Was passiert derzeit am Markt? Angst vor der nächsten Inflationswelle
DAX fällt durch massive Unterstützungszone - Angst vor der nächsten Inflationswelle
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Der Deutsche Aktienindex musste heute die massive Unterstützung der vergangenen Wochen zwischen 15.450
und der 200-Tage Linie bei 15.550 Punkten aufgeben. Folgerichtig rutschte er im Tagesverlauf weiter ab, kurz vor Handelsschluss nähert sich der Index der 15.300er Marke. Lang hat der DAX versucht,
seine Outperformance gegenüber der Wall Street aufrechtzuerhalten. Dieses Vorhaben könnte heute ein abruptes Ende gefunden haben. Nur noch wenige Optimisten hoffen jetzt noch auf eine Wiederholung
der Geschichte aus dem vergangenen Jahr, als in der ersten Oktober-Woche das Tief erreicht und von dort aus eine fulminante Rally gestartet wurde. Aber vielleicht ist es ja genau diese schlechte
Stimmung, die den Nährboden für ein dann doch nicht so schlechtes viertes Börsenquartal bereitet.
In der vergangenen Woche haben allerdings auch die US-Indizes ihre über 100 Tage andauernde Serie von Kursverlusten nicht größer als 1,5 Prozent beendet. Damit neigt sich die niedrige Volatilität
der Sommermonate ihrem Ende zu. Die Fed sorgte mit ihrer anhaltend restriktiven Haltung für ein Zerplatzen aller Zinssenkungsträume. Die Ölpreise der Sorte WTI überschritten kürzlich die Marke von
90 Dollar und die Konsumenten in den USA und Europa spüren die steigenden Preise an den Zapfsäulen.
Obwohl noch keine Panik herrscht, wird am Markt bereits über eine zweite Inflationswelle ähnlich wie in den 1970er Jahren spekuliert. Dies könnte sich bis zu einem gewissen Grad bewahrheiten, da
der Basiseffekt und ein höherer Ölpreis weitere Rückgänge in der Teuerung erschweren dürften. Allerdings gibt es gravierende Unterschiede zwischen damals und
heute. Erstens hat sich die Art und Weise, wie der Verbraucherpreisindex gemessen wird, verändert. In den 70er Jahren enthielt er im Gegensatz zu heute noch die Hauspreisinflation. Und zweitens war
einer der Hauptgründe das Ölembargo der USA und der daraus resultierende Anstieg der Preise. Der Unterschied zu heute ist aber, dass die USA damals stark auf Importe angewiesen waren, während sie
heute ein Netto-Exporteur sind.