Private Vermögensanlage
Richtig anlegen für die Rente - Seite 2
Dennoch sollten sich Anleger vom aktuellen Immobilienhype nicht blenden lassen, denn die Mietrenditen sehen bei Privatleuten bei weitem nicht so goldig aus, wie es Makler gerne vorrechnen. Bei mehr als sieben Prozent der Vermieter stand am Jahresende nach Abzug von Kosten sogar eine Minusrendite.
Zwar hat der deutsche Wohnimmobilienindex allein in den vergangenen fünf Jahren um etwa 50 Prozent zugelegt. Für Neuanleger hat sich die Situation aber verschlechtert. Während deutschlandweit die Kaufpreise für Eigentumswohnungen im ersten Quartal 2019 um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal stiegen, kletterten die Mieten gerade einmal um 1,1 Prozent. Mieten und Kaufpreise wachsen in den meisten Städten schon lange nicht mehr im Gleichklang. Mit anderen Worten: Wer heute kauft, zahlt sehr hohe Preise, erzielt aber in Relation dazu immer weniger Einnahmen. Hohe Nebenkosten beim Kauf verschärfen die Lage: Allein die Grunderwerbsteuer liegt in 13 von 16 Bundesländern zwischen fünf und 6,5 Prozent vom Kaufpreis - Geld, das man erst einmal wieder reinholen muss. Die Vermietung und Verwaltung von Immobilien macht zudem im Vergleich zu dem oben beschriebenen ETF-Portfolio eine Menge Arbeit.
Dividenden-Aktien
Die Idee ist bestechend: Aktien kaufen und das Startkapital losgelöst von Kursschwankungen allein durch Dividenden wieder einspielen - und sogar mehren. Ganz risikolos funktioniert die Strategie nicht, aber mit jedem weiteren Jahr sinkt das Verlustrisiko, weil die einmal verdienten Dividenden sicher sind. Infrage für eine solche Strategie kommen internationale Großkonzerne mit stabilem Geschäftsmodell. So lässt sich zum Beispiel mit Versicherungen, Arzneien und Nahrungs-/Genussmittel in guten wie schlechten Konjunkturzeiten viel Geld verdienen - und von dem Gewinn daraus reichen die Unternehmen einen Großteil Jahr für Jahr an ihre Aktionäre weiter. Die „Dividendenaristokraten“ unter den Firmen schaffen es sogar, ihre Dividende jedes Jahr zu steigern. Dann fließt das eingesetzte Kapital umso schneller zurück. Kursgewinne kommen oben drauf.
Ungeeignet für eine langfristige Buy-and-Hold-Strategie sind jedoch konjunkturabhängige Branchen (zum Beispiel Automobil-/Maschinenbau) oder Geschäftsfelder mit wenig Zukunft (z.B. energieintensive Branchen). Wer beispielsweise einst Aktien von E.ON, RWE oder der Deutschen Bank kaufte und hierbei den hohen Dividendenrenditen vertraute, verlor viel Geld. Erst brachen die Kurse ein, weil die Geschäfte nicht mehr liefen, dann strichen die Konzerne aufgrund der gesunkenen Gewinne die Dividende zusammen, dann fielen die Kurse weiter. Anleger sollten sich deshalb vor Unternehmen hüten, bei denen die Dividende höher ausfällt als der Gewinn.
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Unser Rat: Immobilien sind in den bevorzugten Lagen mittlerweile einfach zu teuer geworden. Wer hier noch Vermögen aufbauen will, hat die interessanten Zeiten definitiv verpasst. Bleibt die Wertpapieranlage. Mit ein paar Indexfonds muss man sich hier das Leben nicht schwer machen. Wer mehr will, setzt auf einzelne Aktien, am besten auf Dividendenaktien. So summiert sich seit dem Start des DAX im Jahr 1988 das zusätzliche Plus durch Dividenden gegenüber dem DAX-Kursindex, in den die Dividenden nicht einberechnet werden, auf inzwischen 124 Prozent. Der DAX steht bei gut 12.200 Punkten, der Kurs-Index bei etwas über 5.400 Punkten. Mehr als die Hälfte aller Dax-Gewinne resultiert also allein aus den Dividenden.
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