Weltautomarkt: Tesla zeigt das stärkste Wachstum, China bremst aber alle aus! - Seite 2
Nikkei: Tesla hat sechs Jahre Vorsprung
Das sind keine guten Nachrichten für die Autokonzerne. Insbesondere die drei großen deutschen Hersteller sowie Zulieferer wie Bosch und Continental dürften nun die China-Schwäche deutlich zu spüren bekommen. Das Reich der Mitte ist für sie der wichtigste Auslandsmarkt. Da bereits Milliarden in den Umbau der Produktpalette hin zu Elektroautos investiert werden, könnte die Zeit für den einen oder anderen Hersteller knapp werden. Zum einen sinken die Gewinne, mal abgesehen von VW und Toyota, dramatisch. Andererseits sind große Investitionen in die E-Mobilität nötig. Dazu kamen diese Woche auch noch schlechte Nachrichten für viele Ingenieure. Denn die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei hat von Experten das Teslas Model 3 zerlegen lassen. Das Ergebnis klingt wie ein Schlag ins Gesicht der Wettbewerber. Aus technologischer Sicht sind die Amerikaner Volkswagen und Toyota um sechs Jahre voraus. Dafür verantwortlich sei vor allem die zentrale Recheneinheit, die Tesla als „Full Self-Driving Computer“ (FSD) bezeichnet. Das Rechenmodul steckt in allen neuen Model S, X und 3 Fahrzeugen und besitzt zwei selbst entwickelte Chips für künstliche Intelligenz. Dabei wird wie bei Apple nicht nur die Hardware, sondern auch die Software selbst entwickelt, sodass das System nach den Vorgaben von Tesla funktioniert.
Finger weg von den großen Herstellern?
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Insofern stellt sich für Anleger die Frage, ob sie derzeit überhaupt in Autoaktien investiert sein sollten. Das kann man für die etablierten Hersteller wohl verneinen. Bei Tesla stört hingegen die unheimlich hohe Bewertung und die Volatilität der Aktie. Die Marktkapitalisierung liegt über der von BMW und Daimler zusammen. Da ist viel Zukunftsmusik schon eingepreist. Hinzu kommt, dass in diesem Jahr weitere Start Ups in das Elektroautosegment drängen werden. Der Wettbewerb um dieses noch kleine, aber stark wachsende Segment wird intensiver. Da könnte sich der Blick auf die Zulieferer im Batteriesektor lohnen. In diesem Bereich will auch Altech Advanced Materials (1,38 Euro; DE000A2BPG14) durchstarten. Die Heidelberger wollen sich mit bis zu 49 Prozent an der in Bau befindlichen HPA-Fabrik von Altech Chemicals in Malaysia beteiligen. Bei HPA handelt es sich um hochreines Aluminiumoxid, dass zur Herstellung von synthetischem Saphir benötigt wird und derzeit vor allem von der LED- und Chipindustrie nachgefragt wird. Es kommt aber auch als Separator in Lithium-Ionen-Batterien zum Einsatz. Und hier erfährt es derzeit auch die stärksten Wachstumsraten, denn durch den Boom bei Smartphones, Tablets und Elektroautos steigt der Bedarf rasant. HPA verhindert Kurzschlüsse in den Batterien und erhöht ihre Lebenszeit. Synthetischer Saphir sorgt aber auch dafür, dass beispielsweise Smartphone-Displays nicht zerkratzen und wird von einigen Herstellern wie Huawei oder Apple bereits in den Top-Modellen eingesetzt. Wie begehrt das Material ist, zeigt die Preisentwicklung. So wurde HPA noch vor zwei Jahren zu Preisen von 27 Dollar je Kilo gehandelt. Inzwischen werden in Japan 40 Dollar und mehr bezahlt (mehr hier).