checkAd

    Pressemeldung  117  0 Kommentare BPM: Rückblick auf das 3. Quartal 2021 und Ausblick

    Vor allem in den letzten zwei Wochen vor Quartalsende trübte sich das Bild deutlich ein.

    12.10.2021 -

    Rückblick auf das dritte Quartal

    Sah es bis Anfang September auf breiter Front noch nach einer sehr erfreulichen Wertentwicklung für das dritte Quartal aus, trübte sich vor allem in den letzten zwei Wochen vor Quartalsende das Bild deutlich ein. Auslöser dafür waren Wirtschaftsdaten, die eine deutliche Verlangsamung der Konjunkturerholung in vielen wichtigen Wirtschaftsbereichen und -regionen zeigten und dazu gleichzeitig Inflationsentwicklungen, die Zweifel an den Möglichkeiten der Notenbanken aufkommen ließen, die Zinsen noch länger auf dem extrem niedrigen Niveau zu halten. Diese Sorgen lösten einen deutlichen Zinsanstieg in wenigen Tagen aus.

    Viele Aktienindizes hatten noch Anfang September neue Allzeithochs erreicht, wurden dann aber von der aufkommenden Angst vor einem Richtungswechsel in der Geldpolitik hin zu einem schnelleren Zinserhöhungskurs aus der Bahn geworfen. Damit haben die meisten Aktienmärkte das dritte Quartal mit einem Ergebnis nahe der Nulllinie abgeschlossen, womit die durchaus erfreuliche Entwicklung der ersten beiden Quartale des Jahres zumindest erhalten bleibt. Ausnahmen stellen der chinesische und der japanische Aktienmarkt dar. In China wurde die Entwicklung durch das deutlich nachlassende Wachstumstempo, vor allem aber durch die ideologisch motivierten harten regulatorischen Eingriffe in verschiedenen Branchen von Kunst und Bildung über Medien bis zum Online-Handel bestimmt. Erschwerend hinzu kam noch der nach wie vor drohende Untergang eines der größten chinesischen Immobilienunternehmen (China Evergrande), was von den potentiellen Auswirkungen her von vielen als das „Lehman Brothers - Ereignis“ Chinas betrachtet wird. Japans Aktienmärkte dagegen profitierten von der sich abzeichnenden Neubildung der Regierung und den traditionell damit verbundenen Hoffnungen auf neue Konjunkturmaßnahmen.

    Anleihen wurden von der erneut um sich greifenden Erwartung steigender Zinsen belastet, die vor allem Staatsanleihen deutliche Kursverluste bescherten. Unternehmensanleihen konnten aufgrund der weiterhin guten Nachfrage und der damit einhergehenden positiven Entwicklung der Risikoaufschläge den Zinsanstieg parieren und erzielten im Quartal ein ausgeglichenes (Investment Grade) bzw. sogar klar positives Ergebnis (Hochzinsanleihen).

    Der Goldpreis konnte sich im 3. Quartal nicht den Belastungen aus der immer wieder aufflammenden Diskussion um das sogenannte „Tapering“ (den erwarteten Rückzug der US-Notenbank FED aus der expansiven Geldpolitik) entziehen. Gestiegene Anleiherenditen (wenn auch in Euro immer noch überwiegend im negativen Bereich) und ein potenziell höheres Zinsniveau führen in den Augen von auf kurzfristige Renditen ausgerichteten Investoren zu einem starken Attraktivitätsverlust von Gold, das bekanntlich keine laufenden Erträge wie Zinsen oder Dividenden einbringt. Diese Reaktion ist bei einer ausschließlichen Betrachtung des kurzfristigen Kurspotenzials noch nachvollziehbar, blendet jedoch die längerfristigen positiven Eigenschaften von Gold in einem gut diversifizierten Portfolio aus. Für uns sind dabei insbesondere die Kursverluste ausgleichenden Eigenschaften von Gold in extremen Marktszenarien, die regelmäßig eine Flucht der Anleger aus Risikoanlagen auslösen, von hohem Wert. Aber auch die jahrtausendealte Funktion von Gold als universeller Speicher von Kaufkraft erscheint uns als Vorsorge gerade bei den derzeitigen Unsicherheiten rund um das Thema Inflation wichtig genug, um an den aktuellen Gewichtungen in den Portfolios festzuhalten.

    Themeninvestments – gezielte Nutzung von Zukunftstrends und besonderen Opportunitäten

    Das Themenfeld 5G bietet nach unserer Einschätzung bereits heute hervorragende Anlagechancen und wird sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren noch in den unterschiedlichsten Anwendungsformen weiter entwickeln. Derzeit liegt der Schwerpunkt noch auf Unternehmen, die Halbleiter oder Anlagen für die Herstellung von Halbleitern und Telekommunikationsnetzwerken herstellen. Dazu kommen Anbieter von Telekommunikationsdiensten und Betreiber von Sendemasten. Die UBS schätzt, dass sich die jährlichen Investitionen in 5G von 7,5 Mrd. US-Dollar (2019) auf ca. 150 Mrd. US-Dollar im Jahr 2025 steigen werden.

    Verstärkt werden dann in Zukunft auch die Anbieter von 5G-Anwendungen für Endkunden von Bedeutung sein, was die Zukunftsfähigkeit dieses Investmentthemas noch über weitere Jahre tragen kann.

