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    Wasserstoff sorgt für Börsen-Beben  36714  0 Kommentare Kursexplosion bei Wasserstoff-Aktien: ist Grüner Wasserstoff das Erdöl der Zukunft?

    „Grüner Wasserstoff ist das Erdöl von morgen“, davon ist Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) überzeugt. Um Deutschland zu einem Vorreiter der Wasserstofftechnologie zu machen, will die Bundesregierung in den nächsten Wochen eine Nationale Wasserstoffstrategie verabschieden. An der Börse explodieren die Kurse von Wasserstoff-Aktien unterdessen. Welches Potenzial hat Grüner Wasserstoff, der aus Ökostrom hergestellt wird, wirklich? Das sagen Experten:

    „Wasserstoff wird eine wichtige Rolle als Energieträger der Zukunft spielen und somit für die Energiewende und das Erreichen der Klimaziele entscheidend sein. Neben der lokalen Erzeugung von grünem Wasserstoff werden wir in Deutschland auch zukünftig auf den Import von Energie angewiesen sein. Dieser Energieimport kann über Wasserstoff erfolgen. An Orten, an denen man erneuerbare Energien sehr günstig und viele Stunden im Jahr nutzen kann, wird Wasserstoff hergestellt und über Pipelines oder auf dem Seeweg zu uns transportiert. Hier angekommen, kann der Wasserstoff in verschiedenen Sektoren eingesetzt werden, z. B. in der Stahlproduktion oder der chemischen Industrie, im Wärmesektor und in der Mobilität durch den Einsatz von Brennstoffzellen. Sowohl der lokal erzeugte, als auch der importierte Wasserstoff kann in Kavernen zwischengespeichert werden. In diesem Energiesystem wird die Stromerzeugung von der Nutzung entkoppelt und die Energieversorgung gewährleistet“, erklärte Dominik Härle, Wasserstoff-Experte am Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS) in Halle, exklusiv gegenüber wallstreet:online.

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    Eine ähnliche Position vertritt auch Ulrich Schmidtchen, Vorstand beim Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband e. V. (DWV). Exklusiv gegenüber wallstreet:online erklärte er: „Ohne Wasserstoff wird die Energiewende scheitern, sowohl mobil als auch stationär. Aber Wasserstoff an sich hilft dem Klima wenig, wenn er nicht grün ist. Daher benötigen wir einen energischen und auch politisch unterstützten Ausbau der Produktionskapazitäten, um das Erreichen der Klimaziele zu ermöglichen. Elektrolyse mit grünem Strom wird dabei eine bedeutende Rolle spielen, aber kein Monopol haben. In weniger als zehn Jahren wird grüner Wasserstoff für viele Anwendungen einfach billiger sein als die klassischen Konkurrenten“.

    Maximilian Fichtner, Professor für Festkörperchemie an der Universität Ulm und stellvertretender Direktor des Helmholtz-Instituts Ulm für Elektrochemische Energiespeicherung, sieht in Grünem Wasserstoff ebenfalls „ein sehr großes Potenzial im Rahmen der Dekarbonisierung der Industrie“. Der Forscher fordert jedoch aus Effizienz- und Sicherheitsgründen einen selektiven Einsatz der Wasserstofftechnologie. Grüner Wasserstoff solle nur dort eingesetzt werden, wo es Sinn ergebe. Gegenüber wallstreet:online erklärte er: „Ja, wir werden Wasserstoff brauchen. Dadurch, dass er aber er fünfmal so viel Energie benötigt, wie z. B. Batteriefahrzeuge oder andere rein elektrische Anwendungen, macht eine reine Wasserstoffwirtschaft keinen Sinn.“ Der Einsatz von grünem Wasserstoff sei insbesondere bei „großen/schweren Anwendungen wie Schiffen und Flugzeugen, evtl. auch LKWs“ und der Industrie sinnvoll. „Für PKWs bzw. im Heimbereich sehe ich Wasserstoff, insbesondere aus Effizienz- und Sicherheitsgründen eher nicht“, so Fichtner.

    In der Bundesregierung ist derweil ein Streit über den Inhalt der Nationalen Wasserstoffstrategie ausgebrochen. Während Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) vorschlägt, Wasserstoff auch für den privaten PKW-Verkehr zu nutzen, lehnt Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) dies ab. Dem SPIEGEL erklärte die SPD-Politikerin Anfang Februar: Es sei wichtig „Wasserstoff klug und zukunftsgerichtet einzusetzen, also dort, wo es kaum klimafreundliche Alternativen gibt: vor allem in der Stahl- und Chemieindustrie sowie im Luft- und Seeverkehr“. Auch Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) „wünscht sich eine stärkere Priorisierung auf die Industrie“, schreibt der SPIEGEL .

    Unterdessen explodieren die Kurse vieler Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Aktien: Das Papier des kanadischen Brennstoffzellenherstellers Ballard Power Systems stieg allein im laufenden Jahr um mehr als 81 Prozent. Der Aktienkurs des norwegischen Elektrolyse-Spezialist Nel ASA gewann im selben Zeitraum mehr als 40 Prozent hinzu und Aktionäre der Plug Power-Aktie konnten sich über einen Gewinn von mehr als 58 Prozent freuen. Die ITM Power Aktie gewann im laufenden Jahr sogar mehr als 124 Prozent hinzu (Stand: 19.02.2020, 12:42 Uhr, Tradegate).

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    Anleger sollten jedoch Vorsicht walten lassen: Ein Risiko bei vielen Wasserstoff- und Brennstoffzellenherstellern sei deren (bisher) fehlende Profitabilität, berichtet Focus Online Ende Januar 2020. So habe Ballard Power Systems beispielsweise in seiner 40-jährigen Firmengeschichte noch nie einen Gewinn geschrieben. Auch Nel ASA kämpft mit Verlusten und musste kürzlich eine Kapitalerhöhung durchführen.

    Autor: Ferdinand Hammer



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