Moventum Marktkommentar 30.10.2019
Signalisieren die Wirtschaftsdaten eine Bodenbildung?
Die Handelswoche startete mit erneut wenig ermunternden Frühindikatoren aus Deutschland beziehungsweise der Eurozone. So konnten sich die Einkaufmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungsbereich zwar auf niedrigem Niveau stabilisieren, die Konsenserwartungen wurden jedoch erneut verfehlt. Mit einem Wert von 41,9 Punkten für Deutschland und 45,7 Punkten für die Eurozone befindet sich das verarbeitende Gewerbe unverändert im rezessiven Bereich. Nachdem auf der letzten EZB-Sitzung im September noch ein ganzes Paket an Maßnahmen verabschiedet worden war, um der schwächelnden Inflations- und Konjunkturdynamik in der Eurozone entgegenzutreten, verlief die Abschiedsvorstellung von Mario Draghi ohne nennenswerte Verlautbarungen. In den USA, dem konjunkturellen Fels in der Brandung, enttäuschten überraschenderweise die Auftragseingänge für langlebige Konsumgüter, als mit einem Rückgang von 1,1 Prozent gegenüber dem Vormonat die Erwartungen verfehlt wurden und auch eine Verschlechterung zu den letzten Zahlen (+0,3 Prozent) zu verzeichnen war. Die erhoffte Verbesserung des Sentiments stellte sich dann aber mit dem jüngsten US-Konsumentenvertrauen ein. Mit einem Anstieg auf 95,5 Punkte zeigte sich eine spürbare Verbesserung zur Vorperiode (93,2 Punkte). Zum Wochenabschluss bestätigten dann die neuesten Ifo-Zahlen den Trend der Einkaufsmanagerindizes. Während das Geschäftsklima und die Geschäftslage mehr oder weniger stagnierten, zeigte sich bei den Erwartungen sogar eine leichte Stimmungsaufhellung. Mit 91,5 Punkten wurden sowohl die Erwartungen (91,0 Punkte) als auch das Ergebnis der Vorperiode (90,8 Punkte) übertroffen.
Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent stieg deutlich auf 62,02 US-Dollar. Auf der Währungsseite wertete der US-Dollar gegenüber dem Euro um 0,44 Prozent auf. Auch der japanische Yen konnte ein Plus in Höhe von 0,38 Prozent erzielen.
In einem positiven Aktienmarktumfeld zeigten japanische Aktien erneut relative Stärke, gefolgt von US-Aktien, den europäischen Märkten sowie den Schwellenländern. In den USA und Europa entwickelten sich Value-Aktien besser als Wachstumstitel. Während in den USA kleinkapitalisierte Werte outperformen konnten, blieben europäische Nebenwerte hinter den Large Caps zurück. Auf Sektorebene dominierten in den USA die Segmente Energie, IT und Industrie, während die Sektoren zyklischer Konsum, Kommunikation und Gesundheit relative Schwäche zeigten. In Europa sah das Bild wie folgt aus: Am besten entwickelten sich die Sektoren Energie, Rohstoffe und Industrie. Am schlechtesten die Sektoren Basiskonsum, Kommunikation und IT.
Im Rentenbereich mussten Euro-Staatsanleihen erneut leichte Kursverluste verkraften. Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und Hartwährungsanleihen aus den Emerging Marktes erzielten dagegen ein kleines Plus. Am besten entwickelten sich jedoch Hochzinsanleihen.
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