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Mythos Disruption - Seite 2
Das zweite Maschinenzeitalter
Die Digitalisierung läutete das zweite Maschinenzeitalter ein. Das erste Maschinenzeitalter begann, als ein englischer Ingenieur auf die Idee kam, seinen Webstuhl mit Wasserdampf anzutreiben. Viele tausend Jahre zuvor verlief die Kurve der menschlichen Entwicklung extrem langsam aufwärts. Die industrielle Revolution führte schließlich zu den größten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umwälzungen, die die Welt bis dahin erlebt hatte. Das zweite Maschinenzeitalter begann irgendwann in den vergangenen Jahrzehnten. Angetrieben wird das neue Zeitalter jedoch nicht mehr durch Wasserdampf, sondern durch digitale Informationen. Digitale Güter sind anders als physische und werden die Welt und die Wirtschaft der nächsten Jahrzehnte vermutlich nachhaltig verändern.
Disruption ist ein wesentlicher Bestandteil
Disruption ist ein wesentlicher Bestandteil des kapitalistischen Wirtschaftssystems. Nur wenn Unternehmen bereit sind, ihre alten Geschäftsmodelle zu überdenken und kritisch zu hinterfragen können sie langfristig überleben. Unternehmen denen das erfolgreich gelingt, sind bestens für die Zukunft aufgestellt. Kodak ignorierte als Weltmarktführer das Potential der Digitalfotografie, Nokia sah in Apples iPhone eine unbedeutende technische Spielerei. Die Ergebnisse dieser Fehlentscheidungen für beide Unternehmen sind bekannt. Vor wenigen Jahren drang mit Tesla als Innovationsführer ein neuer Spieler in das angestammte Revier der Automobilkonzerne ein. Die Bedrohung wurde gerade noch rechtzeitig erkannt. Mittlerweile haben sich die Konzerne neu aufgestellt und sind dabei verlorenes Marktpotential wieder zurückzuholen.
Goldene Jahre für Anleger
Eine Phase der Veränderung ist für risikobewusste Investoren immer günstig. Denn im Ergebnis wird man gestärkt aus der Phase des Wandels herausgehen. Das erste Maschinenzeitalter sorgte, allen gesellschaftlichen Umbrüchen zum Trotz, für einen langen wirtschaftlichen Aufschwung. Natürlich sehen auch die Anbieter von Fondsprodukten in dem Wandel eine Chance. Seit Anfang des Monats hat der TV-Investor Frank Thelen mit „10xDNA – Disruptive Innovation“ seinen eigenen Fonds für Aktien und Kryptowährungen aufgelegt.
Wieder ein Promi-Fonds mehr in Deutschland, der mit der Bekanntheit seines Namens als TV-Juror in der „Höhle der Löwen“ Geld der Investoren einsammelt. Die Renditeversprechungen sind ambitioniert, die Kosten des Fonds ebenso. Dabei herrscht an Promi-Fonds in Deutschland generell kein Mangel. In allen Risikoklassen versuchen sich aus Funk- und Fernsehen bekannte Börsenhändler oder Crash-Propheten mit eigenen Fondslösungen. Wirklich erfolgreich ist jedoch bis jetzt keiner der Anbieter. Dabei gehen viele Beobachter davon aus, dass den Aktienmärkten noch goldene Jahre bevorstehen. Disruption ist kein Mythos, sondern die Chance Gewinne zu erzielen. Zumindest wenn man investiert ist.
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