Quartalsergebnisse geben die Richtung vor

Wie sich die Corona-Tipps der Börsenexperten bisher schlagen

Das wallstreet:online Corona-Depot liegt schon zehn Tage nach seiner Auflage (20.04.) klar im Plus. Der Blick auf die gesammelten Empfehlungen und Aktien-Tipps von Analysten für die Corona-Krise zeigt: Eine gesunde Mischung von Aktien aus unterschiedlichsten Industrien, die nicht unbedingt die täglichen Börsen-Schlagzeilen dominieren, führt das Feld derzeit an. Mit dabei: Ein britischer Werbe-Riese, ein französisch-italienischer Halbleiter-Hersteller und ein Reinigungs-Produzent aus den USA.  

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WPP

Die weltgrößte Werbeholding WPP hat im ersten Quartal erwartungsgemäß ein Umsatzminus eingefahren. Nach guten Geschäften im Januar und Februar zog die Corona-Krise das Quartalsergebnis im März runter. Das Unternehmen vermeldete ein Minus von 4,9 Prozent für die ersten drei Monaten des Jahres. Dem Aktienkurs scheint das egal zu sein - im Corona-Depot von wallstreet:online steht WPP mit einem Plus von 22 Prozent seit 20.04.2020 ganz oben auf der Gewinnerliste. Zuvor hatte der Kurs allerdings auch stark gelitten und liegt derzeit immer noch knapp 40 Prozent unter dem Allzeithoch vom Februar.

WPP rechnet mit einer schnellen Erholung von der aktuellen Krise. In China sei der Betrieb schon zu 90 Prozent wieder angelaufen, teilte das Unternehmen mit. Ein striktes Sparprogramm mit Einstellungsstopps und Gehaltsverzicht von Top-Personal soll ebenfalls helfen, die Krise zu meistern. Weltweit beschäftigt der Werbe-Riese 170.000 Mitarbeiter.

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STMicroelectronics

Seit der Aufnahme ins w:o Corona-Depot am 20.04. ging es für die Aktie des französisch-italienischen Chipherstellers STMicroelectronics rund 16 Prozent bergauf.

Diese Woche ließ ein Bericht der Nikkei Asian Review aufhorchen, demzufolge der Halbleiterhersteller gemeinsam mit dem chinesischen Tech-Riesen Huawei Chips für die Automobilbranche herstellen will. STMicroelectronics arbeitet auf diesem Gebiet bereits mit Tesla und BMW zusammen.

Die Analysten von UBS, Deutsche Bank und Credit Suisse raten zum Kauf der Aktie. Mit Blick auf die zweite Jahreshälfte bleibe der Halbleiterwert attraktiv, so die Meinung. Skeptischer ist die US-Investmentbank Goldman Sachs. Sie hat die Aktie von "Neutral" auf "Sell" abgestuft und das Kursziel auf 18 Euro belassen (Kurs am 30.04.: 24,50 Euro). Kurzfristig sei das Chance/Risiko-Profil unvorteilhaft, schrieb Analyst Alexander Duval.

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Ecolab

Positiv überraschte diese Woche der amerikanische Reinigungsspezialist Ecolab. Der Umsatz stieg im ersten Quartal um 2,2 Prozent auf knapp 3,6 Milliarden US-Dollar. Das übertraf die Erwartungen vieler Analysten, die Aktie nähert sich inzwischen wieder dem Vor-Crash-Niveau. In unserem Depot gehört der Wert mit einem Plus von 16 Prozent seit dem 20.04. zu den Top-Performern.

Der zu erwartende Nachfragerückgang aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe dürfte im zweiten Quartal zwar etwas auf das Ergebnis drücken. In der zweiten Jahreshälfte rechnet das Management dagegen schon wieder mit besseren Aussichten. Denn auch wenn die Wirtschaft wieder hochgefahren und das Virus unter Kontrolle ist - der gestiegene Bedarf an Reinigungs- und Hygieneprodukten werde vermutlich bleiben.

Wie sich unser wallstreet:online Corona-Depot entwickelt, können Sie hier verfolgen.

Autor: Julian Schick, wallstreet:online-Zentralredaktion