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    Industrie von Morgen  35153  0 Kommentare Investieren in Künstliche Intelligenz: "Wenn der Trend sichtbar wird, ist es schon zu spät"

    Künstliche Intelligenz krempelt immer mehr Industrien um. Maschinenbau, Autos und Landwirtschaft - es gibt kaum einen Wirtschaftsbereich, der nicht vor tiefgreifenden Veränderungen steht. Stefan Preuß stellt für den Smart Investor einige vielversprechende Chancen für Anleger vor.

    „When a trend becomes obvious, you’re too late.“ Diese Erkenntnis wird Tesla-Gründer Elon Musk zugeschrieben. Techinvestoren suchen gerne nach dem neuesten Trend, um möglichst früh dabei zu sein. Weil aber bei jeder neuen Technologie erst mit der Anwendung letztlich Geld verdient wird, lohnt es sich, vor allem nach Geschäftsmodellen Ausschau zu halten, die sie gewinnbringend adaptieren und mit cleveren Use Cases Mehrwert schaffen.

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    Wenn es um Megatrends geht, wird der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) stets prominent genannt – im Prinzip seit Jahrzehnten. „Mit künstlicher Intelligenz lässt sich weit mehr erreichen als die Automatisierung einfacher Tätigkeiten. Mittlerweile geht es um die effektive Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern und ihren Geräten. Damit diese gelingt, braucht es Kontext. Und entsprechende Anwendungen, mit deren Hilfe sich Mensch und Maschine besser verstehen. So wird die Grundlage geschaffen, Unternehmen komplett neu zu gestalten“, befinden die Techanalysten bei Accenture. Genau an diesem Punkt setzt aktuell der Maschinen- und Anlagenbau an: „Künstliche Intelligenz wird Geschäftsmodelle verändern und in der Produktion zu erheblichem Fortschritt führen“, ist man beim Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) überzeugt.

    Machine Learning

    Der Verband setzt vor allem auf das „Machine Learning“. Dies sorgt dafür, dass Maschinen die Bedürfnisse der Menschen oder Erfordernisse des Prozesses immer besser erkennen und darauf eingehen. Das bedeutet, dass sich nicht nur die bestehende Produktion stark verändern wird, sondern sich auch neue Geschäftsmodelle, die Optimierung eigener Unternehmensabläufe und die weitere Automatisierung in der Fertigung beschleunigen werden. „Zwei Drittel der Unternehmen sind der Meinung, dass KI-basierte Produkte oder Dienstleistungen einen mittleren bis sehr starken Einfluss auf das aktuelle Geschäftsmodell nehmen werden“, befindet der VDMA. Mit dieser Entwicklung korreliert die Feststellung, dass 5G, die fünfte Generation der Mobilfunktechnologie, nach Auffassung des VDMA ein wichtiger Wegbereiter für die Industrie 4.0 wird. Derzeit arbeite man daran, das wahre Potenzial der 5G-Technologie für den Maschinenbau zu entfalten.

    Künstliche Intelligenz ist nun also nicht mehr nur in der Onlinewelt zu Hause, sondern auch ganz real bei produzierenden Unternehmen angekommen – gute Nachrichten für Investoren, die 5G-Netzwerkausrüster und deren Zulieferer sowie Softwareunternehmen im KI-Bereich im Portfolio haben. Bei Investments im Maschinen- und Anlagenbau sollte man darauf achten, welche Produkte und Lösungen Hersteller wie Dürr, FANUC oder KUKA kurz- und mittelfristig anbieten können. Nicht zu vernachlässigen sind die erheblichen Infrastrukturinvestitionen in 5G-Technologie, die alle produzierenden Unternehmen innerhalb ihrer Werke vornehmen müssen, da der Mobilfunkstandard auf kleinteiligen Sendebereichen mit einer Vielzahl von Antennen basiert – ein Multi-Milliarden-Markt.

    DARQ-Technologien

    Die Accenture-Spezialisten sehen KI eingebettet in die sogenannten DARQ-Technologien (kurz für Distributed Ledger – die Speicher- und Synchronisierungstechnologie z.B. hinter Blockchains –, Artificial Intelligence, Extended Realities und Quantum Computing), womit Unternehmen permanent mit neuen Fähigkeiten, Technologien und Ideen versorgt würden. Die Weiterentwicklung der Blockchain-Geschäftsideen über Kryptowährungen hinaus ist ebenfalls bereits in der industriellen Welt angekommen. Aktuelles Beispiel: Volvo investiert über seinen unternehmenseigenen Investitionsfonds Volvo Cars Tech Fund in den Blockchain-Spezialisten Circulor, um mithilfe der Blockchain die Nachverfolgbarkeit der Kobalt-Lieferkette zu verbessern. Der Rohstoff kommt in den Hochvoltbatterien der Volvo-Elektrofahrzeuge zum Einsatz.

    Auch die Daimler AG setzt auf Blockchain-Technologie von Circulor, um die CO2-Emissionen ganzheitlich zu dokumentieren. Absehbar ist, dass die gesamte Beschaffungskette industrieller Unternehmen auf Blockchain-Technologien umgestellt wird. Massive Veränderungen in der Arbeitswelt erwartet Nina Lagron, Head of Large Cap Equities bei La Française, über die Mensch-Maschine-Interaktion hinaus, insbesondere im Nachgang der Pandemie. Für sie zählen Anbieter von Rechenzentren und Software für Kommunikationsinfrastrukturen zu den Hauptprofiteuren.

    Investoren, die die Meinung teilen, der Bau und Betrieb großer Rechenzentren sei in Zukunft ein noch attraktiveres Geschäftsmodell als ohnehin, können aus einer ganzen Reihe von Unternehmen wählen: Equinix, CyrusOne, Digital Realty Trust, CoreSite, Interxion oder Switch zählen zu den bekanntesten Titeln. Als neue Trends in diesem Bereich benennt die Gartner Group die „Distributed Cloud“ mit der Colocation von Diensten: „Immer mehr Verbraucher nutzen mobile Dienste und erwarten, dass sie Leistungen jederzeit, ohne Verzögerung und von überall abrufen können. Unternehmen müssen daher in der Lage sein, Lösungen und Services stets sicher und unterbrechungsfrei anzubieten.“

    Das gelingt, indem sie auf eine dezentrale IT-Infrastruktur setzen und diese damit diversifizieren. Stichwörter: Cloud und Colocation – denn gerade unter den zu erwartenden Leistungsspitzen des Internet of Things (IoT) reichen die eigenen Kapazitäten an Rechenleistung, Skalier- und Verfügbarkeit oft nicht aus. Ein Anbieter steuert zwar weiterhin zentral seine Dienste und trägt für alle Aspekte der Architektur, Bereitstellung, Wartung und Betrieb die Verantwortung, löst aber häufige technische Probleme wie etwa Latenz durch die Dezentralisierung.



    Die vorgenannten Entwicklungen führen zu immensen Datenmengen, deren Sichtung und Auswertung einerseits als schwierig, andererseits als ausgesprochen gewinnträchtig gelten. Sogenannte Data-to-everything-Anbieter als Log-, Monitoring- und Reportingplattform machen sämtliche Daten sichtbar, um sie zu untersuchen, zu überwachen und zu analysieren. Sie durchsuchen Logs, Metriken und weitere Daten von Maschinen, Applikationen, Servern sowie Netzwerkgeräten und indizieren diese in ein durchsuchbares Verzeichnis. Dort lassen sich Grafiken, Reports und Warnmeldungen generieren. Als ein führendes Unternehmen gilt Splunk mit Sitz in San Francisco, das bereits 2012 an die Nasdaq gegangen war, bis 2017 relativ unentdeckt blieb und sich nun aber im Kurs vervielfacht hat.

    Neue Technologien für industrielle Landwirtschaft

    Bei der Anwendung intelligenter IT-Technologien und Datenauswertung wird mit der industriellen Landwirtschaft ein wichtiger Sektor mitunter übersehen, obwohl es sich bei Smart Farming um einen immensen Wachstumsbereich handelt. Nach der Pflanzenzüchtung und Gentechnik beeinflusst diese „Dritte Grüne Revolution“ die landwirtschaftliche Welt über die Kombination von Lösungen wie das Internet der Dinge, Sensoren und Aktoren, Geopositionierungssysteme, Big Data, unbemannte Luftfahrzeuge (UAVs), Drohnen, Robotik und weitere.

    „Smart Farming hat das Potenzial, durch einen präziseren und damit auch ressourceneffizienten Ansatz eine produktivere und nachhaltigere Landwirtschaft zu unterstützen“, so die Feststellung von Smart AKIS, dem von der EU initiierten Innovationsverbund für die Landwirtschaft. Konkret geht es um Managementinformationssysteme für die Landwirtschaft, Precision Farming sowie Automation und Robotik. Damit sieht AKIS einen „Prozess zur Anwendung von Automatisierung, Robotik und künstlicher Intelligenz auf allen Ebenen der landwirtschaftlichen Produktion unter Berücksichtigung von Farmbots und Farmdrones“.

     

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    Das Portfoliomanagement bei Nordea setzt dabei auf Trimble Navigations Ltd. „Smart-Farming-Anwendungen haben nicht nur konventionell wirtschaftende Großbetriebe zum Ziel, sondern haben auch das Potenzial, Familienbetriebe (kleinräumig, Spezialkulturen, Erhalt von seltenen Sorten/Arten) und den ökologischen Landbau zu unterstützen.“ Lösungen von Trimble kommen vor allem in der Bau- und der Agrarbranche zum Einsatz.

     

    Fazit

    Anleger, die in den großen Themen wie künstliche Intelligenz, 5G, Robotik und Big Data vertreten sein wollen, finden mittlerweile ein breites Angebot an investierbaren Unternehmen, die mit ganz individuellen Zugängen die jeweiligen Technologien, meistens sogar einem Mix aus mehreren Trends, in ganz konkrete Use Cases umsetzen.

    Autor: Stefan Preuß

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    Verfasst vonJulian Schick
    Industrie von Morgen Investieren in Künstliche Intelligenz: "Wenn der Trend sichtbar wird, ist es schon zu spät" „When a trend becomes obvious, you’re too late.“ Diese Erkenntnis wird Tesla-Gründer Elon Musk zugeschrieben. Techinvestoren suchen gerne nach dem neuesten Trend, um möglichst früh dabei zu sein. Weil aber bei jeder neuen Technologie erst mit der …

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