Verlust geringer als erwartet
Xpeng setzt im harten Elektro-Wettbewerb auf KI
Der Verlust beim defizitären E-Autobauer aus China fällt niedriger aus als befürchtet. Die Aussicht auf steigende Auslieferungen im zweiten Quartal lässt die Aktie am Dienstag abheben.
- Verlust bei Xpeng geringer als erwartet
- Umsätze steigen um 62,3 Prozent
- Optimistische Aussichten für das zweite Quartal, trotz steigendem Wettbewerbsdruck
Der chinesische Elektrofahrzeughersteller Xpeng hat im ersten Quartal einen geringeren Verlust als erwartet gemeldet. Der harte Preiskampf in China setzt dem Autobauer weiter zu.
Der bereinigte Nettoverlust lag bei 1,41 Milliarden Yuan (180 Millionen Euro) und damit unter den Analystenprognosen von 1,71 Milliarden Yuan. Die Umsätze stiegen um 62,3 Prozent auf 6,55 Milliarden Yuan, was ebenfalls die Erwartungen übertraf.
Trotz der harten Wettbewerbssituation auf dem chinesischen Markt zeigt sich Xpeng optimistisch und erwartet für das zweite Quartal einen Anstieg der Fahrzeuglieferungen um 25 bis 37,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies soll durch Preissenkungen und die Investitionen in neue Technologien wie künstliche Intelligenz und autonomes Fahren erreicht werden. Die Bruttomarge verbesserte sich deutlich von 1,7 Prozent im Vorjahr auf nun 12,9 Prozent.
Neue Wettbewerber erhöhen den Druck
Experten warnen jedoch, dass neue Marktteilnehmer wie Xiaomi den Druck auf Xpeng erhöhen könnten, insbesondere mit der Einführung neuer SUV-Modelle. "Die Einführung des Xiaomi SU7 hatte keinen großen Einfluss auf Xpeng", sagte Third Bridge-Analystin Rosalie Chen gegenüber Reuters. "Die Markteinführung des SU8 wird jedoch einen großen Einfluss auf die SUV-Serie von Xpeng haben."
Mit 140.000 verkauften Fahrzeugen im vergangenen Jahr gehört Xpeng noch zu den kleineren Anbietern auf dem stark wachsenden E-Auto-Markt. In Deutschland wollen die Chinesen ab diesem Monat mit zwei Fahrzeugmodellen auf dem Markt kommen.
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Obwohl Xpeng im vergangenen Quartal nur 21.821 Fahrzeuge auslieferte und die monatlichen Lieferungen die Marke von 10.000 Einheiten nicht überschritten haben, setzt das Unternehmen sein Ziel für das laufende Quartal mit 29.000 bis 32.000 Fahrzeugen und einem Umsatz von 7,5 bis 8,3 Milliarden Yuan fort. Damit bleibt Xpeng hinter den Erwartungen von Analysten zurück, die mit Lieferungen von etwa 38.000 Fahrzeugen und einem Umsatz von 9,3 Milliarden Yuan rechneten.
Auch Li Auto mit Problemen
Im vorbörslichen US-Handel reagiert die Xpeng-Aktie mit einem Plus von mehr als 7 Prozent. Deutlich schlechter war es am Vortag Konkurrent Li Auto ergangen. Die Papiere brachen in Hongkong stark ein, nachdem der Autobauer nach einer glanzlosen Markteinführung seines ersten vollelektrischen Modells schwächer als erwartet ausgefallene Gewinne und Prognosen bekannt gegeben hatte. Die Aktie fiel bis Dienstagmittag um 19 Prozent auf 80,70 Hongkong-Dollar (9,53 Euro) und verzeichnete damit den größten Tagesverlust seit mehr als zwei Jahren.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion