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     320  0 Kommentare Der Teufelskreis von Staat und Bank! - Seite 2

    Deutschland ist Schutzschirm-Weltmeister

    Viele Erwerbstätige verlieren durch die Corona-Krise ihre Jobs oder müssen in Kurzarbeit. Verbraucher fürchten wirtschaftlich schlechte Zeiten für Deutschland und hielten deswegen ihr Geld zusammen, so der GfK. Der Konsumklimaindex zeigt die Entwicklung des privaten Konsums und beruht auf der Einkommenserwartung, der Anschaffungs- und der Sparneigung der Deutschen und wird monatlich vom GfK erhoben.

    Das Volumen der deutschen Corona-Finanzhilfen umfasst laut einer Aufstellung des Think Tanks Bruegel aktuell über zwei Billionen Euro – das entspricht 60 Prozent der Wirtschaftsleistung des vergangenen Jahres. Damit mobilisieren Bund und Länder deutlich mehr Mittel als andere Staaten, wie der Blick auf die nachfolgende Statista-Grafik zeigt.

    Der deutsche Schutzschirm setzt sich aus 236 Milliarden Euro Soforthilfen, 500 Milliarden Euro Stundungen von Steuern und Abgaben sowie 1.322 Milliarden Euro sonstigen Finanzhilfen – und -Garantien (z.B. Kreditgarantien der KfW in Höhe von 811 Milliarden Euro) zusammen.

    Zum Vergleich: Die USA haben bislang Corona-Finanzhilfen mit einem Volumen von 2,6 Billionen Euro (entspricht 12 Prozent des BIP 2019) mobilisiert. Fazit: Deutschland ist der Schutzschirm-Weltmeister in Bezug auf die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie. Die Frage bleibt: Wer soll das bezahlen?

    Tabubruch Coronabonds? Nein: Teil der EU-Geschichte!

    Derzeit lesen Sie in den breiten Medien sehr viel zu sogenannten Eurobonds oder Coronabonds. Viele Politiker und auch Ökonomen verwenden dabei das Wort vom Tabubruch, würden derartige Gemeinschaftsanleihen umgesetzt werden. Dem wäre aber gar nicht so. Die europäischen Staaten haben seit den 1970er Jahren wiederholt Gemeinschaftsanleihen auf dem privaten Kapitalmarkt ausgegeben.

    Die Anleihen wurden durch die Mitgliedsländer garantiert und an Krisenländer ausgeschüttet. Coronabonds, wie derzeit diskutiert, stünden daher in einer langen Tradition der europäischen Solidarität und Haftung. Gemeinschaftsanleihen haben sich in vergangenen Krisen bewährt und wurden stets voll zurückgezahlt, das belegt eine Analyse des Instituts für Weltwirtschaft an der Universität Kiel (IfW)

    Tiefe Krisen führen zu gemeinschaftlichen Haftungen

    Die Geschichte zeigt, dass die europäischen Regierungen in tiefen Krisen immer wieder bereit waren gemeinschaftliche Anleihen auszugeben und dafür zu haften, wenn auch nur für begrenzte Zeit. Die dafür notwendigen Institutionen wurden flexibel und kurzfristig entwickelt. Der IfW-Forschungsbereichsleiter Christoph Trebesch fordert aktuell: Die EU sollte jetzt dieses bewährte und wirkungsvolle Instrument nutzen, um Länder wie Italien bei der Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie zu unterstützten. Gemeinsam mit Sebastian Horn und Josefin Meyer vom IfW Kiel hat er die historische Entwicklung europäischer Kriseninstrumente analysiert.

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    Markus Miller
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    Markus Miller (1973) hat langjährige Erfahrungen bei international tätigen Banken und Beratungsfirmen in Österreich, Liechtenstein sowie der Schweiz gesammelt. Der renommierte Analytiker ist Gründer und Geschäftsführer des spanischen Medien- und Consultingunternehmens GEOPOLITICAL.BIZ S.L.U. mit Sitz auf der Baleareninsel Mallorca. In dieser Funktion koordiniert er ein internationales Informations- und Kommunikations-Netzwerk von Wirtschafts- und Finanzexperten, Rechtsanwälten und Steuerberatern. Ein Buch des Buchautors* Markus Miller trägt den Titel „Die Welt vor dem Geldinfarkt“*. Ein anderes heißt "Finanzielle Selbstverteidigung: Profi-Strategien zum Schutz Ihres Vermögens, Ihrer Daten, Eigentumsrechte und Privatsphäre!"* Markus Miller ist Chefanalyst und Chefredakteur des renommierten Wirtschaftsmagazins „Kapitalschutz vertraulich“. Sein Unternehmen betreibt die Internetplattform www.geopolitical.biz.
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    Verfasst von Markus Miller
    Der Teufelskreis von Staat und Bank! - Seite 2 Die Corona-Pandemie wirkt sich mittlerweile dramatisch auf die Verbraucherstimmung in Deutschland aus. Der Nürnberger Marktforscher GfK prognostiziert für den Mai einen massiven Einbruch des Konsumklimaindex auf den historischen Tiefstand von Minus 23,4 Punkte. Das wärenContinue reading

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