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     1328  0 Kommentare Kernenergie – überraschendes Comeback?

    Nuclear Power PlantFür die einen ist die Klassifizierung der Kernenergie als „grüne“ Technologie ein absolutes No-Go. Die anderen sehen darin die einzige Möglichkeit, die ambitionierten Klimaziele in Europa zu erreichen, speziell, wenn es um die Dekarbonisierung geht. Entsprechend hitzig werden die Diskussionen ausgetragen. Bei nüchterner Betrachtung werden die Vorteile der Kernkraft trotz der bekannten Risiken als Übergangs- oder Brückentechnologie deutlich. Entsprechend bleibt das Thema auch aus Anlegersicht interessant. Vontobel bietet ab 04.02 ein Strategie-Zertifikat auf den Vontobel Nuclear Energy Index an. Die WKN lautet VX5TNQ.

    Frankreich setzt auf moderne Atomreaktoren

    Tschernobyl oder Fukushima stehen für einige der schlimmsten Nuklearkatastrophen. Zudem fragt sich die Menschheit, wohin mit dem Atommüll. Eine endgültige Lösung dieses Problems steht seit dem Tag aus, als die zivile Nutzung der Kernkraft das Versprechen abgegeben hatte, für sicheren und günstigen Strom zu sorgen. Die ungelöste Frage der Endlagerung sowie die Nuklearkatastrophe im japanischen Fukushima aus dem Jahr 2011 haben die deutsche Regierung sogar dazu veranlasst, den Atomausstieg auszurufen. Bereits in diesem Jahr sollen die letzten deutschen Atommeiler vom Netz gehen. Abgesehen von den Risiken und der Atommüllproblematik werfen vielfach auch die Umweltfolgen des Uranabbaus Zweifel an der Nachhaltigkeit der Atomkraft auf.

    In anderen Teilen Europas ist die Einstellung zur Kernenergie jedoch ganz anders. Allen voran in Deutschlands Nachbarland Frankreich. Das Land betreibt derzeit mehr als 50 Reaktoren. Es sollen weitere hinzukommen. Rund 70 Prozent des Stroms stammen aus der Atomkraft. Mitte Oktober 2021 stellte Präsident Emmanuel Macron den Investitionsplan „Frankreich 2030“ zur Modernisierung der französischen Industrie vor. Im Zuge dessen sind Investitionen von 30 Mrd. Euro vorgesehen. Bis 2030 soll auch 1 Mrd. Euro in den Bereich Kernkraft gesteckt werden. So sollen spezielle kleine, innovative Kernreaktoren mit einer verbesserten Abfallwirtschaft im Fokus stehen.

    Diese sollen Frankreich im Kampf gegen den Klimawandel helfen, die heimische Industrie stützen, für niedrige Strompreise sorgen und das Land zusätzlich auf der internationalen politischen Bühne mit Blick auf Energielieferungen unabhängig machen. Auch auf EU-Ebene ist Frankreich ein großer Befürworter der Atomenergie. Zudem ist das Interesse an neuen Atommeilern in einigen anderen Ländern Europas groß. Neubaupläne gibt es beispielsweise in Bulgarien, Polen, Rumänien, der Slowakei, Ungarn und der Tschechischen Republik. So ist es auch zu erklären, dass viele Länder eine EU-weite Klassifizierung der Atomenergie als „grüne“ Technologie befürworten.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Kernenergie – überraschendes Comeback? Für die einen ist die Klassifizierung der Kernenergie als „grüne“ Technologie ein absolutes No-Go. Die anderen sehen darin die einzige Möglichkeit, die ambitionierten Klimaziele in Europa zu erreichen, speziell, wenn es um die Dekarbonisierung geht. …

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