Wind, Wasserstoff, Rohstoffe: Die hohen Zinsen machen es den Aktien schwer!
SmallCaps haben es derzeit schwer, denn Geld hat wieder einen Preis. Dies gilt bspw. bei Aktien aus den Bereichen Wind, Wasserstoff und Rohstoff. Diese Sippenhaft bietet aber auch Chancen.
Weltweit hängen Small Caps der Entwicklung bei den Mega-Caps deutlich hinterher. Dies gilt auch für viele kleinere Unternehmen aus dem Bereichen Windenergie, Wasserstoff oder Rohstoffe. Doch solche Marktphasen bieten insbesondere für mittel- und langfristig orientierte Anleger auch Chancen, denn viele Aktien werden über einen Kamm geschert.
Geld hat wieder einen Preis
Wenn die Zinsen steigen, müssen sich insbesondere kleinere Unternehmen anschnallen, die noch keine Cashflows erwirtschaften. Dies gilt beispielsweise für den Rohstoffmarkt, aber auch Anleger, die bei kleinen Biotechs, jungen Tech-Firmen oder im Wasserstoff-Bereich unterwegs sind, dürften dies gespürt haben. Die Marktlogik dahinter ist simpel und wahr: Sobald Geld wieder einen Preis hat, also eine Phase des Niedrig- und Nullzins endet, wird es schwieriger für diese Unternehmen, Finanzierungen zu bekommen. Dies geschieht normalerweise durch Kapitalerhöhungen und manchmal auch durch Kredite, wenn es gilt, große Projekte umzusetzen. Doch Investoren lassen sich ihr Engagement heutzutage fürstlich bezahlen und Banken sowie Bond-Investoren halten sich bei kleineren Firmen zurück. Dieser Mechanismus wirkt übrigens auch bei mittelgroßen und großen Firmen, wenn sie eine hohe Verschuldung aufweisen.
Wind, Wassertsoff, Rohstoffe: Small Caps müssen ums Überleben kämpfen!
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Aktuell ist das in vielen Märkten zu sehen. So musste sich Siemens Energy Garantien über einen zweistelligen Milliardenbetrag beim deutschen Staat besorgen. Aufträge für Windparks sind oft milliardenschwer. Doch die Berechnungen zu den Projekten, die vielleicht vor zwei oder drei Jahren aufgestellt wurden, passen nicht mehr im aktuellen Zinsumfeld. Dazu kommen in dieser Branche zusätzlich höhere Materialkosten. Bei Wasserstoff-Aktien steht derzeit die einst gehypte NEL aus Norwegen unter Druck. Auch hier geht es um große Investitionen, die sich erst in ein paar Jahren auszahlen. Hier leiden die Aktien vor allem unter der Furcht, dass die nötigen Finanzierungen nicht mehr zu stemmen sind und die Unternehmen scheitern. Ähnliches läuft derzeit auch bei den kleineren Rohstofffirmen. Diese müssen sich alle zwei bis drei Jahre neu finanzieren, meist über Kapitalerhöhungen, um ihre Projekte evoranzutreiben. Wenn aber die Investoren ihr Geld zusammenhalten, fehlt dieses Risikokapital und so manche Firma wird diese Marktphase nicht überstehen.