Sicheres Geld aus Arabien! - Seite 3
Mein Fazit: Schuldentöpfe als Sondervermögen zu deklarieren ist eine Farce gegenüber Bürgern und Steuerzahlern!
Euro-Alternativen: Sicheres Geld aus Arabien!
Staaten besitzen ein Währungsmonopol und können auf dieser Grundlage in ihrem eigenen Hoheitsgebiet gesetzliche Zahlungsmittel einführen. Der Wert der Währung eines Landes ist hierfür ein Indikator und Spiegelbild des wirtschaftlichen, sozialen und politischen Status quo. Zentralbanken steuern dazu die Höhe der Zinsen und die Geldmengen. Durch die Zinspolitik legen sie die Grundlage dafür, dass die Geschäftsbanken neues Giralgeld schöpfen und Papiergeld in Umlauf bringen, basierend auf Schulden.
Vor diesem Hintergrund widme ich mich in meiner aktuellen März-Ausgabe von „Kapitalschutz vertraulich“ einem ebenso attraktiven wie polarisierenden Themenbereich, dem alternativen Finanzsystem des „Islamic Banking“. Dabei ist mir wichtig zu betonen, dass ich mich in meinen Ausführungen und Empfehlungen rein von rationalen Aspekten leiten lasse. Nicht von politischen, ideologischen oder gar religiösen Sichtweisen. Es ist eine Tatsache, dass das islamische Wirtschaftssystem von der US-Immobilienkrise des Jahres 2008 und der anschließenden Weltfinanzkrise kaum betroffen war. Schon allein deshalb ist es interessant.
Das Zinsverbot unterscheidet die westliche und islamische Finanzwelt
Der Grund dieser Krisenresistenz liegt im Verbot spekulativer Anlageformen für islamische Finanzinstitute, die aufgrund der Vorgaben des „Islamic Banking“ rein in die reale Wirtschaft investieren dürfen. Auch im alten und neuen Testament der Bibel ist im Übrigen ein Zinsverbot beschrieben, das über lange Zeit auch im Christentum seine Wirkung entfaltete, im Laufe der Jahrhunderte allerdings immer weiter abgeschwächt und am Ende aufgehoben wurde.
Heute stellt das im Koran festgeschriebene Zinsverbot das wesentliche Unterscheidungsmerkmal zwischen der westlichen und der islamischen Finanzwelt dar. In der islamischen Lehre wird der Zins als ein wirtschaftliches Übel betrachtet, der einen nachteiligen Einfluss auf das Wirtschafts- und Sozialleben der gesamten Gesellschaft ausübt.
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Nicht nur muslimische Glaubensführer und Gelehrte vertreten die Sichtweise, dass Zinssysteme mit zahlreichen Mängeln behaftet sind. Schon Aristoteles bezeichnete den Zins als widernatürlich. Auch zahlreiche westliche Wirtschaftsexperten bewerten unser zinsbasiertes Geldwesen als Ursache für die großen Probleme in der Welt. Große Ökonomen des zwanzigsten Jahrhunderts wie John Maynard Keynes oder Friedrich August von Hayek zeigten in fundierten Analysen die mit dem Zins verbundenen Gefahren auf und befürworteten ein Nebeneinander von regionalen Währungssystemen. Deswegen beleuchte ich aktuell vier regionale Fremdwährungen aus der arabischen Welt und die möglichen Vorteile, die sie bieten.