Egbert Prior
Lufthansa fliegt auf hohe Preise
Inzwischen fliegt die Fluggesellschaft wieder Gewinne ein. Bei der Präsentation der Zahlen für das erste Quartal kündigte Lufthansa-Chef Carsten Spohr den umsatzstärksten Sommer der Unternehmensgeschichte an.
Beflügeln könnte die Aktie auch die Aussicht, demnächst wieder im DAX notiert zu sein. Es sind derzeit private Reisen, die die Nachfrage ankurbeln. Die Zahl der Geschäftsreisen hat sich aktuell erst auf ein Niveau von 60% vor der Pandemie erholt. Die Reiselust der Privatleute gleicht die Ausfälle im Businessbereich mehr als aus.
Die Kölner können längst nicht so viele Tickets wie nachgefragt verkaufen. Hauptgrund sind massive Lieferverzögerungen bei Langstreckenflugzeugen von Airbus und Boeing sowie Triebwerksprobleme bei Airbus. Im letzten Sommer hatten der Ansturm der Reisenden den Kranich ins Chaos gestürzt. Um dieses Jahr eine Überlastung des Gesamtsystems zu vermeiden, wurde das Personal um 6.000 aufgestockt und 1.000 Flüge aus dem Sommerflugplan gestrichen.
Außerdem möchte CEO Spohr das begrenzte Angebot von Tickets für Preiserhöhungen nutzen. Spohr rechnet damit, daß der Gewinn im zweiten Quartal über dem Vor-Corona-Niveau von 2019 liegen dürfte. Im zweiten Quartal 2019 hatten die Lufthanseaten von April bis Juni 754 Millionen Euro verdient. Für das Gesamtjahr 2023 stellt Spohr einen Anstieg des operativen Gewinns auf rund 1,5 Milliarden in Aussicht. Im traditionell reiseschwachen Auftaktquartal halbierte sich der operative Verlust auf 273 Millionen. Auf das Gesamtjahr gesehen sollen aber alle zum Lufthansa-Konzern gehörenden Airlines – Eurowings, Swiss, Austrian und Brussels Airlines – Profite einfliegen.
Lesen Sie auch
Das meiste Geld in der Pandemie erwirtschaftete die Frachttochter Lufthansa Cargo. Zum Konzern zählt auch das Serviceunternehmen Lufthansa Technik. Die Catering-Tochter LSG wurde an Finanzinvestor Aurelius verkauft. Die Bewertung der Aktie ist günstig. KGV 8. Der Börsenwert in Höhe von 11 Milliarden entspricht lediglich einem Drittel des Konzernumsatzes. Fazit: Die Kranich-Airline kann nach der Pandemie wieder durchstarten. Die Aktie hat noch viel Luft nach oben. Das Allzeithoch 22 Euro.
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors
Anzeige
Broker-Tipp*
Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.
* Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.
Anzeige