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    Zinspolitik der Fed  12713  1 Kommentar Inflation runter: Doch keine Zinserhöhung? Fed pro Aktien? Hellmeyer antwortet!

    Es keimt unter uns Börsianern die Hoffnung auf einen langsameren Zinsanstieg, was gut für den Aktienmarkt wäre. Wir haben Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt von Netfonds, gefragt, ob aus Hoffnung Realität werden könnte.

    Vermehrt grün bei den großen US-Indizes! Neue Daten aus den USA zeigen eine Abschwächung der Inflationsdynamik. Die ersten Börsenreaktionen sehen freundlich aus. Kann es sein, dass die Fed jetzt die Zügel lockerer lässt und wir auf Rückenwind für Aktienkurse hoffen können? Sind wir hier über dem Berg?

    Diese Fragen haben wir dem leidenschaftlichen Top-Börsianer Folker Hellmeyer gestellt. Wir hatten seine Antwort postwendend im Kasten. Wir "drucken" sie hier im vollen Wortlaut als Meinungsbeitrag ab:

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    "Wie schon vor zwei Wochen in dem Interview auf wallstreet:online TV prognostiziert, kommt es zu Entspannungen an der Inflationsfront. Das gilt für die größte Volkswirtschaft der Welt (Basis Kaufkraftparität) China als auch für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt USA.

    Der primäre Hintergrund liegt in dem Rückgang der Energieprise und weiterer Rohstoffpreise, also von außen wirkenden Faktoren, auf welche die jeweilige nationale Zentralbankpolitik bestenfalls marginalen Einfluss hat. Die Rohstoffpreise sind vielmehr abhängig von den geopolitischen Entwicklungen, allen voran des Ukraine-Konflikts und der Taiwan-Problematik. Es sind entsprechend Felder, die nachhaltig nur im Feld der internationalen Außenpolitik lösbar sind. Das ist und bleibt ein Dilemma für Zentralbanken und damit für die globale Wirtschaft.

    Fraglos erfreuen wir uns am Rückgang der US-Verbraucherpreise per Berichtsmonat Juli von zuvor 9,1% auf 8,5% (Prognose 8,7%). Der Fokus sollte jedoch auf der Kernrate liegen, denn das ist die Größe, die eine Zentralbank maßgeblich beeinflussen kann. Es ist das Inflationsmaß, das aus der eigenen Volkswirtschaft heraus generiert wird. Diese Kernrate verharrte in den USA bei 5,9% (Prognose 6,1%). Sie bewegt sich auf dem höchsten Niveau seit Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts.

    Es wäre seitens der US-Notenbank fahrlässig, wegen einer zunächst kurzfristigen Entspannung an den Rohstoffmärkten, die an der weiteren geopolitischen Entwicklung hängt, den grundsätzlich eingeschlagenen Weg der Zinserhöhungspolitik zu verlassen, da das aktuelle Zinsniveau im Verhältnis zum Preisniveau weiter von massiven negativen Realzinsen geprägt ist.



    Es ist zulässig, an Märkten aus der leichten Entspannung eine Diskussion abzuleiten, ob der nächste Zinsschritt bei 0,50% oder 0,75% liegen wird. Für die US-Notenbank geht es bei der aktuellen Ausrichtung darum, die Inflationserwartungen zu verringern. Das ist bisher gelungen. Es ist messbar an dem Rückgang der Renditen für 10jährige US-Staatsanleihen, deren Rendite seit dem Höchststand im Juni bei 3,48% auf aktuell 2,77% gesunken ist.

    Ergo, der Pfad der Federal Reserve geht weiter in Richtung Zinserhöhungen. Schritte von 0,50%  - 0,75% bleiben auf der Agenda. Für Aktienmärkte stellt diese Entwicklung in der Gesamtbreite nicht notwendig eine Belastung dar. Die Unternehmen, die die Preisentwicklungen weitergeben können, sollten davon sogar profitieren. Die Unternehmen, die bilanziell zinssensitiv aufgestellt sind und keine Absicherungspolitik in der Vergangenheit umsetzten, werden Stresszuständen ausgesetzt sein."

    Text: Folker Hellmeyer und Christoph Morisse, wallstreet:online Zentralredaktion





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