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    Pierer Mobility: Starke Kaufchance?  1045  0 Kommentare Pierer Mobility: E-Mobility auf Zweirädern

    Die Pierer Mobility AG entstand aus der Umbenennung der KTM Industries AG. Großaktionär der Gesellschaft ist die Pierer Industrie AG, die sich im Besitz von Stefan Pierer befindet. Er hält an der Pierer Mobility einen Anteil von über 60 % und ist CEO des größten Motorradherstellers in Europa. Ins Geschäft mit Zweirädern ist Pierer vor knapp 30 Jahren eingestiegen, als er sich das Motorradgeschäft der damals insolventen KTM gekauft hat. Mit Sportmotorrädern ist das Unternehmen groß geworden.

    Die meist verkauften Motorräder fahren nicht mehr im Gelände, sondern sind Straßenmodelle. Mit der in 2013 zugekauften Marke Husqvarna von BMW hat Pierer einen Sprung nach vorne gemacht. Die Muttergesellschaft agiert als Holding mit einer Mehrmarkenstrategie auf einer Plattform. Ähnlich zur Autoindustrie sollen auch bei Pierer Mobility mehrere Marken unter einem Dach ihr Zuhause haben. Wie uns der CEO bei unserem Treffen auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt mitteilt, wird sich der Markt mittelfristig weiter konsolidieren, und die Plattform kann um weitere Marken ergänzt werden. „Zu uns würde die eine oder andere Marke in Europa sehr gut passen. Wir verfolgen das Thema, aber derzeit sehe ich wenig Chancen, dass wir zum Zuge kommen können“, sagt Pierer. Interessant für Pierer sind die britischen Motorräder der Marke Triumph oder auch die eine oder andere Marke aus dem Piaggio-Konzern. Wann genau Pierer wieder bei einem größeren Zukauf zum Zuge kommen wird, ist noch offen. Da er auch Präsident der ACEM, der Europäischen Vereinigung von Motoradherstellern, ist, wird er keine Transaktion verpassen.

    Aber auch ohne Akquisitionen sieht sich der Firmenchef für die nächsten Jahre bestens positioniert. Pierer rechnet in den nächsten Jahren mit einem Wachstum aus eigener Kraft. Treiber des Wachstums ist unter anderem die Elektromobilität. E-Mobility ist nicht nur beim Auto das Trendthema schlechthin, sondern auch bei den Zweirädern. „Wir brauchen im Rahmen der Klimapolitik sinnvolle Lösungen für die großen Innenstädte. Die Lösung liegt in E-Motorrädern und E-Rädern. Wir haben mit unserem Joint-Venture Partner E-Bikes im Programm und arbeiten intensiv an neuen E-Motorrädern für den Markt, der in der Zukunft stark wachsen wird. Ich gehe davon aus, dass wir auch mit der Politik bei unseren E-Produkten für die Innenstädte punkten werden und dass derartige umweltschonende Zweiräder stärker gefördert werden“, sagt Pierer. Von den E-Stand-Up-Scootern hält Pierer nichts. „Die fliegen bald aus allen Städten raus und richten mehr Schaden an, als sie der Umwelt helfen.“ Mit dem indischen Partner Bajaj Auto, der an der KTM AG knapp 50 % der Anteile hält, will Pierer eine gemeinsame, elektrische 48-Volt-Zweiradplattform bauen, die im Jahr 2022 die Produktion aufnehmen soll. Bereinigt um den Verkauf eines nicht strategischen Unternehmensteils, erzielte Pierer Mobility in 2018 einen Umsatz von knapp 1.5 Mrd. Euro und ein EBIT von 128.7 Mio. Euro. Netto betrug der Gewinn über 85 Mio. Euro. Abzüglich Minderheitsanteilen klingelten noch 41 Mio. Euro in der Kasse oder 1.82 Euro je Aktie. Berichtet lag der operative Cashflow bei 85 Mio. Euro. Capex betrug über 150 Mio. Euro, weshalb der Free Cashflow entsprechend negativ ausgefallen ist. 2018 wurden mehr als 260 000 Motorräder verkauft. Im 1. Halbjahr 2019 expandierten die Erlöse um über 4 % auf mehr als 750 Mio. Euro. Das EBIT betrug 46.6 Mio. Euro. Für das Jahr 2019 bekräftigt Pierer die Prognose eines Wachstums von 3 bis 5 %. „Wir sind auf der Zielgeraden.“ Während sich der europäische Motorradmarkt insgesamt erfreulich entwickelt, ist in den USA ein leichter Marktrückgang zu verzeichnen, den das Unternehmen jedoch mit einem Plus von rund 2.8 % in den ersten neun Monaten outperformt. Pierer Mobility hat in Europa einen Marktanteil von mehr als 11 % und in den USA von rund 9 %. Insgesamt sollen in diesem Jahr gut 280 000 Motorräder verkauft werden. Das EBIT erwartet er in 2019 bei mindestens 130 Mio. Euro. Ab Ende 2020 wird zusätzlich auch das E-Bike-Geschäft in die Gruppe konsolidiert. An E-Bikes sollen in 2020 mehr als 60 000 Einheiten verkauft werden und gut 100 Mio. Euro zum Umsatz beitragen.

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    Redaktion Vorstandswoche
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