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    Rohstoff-Aktien  797  0 Kommentare Rohstoffknappheit: Nordische Länder als Schlüssel zur EU Versorgung?

    Die Suche nach kritischen Rohstoffen in Europa ist in vollem Gange, und viele blicken auf nordische Länder wie Schweden, Finnland und Grönland, um den enormen Bedarf zu decken, der für die Energiewende erforderlich ist.

    Die Suche nach kritischen Rohstoffen in Europa ist in vollem Gange, und viele blicken auf nordische Länder wie Schweden, Finnland und Grönland, um den enormen Bedarf zu decken, der für die Energiewende und die Versorgung der zahlreichen Gigafactories, die in ganz Europa geplant sind, erforderlich ist.

    Der im März dieses Jahres vorgestellte Entwurf des EU-Gesetzes über kritische Rohstoffe enthält einige ehrgeizige Ziele für Europa: Die EU-Kommission strebt an, dass 10 % des gesamten EU-Bedarfs an kritischen Rohstoffen durch Bergbau in der EU, 40 % durch lokale Verarbeitung und 15 % durch Recycling in der EU gedeckt werden.

    Der EU-Bedarf an kritischen Rohstoffen wird wahrscheinlich gegenüber dem derzeitigen Niveau erheblich steigen. Um das erklärte Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, würde die EU im Jahr 2050 Schätzungen zufolge 60-mal mehr Lithium und 15-mal mehr Kobalt benötigen als heute.

    Die Nachfrage nach Seltenen Erden, die in Dauermagneten für Windkraftanlagen verwendet werden, wird bis 2050 voraussichtlich um das 10-fache steigen.

    Europa möchte das massive Ungleichgewicht bei der Versorgung beseitigen, bei dem einige Länder fast die gesamten EU-Importe abdecken.

    Einige Beispiele der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) aus dem Jahr 2021:

    98 % der europäischen Versorgung mit Nickeloxid kommt aus Russland, 72 % der Seltenen Erden aus China, 86 % des Vanadiums aus Russland und 56 % des Molybdäns aus Usbekistan.

    Kein Wunder, dass die Freude in Europa groß war, als die staatliche schwedische Bergbaugesellschaft LKAB Anfang des Jahres bekannt gab, dass im Norden Schwedens mehr als eine Million Tonnen Seltenerdoxide entdeckt wurden. Die Größe der möglichen Ressource muss noch weiter verifiziert werden, aber mit mehr als 1 Million Tonnen wäre es das größte Seltenerd-Vorkommen in Europa. Inzwischen wurde jedoch bekannt, dass der Anteil der Oxide in der Lagerstätte recht gering sein könnte (0,18 %), was die Erteilung von Genehmigungen in Schweden erschweren könnte.

    In Grönland - das seit langem als mögliche Fundgrube für kritische Rohstoffe und Seltene Erden gilt - arbeitet das australische Explorationsunternehmen Eclipse Metals Ltd (ASX: EPM, FWB: 9EU) in einem historischen Bergbaugebiet mit potenziell hohem strategischem Wert.

    Das Ivigtût-Projekt von Eclipse Metals liegt im Südwesten Grönlands und war einst die größte historische Kryolith-Mine der Welt, die ein Potenzial für Seltene Erden hat. Das Unternehmen hat mit vorläufigen Bohrungen in 31 Perkussionslöchern begonnen. Proben aus der Anfangsphase deuten auf eine mögliche wirtschaftliche Ressource aus dem umfangreichen Abraum der Mine vor Ort hin, der sichtbares Kryolith, Fluorit und Quarz enthält.

    Auf dem Projekt Grønnedal wurden ebenfalls Bohrproben entnommen, und die ersten Proben ergaben ermutigende Werte von Praseodym (Pr) und Neodym (Nd).

    Diese ersten Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Grønnedal-Karbonitkomplex von Eclipse Metals im Hinblick auf den Pr- und Nd-Gehalt weltweit von Bedeutung sein könnte.

    Neodym-Magnete sind die am weitesten verbreitete Art von Seltenerdmagneten, und die EU importiert jährlich etwa 16 000 Tonnen Seltenerdmagnete aus China, was 98 % des EU-Bedarfs entspricht.

