalte und Unternehmen niedrig. Sie tragen dazu bei, Rekordhochs an der Börse voranzutreiben und liefern Treibstoff für eine brummende US-Wirtschaft. Dies dürfte auch im Interesse von Donald Trump sein, dann schon im nächsten Jahren stehen die nächsten Präsidentschaftswahlen an. 

    Folker Hellmeyer meint: "Unser Fazit lautet, dass sich die Zinssenkungsdebatte in den USA intensivieren wird. Der Präsidentschaftswahlkampf 2020 wirft erkennbare Schatten!"

    Quellen:

    Reuters

    CNBC

    NYT





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