Bitcoin, Ether, Krypto – so können Sie kaufen - Seite 2
Politiker werden nie die besten Freunde von Bitcoin werden
Doch ist genau dieser Stabilitäts-Vorteil der Nachteil für Finanzpolitiker. Die ungebremste Geldvermehrung zur ungebremsten Schuldenfinanzierung wäre massiv bedroht. Konjunkturprogramme, gerne auch zu wahlpopulistischen Zwecken, wären eingeschränkt. Haben Politiker nicht genau aus diesem Grund die frühere Gold-Deckung unseres Kreditsystems aufgegeben? Oder hat man jemals gehört, dass Frösche freiwillig ihre Tümpel trockenlegen?
Und bei Bedarf werden Politiker die Moralkeule einsetzen. Sie werden argumentieren, dass mit anonymen Kryptos kriminellen Handlungen Tür und Tor geöffnet ist. Mit welcher Berechtigung – so ihre Argumentation – würden Steuerhinterziehung, Schwarzgeld oder Drogenkriminalität verboten, wenn man alternativ dunkle Krypto-Ecken erlaubt?
„Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht“
Aber kommt Bitcoin als „digitales Gold“ auch für jeden Otto Normal-Anleger in Frage? Für viele von ihnen ist das Thema noch wenig greifbar, intransparent, geradezu „nerdisch“. Bitcoins in Echt zu besitzen ist keine Option, auch weil der im Vergleich zu Gold höhere Preis abschreckt.
Um Kryptowährungen im Anlage-Mainstream auf die Sprünge zu helfen, muss die Idee viel begreifbarer dargeboten werden. Daneben muss sich die Produktpalette vergrößern, die – ohne Kryptos zu besitzen – die Wertentwicklung von Bitcoin & Co. 1 zu 1 abbildet. Dazu müssen auch die Kaufpreise gesplittet werden, um sie optisch aufzuhübschen. Hier gibt es über z.B. Zertifikate bereits sinnvolle Investitionsmöglichkeiten.
Dann bleibt aber immer noch die große Schwankungsbreite von Kryptos, die einerseits zwar märchenhafte Gewinne ermöglichen, aber auch alptraumhafte Verluste bereithält. Das muss man als Anleger erst einmal aushalten können. Volatilität ist nicht umsonst ein Risikomaß. Insofern wird die Krisenwährung für klassische Anleger weiterhin physisches Gold sein, selbst wenn Bitcoin von der Performance vor Gold liegen sollte.