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     547  0 Kommentare Bitcoin, Ether, Krypto – so können Sie kaufen - Seite 2

    Politiker werden nie die besten Freunde von Bitcoin werden

    Grundsätzlich kann der Staat kein großes Interesse am Siegeszug von Kryptowährungen als allgemeines Zahlungsmittel haben. Mit dem durch Rechenkapazitäten der Computer beschränktem, also nicht beliebig vermehrbarem Krypto-Geld hätte dieses zwar einen unbestritten soliden Stabilitätscharakter.

    Doch ist genau dieser Stabilitäts-Vorteil der Nachteil für Finanzpolitiker. Die ungebremste Geldvermehrung zur ungebremsten Schuldenfinanzierung wäre massiv bedroht. Konjunkturprogramme, gerne auch zu wahlpopulistischen Zwecken, wären eingeschränkt. Haben Politiker nicht genau aus diesem Grund die frühere Gold-Deckung unseres Kreditsystems aufgegeben? Oder hat man jemals gehört, dass Frösche freiwillig ihre Tümpel trockenlegen?

    Und bei Bedarf werden Politiker die Moralkeule einsetzen. Sie werden argumentieren, dass mit anonymen Kryptos kriminellen Handlungen Tür und Tor geöffnet ist. Mit welcher Berechtigung – so ihre Argumentation – würden Steuerhinterziehung, Schwarzgeld oder Drogenkriminalität verboten, wenn man alternativ dunkle Krypto-Ecken erlaubt?

    „Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht“

    Trotz dieser politischen Bedenken haben Kryptowährungen ihre reine Exotenecke längst verlassen. Die Krypto-Ideologie – überhaupt nicht böse gemeint – hat mittlerweile eine feste und wachsende Anhängerschaft. Dabei hilft sicherlich auch, dass es an Liquidität für alle möglichen und unmöglichen Anlageideen nicht mangelt.

    Aber kommt Bitcoin als „digitales Gold“ auch für jeden Otto Normal-Anleger in Frage? Für viele von ihnen ist das Thema noch wenig greifbar, intransparent, geradezu „nerdisch“. Bitcoins in Echt zu besitzen ist keine Option, auch weil der im Vergleich zu Gold höhere Preis abschreckt.

    Um Kryptowährungen im Anlage-Mainstream auf die Sprünge zu helfen, muss die Idee viel begreifbarer dargeboten werden. Daneben muss sich die Produktpalette vergrößern, die – ohne Kryptos zu besitzen – die Wertentwicklung von Bitcoin & Co. 1 zu 1 abbildet. Dazu müssen auch die Kaufpreise gesplittet werden, um sie optisch aufzuhübschen. Hier gibt es über z.B. Zertifikate bereits sinnvolle Investitionsmöglichkeiten.

    Dann bleibt aber immer noch die große Schwankungsbreite von Kryptos, die einerseits zwar märchenhafte Gewinne ermöglichen, aber auch alptraumhafte Verluste bereithält. Das muss man als Anleger erst einmal aushalten können. Volatilität ist nicht umsonst ein Risikomaß. Insofern wird die Krisenwährung für klassische Anleger weiterhin physisches Gold sein, selbst wenn Bitcoin von der Performance vor Gold liegen sollte.

    Grafik: Entwicklung von Bitcoin und Goldpreis je Unze in US-Dollar

    Für Anleger, die sich des Chance-Risiko-Verhältnisses bewusst sind, stellen Kryptos paradiesische Spekulationsobjekte dar. Wer aber Anlageobjekte sucht, wird an Aktien nicht vorbeikommen.
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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
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