Alibaba und Tencent – China im “big picture” - Seite 3
DOLLARSTÄRKE HÄLT SICH IN GRENZEN
Aus Devisensicht ist die Zusammensetzung des globalen Wachstums nicht ganz so unfreundlich für den Dollar, wie es zu Beginn des Jahres den Eindruck machte. Dennoch dürfte das Umfeld für den Dollar kaum so förderlich sein wie 2018. Im zurückliegenden Jahr verlangsamte sich das Wachstum im Rest der Welt, als das US-Wachstum einen Gang hochschaltete und in den Bereich zwischen 3,5 und 4 Prozent vorstieß. Während sich die US-Wirtschaft von ihrer Delle im Dezember/Januar gut erholt, dürfte sie künftig ein moderateres, über dem Trend liegendes Tempo aufweisen, als es aufgrund der fiskalischen Impulse im Jahr 2018 erreicht wurde.
Noch wichtiger ist, dass sich der Rest der Welt diesmal etwas besser entwickelt: Aufgrund erleichterter politischer Impulse dürften sich die Daten Chinas nicht verlangsamen, sondern eher verbessern. Auch in den Schwellenländern ohne China hat nach den Herbsttiefs eine zerbrechliche Erholung begonnen. Dieser Unterschied in der Zusammensetzung des globalen Wachstums zeigt sich auch in der Marktentwicklung: Während die EM-Währungen aufgrund ihrer Kombination aus Wachstum und Beharrung Schwierigkeiten hatten, gegenüber dem US-Dollar aufzuwerten, zeigen sie im Vergleich zum Rest der G10 deutlich bessere Werte. In dieser Hinsicht ist das Bild deutlich anders als 2018 und sollte auch weiterhin anders bleiben. Daran dürfte sich auch nichts ändern, selbst wenn die EM-Vermögenswerte durch die Ereignisse in Argentinien und der Türkei einen gewissen Druck spüren könnten. Wenn nun auch die Verbesserung der Maßnahmen Chinas auf die offenen Volkswirtschaften Europas, Asiens und anderer Schwellen länder übergreift, sollte dies das Ausmaß der Dollarstärke im Jahr 2019 im Vergleich zu 2018 begrenzen.
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Quelle: GS, eigene