Egbert Prior
M1 Kliniken auf Wachstumskurs
Seit Januar 2020 hat sich die Aktie annähernd geviertelt, der Kurs crashte von 17,15 Euro auf aktuell nur noch 4,60 Euro. Eine günstige Einstiegsgelegenheit?
Wir sprechen mit Walter von Horstig. Der Vorstand verweist auf das anhaltende Wachstum der Kette für Schönheitsmedizin. Mit 53 Standorten, davon ein Drittel im Ausland, sehen sich die Berliner als Marktführer. In diesem Jahr sollen noch etwa drei bis vier Filialen hinzukommen. In zwei bis drei Jahren soll sich die Zahl der Filialen in etwa verdoppeln auf 100. Besonders stark expandieren die Hauptstädter in Südosteuropa. Nach der Eröffnung eines Behandlungszentrums in Budapest sollen Standorte in Bulgarien, Rumänien und Polen an den Start gehen. In diesen Landesmärkten sieht von Horstig ein Potential von 20 bis 25 Fachzentren mit einem Umsatz von insgesamt mehr als 20 Millionen.
Lippen aufspritzen, Brüste vergrößern, Fett absaugen oder Augenlider straffen – der Markt für Schönheitsbehandlungen wächst. Daran ändert auch die Konsumflaute nicht viel, wie uns von Horstig versichert. Die Berliner bauen das Unternehmen weiter aus. Auf dem Plan steht die Entwicklung eigener Produkte. Die Tochtergesellschaft HAEMATO treibt ihre Eigenmarkenstrategie voran. Ziel ist, die Schaffung eines eigenen Botox-Produkts als „preisgünstige aber hochqualitative Alternative“ zu den derzeit bestehenden Angeboten. Dazu wurde mit einer südkoreanischen Firma ein Lizenzabkommen geschlossen. So lassen sich die Materialkosten kräftig senken. Durch die erstmalige Einbringung von HAEMATO, primär ein Pharmagroßhändler, verdoppelte sich der Umsatz im letzten Geschäftsjahr (2021) auf 315 Millionen. Darin enthalten ist erstmals der konsolidierte Umsatz des HAEMATO Teilkonzerns in Höhe von 285 Millionen.
Auch die Zahlen nach neun Monaten sind mit denen des Vorjahres nicht vergleichbar: Herauszurechnen wären Umsätze mit Covid19-Antigenschnelltests im zweistelligen Millionenbereich. Wichtige Kennziffern belegen aber dennoch den Wachstumstrend. So kletterte in den ersten drei Quartalen die Zahl der Behandlungen um gut 15% auf mehr als 285.000. Die Erlöse im Beauty-Segment stiegen auf 41 Millionen (Vorjahr 38 Millionen).
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Im Ausland stieg die Zahl der Schönheitsbehandlungen sogar um mehr als 60% auf über 45.000, der Umsatz legte um knapp 50% auf 6 Millionen zu. Viele gute Gründe sprechen für die Aktie. M1 Kliniken ist (deutscher) Marktführer in einer schnell wachsenden Branche. Die Berliner wollen in den nächsten zwei bis drei Jahren die Zahl der Standorte verdoppeln. Die Eigenmarkenstrategie erschließt Renditepotentiale. 2021 lieferte M1 rund 11 Millionen Nettogewinn ab. Bei einem Börsenwert von aktuell ca. 90 Millionen entspricht dies einem einstelligen KGV. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis lumpige 0,3. Fazit: Die Aktie hat mindestens Verdoppelungspotential.
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