    Kryptowährungen zeigte im dritten Quartal mit den schon gewohnten starken Preisschwankungen eine sehr ansprechende Wertentwicklung. Oft unbeachtet in der Nachrichtenflut, die ja kurioserweise oft nur unter dem Stichwort „Bitcoin“ stattfindet, bleibt der gerade in jüngster Zeit enorme technologische Umbruch. So wurde beispielsweise im Ethereum-Netzwerk im August eines der bisher größten Updates vollzogen, das die Transaktionskosten massiv senkt und damit die Effizienz und Attraktivität für neue Anwendungen erhöht. Weitere Anpassungen, die auch die oft kritisierte Klimaschädlichkeit von Kryptowährungen aufgreifen, sollen in Kürze folgen. Die Umstellung auf das sogenannte Proof-of-Stake-Verfahren wird die Energieintensivität wesentlich verringern. Nach unserem Eindruck differenzieren sich die verschiedenen Digitalwährungen zunehmend voneinander, so dass eine ausschließliche Wahrnehmung von „Bitcoin“ für ein langfristig geplantes Investment zu kurz greifen würde.

    Wir fühlen uns in unserer Einschätzung bestärkt, dass Kryptowährungen und die ihnen zugrunde liegende Technologie ein echtes Zukunftsinvestment darstellen, was auch inzwischen von immer mehr institutionellen Anlegern entdeckt wird. Selbst staatliche Kampagnen gegen Digitalwährungen, wie jüngst das Verbot aller Aktivitäten rund um Bitcoin für Chinesen, werden die Weiterentwicklung von Kryptowährungen zu einer neuen Anlageklasse „Digitale Vermögenswerte“ auf Dauer nicht verhindern können.

    Was uns in der nächsten Zeit voraussichtlich beschäftigen wird

    Nicht nur „Inflation“ ist ein Thema, das viel Aufmerksamkeit bedarf. Hier noch eine kleine Auswahl weiterer Entwicklungen, die für unsere Anlagestrategien aktuell relevant sind:

    • Die verfassungsmäßige Verschuldungsgrenze für den US-Staatshaushalt wurde kurz vor Ende des dritten Quartals wieder einmal erreicht. Der traditionell folgende politische Zweikampf zwischen Republikanern und Demokraten, der eine erneute Anhebung der Schuldengrenze zum Ergebnis haben sollte, wird besonders erbittert geführt, steht doch im kommenden Jahr die Kongresswahl an. Die inzwischen extrem verhärteten Fronten ermöglichten nur eine zwei Monate gültige Notlösung, um die ansonsten Mitte Oktober drohende Zahlungsunfähigkeit zu vermeiden. Aus rein politischen Motiven setzen die Parteien die Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten aufs Spiel. Eine Zahlungsunfähigkeit hätte mit hoher Wahrscheinlichkeit erhebliches Chaos an den Finanzmärkten zur Folge. Ein Rückblick auf die Marktreaktionen im Jahr 2011, wo eine Einigung erst in letzter Minute erfolgte, lässt uns die möglichen Folgen erahnen.
    • Wenn sich die US-Notenbank FED dazu entscheiden sollte, mit dem Abbau ihrer extrem aufgeblähten Bilanz demnächst zu beginnen, wird sehr viel davon abhängen, wie sie ihre Schritte kommuniziert. Grundsätzlich können sich auch Aktienmärkte mit steigenden Zinsen positiv entwickeln. Dabei sind die Geschwindigkeit mit der die Zinsen ansteigen und die Gründe für den Anstieg letztlich wichtiger als die absolute Höhe des Zinses. Als größter „Kommunikationsunfall“ gilt bisher immer noch der als „Taper Tantrum“ im Gedächtnis gebliebene Versuch der FED 2013.
    • Die Konjunkturerholung von den schweren Einbrüchen während der Corona-Pandemie lässt weltweit inzwischen spürbar nach. Die Ursachen für abnehmende Wachstumsraten sind vielfältig. So spielt die erreichte Rückkehr auf ein normales Aktivitätsniveau eine Rolle. Wegen der nicht weiter stark zunehmenden Nachfrage (Auslaufen von Nachholeffekten) sind Zuwächse inzwischen deutlich schwerer zu erreichen. Immer weiter um sich greifende Störungen von Lieferbeziehungen, sei es durch Materialknappheit, fehlende Vorprodukte oder Transportkapazitäten belasten zusätzlich. Unter diesen Umständen wird es schwer werden, weitere Wachstumsdynamik zu erzeugen. Steigende Kosten (Löhne, Energie, Rohstoffe), die nicht immer sofort und unbegrenzt an Kunden durch höhere Preise weitergegeben werden können, verringern die Gewinnmargen von Unternehmen.


    Finden Sie hier weitere Informationen zu BMP - Berlin Portfolio Management


    Diese Publikation dient nur zu Informationszwecken und zur Nutzung durch den Empfänger. Sie stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung seitens oder im Auftrag der BPM - Berlin Portfolio Management GmbH zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Investmentfonds dar. Die in der vorliegenden Publikation enthaltenen Informationen wurden aus Quellen zusammengetragen, die als zuverlässig gelten. Die BPM - Berlin Portfolio Management GmbH gibt jedoch keine Gewähr hinsichtlich deren Zuverlässigkeit und Vollständigkeit und lehnt jede Haftung für Verluste ab, die sich aus der Verwendung dieser Information ergeben.





    Asset Standard
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    AssetStandard ist das führende Portal für Vermögensverwaltende Produkte in Deutschland. Auf www.assetstandard.com werden alle Daten, Dokumente und Informationen zu diesem wachsenden Marktsegment gebündelt. Einheitliche Standards ermöglichen einzigartige Vergleiche zu den Anlageprodukten. Das Portal beinhaltet umfassende Recherche-, Analyse- und Informationsmöglichkeiten bis hin zum Asset Manager eines einzelnen Produkts.
    Mehr anzeigen

    Verfasst von Asset Standard
    Pressemeldung BPM: Rückblick auf das 3. Quartal 2021 und Ausblick Vor allem in den letzten zwei Wochen vor Quartalsende trübte sich das Bild deutlich ein.

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer