Tech-Milliardär Andreas von Bechtolsheim
"Ich selbst investiere fast nie in Europa. Es ist einfach zu kompliziert" (FOTO)
Berlin (ots) - Andreas von Bechtolsheim ist im Silicon Valley zum
Selfmade-Milliardär aufgestiegen. In seiner Heimat Deutschland engagiert sich
der Star-Investor bisher kaum. Das liege nicht an den Start-ups, sondern an der
abschreckenden Bürokratie, erklärt er im CAPITAL-Interview
Der deutsche Milliardär und Tech-Unternehmer Andreas von Bechtolsheim macht
einen großen Bogen um deutsche Start-ups. "Ich selbst investiere fast nie in
Europa. Es ist einfach zu kompliziert", sagt er im Interview mit dem
Wirtschaftsmagazin CAPITAL (Ausgabe 4/2022, EVT 17. März). Seine Zurückhaltung
liege allerdings nicht an der Qualität der Unternehmen. Deutschland habe die
technische Expertise und gut ausgebildete Leute, die es für Innovationen
brauche. Vielmehr scheitere sein Investitionswille an der deutschen Bürokratie.
Selfmade-Milliardär aufgestiegen. In seiner Heimat Deutschland engagiert sich
der Star-Investor bisher kaum. Das liege nicht an den Start-ups, sondern an der
abschreckenden Bürokratie, erklärt er im CAPITAL-Interview
Der deutsche Milliardär und Tech-Unternehmer Andreas von Bechtolsheim macht
einen großen Bogen um deutsche Start-ups. "Ich selbst investiere fast nie in
Europa. Es ist einfach zu kompliziert", sagt er im Interview mit dem
Wirtschaftsmagazin CAPITAL (Ausgabe 4/2022, EVT 17. März). Seine Zurückhaltung
liege allerdings nicht an der Qualität der Unternehmen. Deutschland habe die
technische Expertise und gut ausgebildete Leute, die es für Innovationen
brauche. Vielmehr scheitere sein Investitionswille an der deutschen Bürokratie.
"Die elektronische Verarbeitung von Dokumenten ist nach wie vor im letzten
Jahrhundert", sagt Bechtolsheim, der seit den 1970er-Jahren im Silicon Valley
lebt. "Wenn ich in ein deutsches Unternehmen investieren möchte, muss ich erst
in den USA einen deutschen Notar finden, um die Unterschrift zu bestätigen." In
anderen Ländern sei es wesentlich einfacher, sich aus der Ferne an Unternehmen
zu beteiligen. "Es ist schade, dass Deutschland im digitalen Zeitalter so
hinterherhängt", bilanziert der Star-Investor.
Bechtolsheim gehört laut dem Magazin Forbes mit einem geschätzten Vermögen von
11,6 Mrd. Dollar zu den reichsten Deutschen. Der gebürtige Bayer zog als Student
nach Kalifornien, gründete dort 1982 den PC-Hersteller Sun Microsystems und
stieg später als einer der ersten Investoren bei Google ein.
"Das Silicon Valley immer noch der beste Ort der Welt zum Gründen"
Noch heute laute sein bester Ratschlag an junge Gründer, es ihm gleich zu tun
und in die USA auszuwandern. "Die Möglichkeit, dort Risikokapital einzutreiben,
ist einfach größer", sagt er. Zwar sei das Silicon Valley in den vergangenen
Jahren sehr teuer geworden. "Aber wenn man genug Geld aufgetrieben hat, ist das
Silicon Valley immer noch der beste Ort der Welt zum Gründen", so Bechtolsheim.
In der Pandemie sind allerdings auch viele Unternehmen aus dem Silicon Valley
weggezogen, etwa der Autobauer Tesla, der Softwarekonzern Oracle und die
KI-Firma Palantir. Bechtolsheim sieht darin jedoch keinen Bedeutungsverlust für
die Gründungshochburg. "Dass große, börsennotierte Unternehmen zunehmend ihre
Zentralen in andere Bundesstaaten verlegen, hat eine andere Ursache", sagt er.
Er sieht den Grund vor allem in einem neuen kalifornischen Gesetz, welches
Diversitätsquoten in den Vorstandsetagen vorschreibe.
Pressekontakt:
Hannah Schwär
Redaktion CAPITAL
E-Mail: mailto:schwaer.hannah@capital.de
http://www.capital.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/8185/5172073
OTS: Capital, G+J Wirtschaftsmedien
Jahrhundert", sagt Bechtolsheim, der seit den 1970er-Jahren im Silicon Valley
lebt. "Wenn ich in ein deutsches Unternehmen investieren möchte, muss ich erst
in den USA einen deutschen Notar finden, um die Unterschrift zu bestätigen." In
anderen Ländern sei es wesentlich einfacher, sich aus der Ferne an Unternehmen
zu beteiligen. "Es ist schade, dass Deutschland im digitalen Zeitalter so
hinterherhängt", bilanziert der Star-Investor.
Bechtolsheim gehört laut dem Magazin Forbes mit einem geschätzten Vermögen von
11,6 Mrd. Dollar zu den reichsten Deutschen. Der gebürtige Bayer zog als Student
nach Kalifornien, gründete dort 1982 den PC-Hersteller Sun Microsystems und
stieg später als einer der ersten Investoren bei Google ein.
"Das Silicon Valley immer noch der beste Ort der Welt zum Gründen"
Noch heute laute sein bester Ratschlag an junge Gründer, es ihm gleich zu tun
und in die USA auszuwandern. "Die Möglichkeit, dort Risikokapital einzutreiben,
ist einfach größer", sagt er. Zwar sei das Silicon Valley in den vergangenen
Jahren sehr teuer geworden. "Aber wenn man genug Geld aufgetrieben hat, ist das
Silicon Valley immer noch der beste Ort der Welt zum Gründen", so Bechtolsheim.
In der Pandemie sind allerdings auch viele Unternehmen aus dem Silicon Valley
weggezogen, etwa der Autobauer Tesla, der Softwarekonzern Oracle und die
KI-Firma Palantir. Bechtolsheim sieht darin jedoch keinen Bedeutungsverlust für
die Gründungshochburg. "Dass große, börsennotierte Unternehmen zunehmend ihre
Zentralen in andere Bundesstaaten verlegen, hat eine andere Ursache", sagt er.
Er sieht den Grund vor allem in einem neuen kalifornischen Gesetz, welches
Diversitätsquoten in den Vorstandsetagen vorschreibe.
Pressekontakt:
Hannah Schwär
Redaktion CAPITAL
E-Mail: mailto:schwaer.hannah@capital.de
http://www.capital.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/8185/5172073
OTS: Capital, G+J Wirtschaftsmedien