     

    Ein kleines australisches Unternehmen, Prospech Ltd (ASX: PRS; FWB: 1P80), ist auch der Ansicht, dass die Region gute Explorations- und strategische Möglichkeiten bietet.

    Prospech hat ein Portfolio von drei Projekten zusammengestellt, die sehr vielversprechend für Seltene Erden, Lithium und Edelmetalle sind. Das REE-Projekt Jokikangas hat erste Proben mit bis zu 2 % REE in langgestreckten Körpern und möglichen Vanadium-Lagerstätten geliefert.

    Der CEO von Prospech, Jason Beckton, sagte über die finnischen Projekte: "Das Unternehmen ist sehr zufrieden mit der vorläufigen Erkundung und Zusammenstellung historischer Bohrkerndaten" aus dem Jokikangas-Projekt und "die Nachfrage nach in der EU produzierten kritischen Mineralien in Europa ist erheblich gestiegen", wobei sich die finnische Regierung verpflichtet hat, die Nachfrage aus lokalen Quellen zu decken.

     

    Ein weiteres in Australien ansässiges Unternehmen, Neometals Ltd (ASX: NMT; FWB: 989), entwickelt in der finnischen Stadt Pori eine nachhaltige Anlage zur Gewinnung und Verarbeitung von Vanadium (VRP). Das Projekt zielt darauf ab, hochreines Vanadiumpentoxid aus vanadiumhaltigen Nebenprodukten der Stahlherstellung oder "Schlacken", die vom skandinavischen Stahlhersteller SSAB erzeugt oder gewonnen werden, zu gewinnen.

    Über einen Zeitraum von 10 Jahren will Neometals VRP den CO2-Ausstoß in die Atmosphäre um 1,5 Millionen Tonnen im Vergleich zum herkömmlichen Bergbau verringern. Die VRP wird keinen Abraum erzeugen und laut European Raw Materials Alliance (ERMA) einen neuen Maßstab für die Kreislaufwirtschaft in der Metallverarbeitung setzen".  Eine endgültige Investitionsentscheidung über das Projekt ist für Juni 2023 geplant, der Baubeginn soll im Juli erfolgen und der Betrieb Anfang 2026 aufgenommen werden.

    Die Diversifizierung der Verarbeitung und Versorgung mit Vanadium ist für die EU von großem Interesse. Vanadium steht auf der Liste der kritischen Rohstoffe und wird zunehmend in Vanadium-Flow-Batterien verwendet, die sich ideal dafür eignen, große Mengen erneuerbarer Energie über lange Zeiträume zu speichern und bei Bedarf schnell wieder abzugeben.

     

    Da Finnland, Schweden und Grönland wahrscheinlich über beträchtliche Vorkommen an kritischen Rohstoffen verfügen und die Regierung und die EU-Behörden einen bergbaufreundlichen Ansatz verfolgen, ist es nicht verwunderlich, dass die nordischen Region auch immer mehr Interesse von Investoren Seite erfährt.

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    Stefan Müller
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    Stefan Müller, CEO und Gründer der DGWA - Deutsche Gesellschaft für Wertpapieranalyse GmbH, begann seine Kariere bei der Dresdner Bank AG im internationalen Wertpapierhandel. Anschließend leitete er als Senior Vice President beim Bankhaus Sal Oppenheim (der zum damaligen Zeitpunkt größten europäischen Privatbank) den globalen Eigenhandel. Ab 2005 war er geschäftsführender Mitgesellschafter bei Proprietary Partners AG, einer Schweizer Portfolio- und Assetmanagement Boutique. 2011 gründete er die DGWA GmbH. Herr Müller ist Aufsichtsrat der an der Frankfurter Börse notierten Agrarius AG, und war bei zahlreichen weiteren nationalen und internationalen Unternehmen als Director, Beirat oder Aufsichtsrat tätig. Vor seiner Karriere hat er u.a. die Business School INSEAD besucht und während seiner Laufbahn über 250 Kapitalmarkttransaktionen begleitet.
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    Verfasst von Stefan Müller
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