Gold- und Rohöl-Longs ausgeweitet, Zurückhaltung bleibt - CoT-Report

Washington 25.05.2020 - Die Netto-Longpositionen auf Gold und US-Rohöl wurden in der letzten Woche wieder ausgeweitet. Verunsicherung und die Wiedereröffnung der Wirtschaft stützten. Bei Weizen und Sojabohnen sah es derweil anders aus.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe, in der Woche bis zum 19. Mai, um 0,2 Prozent auf 262.194 Kontrakte ausgeweitet. Dabei war ein Anstieg bei den Netto-Longs auf Rohöl und Gold zu verzeichnen. Derweil wurden die Shorts auf Weizen und Mais kräftig ausgeweitet.

Der Goldpreis hat sich in den letzten Tagen weiter über der Marke von 1.700 USD gehalten. Zwar kommt es am Montag zu Gewinnmitnahmen, die stabile Lage des Goldpreises kann dies aber nicht gefährden. Es gibt gegenwärtig ausreichend Unterstützung für die Notierungen. So stiegen zuletzt die Spannungen zwischen China und den USA, während gleichzeitig eine ultralockere Geldpolitik gefahren wird. Analysten sehen die Möglichkeit, dass diese Umstände die Preise in den kommenden Wochen auf neue Hochs treiben könnten. Die Zahl der Netto-Longpositionen auf Gold stieg zuletzt um 7,6 Prozent auf 173.277 Kontrakte.

Deutlich ausgeweitet wurden zuletzt die Netto-Longpositionen auf Silber, die um 54,5 Prozent auf 21.117 Kontrakte stiegen. Die Netto-Longs auf Platin stiegen um 78 Prozent auf 11.797 Kontrakte und die Netto-Longs auf Palladium kletterten um 47 Prozent auf 864 Kontrakte.

Auch die Ölpreise haben sich in den letzten Wochen stabilisieren können. Viele Länder beginnen damit, die Wirtschaft wieder hochzufahren und somit die Rohölnachfrage wieder zu steigern. Dies kommt zu einer Zeit, da die Ölförderung bei vielen Produzenten stark eingeschränkt wurde. Der Überschuss von Rohöl könnte damit spürbar schrumpfen. In den USA kam es zuletzt bereits zu einem Rückgang der Rohölbestände, während der Durchsatz in den Raffinerien wieder stieg. Auch hat sich die Nachfrage wieder leicht erholt. Die Netto-Longpositionen auf US-Rohöl stiegen um 7,3 Prozent auf 348.458 Kontrakte.

Auch die Haltung gegenüber Kupfer hat sich weiter entspannt. So hat sich zuletzt eine Verbesserung der Nachfrage in China gezeigt. Die Importeure haben ihren Bedarf mit frischen Importen gedeckt, da die Lagerbestände im Land zurückgegangen sind. Zudem sorgt die Knappheit bei Kupferschrott für einen höheren Bedarf an Importen. China hat eine Reihe von Maßnahmen veranlasst, die das Wachstum stimulieren sollen. In den kommenden Wochen werden weitere Schritte erwartet, um die Wirtschaft zu stützen. Es bleibt aber nach wie vor die Gefahr, dass es zu einer neuen Infektionswelle kommt, die China zu erneuten drastischen Maßnahmen veranlasst. Die Zahl der Netto-Shorts auf Kupfer wurden um 24,2 Prozent auf 9.702 Kontrakte reduziert.

Bei den Agrarrohstoffen spiegelten sich die höheren Erwartungen des USDA an die Ernte in den USA wider. Die Erwartungen für die Sojaernte wurden kräftig angehoben, während man sich über die Nachfrage aus China sorgt. Die Maisernte könnte derweil ein Rekordhoch erreichen, während der Bedarf seitens der Ethanolproduzenten fehlt. Die Netto-Longs auf die Sojabohnen wurden um 63 Prozent reduziert. Die Netto-Shorts auf Mais wurden um 14,6 Prozent auf 245.386 Kontrakte reduziert. Gegenüber Weizen sind die Investoren nun wieder mit 16.467 Kontrakten netto short.


Quelle: shareribs.com  / CFTC