Adyen & PayPal: Das macht die Wirecard-Konkurrenz! - Seite 2
Dabei handelt es sich um eine Art Treueprogramm, die ein bestimmtes Einkaufsverhalten des Kunden belohnt. Solche Programme gibt es ja schon wie Sand am Meer, aber das von Wirecard soll verschiedene Branchen verknüpfen und global sein.
Das gibt es bisher in der Form nicht und Wirecard geht von einem Umsatz in Höhe von 150 Millionen Euro aus, der sich damit innerhalb der nächsten 12 bis 18 Monate realisieren lässt. Das ist durchaus eine Hausnummer.
Ansonsten ist das Geschäft von Adyen und Wirecard aber fast identisch, wobei Wirecard seinen geographischen Schwerpunkt zunehmend in Richtung Asien verlegt während Adyen neben Europa besonders in Richtung USA strebt, was natürlich auch damit zu tun hat, dass eben die oben genannten Marktplatzkunden überwiegend aus den USA kommen.
So ähnlich sich aber Adyen und Wirecard im operativen Geschäft sind und auch was das abgewickelte Transaktionsvolumen betrifft, so unterschiedlich sind sie in ihren Strukturen.
Thomas Borgwerth hatte das vor Jahresfrist ja bereits für Finanz-Szene.de herausgearbeitet. Wirecard betreibt einen immensen Aufwand, hatte Ende 2017 bereits 4.500 Mitarbeiter, bei Adyen waren es noch nicht einmal 700. Entsprechend lagen die gesamten Personal- und Sachkosten bei Wirecard mit 345 Mio. Euro fast beim Dreifachen der Kosten von Adyen (126 Mio. Euro).
Auch eine weitere Feststellung von Borgwerth ist frappierend: Wirecard hat demnach in den zurückliegenden drei Jahren (ausgehend von 2017) mehr als 40mal soviel für Investitionen aufgewendet im Vergleich zu Adyen.
Wirecard sagt, das hänge damit zusammen, dass laufend sechs bis sieben Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung investiert würden. Jede neue Technologie sei im Grunde nur eine Brücke zur nächsten neuen Technologie.
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Ob sich der enorme Forschungsaufwand lohnt ist schwer zu sagen, zumal ja auch Adyen damit wirbt, dass man sich gegenüber der Konkurrenz durch eine ausgefeiltere Technologie differenzieren möchte. Also beiden erheben zumindest indirekt den Anspruch Technologieführer sein.
Gelingt die Differenzierung von der Konkurrenz?
Eigentlich gibt es aber gar nicht so viel, um sich zu differenzieren, zumindest wenn es nach Borgwerth geht. Der sagt nämlich: "Die klassischen Zahlungsabwicklungsarten wie das Acquiring sind hochgradig standardisierte Dienstleistungen. Die Wertschöpfungskette (Gateway – Risk Management – Akzeptanz – Zahlungsverarbeitung) bietet kaum noch Möglichkeiten der Differenzierung."